Freiheit

Sind wir frei?


  • Umfrageteilnehmer
    134
Nehme eine Welt, in der ein jedes Lebewesen in einem Holodeck wohnt, was würde in einem solchen Gesellschaftsystem passieren?...
So, wie Du das beschreibst, wäre das eine Alptraumwelt, bei der es mich schaudert, bei der es mir eiskalt den Rücken runterläuft. Ich würde lieber unter gnadenlos harten Bedingungen irgendwo oben in den arktischen Wäldern leben als in so einer Hölle.

Der Mensch ist dazu geboren, zu wandern, Wissen zu suchen, zu forschen, zu kämpfen, neugierig zu sein, immer wissen zu wollen, was hinter dem nächsten Berg, hinter dem nächsten Ozean ist (der nächste "Ozean", der überquert werden will, um zu sehen, was hinter dem Horizont ist, ist das Weltall). So haben wir immer gelebt und es hat uns zu dem gemacht, was wir heute sind, wenn auch leider sehr viele das vergessen haben, wenn das Feuer in ihren Herzen erloschen ist.
Das von Dir postulierte, perfekte Schlaraffenland ist der absolute Stillstand, letztlich der Tod unserer Art.

- Selbst Tiere brauchen in Holodecks niemals mehr zu jagen und zu töten, da selbst sie sich anpassen können, wenn die Nahrung regelmässig sich im Holodeck repliziert.
Sie würden faul und träge, würden ihren unbändigen Lebenswillen verlieren und letztlich sterben. Erst ihre Seelen, dann die Körper.
Wenn ich z.B. an die von mir so geliebten Wölfe denke... Seit einer Million Jahren perfekt angepaßt und gestählt für das Leben in der Wildnis und so enden in einer Welt, die keinerlei Herausforderungen mehr enthält? Gruselige Vorstellung..

LG
Grauer Wolf
 
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So, wie Du das beschreibst, wäre das eine Alptraumwelt, bei der es mich schaudert, bei der es mir eiskalt den Rücken runterläuft. Ich würde lieber unter gnadenlos harten Bedingungen irgendwo oben in den arktischen Wäldern leben als in so einer Hölle.

Der Mensch ist dazu geboren, zu wandern, Wissen zu suchen, zu forschen, zu kämpfen, neugierig zu sein, immer wissen zu wollen, was hinter dem nächsten Berg, hinter dem nächsten Ozean ist (der nächste "Ozean", der überquert werden will, um zu sehen, was hinter dem Horizont ist, ist das Weltall). So haben wir immer gelebt und es hat uns zu dem gemacht, was wir heute sind, wenn auch leider sehr viele das vergessen haben, wenn das Feuer in ihren Herzen erloschen ist.
Das von Dir postulierte, perfekte Schlaraffenland ist der absolute Stillstand, letztlich der Tod unserer Art.


Sie würden faul und träge, würden ihren unbändigen Lebenswillen verlieren und letztlich sterben. Erst ihre Seelen, dann die Körper.
Wenn ich z.B. an die von mir so geliebten Wölfe denke... Seit einer Million Jahren perfekt angepaßt und gestählt für das Leben in der Wildnis und so enden in einer Welt, die keinerlei Herausforderungen mehr enthält? Gruselige Vorstellung..

LG
Grauer Wolf

Das ganze Universum ist eine einzige Holosuite, bestehend aus Licht, das in Wechselwirkung mit deinem Glauben und deinen Erwartungen steht.
Eine zusätzliche Holosuite, eigens dafür gedacht, in direkter Wechselwirkung mit dir zu stehen, würde dir das bestens näher bringen.

Was das Universum eh schon macht, betrachtest du in direkter Wirkweise als grausam. Frag dich warum?

Wenn etwas indirekt auf dich wirkt, macht es dir Spaß. Wenn du aber die Möglichkeit erhälst, selber Gott deines Lebens zu sein, scheust du den Gedanken. Warum?
Fehlt dir die Fantasie, dir deine Welten selber zu erschaffen?
Warum beängstigt dich diese Möglichkeit?

Ich empfinde sehr große Freude dabei, Gott meines Lebens zu sein.
Der Gedanke elektrisiert mich geradezu. Denn nicht der Gedanke ist Gott über mich, sondern ich bin Gott über die Gedanken.

Anders herum, wärst du ein Knecht der Gedanken, die deine Identität dir vorgeben.

Ein Gedanke kann mich aber in keinster Weise beschreiben, denn ich bin der Denker.

Wenn der Gedanke dich aber bestimmt, ist der Gedanke Gott über dein Selbst, was falsch ist und zu Irrtümern führt.
 
Ein Denker, der seine Gedanken nach unendlich vielen Wechselwirkungen mit anderen Gedanken nicht wieder erkennt, wird zum Opfer seiner eigenen mutierten Gedanken.
Ein Denker, der ihre Wechselwirkung selber bestimmen und bewachen kann, ist Gott seiner Gedanken, die aus ihm selbst entspringen.
 
