"führe uns nicht in Versuchung"

Versuchung ist die Gefahr sich negativem Handeln zu nähern oder zu tun

daher möge "Gott" uns davor beschützen
Nun, wir sind doch Erwachsene, die für sich selbst verantwortlich sind und nicht sie abgeben wollen an einen Gott? Weil wir selbst verantwortlich sind, schließe ich mich der Ansicht des folgenden Zitas an:

"Im wirklichen christlichen Sinne, ist es nimmermehr ein Gebet, wenn irgendein einzelner Mensch sich von seinem Gotte etwas erbetet, was seine eigenen persönlichen und egoistischen Wünsche befriedigen soll."
Rudolf Steiner, Ursprungsimpulse der Geheimwissenschaft, S.203
 
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Papst Franziskus ist nicht so richtig zufrieden mit dieser Übersetzung einer Vaterunser-Bitte.
Im Dezember 2017 stieß er eine Debatte darüber an, ob man nicht besser beten sollte:
„Und lass uns nicht in Versuchung geraten“.

Heute tendiert der Mensch mehrheitlich zum Eingottglauben.
Wenn ein Gottglaube gewünscht, und dabei Christentum und Islam ins Auge gefasst werden.
In diesem Sinne ist das Vater-Unser ohnehin …

Bedenken wir doch, das Vater-Unser stammt aus dem Gedankengut der ESSENER.
Man kann es drehen wie man will, aber die ESSENER waren die Vorläufer der PHARISÄER.
Und das Vater-Unser ist gerade einmal die Hälfte vom Vater-und-Mutter-unser.

So ähnlich wie die Bergpredigt im NT eine Anlehnung an die Segensprechung des AT gewesen ist.
Wobei im Original von Moses für Josua 2 Berge vorgesehen waren, denn dieser sollte das Volk auf dem Garizim die Segnungen sprechen lassen
und auf dem Ebal die Flüche vortragen lassen. Diese beiden Hügel bei Sichem sind einmal 881 und dann 938 Meter hoch
und befinden sich rechts und links von einer Ebene, der Talsole (Heute Nablus, Palästinensisches Autonomiegebiet.)
Diese ehemaligen Zentren der Spiritualität mit entsprechenden Bauwerken datiert man in eine Zeit von 1240-1140 v. Chr.
Dabei befand sich ursprünglich der Stamm von Judäa auf dem Garizim, dem Berg der Segnungen, beziehungsweise auf dem Berg der Seligsprechungen.
Dem gegenüber befand sich der Altar von Josua auf dem Berg der Flüche, auf Ebal. (hier nachzulesen: 5. Moses, Josua)

Das heißt, der Mensch sucht sich von 2 Möglichkeiten zumeist eine davon aus.
Sobald er sich jedoch für ein wie gewohnt menschliches äußeres Bild von Gott entscheidet,
ganz im Sinne von: "Was mir gehört, das gehört Dir noch lange nicht",
da geschieht so eine Art von Selbstüberlistung, denn dränge ich in ein Bild nach außen,
dann schließe ich mich selbst als Teil von diesem Bild aus.

Eigentlich sollte es daher lauten: "Mensch, hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott!"

In wie weit das für Hoffnung, Zuversicht und Selbstvertrauen samt Selbstwertgefühl sorgen könnte,
um dadurch auch eine gewisse religiöse Abhängigkeit der Bevölkerung zu erreichen, das lasse ich dahingestellt …


Oder so?

Wenn sich der Knabe nun auf dem Garizim statt auf dem Ebal abfeiern lassen will, dann kann er mich als Vater vergessen!

Also doch zurück zum Eingottglauben?
Der Mensch hat einen Anfang und ein Ende - früher oder später.
Aber Gott ist ein geschlossenes System - wie man so sagt - ohne Anfang und Ende, lediglich mit Veränderungen behaftet.
So einfach ist es.



… und ein :schaukel:

-
 
Zuletzt bearbeitet:
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Vater unser, der Du bist im Himmel,
geheiligt ist Dein Name.
Unser Reich kommt,
Dein Wille geschieht,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gibst Du uns heute
Und vergibst uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Du führst uns in der Versuchung
und erlöst uns von dem Bösen.
Denn unser ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit,
von Ewigkeit zu Ewigkeit.


