Festhängen an Krankheit

K

Koralle

Guest
Hallo liebe Forumsmitglieder!

Ich hatte letztes Jahr eine Psychose und bin schon seit längerem geheilt, allerdings hänge ich in meinem Muster fest bzw. kann ich das krank sein irgendwie nicht loslassen.

Ich studiere und mache derzeit ein Praktikum.
Im Praktikum könnte es gut laufen, allerdings habe ich seit längerer Zeit damit aufgehört, aktiv zu sein und so mache ich zwar die Arbeit, allerdings passieren mir wirklich blöde Fehler, die sich vermeiden ließen, wenn ich endlich wieder "normal" wäre.

Es fühlt sich an wie ein Schalter, der sich umlegt ("es ist eh egal")

Wisst ihr, wie ich mich am besten motivieren kann, wieder mein bestes zu geben?
Vor der Krankheit war ich auch nicht perfekt, allerdings war ich zumindest arbeitsfähig und es passierten mir nicht ständig Fehler.

Privat bin ich zudem auch sehr passiv geworden und war schon bei zahlreichen Beratern, die mir zusicherten, dass es bald besser werden würden.
Mein Freund trennte sich von mir und Freunde hab ich auch kaum.

Das Problem hierbei ist allerdings, dass mir der Wille fehlt und ich zwar weiß, dass es so nicht weitergehen kann (ungesund und geistig abwesend), allerdings weiß ich nicht genau, wie ich mich wieder aus meiner Negativspirale rausziehen kann.

Und was dazu kommt, ist, dass ich in diesem Tief keinen Zugang zu meinen (geistigen) Fähigkeiten habe.
Ich sollte heute einen deutschen Text auf Fehler hin untersuchen und sie fielen mir nicht auf --> früher wäre mir das nie passiert, was natürlich sehr peinlich ist...

Was das Studium betrifft, so laufe ich auch derzeit von den Prüfungen davon.

Ich fühl mich dadurch auch von der Gesellschaft abgeschnitten, weiß aber nicht, wie ich wieder "zurück" kann - vor dem krank sein bzw. sich da so fallenlassen.

Danke im Voraus für eure Tipps!!
 
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Hallo liebe Forumsmitglieder!

Ich hatte letztes Jahr eine Psychose und bin schon seit längerem geheilt, allerdings hänge ich in meinem Muster fest bzw. kann ich das krank sein irgendwie nicht loslassen.

Ich studiere und mache derzeit ein Praktikum.
Im Praktikum könnte es gut laufen, allerdings habe ich seit längerer Zeit damit aufgehört, aktiv zu sein und so mache ich zwar die Arbeit, allerdings passieren mir wirklich blöde Fehler, die sich vermeiden ließen, wenn ich endlich wieder "normal" wäre.

Es fühlt sich an wie ein Schalter, der sich umlegt ("es ist eh egal")

Wisst ihr, wie ich mich am besten motivieren kann, wieder mein bestes zu geben?
Vor der Krankheit war ich auch nicht perfekt, allerdings war ich zumindest arbeitsfähig und es passierten mir nicht ständig Fehler.

Privat bin ich zudem auch sehr passiv geworden und war schon bei zahlreichen Beratern, die mir zusicherten, dass es bald besser werden würden.
Mein Freund trennte sich von mir und Freunde hab ich auch kaum.

Das Problem hierbei ist allerdings, dass mir der Wille fehlt und ich zwar weiß, dass es so nicht weitergehen kann (ungesund und geistig abwesend), allerdings weiß ich nicht genau, wie ich mich wieder aus meiner Negativspirale rausziehen kann.

Und was dazu kommt, ist, dass ich in diesem Tief keinen Zugang zu meinen (geistigen) Fähigkeiten habe.
Ich sollte heute einen deutschen Text auf Fehler hin untersuchen und sie fielen mir nicht auf --> früher wäre mir das nie passiert, was natürlich sehr peinlich ist...

Was das Studium betrifft, so laufe ich auch derzeit von den Prüfungen davon.

Ich fühl mich dadurch auch von der Gesellschaft abgeschnitten, weiß aber nicht, wie ich wieder "zurück" kann - vor dem krank sein bzw. sich da so fallenlassen.

Danke im Voraus für eure Tipps!!

vielleicht hilft es, sich tatsächlich mal fallen zu lassen,
nicht gegen etwas ankämpfen was du eh nicht realisieren kannst, das raubt Energien und Kraft, und die Konzentration geht flöten.
 
