Gefühl/Emotion - Psychologische Übertragung/Projektion

JimmyVoice

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(Vorweg: Ich werde zunächst erstmal von anderen Webzeiten zitieren...als Einstieg sozusagen und ja es ist viel zu lesen)

Zunächst einmal:

Was ist der Unterschied zwischen Gefühl und Emotion
Was ist ein Gefühl?
Mit 'Gefühl' bezeichnen wir die angeborene Fähigkeit, zu fühlen. Der Vorgang ist unmittelbar und der Wahrnehmung ähnlich. Wir fühlen von Anfang an, ob wir etwas mögen oder nicht, ohne darüber nachdenken zu müssen.

Wir fühlen Hunger, Wärme, Kälte, Schmerz, Lust, Verlassenheit, Geborgenheit, Zufriedenheit usw. und das bereits als Neugeborene. Diese Gefühle sind offensichtlich bei allen Menschen sehr ähnlich. Niemand mag z.B. Hunger oder Schmerz, jeder mag Geborgenheit oder Zufriedenheit. Das wird unser ganzes Leben lang so bleiben. Dieses „Seelenvermögen“ ist die Voraussetzung dafür, dass überhaupt eine Verständigung zwischen Menschen möglich ist, auch wenn sie sonst nichts gemeinsam haben.

Was sind Emotionen?
'Emotionen' hingegen sind Produkte unseres Fühlens, die durch mentale Vorgänge, d.h. Gedanken, Erwartungen, Meinungen, Einstellungen, Vorstellungen, Wünsche und Absichten, bedingt werden. Sie unterliegen damit, wie alle mentalen Vorgänge, einer gewissen Relativität. Gedanken, Meinungen, Erwartungen, Vorstellungen können falsch sein oder Täuschungen unterliegen.

In solch einem Fall sind die durch sie ausgelösten Gefühle ebenfalls falsch, d.h. dem eigentlichen Sachverhalt nicht angemessen. Unsere Fähigkeit zu fühlen, unterscheidet kaum, ob wir etwas tatsächlich erleben oder uns nur mental vorstellen. Darauf beruht die Möglichkeit, ein erwünschtes Verhalten mental zu trainieren, aber auch die verheerende Wirkung von unrealistischen Gedanken bei etwa Ängsten, Zwängen und Depressionen - dies sind die häufigsten psychischen Störungen in unserer Gesellschaft.
Quelle:
https://www.jameda.de/gesundheit/psyche-nerven/unterschied-zwischen-gefuehl-und-emotion/
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Was ist Übertragung
Der Begriff der Übertragung stammt aus der Tiefenpsychologie, insbesondere der Psychoanalyse. Er bezeichnet dort den Vorgang, dass ein Mensch alte – oftmals verdrängteGefühle, Affekte, Erwartungen (insbesondere Rollenerwartungen), Wünsche und Befürchtungen aus der Kindheit unbewusst auf neue soziale Beziehungen überträgt und reaktiviert. Ursprünglich können diese Gefühle auf die Eltern oder Geschwister bezogen gewesen sein, bleiben aber auch nach der Ablösung aus dem Elternhaus in der Psyche präsent und wirken dort weiter. Dieser Vorgang ist zunächst weitestgehend normal und weit verbreitet, kann aber, wenn die übertragenen Gefühle sich gegenüber tatsächlichen gegenwärtigen Beziehungen als nicht angemessen erweisen, zu erheblichen Problemen und Spannungen führen.
Ein Beispiel soll den Grundmechanismus der Übertragung verdeutlichen:


Eine Angestellte wird von ihrem Vorgesetzten immer wieder heftig und ungerecht abgewertet. Trotzdem bewundert sie ihn und versucht, ihm durch gute Leistungen und attraktives Auftreten zu gefallen. Auch in Beziehungen sucht sie immer wieder starke Partner, wobei sie hierbei viel Gewalt erfährt und sich trotzdem nicht trennt. Sie überträgt dabei jeweils Gefühle, die eigentlich ihrem gewalttätigen Vater gelten, auf ihren Chef oder Partner. Sie wünscht von diesen Bestätigung oder Zuwendung, nach der sie sich bei ihrem Vater gesehnt hat, ohne sie je zu bekommen.
Dieser Mechanismus lässt sich in vielen ähnlichen Situationen des sozialen Lebens wiederfinden:


  • Rachsucht und Rechthaberei im Erwachsenenalter gehen auf lieblose Erziehung zurück; Erziehung durch Liebesentzug
  • stark negative Reaktionen auf narzisstische Kränkungen gehen auf Bevorzugung anderer Geschwister und Lieblosigkeit zurück
  • Trennungsängste basieren entweder auf Trennungserfahrungen in der Kindheit oder auf einer sehr starken und gut ausgeprägten Bindung zu bestimmten Personen
  • spontane Sympathie/Antipathie gegenüber bestimmten Personen: Die Ursachen sind Parallelen zu Personen der Vergangenheit.
Was ist Projektion
Das Wort ‘Projektion’ kommt von lateinisch proicio, was ‘hinwerfen’ und ‘vorwerfen’ bedeutet. Auch der psychologische Begriff der Projektion kann umgangssprachlich grob als (unbewusster) Vorwurf übersetzt werden, und als ein "Hineinsehen" von etwas in eine Person oder Situation, was dort nicht oder nicht im vorgeworfenen Ausmaß vorhanden ist.


