Gefühle sind das Salz des Lebens.

Gefühle zu identifizieren ist wichtig.

Ich werde in letzter Zeit oft nicht bestimmt durch Gefühle, sondern ich nehme die "Beeinflussung" wahr.
Und kann dann selber entscheiden, was ich damit mache.

Sicherlich .. der Alkohol ist ein Gefühl, das ÜBER meinem Beeinflussungsgrad besteht.
Aber viele andere Gefühle ... damit kann ich arbeiten.

...und es kann auch schon mal Spaß machen! Gefühle ins Leere laufen zu lassen...
 
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Das stelle ich bei mir ebenfalls fest, aber auch wenn ich manches erkenne, ist es schwierig, sich zu korrigieren und eine neue Position dazu einzunehmen, zumindest braucht es dazu viel Arbeit an sich selbst. Obwohl ich für mich sehr viel gelernt habe und tatsächlich auch einiges durchgängig verändern konnte, bleiben da immer wieder gewisse Grundsituationen bei mir, wo ich schwächle, z. B. wenn es darum geht, mich zu motivieren. Bei intrinsischem Interesse ist es leicht, da brauche ich mich nicht aktiv zu motivieren, aber es gibt nun mal auch Aufgaben, die einem schwerfallen, wo man sich blockiert fühlt etc. Hast Du da evtl. eine Strategie für Dich entwickeln können?
Ich bin da ein Langsamstarter - als Jugendlicher war ich noch völlig unbewusst. Reaktionen und emotionale Ausbrüche erschienen mir normal und ich dachte ich bin halt so. Durch verschiedenste Psychogruppen wurde mir klar ich steh da nicht allein und ich kann da was verändern. Zu Beginn meiner Bewusstwerdung merkte ich erst im Nachhinein, dass da was ablief. Ich ließ die Situation noch mal im Rückblick vor dem inneren Auge ablaufen. Ich brauchte lange um im Augenblick der Aktion mir bewusst zu werden, was da gerade ablief.
Zwei Umstände konnten mir dann helfen, anders mit den jeweiligen Situationen umzugehen. Erstens, dass ich zu den Reaktionen stehen konnte, ich mich annehmen konnte, wie ich da gerade agierte. Gleichzeitig gewöhnte ich mir an Meditation zu praktizieren, welche mir eine gewisse Ruhe und Gelassenheit bescherte. Aber auch heute gibt es noch Situationen, die mir unangenehm sind, ich kann aber mit diesem Gefühl des Unangenehmen leben.

LGInti
 
Reaktionen und emotionale Ausbrüche erschienen mir normal

Das war bei mir gerade umgekehrt. Auch heute noch wundere ich mich immer wieder, wenn jemand - eigentlich ganz normal - so aus sich rauskommt. Gerade das fällt mir schwer. Ich bin ein nüchterner Mensch, schon mit Gefühlen, aber eher wie ein stilles Wasser, das so tief ist, dass ich wirklich lange brauchte, um herauszufinden, was so alles unter der Wasserfläche rumschwimmt in meinem Unbewussten. Bei Dir kam es raus, auch unbewusst, bei mir dümpelte es in mir herum und fand höchstens Ausdruck im Schreiben, im Künstlerischen und vor allem in meinen nächtlichen Träumen, die ich schon seit Jahren aufschreibe und für mich deuten lernte. Auch ich habe also sehr stark an mir gearbeitet in einer Art Selbsttherapie, mir zusätzlich sehr viel angelesen, eine Menge davon auch umgesetzt.

In den letzten Tagen hab ich mir wieder einiges notiert und auch dazu geträumt und mich mit anderen ausgetauscht, was mich weitergebracht hat. Ich bin dankbar und stelle fest, dass ich mich weiterentwickle und das noch weiter tun werde. Ein schönes Gefühl, wenn man für sich Grundpfeiler aufbauen konnte, die in der Jugend eher gefehlt haben. Deshalb können mich heute Ereignisse auch weniger erschüttern als früher. Die Perspektive ändert sich, man fühlt sich nicht mehr am Anfang des Lernprozesses, sondern schon fortgeschrittener, was sich gut anfühlt, weil da einfach mehr Basis vorhanden ist. Du weißt sicher, was ich meine ...
 
Das war bei mir gerade umgekehrt.
Danke für deine Zeilen, das kann ich gut nachvollziehen.
Naja es war bei mir auch nicht so sehr Wut oder Aggression, die rauswollte, sondern eher Verzweiflung darüber dass ich nicht verstand was Sache ist, dass ich nicht wusste, was ich in dieser Welt soll, dass ich sie nicht verstand. Manchmal kamen mir die Mitmenschen wie Zombies vor oder wie von einem anderen Stern, bis ich merkte ich bin es, der hier nicht so richtig hinpasste.