Wisst ihr, wie ich mich am besten motivieren kann, wieder mein bestes zu geben?
Motivation zu erzwingen geht nicht, letztlich bleibt nur, ehrlich zu dir zu sein und den Impulsen auch zu folgen. Gesund sein heißt nicht, reibungslos wie eine Maschine zu funktionieren, sondern dass Wille, Handlung und Gefühl eins sind. Mach, was dir auch entspricht.

Heilung ist nicht die Rückkehr zu einem Status quo - der Status quo war es ja erst, der Krankheit ermöglichte.
Also nicht versuchen, zu dem dir Bekannten zurückzukehren, sondern vorwärts gehen. :)

Natürlich erfordert das Mut und garantiert keine Sicherheit, aber das ist der Preis einer Heilung.
 
Im Leben muss man "stark" sein.

Entweder du trainierst es.

Oder im Gegenteil du erholst dich, sodass du nachher "stark" sein kannst.

Damit meine ich nicht das, was andere in dir sehen. Für andere musst du nicht stark sein.
Nur für dich. Für deine Krankheit. Auch, wenn andere dies als Schwäche abtun.
 
vielleicht hilft es, sich tatsächlich mal fallen zu lassen,
nicht gegen etwas ankämpfen was du eh nicht realisieren kannst, das raubt Energien und Kraft, und die Konzentration geht flöten.

Danke für deine Antwort.
Wenn ich mich allerdings fallen lasse, dann bleib ich stehen und kann mein Studium nicht abschließen - was allerdings immer mein Traum war.
Nur ist dieser Traum im jetzigen Moment etwas weggerückt -- immer denke ich mir "morgen fang ich dann an" -- nur denk ich mir das schon ein Jahr.
Damals hab ich mich gegen das Lernen und für die Depression entschieden, was natürlich ein Fehler war.
Und seither habe ich ein schlechtes Gewissen und verstricke mich in Lügen - keiner im Umkreis weiß, dass ich eigentlich nicht studiere. Ich sitz zwar im Lernzimmer, aber brauch 3h statt 1/2h für eine leichte Tätigkeit.

Und in der Arbeit ist es gleich. Leider trödel ich auch absichtlich.
Warum ich das mache, weiß ich leider auch nicht. Ich seh auch wie Kolleginnen und Bekannte von mir ihr Leben gut meistern, während ich noch immer in der selben Situation "sitze".
 
Danke für deine Antwort.
Wenn ich mich allerdings fallen lasse, dann bleib ich stehen und kann mein Studium nicht abschließen - was allerdings immer mein Traum war.
Nur ist dieser Traum im jetzigen Moment etwas weggerückt -- immer denke ich mir "morgen fang ich dann an" -- nur denk ich mir das schon ein Jahr.
Damals hab ich mich gegen das Lernen und für die Depression entschieden, was natürlich ein Fehler war.
Und seither habe ich ein schlechtes Gewissen und verstricke mich in Lügen - keiner im Umkreis weiß, dass ich eigentlich nicht studiere. Ich sitz zwar im Lernzimmer, aber brauch 3h statt 1/2h für eine leichte Tätigkeit.

Und in der Arbeit ist es gleich. Leider trödel ich auch absichtlich.
Warum ich das mache, weiß ich leider auch nicht. Ich seh auch wie Kolleginnen und Bekannte von mir ihr Leben gut meistern, während ich noch immer in der selben Situation "sitze".

Jeder Mensch kann krank werden, Du hast es geschafft, wieder gesund zu werden, das ist was ganz tolles. Viele Studenten haben Pausen im Studium, Schicksalsschläge, Krankheiten, Auszeiten aus allen möglichen Gründen. Eine Krankheit kann einen Menschen schwächen, Selbstvertrauen zerstören, aber das kann man wieder gut machen. Du kannst das, Du hast es schon bewiesen.
Wichtig ist zu wissen, was möchtest Du? Willst Du das Studium abschließen? Dann fang vorsichtig an, nach so einer Zwangspause muss man erst wieder in den Rhythmus kommen. Langsam, nicht überfordern, wieder Gewohnheiten aufbauen. Vielleicht brauchst Du auch jemanden, mit dem Du über Deine Krankheit reden kannst, es gibt Selbsthilfegruppen dafür.
Das wird wieder, Du bist stark. (y)
 
Der Gedanke Perfekt sein zu müssen ist eine der Wurzel des Problems. Damit sollte man arbeiten sich davon distanzieren und Fehler hinnehmen. Mir hilft RTL2 schauen dass ich weiß es kann noch viel schlimmer kommen. :)))
Und Abstsnd halten von angeblicher Lösungshilfe in Form von Substanzen.
 