Göttlichkeit scheint dich zu beängstigen, Wolf.
Wölfe laufen gerne hinter dem Leitwolf her.
In dem Fall kannst du dir auch gerne einen Leitwolf im Holodeck generieren, der dir die Richtung vorgibt.
Das machen Menschen gerne, deswegen definierten sie überhaupt einen äusseren Gott, der über sie zu wachen hat.
 

:->) Justi, wie lange bist du denn schon Commander deines Raumschiffs?
und wo solls final hingehen?


Oder bist du nur so am Cruisen...

 
Göttlichkeit scheint dich zu beängstigen, Wolf.
Wölfe laufen gerne hinter dem Leitwolf her.
In dem Fall kannst du dir auch gerne einen Leitwolf im Holodeck generieren, der dir die Richtung vorgibt.
Das machen Menschen gerne, deswegen definierten sie überhaupt einen äusseren Gott, der über sie zu wachen hat.
Dein Bild über Wölfe, speziell über "Leitwölfe" ist nicht ganz richtig, aber ich möchte hier keine Wildbiologie-Lehrstunde abliefern, es geht ja um Metaphern. Und um bei Metaphern zu bleiben: Draußen in der Natur bin ich der "Leitwolf", der die Richtung vorgibt. Für mich gibt es auch keinen Gott, der mich wie ein "guter Hirte" als (willenloses) Schaf beschützt und bemuttert (in Deinem Konzept wäre das das Holodeck, das jeden Wunsch sofort erfüllt). Alleine schon der Gedanke ist für mich abstoßend. Ich respektiere letztlich wirklich nur zwei Dinge: Die Gesetze der Natur, die schon äonenalt waren, als die Menschen das Denken noch nicht gelernt hatten und die ebenfalls uralten Gesetze WOLFs (die darauf hinauslaufen, ALLES für die eigene Familie, das eigene Rudel zu tun: Es gibt kein höheres Gut, auch nicht die "Gesellschaft").

Was Du beschreibst, ist m.E. die perfekte Utopie, die ich mal etwas despektierlich als "Friede, Freude, Eierkuchen allüberall für alle" umschreiben will. Selbst die Natur würde letztlich irrelevant, weil Du dieses Konzept des Holodecks ebensogut auf dem Mond, dem Mars oder Titan (ein Saturmond) verwirklichen könntest. Es ist eine Scheinwelt, deren Perfektionismus m.M.n. zu wortwörtlich tödlicher Langeweile und galoppierender Degeneration führen würde.
Wahrscheinlich würde ich zu denen gehören, die die Sicherheitsprotokolle abschalten würden oder noch besser, um bei meinem kleinen Titan-Beispiel zu bleiben, sich einen Thermoanzug schnappen, die Holokuppel verlassen und die gnadenlose, eisige Umwelt, die keinen einzigen Fehler verzeiht, erkunden würden. Du weißt schon: Was liegt hinter dem nächsten Berg oder (hier) Methansee?
Das ist selbstverantwortliches Leben: Risiken eingehen und sich deren potentiellen Folgen zu stellen. Die Belohnung liegt darin, durch eigene Anstrengung auf eigenes Risiko was erreicht, entdeckt oder wie auch immer zu haben, egal, ob im Kleinen oder Großen.
Alles auf dem goldenen Tablett serviert zu bekommen ist langweilig und letztlich ist es auch nichts wert.

Ich gebe zu, ich habe größte Probleme, mit Deinem gedanklichen Konzept klarzukommen. Möglich, daß unsere Mentalitäten einfach zu unterschiedlich sind. Aber als Diskussion ist's trotzdem interessant! ;)

LG
Grauer Wolf
 
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Terra, gelten deine Fragen wirklich mir oder dir?

Was ich in meinem Holodeck generiere, ist meiner Freiheit unterworfen und bedarf keiner Erklärungen.
Wäre das nicht so, hätte es nichts mit Freiheit zu tun und wir müssten alles ständig wem erklären, als bräuchten wir ein Erlaubnis, um so sein zu dürfen.

Erlaubnisse sind nur dann von nöten, wenn ein Ich und Du darin erscheint, die um das Ereignishorizont des Anderen tänzeln, also in Wechselwirkung zueinander stehen.
 
