Lieben oder Nicht Lieben? Das ist hier die Frage...
Entsteht aus Liebe Leid? Oder aus Leid erst Liebe? Oder ist's ganz anders?
Und wäre so etwas wie bedingungslose Liebe eine Lösung, wie so oft propagiert?
Wenn Liebe Leid erträgt, leidet Liebe also. Trägt also Leid in sich. Und, Leid erzeugt neues Leid.
Also erzeugt Liebe Leid.
Genau das geschieht z.B. bei Liebeskummer. Geht aber noch weiter.
Liebe als erschaffende, schöpferische Kraft hat eine ganze Menge, je nach Sichtweise kleinerer Geschwister, oder anders gesehen sogar Kinder, die sie gebiert: Aus Liebe entstehen durchaus nicht gerade selten, sondern eher regelmäßig Neid, Wut, Hass, Ohnmacht, Hilflosigkeit, Angst, Konflikte, Krieg, Eifersucht, Gier,....
Könnte man zumindest mal so sehen.
Ist unangenehm, diese Wahrheit. Will niemand sehen, hinsehen. Kann nicht sein, darf nicht sein. Da wackeln die Säulen der Welt.
Jede Nähe erzeugt, erschafft Probleme, oder fährt zumindest bestehende, in einem selbst existente hoch, die dem gegenüber dann mehr oder weniger effektiv um die Ohren knallen können. Das alles nicht aus der Distanz, nicht aus Gleichgültigkeit, sondern wegen Nähe. Liebe erzeugt Nähe,...
Ein Mensch kann bedingungslose Liebe, genauer eigentlich so etwas wie Gnade, als Verbindung zum, sagen wir, eigentlich Göttlichen nur empfangen, nicht weitergeben. Das erzeugt sofort neues Leid. Meiner Ansicht nach.
Die beliebte Grundannahme vieler esoterischer und spiritueller Konzepte, die dem Ganzen zugrunde liegt, stimmt so nicht. Es ist nicht zu wenig Liebe da. Auch nicht bedingungslose. Wir sind nicht in Resonanz mit ihr. Das ist alles. Wir selbst sind das Problem.
Es ist alles da und es ist genug da. Nur sind wir davon, daraus ausgeklinkt.
Und solange wir nicht wieder drinnen, sondern draußen sind, wird noch mehr Liebe noch mehr Leid erschaffen, erzeugen.
Liebe ist anders als das Bild, das wir von ihr haben. Weil sogar ganz normale Liebe, ebenso wie Gnade immer nur göttlich ist. Immer nur durch uns wirkt, nicht unsere eigene ist.
Wie hält man einen Fluss fest?
Wir können gar nicht lieben!
So traurig das ist. Wir versuchen es, aber es gelingt nicht. Geht nicht. Nicht so.
Da liegt vielleicht viel eher der Hund begraben!
Und weil wir glauben, wir selbst wären das, wir, als Menschen selbst, entstehen daraus die allseits bekannten Probleme, negativen Folgen. Deren "Erzeuger" wir alleine sind. Weil uns dieser Kapitalirrtum nicht bewusst ist.
Liebe als unser "Besitz", ebenso wie die Egoidee, sogar so etwas wie bedingungslose Liebe geben zu können, zu sollen, zu dürfen, ist in gewisser Weise auch eine Art von Blasphemie. Die Abkehr vom Göttlichen, so gesehen. Sofort, genau in dem Moment, in dem das geschieht.
Satan entsteht aus dieser Liebe, könnte man sagen. Aus der Liebe, die was will, was braucht. Einen Erfolg will, ein Ergebnis sehen, erleben will, ein Ziel erreichen, erzwingen will,...
Auch bedingungslose Liebe geben, teilen wollen, ist Wollen. Und ein ebenso typisch satanisches "Ich kann es besser, ich bin besser!"
Auf diese Weise ist das "Teilen" ein "gebraucht werden wollen durch andere", kein "reines" Geben. Ganz und gar nicht so selbstlos wie oft propagiert.
Wir können gar nicht lieben!
Schlimm!
Und doch gar nicht. Weil, in dem Moment, wo wir uns das bewusst machen, und das bewusst wird, genau deshalb die Tür aufgehen kann, durch die göttliche Gnade, göttliche Liebe durch, in uns wirken kann. Das Höhere, Göttliche lässt uns daran teilhaben, an ihm selbst, an dieser Gnade, an dieser Liebe! So man Zugang zu dieser Verbindung erhält. Und die Botschaft(en) auch verstehen kann. Wenigstens ein wenig. Denn genau hier, bei der Übersetzung, Übertragung in den eigenen Kontext dürfte das Meiste schief laufen, die Missverständnisse entstehen. Wir verstehen die "Sprache" nicht wirklich, also sind die Übersetzungen fehlerhaft.
Dennoch, das, so etwas können, dürfen, sollen wir erleben, auch teilen, verschenken. JA!!!
Aber auch mit der Wahrheit im Gepäck, welches Geschenk wir da empfangen. Das mit uns, unserer Leistung, unserem Verdienst, unserem Tun, sogar uns selbst mitunter erstmal rein gar nichts zu tun hat.
Aber dann wohl doch vielleicht so ganz im klassischen Sinn im Rahmen einer auch vom anderen so erwünschten Interaktion, und nicht nach dem Gießkannenprinzip, kein ich liebe euch alle, ich muss, will euch alle lieben, damit ich mich als besserer Mensch fühle, sondern eben dort, wo es sich richtig anfühlt, und man sich einigermaßen sicher sein mag, dass man mit den Schattenseiten der Liebe, die so etwas eben auch aktivieren kann, auch umgehen kann. Und dafür genügt bisweilen bereits eine einzige Person (als Herausforderung). Kann aber dann auch durchaus lohnend sein. Für beide.
Liebe genügt. Weil sie schwer genug ist. So man sich tatsächlich auf sie einlässt.
Also, wie will jemand, der gar nicht lieben kann, dann bedingungslose Liebe geben oder sein? Hmm?
Nur mal zum Nachdenken...