in gewisser weise hast du damit natürlich recht. jeder wählt selbst aus, was er fühlt. das tut jeder aber nicht bewusst. er fühlt nur das, wozu er zugang hat, und was ihn seine Programmierung fühlen lässt. alles was er nicht sehen darf, entzieht sich dem bewussten zugriff - und das gilt auch für Gefühle.
ich hab jetzt wirklich einige zeit daran gekiefelt, was mich an deinem auftritt hier so irritert. dieser faden hat licht in die Sache gebracht: die art und weise wie du deine "liebe" hier im Forum verteilst, ist hoch aggressiv, Leo. und leo, die leser spüren das und melden dir auch auf vielfältige weise zurück, dass dein selbst und fremdbild massiv auseinanderklaffen. weil, Hand aufs herz: wundert es dich denn gar nicht, dass so gut wie niemand hier deine "liebe" annehmen kann und will?
ich glaub es wurde schon mehrfach angesprochen und erklärt. aber ich mach es jetzt auch noch einmal, weil das quasi die sollbruchstelle in deinem Weltbild darstellt. und wenn, -falls!-, du dich entschließen solltest einen schritt weiterzugehen auf dem weg in die Freiheit, dann ist es naheliegend, weil simpel, an diesem punkt anzusetzen.
also: Gefühle kann man nicht WÄHLEN. sie kommen wie sie kommen. was man tun kann, ist sie zu unterdrücken - verdrängen, verleugnen, rationalisieren, sublimieren, etc. wenn dich genauer interessiert, auf welche weise man unerwünschte Gefühle loswerden kann, kannst du das jederzeit bei freud nachlesen.
wer bestimmte Gefühle negativ bewertet und ablehnt, ist nicht frei von diesem gefühlen. im Gegenteil. er liefert sich ihnen dadurch geradezu aus, weil sie im unbewussten ein Eigenleben führen, bzw. handlungsbestimmend werden, ohne dass man sich erklären könnte, warum man tut, was man tut.
das gilt für ALLE Gefühle.
und jetzt kommt ein ganz wichtiger punkt: Gefühle sind NICHT GLEICH handlungen. man kann ALLES fühlen, und das ganz bewusst. das heisst aber noch lange nicht, dass man danach handeln muss - im Gegenteil, das muss man nur, wenn einem Gefühle eben NICHT bewusst sind. das bedeutet: ich kann wütend sein, jemanden verurteilen, ja hassen, und das soviel es eben in mir vorhanden ist. ich muss die Person deswegen aber nicht beschimpfen, schlagen, oder gar umbringen. das ist das tolle am menschsein - man hat da wahlfreiheit.
wenn ich diese schlechten gefühle zulasse und bewusst wahrnehme und dabeibleibe, bis sie wieder abgeklungen sind (und ja, das haben bewusst wahrgenommene Gefühle so an sich. sie kommen und gehen wie wellen im wasser. darauf ist zu 100% verlass.), ohne sie abzulehnen oder weghaben zu wollen, dann ist das sogar die allerbeste Versicherung sie eben NICHT auszuagieren. denn wenn sie vergangen sind, ist auch die Motivation weg zu handeln.
diese Gefühle dasein zu lassen und als das anzunehmen, was sie sind - eben die persönliche aktuelle Realität -, DAS ist liebe, leo.