Dein Bild über Wölfe, speziell über "Leitwölfe" ist nicht ganz richtig, aber ich möchte hier keine Wildbiologie-Lehrstunde abliefern, es geht ja um Metaphern. Und um bei Metaphern zu bleiben: Draußen in der Natur bin ich der "Leitwolf", der die Richtung vorgibt. Für mich gibt es auch keinen Gott, der mich wie ein "guter Hirte" als (willenloses) Schaf beschützt und bemuttert (in Deinem Konzept wäre das das Holodeck, das jeden Wunsch sofort erfüllt). Alleine schon der Gedanke ist für mich abstoßend. Ich respektiere letztlich wirklich nur zwei Dinge: Die Gesetze der Natur, die schon äonenalt waren, als die Menschen das Denken noch nicht gelernt hatten und die ebenfalls uralten Gesetze WOLFs (die darauf hinauslaufen, ALLES für die eigene Familie, das eigene Rudel zu tun: Es gibt kein höheres Gut, auch nicht die "Gesellschaft").

Was Du beschreibst, ist m.E. die perfekte Utopie, die ich mal etwas despektierlich als "Friede, Freude, Eierkuchen allüberall für alle" umschreiben will. Selbst die Natur würde letztlich irrelevant, weil Du dieses Konzept des Holodecks ebensogut auf dem Mond, dem Mars oder Titan (ein Saturmond) verwirklichen könntest. Es ist eine Scheinwelt, deren Perfektionismus m.M.n. zu wortwörtlich tödlicher Langeweile und galoppierender Degeneration führen würde.
Wahrscheinlich würde ich zu denen gehören, die die Sicherheitsprotokolle abschalten würden oder noch besser, um bei meinem kleinen Titan-Beispiel zu bleiben, sich einen Thermoanzug schnappen, die Holokuppel verlassen und die gnadenlose, eisige Umwelt, die keinen einzigen Fehler verzeiht, erkunden würden. Du weißt schon: Was liegt hinter dem nächsten Berg oder (hier) Methansee?
Das ist selbstverantwortliches Leben: Risiken eingehen und sich deren potentiellen Folgen zu stellen. Die Belohnung liegt darin, durch eigene Anstrengung auf eigenes Risiko was erreicht, entdeckt oder wie auch immer zu haben, egal, ob im Kleinen oder Großen.
Alles auf dem goldenen Tablett serviert zu bekommen ist langweilig und letztlich ist es auch nichts wert.

Ich gebe zu, ich habe größte Probleme, mit Deinen gedanklichen Konzept klarzukommen. Möglich, daß unsere Mentalitäten einfach zu unterschiedlich sind. Aber als Diskussion ist's trotzdem interessant! ;)

LG
Grauer Wolf

Die Natur, die du so großartig empfindest, ist auch eine Scheinwelt. ;)
Eine Scheinwelt, die dich darin als Wolf gerne empfinden lässt.
Auch wenn es heute bereits Holodecks gäbe, hätte es nichts mit Freiheit zu tun, jemanden dazu zu zwingen.
Du könntest also auch da in deinem Mega-Natur-Holodeck verweilen, während andere ihre Freiheit damit bzw. darin geniessen, nämlich dabei, die Scheinwelt direkt als Urheber zu betrachten.
 
Die Natur, die du so großartig empfindest, ist auch eine Scheinwelt. ;)
Nette Scheinwelt, wo bei einem Fehler bei einer Bergwanderung auf einmal tausende Tonnen Gestein runterkrachen, oder man sich auf einem kippeligen Blockfeld bewegt, bei dem ein gebrochener Knöchel das Ende bedeutet (das nächste Gehöft 2 Wochen Fußmarsch entfernt; Ich bin oft in Norwegen gewesen). Das ist verdammt real und kein Schein. :D

Eine Scheinwelt, die dich darin als Wolf gerne empfinden lässt.
Auch wenn es heute bereits Holodecks gäbe, hätte es nichts mit Freiheit zu tun, jemanden dazu zu zwingen.
Du könntest also auch da in deinem Mega-Natur-Holodeck verweilen, während andere ihre Freiheit damit bzw. darin geniessen, nämlich dabei, die Scheinwelt direkt als Urheber zu betrachten.
Wo ist denn da die Herausforderung, wenn ich mir als Urheber die Welt machen kann, wie sie mir gefällt? Man wächst an Herausforderungen!
Dein Konzept würde bei mir nur funktionieren, wenn ich nicht wüßte, daß ich in einer künstlich kreierten Welt lebe und Fehler eben ggf. tödlich enden. Und dann ist es letztlich egal, was einen umgebracht hat.

Egal, ich betrachte die Welt, in der wir leben, nicht als philosophische Scheinwelt, sondern sie ist real, wie unzählige wissenschaftliche Erkenntnisse beweisen. Davon auszugehen, daß auch diese wissenschaftlichen Ergebnisse wieder Schein sein könnten... Nein, da beißt sich die Schlange in den eigenen Schwanz.
Dann können wir letztlich auch das Hologramm im Hologramm im Hologramm im... ad infinitum postulieren, wie "Wirklichkeiten", die entstehen, wenn man zwischen zwei Spiegeln steht. Und dafür bin ich wieder zu bodenständig. ;)

LG
Grauer Wolf
 
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