Hallo,

ich hoffe, ich hab Dein Posting richtig verstanden (bin heute selbst nicht die Fitteste).
Du bist also geheilt, kannst Dich aber nicht aufraffen, Dein Leben wieder wie vor der Krankheit zu leben, wenn ich das richtig verstanden habe? - Das wäre gar keine Seltenheit (auch wenn Dich das wohl nicht trösten wird). Viele psychisch kranke Menschen haben sich an ihre Krankheit, so extrem quälend bis höllisch sie auch sein mag, irgendwie "gewöhnt". Wenn die Krankheit wegfällt, ist eine bestimmte Gewohnheit weg, eine Art "Anker", nach dem man sein Leben ausgerichtet hatte. Die wiedergewonnene Freiheit kann anfangs irritieren oder überfordern (so bescheuert sich das für Nichtbetroffene anhören mag). Ich weiß nicht, ob das bei Dir der Grund sein könnte.
Ich würde Dir in diesem Fall raten, Dich nicht zu sehr unter Druck zu setzen, gleichzeitig aber innerlich versuchen, mit Deinem früheren Ich (vor der Psychose) in Kontakt zu treten, Dich da reinfühlen, in Deine Stärke, wie Du früher alles meistern konntest - wenn Du es einmal konntest, kannst Du es wieder.
Ich wünsche Dir viel Glück und Erfolg dabei!

Mir hilft RTL2 schauen dass ich weiß es kann noch viel schlimmer kommen. :)).
:D
Ich muss zugeben, ich hab mich dabei auch schon ertappt ^^.
Wenngleich mMn nicht die Leute in den Pseudo-Dokus schlimm sind, sondern die Produktionsfirmen und evtl. vernetzten Tochter- und Mutterkonzerne dahinter *seufz*.
 
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Hallo,

ich hoffe, ich hab Dein Posting richtig verstanden (bin heute selbst nicht die Fitteste).
Du bist also geheilt, kannst Dich aber nicht aufraffen, Dein Leben wieder wie vor der Krankheit zu leben, wenn ich das richtig verstanden habe? - Das wäre gar keine Seltenheit (auch wenn Dich das wohl nicht trösten wird). Viele psychisch kranke Menschen haben sich an ihre Krankheit, so extrem quälend bis höllisch sie auch sein mag, irgendwie "gewöhnt". Wenn die Krankheit wegfällt, ist eine bestimmte Gewohnheit weg, eine Art "Anker", nach dem man sein Leben ausgerichtet hatte. Die wiedergewonnene Freiheit kann anfangs irritieren oder überfordern (so bescheuert sich das für Nichtbetroffene anhören mag). Ich weiß nicht, ob das bei Dir der Grund sein könnte.
Ich würde Dir in diesem Fall raten, Dich nicht zu sehr unter Druck zu setzen, gleichzeitig aber innerlich versuchen, mit Deinem früheren Ich (vor der Psychose) in Kontakt zu treten, Dich da reinfühlen, in Deine Stärke, wie Du früher alles meistern konntest - wenn Du es einmal konntest, kannst Du es wieder.
Ich wünsche Dir viel Glück und Erfolg dabei!


:D
Ich muss zugeben, ich hab mich dabei auch schon ertappt ^^.
Wenngleich mMn nicht die Leute in den Pseudo-Dokus schlimm sind, sondern die Produktionsfirmen und evtl. vernetzten Tochter- und Mutterkonzerne dahinter *seufz*.

Hallo Mina!

Ja, genau. So ist es.
Die Krankheit gibt mir ein gewisses Gefühl von falscher Sicherheit.
Während der Psychose war ich im KH und durfte/musste nichts tun.
Ich war also völlig abhängig von den Pflegern: mir wurden sehr starke Medikamente gegeben und ich bekam das Essen serviert.

Und jetzt laufe ich seit einem Jahr im Kreis und bin mir selbst nicht im Klaren, was ich will.
Ich war schon bei vielen Beratern und auch meine Schwester kümmerte sich letztes Wochenende sehr um mich.

Aus irgendeinem Grund habe ich ein Muster, dass ich mich selbst zurück ins psychische Kranksein katapultiere.
--> Ich bin unachtsam, mache Fehler, bin in der Arbeit dann faul und gestehe Fehler nicht zu, dann habe ich einen Panikschub, ob der Fehler auffällt.

Und am Ende des Tages habe ich dadurch einen unnötigen Stresspegel.

Und natürlich verbaue ich mir mit dieser Einstellung alles im Leben.

Ich denke auch, dass dahinter ein Suchtmuster nach Leid liegt, weiß aber nicht mehr, wie es früher war.
 
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