gedichte, texte zur dunklen jahreszeit

kona

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11. August 2010
Beiträge
5.331
wer mag auch schreiben über die dunkle jahreszeit?
ich fänds schön hier eine sammlung von gedanken, gefühlen, inspirationen zur dunklen jahreszeit zu machen...

grüessli

kona
 
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alljährlich

alljährlich
wenn die tage kurz und kalt
der boden streng und still
der himmel tief und weissgrau ist
werd ich wieder zur heidin

es liegt etwas in dieser zeit
etwas so archaisches
das mich in der tiefe meiner knochen
ruft
und ich antworte, ganz unmittelbar

diese zeit
bevor der tiefste punkt erreicht ist
weit, weit weg von licht, helle, leichtigkeit
diese zeit schlägt funken in mir
und uralte runen schauen mich an

und auch wenn s ihn nicht gibt
ist er doch jedes jahr
eindeutig
wieder hier
der beginn des kreises
 
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@kona

Die Schwaden ziehen näher,
die Kühle steigt aus dem Verlies,
ein kleiner Eichelhäer,
der sein Nest noch nicht verließ,

stärker bibbern alle Poren,
das dunkle Nass übt Regentanz,
die Finsternis wird geboren,
erdunkelt sich im matten Glanz,

es blubbern wabernde Tümpel,
mächtiger als zur Sonnenzeit,
und vom Vorjahr das Gerümpel
hält zusammen ohne Streit,

dichter senkt sich nun der Nebel,
die Sicht wird harm auf Kurz gestellt,
ein schläfriger Arm drückt den Hebel,
wird nur noch sanft vom Hund verbellt,

Feuer im Kamin, ein dampfender Tee,
das Holz knistert seine letzten Lieder,
die Augen erblicken strahlend den Schnee,
vor Erregung knacken die alten Glieder.
 
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