Abgrenzungen
Die Projektion wird oft mit dem psychoanalytischen Begriff Übertragung als Synonym verwendet. Allerdings stellt die Übertragung lediglich eine spezielle Form der Projektion dar, in der unbewusste Wünsche und Erfahrungen in einem bestimmten Beziehungsgeschehen reaktiviert werden. Dies trifft besonders auf die Übertragung im therapeutischen Umfeld zu. Sie wird beispielsweise am häufigsten bei der Paranoia – diese im Sinne einer Persönlichkeitsstörung – gefunden. Die neurotische Paranoia unterscheidet sich von der psychotischen dadurch, dass der Neurotiker kein bizarres Beeinträchtigungserleben hat. Die Projektion kann aber auch bei anderen psychischen Konflikten gefunden werden, so z. B. neigen Personen mit einer histrionischen Persönlichkeitsstörung häufig zur Abwehr durch Projektion.
Quelle für beides ist
https://de.wikipedia.org
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Eines hab ich noch, aber im nächsten Beitrag, hier ist ja schon viel zu lesen
 
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Was Menschen über Dich verraten, die Dich aufregen
Bei manchen Leuten will ich an die Decke springen. Oder aus einem Fenster im neunten Stock. Meine Wut rast, mein Puls mit ihr, die Gefühle packen mich und drücken meinen Kopf unter Wasser. Lästig, eine Last, ein schwarzes Loch für meinen Seelenfrieden.

Was tun?

Diese Leute ändern zu wollen macht keinen Sinn. Ihr Verhalten persönlich zu nehmen macht ebenfalls keinen Sinn. Sie tun eben, was sie tun. Und ihre Worte und Taten sagen nichts darüber aus, wie wir sind, sondern darüber, wie sie sind.

Was wir aber persönlich nehmen sollten, sind unsere eigenen Gefühle.

Dabei kann der folgende Gedanke der Autorin Teal Swan helfen:

Menschen, die negative Gefühle in uns auslösen, sind Boten für die nicht geheilten Teile in uns.

Als würde jemand an unserer Tür klingeln und uns darauf aufmerksam machen, dass ein Fenster unserer Bude eingeschlagen ist oder es aus der Küche qualmt.

Warum sollte uns etwas auf die Palme bringen, wenn wir entspannt unter der Palme säßen, im Gleichgewicht und ganz im Reinen mit uns? Warum sollte uns etwas wehtun, wenn wir doch ganz heil wären?

Schwenken wir die Kamera also vom Anderen zurück auf uns. Fragen wir uns, was hinter unserem Ärger steckt, hinter unserer Verletzung oder Traurigkeit, vielleicht hinter unserer Eifersucht.

Welche Wunde ist da noch nicht geheilt? Welcher Teil braucht Zuwendung?
Quelle:
https://mymonk.de/laestige-leute/
 
Eine These aus der Kommunikationsschulung

Menschen, auf die man quasi „allergisch“ reagiert, kann man auch über das sogenannte Allergieviereck betrachten.

Dann stellt sich heraus, dass diese zuviel von etwas repräsentieren, was man selber viel zu wenig repräsentiert.

Die Korrektur läuft dann so, dass man sich selber die Fesseln lockert. Man gewinnt Handlungsspielraum und sieht das Andere nicht mehr (so stark) als störend.

Z.B. Allergie auf einer, der überall seinen unqualifizierten Senf dazu gibt.

Das Gegenteil gucken: immer schweigen, obwohl man was zu sagen hätte. weil man unqualifizierten Senf (oder das Wort überhaupt) unbedingt meiden will.

Korrektur: sich entwickeln und sich erlauben, seinen Senf zu sagen, ob wohl er womöglich unqualifiziert sein könnte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mich persönlich betrifft dieses also nicht
Es betrifft dich sehr Jimmy.
Ist aber natürlich deine Entscheidung, dich weiterhin kalt zu stellen, und dabei das Leben ohne grosse Gefühle zu erfahren.
Oder sich seinen Schatten zu stellen.

Aber vielleicht bist du einfach zu "schwach" dafür, und die alten Wunden zu gross ?
Hast ja auch (noch) Angst dich im echten Leben in Konflikte anderer einzumischen.

Ich halte dich für grösser, schade.
 
Es betrifft dich sehr Jimmy.
Ist aber natürlich deine Entscheidung, dich weiterhin kalt zu stellen, und dabei das Leben ohne grosse Gefühle zu erfahren.
Oder sich seinen Schatten zu stellen.

Aber vielleicht bist du einfach zu "schwach" dafür, und die alten Wunden zu gross ?
Hast ja auch (noch) Angst dich im echten Leben in Konflikte anderer einzumischen.

Ich halte dich für grösser, schade.
Du irrst dich
Es ist Stärke und keine Schwäche
Ich habe meine Vergangenheit hinter mir gelassen. Da gibt es nichts bei mir zum zurückschauen
 
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Es ist Stärke und keine Schwäche
Nein, es ist eine der grössten menschlichen Schwächen oder Verbrechen überhaupt, dass Leid anderer zu ignorieren.

Ich habe meine Vergangenheit hinter mir gelassen. Da gibt es nichts bei mir zum zurückschauen
Wen du es tätest, - nicht alleine - könntest du deine Ängste überwinden. Soziale Kontakte aufbauen, und ein neues Leben gewinnen.
Ohne das Gewicht der Vergangenheit.

Wenn man von der Vergangenheit losgelassen hat, dann kann einem die Vergangenheit auch nicht weh tun
Ja, man "muss" sie irgendwann loslassen.
Oder besser noch annehmen.
Wenn man aber nicht weiss, wie einen diese Vergangenheit im Jetzt beeinflusst, hat sie einem im Griff -
auch wenn man es nicht so wahrnimmt.
 
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