Fressen und Gefressen werden

Werbung:
Ich will Dich nicht verletzen, aber ich muß es Dir trotzdem sagen: Du bist nicht die einzige, die leidet auf dieser Welt, und es gibt viele Menschen, die trotz ihres Leids einen tiefen Glauben an Gott gefunden haben.
Das bedeutet, dass die Frage nach dem Glauben an Gott an sich nichts mit erlittenem Leid zu tun hat, sondern mit einer, wie ich glaube, persönlichen Veranlagung. Diese Veranlagung hast Du einfach nicht. Du glaubst nur an das, was Du sehen und berühren kannst, und Du brauchst einen Schuldigen für all das Leid, das Dir in Deinem Leben widerfahren ist. Ein Gott, der für alles verantwortlich ist, wie uns beigebracht wurde, eignet sich perfekt für diese unrühmliche Rolle. Er soll dafür bezahlen, dass Du leidest. Nur, das ist Selbsttäuschung, und am Ende wirst Du mit leeren Händen da stehen.
Ich suche keinen Verantwortlichen. Ich nenne es Pech.
Mit der Veranlagung hast du wohl recht, obwohl es für mich Gott früher gab.
Und ich weiß sehrwohl, dass es viel schlimmere Schicksale als meines gibt.
 
Also, ich darf (etwas vereinfacht) zusammenfassen (soweit ich den Überblick bewahrt habe):

Bisher gab's zwei Erklärungsmodelle für den brutalen Status Quo der Natur respektive Schöpfung, die uns umgibt. Beide gehen von einer Fallwelt aus:

1. Der (aus welchen Gründen auch immer stattgefundene) Fall des Menschen, welcher die gesamte Schöpfung mit sich riss, indem ihr die Signaturen unseres korrumpierten Geisteszustandes eingeschrieben wurden, was einen allgegenwärtigen gegenseitigen Vampirismus zur Folge hatte. In religiösen Mythen über die Vertreibung aus dem Paradies angedeutet. Hier im Thread näher erklärt durch @hnoss und @Wellenspiel , den Wolf, der zur Spinne wurde.

2. Eine von vorn herein als solche in der Materie sich kristallisierende Fallwelt, die die Handschrift ihres korrupten Werkmeisters trägt, eines wahnsinnigen Schöpfergottes, auch Demiurg genannt, dessen dämonische Fratze uns unter anderem auch in der exoterischen Leseart heiliger Schriften entgegengrinst. Das gnostische Modell. Hier im Thread angedeutet durch @Plissken , seines Zeichens versierter Student der Schriften von Nag Hammadi.

Nun, das ist doch schon einiges.
Danke soweit.
 
und 3. weder 1 noch 2 Das was wir den "Schöpfer oder Gott" nennen ist nur eine imaginäre Vorstellung des Menschen für Dinge die jenseits unserer Vorstellung liegen.
Für die Punkte 1-3 gibt es weder Beweise noch das Gegenteil , es ist Glaubenssache.
Was bleibt real?
der Punkt 4:

Es ist wie es ist

Einer den Anderen frisst
der Eine muß sein Leben geben
damit der Andere kann leben

so ist eben diese Welt
und sie fragt nicht
obs uns gefällt.
 
Werbung:
sag ich ja: Glaubenssache, Religion oder wie Du es nennen magst.
Wir sind vom Drang besessen, alles benennen zu wollen, auch das Unbenennbare.
Wie schön es ist, im Mysterium zu schwelgen, und sich dem direkten Wissen hinzugeben.
Wo Güte und Erkenntnis eins sind, und wir darin in Ewigem Licht schmelzen.
 
Zurück
Oben