LGInti
 
Verzweiflung darüber dass ich nicht verstand was Sache ist, dass ich nicht wusste, was ich in dieser Welt soll, dass ich sie nicht verstand.

Wenn Du diese Frage für Dich beantwortet hast, würde ich sagen, dass Du sehr viel erreicht hast.

Eigentlich seltsam, dass ich immer wusste, warum ich auf dieser Welt bin. Mein Umfeld hat mich von Anfang an derart existenziell gebraucht, dass ich mich nie entbehrlich fühlte. Ganz im Gegenteil habe ich eher das Bedürfnis, mich entbehrlich zu machen, um irgendwann auch sterben zu dürfen im Alter, ohne dass deshalb jemand draufgeht. Ich möchte mein Leben in Ordnung bringen, um gehen zu dürfen. Na ja, vorher will ich das Leben noch etwas einatmen, aber im Nicht-mehr-tun-Müssen.

Es gibt zwar noch Pläne, die ich einfach so machen will, die mir persönlich sehr viel bedeuten, aber diese sind trotz der Bedeutung, die ich ihnen persönlich gebe, eher existenziell entbehrlich als meine Verantwortung meiner Familie gegenüber, ihr Wert bemisst sich aber vielleicht auf einer höheren Stufe, hoffe ich.

Eine gewählte kreative Aufgabe erscheint von vornherein attraktiver und höherwertiger, aber wer weiß das schon so genau, vielleicht ist gerade die aufgezwungene unschöne Aufgabe spirituell viel wesentlicher. Früher hatte ich so viele hochtrabende Ideale, aber heute weiß ich, dass Lebensleid auch Lebensläuterung bedeuten kann, wenn man daran wächst und dazulernt. Es relativiert sich vieles, auch die eigene Wichtigkeit. Nur bin ich heute froh, wenn ich ersetzbar werde. Dann habe ich meine Sache gut gemacht.
 
Ja unsere Gefühle sind das Steuer unseres seins, sie sagen wo es lang geht, sie bestimmen wie man sich fühlt, und sie sind dafür verantwortlich, wenn es uns gut, aber auch wenn es uns schlecht geht.

Viel denken tatsächlich noch, unsere Gefühle sind natürlich, eagl wie sie sind ...

ich sage dazu, dies ist ein riesengroßer Irrtum, sonst nichts!!

Da ich schon über Jahrzehnte meine Gefühle mehr und mehr steuern kann, spreche ich hier aus Erfahrung, nicht aus Theorie, es ist bei mir tatsächlich so.

Bestimmst du schon über deine Gefühle, oder bist du immer noch ein Spielball vom Egodenken, es müsste so sein, all die Neagtivität und Angst in deinem Denken ??

Eigenverantwortung muss man schon selbt erlernen, sage ich da nur ...

Wie willst Du bei einem gewissen Zeitpunkt einfach von jetzt auf gleich fertig sein mit verarbeiten, ohne es zu verdrängen, wenn die Psyche noch nicht so weit ist? Was machst Du mit den Gefühlen anderes als sie verdrängen, wenn Du einfach einen Schlussstrich ziehst, sie aber noch da sind? o_O

Liebe Loop,
ich nehme Deine Frage aus dem Parallelthread von @JimmyVoice hierher, weil hier der Fragerahmen offener ist, aber die Grundfrage eigentlich so ziemlich die gleiche ist, finde ich. Auch Leopold geht davon aus, dass man die Gefühle steuern kann, d. h. sie auch einfach abwerfen kann.

Du nennst es Verdrängung, ich auch! Aber Verdrängung ist nicht unbedingt etwas Schlechtes, sie ist oftmals existenziell, um zu überleben. Wenn ich z. B. gerade weine vor Kummer und auf einmal ein Bär vor mir erscheint und mich fressen will, dann muss ich meinen Kummer verdrängen können, um mich auf den Bär einzustellen und richtig reagieren zu können. Auf das normale Leben bezogen bedeutet das, dass gerade der Alltag sehr oft Verdrängung erfordert, um zu funktionieren. Das heißt aber nicht, dass man sich zwischendurch nicht auch kleine Wahrnehmungsfenster schaffen darf, um den Gefühlen Freiraum zu geben. Wer das gar nicht tut, wird vielfach psychosomatisch krank. Auch komplettes Verdrängen kann pathologisch sein. Natürlich kann jemand tatsächlich so weit kommen, um belastende Gefühle erfolgreich abwerfen zu können, weil er sich damit arrangiert hat. Er hat dann vielleicht einen Halt in etwas gefunden, das diesen Gefühlen eine passende Antwort gegeben hat, um das Loslassen zu ermöglichen.
 