:blume:
 
der heutigen Zeit angepaßt, würde ich es so formulieren:

Du bist verantwortlich für Dein Denken, Reden, Schreiben und Handeln gegenüber Dir, dem Nächsten, der Gesellschaft und der Umwelt.

Befindet sich Unrecht, Bedenkliches oder Leid in Deinem Einflussbereich, schau nicht weg, sondern werde aktiv.
 
Nun, wir sind doch Erwachsene, die für sich selbst verantwortlich sind und nicht sie abgeben wollen an einen Gott? Weil wir selbst verantwortlich sind, schließe ich mich der Ansicht des folgenden Zitas an:

"Im wirklichen christlichen Sinne, ist es nimmermehr ein Gebet, wenn irgendein einzelner Mensch sich von seinem Gotte etwas erbetet, was seine eigenen persönlichen und egoistischen Wünsche befriedigen soll."
Rudolf Steiner, Ursprungsimpulse der Geheimwissenschaft, S.203
Um unsere Selbstverantwortung für unsere persönlichen Sünden zu sichern und nicht unseren Egoismus zu fördern, besteht die Bitte an Gott, uns nämlich nicht in einer Versuchungssituation zu führen, wir sollen uns selbst führen lernen.
 
Bedenken wir doch, das Vater-Unser stammt aus dem Gedankengut der ESSENER.

Ja und? Ob's so ist oder ob nicht, ist mir völlig egal.


Nei-ein. Darf oder soll es prinzipiell nicht sein.

Denn die Essener sind schon g´hängt. An der Macht.
Das wird immer wieder gerne vergessen, oder kunstvoll überspielt.

Etwa 170 v. Chr. gab es 2 Jonathan, einen bei den Essenern und einen bei den Pharisäern.
Der Essener war noch amtsführend, wie man so sagt.
Aber zu der Zeit konnte der Pharisäer mit der politischen Macht besser.

Es kam zur Wachablöse, seither "regierten" im Tempel die Pharisäer.
Und der Jonathan der Essener nannte sich fortan im Exil nur mehr "Lehrer der Gerechtigkeit".

In diesem Milieu ist das Vater-Unser ursprünglich als Vater-und-Mutter-unser entstanden.

Ich kenne keine Hinweise im Christentum,wo das gesamte Original empfohlen wurde,
geschweige denn die Quelle angeführt worden ist ...


Gehe ich nun davon aus, dass in einem Gebet nicht die höchste Form des Eingottglaubens angesprochen wird,
sondern eine höhere Stufe des Menschen mit "Vater" oder "Gott" angesprochen wurde im Rahmen der Essener,
dann ist es eigentlich eine literarische Formübernahme in ein anderes ähnliches Verhältnis,
wo wieder Menschen zu ihrer jeweilig höheren Stufe beten und bitten.
Lässt man dabei wie empfohlen die Mutterformel weg, dann reduziert man sozusagen das Gebet um die jeweilige weltliche Struktur.

So gesehen ist das Vater-Unser jetzt bereits invalide.
Mein Gott. Eine Hand oder ein Fuß weniger, darauf kommt es auch nicht mehr an.


... und ein :whistle:

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Papst Franziskus ist nicht so richtig zufrieden mit dieser Übersetzung einer Vaterunser-Bitte. Im Dezember 2017 stieß er eine Debatte darüber an, ob man nicht besser beten sollte: „Und lass uns nicht in Versuchung geraten“.

gefällt mir nicht - soll lauten

"führe uns in der Versuchung"


Interessant - in dem einen sind wir schon mitten drinnen und brauchen einen Führer und im Anderem sollen wir erst gar nicht rein geraten.

Wo immer wir uns sehen wollen ....
 
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So gesehen ist das Vater-Unser jetzt bereits invalide.
Wenn deine Interpretation stimmen würde, wäre es nicht "jetzt bereits invalide".
"Vater" ist ein religiöser und kein irdischer Begriff, der den der Mutter nicht bloß nicht bedarf, sondern dann invalide würde, würde man dem eine "Mutter " hinzufügen.
 
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