Natürlich kann jemand tatsächlich so weit kommen, um belastende Gefühle erfolgreich abwerfen zu können, weil er sich damit arrangiert hat. Er hat dann vielleicht einen Halt in etwas gefunden, das diesen Gefühlen eine passende Antwort gegeben hat, um das Loslassen zu ermöglichen.

Gut erkannt..
Gefühle sind nichts anderes als Egowewechen .. wenn sie nicht glücklich machen ...
für ein paar Augenblicke kann mich ein Gefühl noch runter ziehen.. dann aber werfe ich es ab, weil es nur Phantasien sind ...
angstmachende gedanken, sonst nichts.
 
Gut erkannt..
Gefühle sind nichts anderes als Egowewechen .. wenn sie nicht glücklich machen ...
für ein paar Augenblicke kann mich ein Gefühl noch runter ziehen.. dann aber werfe ich es ab, weil es nur Phantasien sind ...
angstmachende gedanken, sonst nichts.

Ich kann Deine Sicht verstehen, weil auch ich meine Gefühle steuern möchte. Aber: Das muss ich trotzdem sagen: Es erfordert viel Mut, sich seinen Gefühlen zu stellen, sie eben nicht einfach nur abzuwerten, sondern herauszufinden, warum diese Gefühle da sind. Und wenn Du genau hinschaust, kannst Du sehr viel Interessantes über Dein Innenleben herausfinden, das Dich letztlich stärkt.

Aber klar, ich bin ganz bei Dir, statt sich einfach in eine Opferhaltung fallen zu lassen, was nichts bringt, lieber verdrängen. Ja. Verdrängung ist auch wichtig, um die Gefühle zu steuern, ohne Selbststeuerung kann man im Leben nicht funktionieren. Das ist so. Und stimmt, es ist auch gut, sich über die eigene Selbstwahrnehmung Gedanken zu machen, ob da evtl. überhöhte Vorstellungen frustrieren etc.

Es kommt immer darauf an, was Gefühle vermitteln, ob sie aus einem schwachen Ego stammen oder vielleicht auch berechtigte Botschaften sein können. Also mir haben meine Gefühle schon oft weitergeholfen, wo ich nicht wusste, was ich wollte oder was richtig und falsch ist. So schwarz-weiß lässt sich das nicht beantworten. Gefühle sind nicht per se schlecht, wenn sie sich nicht gut anfühlen. Ebenso sind nicht alle glücklichen Gefühle gut, wie z. B. Süchte, die sich gut anfühlen, aber absolut aus dem Ego stammen.
 
Gut erkannt..
Gefühle sind nichts anderes als Egowewechen .. wenn sie nicht glücklich machen ...
für ein paar Augenblicke kann mich ein Gefühl noch runter ziehen.. dann aber werfe ich es ab, weil es nur Phantasien sind ...
angstmachende gedanken, sonst nichts.
Das sehe ich etwas anders.
Die Gefühle sind, finde ich, nicht das Problem - das sind die Gedanken und Bewertungen.
Ich finde, wenn die Gedanken zur Ruhe gebracht sind, verändern sich die Gefühle wie von Zauberhand.
Wenn ich bewerte ("Manno, schon wiede so ein Scheiss!" .... oder wie auch immer), dann WIRD das erst "Scheiss" für mich! Das Gefühl (das keine Phantasie sondern ein Faktum ist!) kann Trauer sein, Angst, Zorn - wie Wellen, die einen überrollen. Aber es sind erst die Gedanken, die das schlimm finden. Lass ich mich halt überrollen, ja und? Es fühlt sich einfach anders dann an, finde ich.....
Gleichmut ist ein Schlüssel - der verdrängt nix, lügt auch nicht, akzeptiert die Tatsachen (auch die Gefühle), wertet sie aber nicht!
 
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Aber es sind erst die Gedanken, die das schlimm finden. Lass ich mich halt überrollen, ja und? Es fühlt sich einfach anders dann an, finde ich.....
Gleichmut ist ein Schlüssel - der verdrängt nix, lügt auch nicht, akzeptiert die Tatsachen (auch die Gefühle), wertet sie aber nicht!

Stimmt, Du hast vollkommen Recht! Gut formuliert! Das rahme ich ein!
 
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