Familienaufstellung nach Hellinger

Krümelchen

Neues Mitglied
Registriert
10. Februar 2006
Beiträge
20
Ort
Deutschland
Hallo,
ich habe schon mal eine Familienaufstellung mitgemacht und fand es eine interessante Erfahrung!

Ich möchte gerne wieder eine machen und habe mir mal das Buch gekauft "Was die Seele krank macht". Dort wird Hellingers Arbeit näher beschrieben.

Ein wichtiger Punkt ist ja, dass man die Eltern ehren muss und so nehmen, wie sie sind. Das Problem ist aber, dass mich das jahrelang krank gemacht hat. Ich habe eine psychisch kranke Mutter, die dazu neigt, mich mit reinzuziehen, auch teilweise mir die Schuld dafür zu geben.

Ich gebe zu, dass ich das Buch noch nicht ganz durchgelesen habe, aber ich denke, dort werde ich die Antwort auf meine Frage nicht finden. Wie kann ich sie ehren (was ich ja will), wenn sie mich "krank macht"? Und sie wollte immer "die Kleine" sein und ich musste "die Große" sein. Wie kann ich das je ändern?

Gruss
Krümel
 
Werbung:
Krümelchen;3186952 schrieb:
Hallo,
ich habe schon mal eine Familienaufstellung mitgemacht und fand es eine interessante Erfahrung!

Ich möchte gerne wieder eine machen und habe mir mal das Buch gekauft "Was die Seele krank macht". Dort wird Hellingers Arbeit näher beschrieben.

Ein wichtiger Punkt ist ja, dass man die Eltern ehren muss und so nehmen, wie sie sind. Das Problem ist aber, dass mich das jahrelang krank gemacht hat. Ich habe eine psychisch kranke Mutter, die dazu neigt, mich mit reinzuziehen, auch teilweise mir die Schuld dafür zu geben.

Ich gebe zu, dass ich das Buch noch nicht ganz durchgelesen habe, aber ich denke, dort werde ich die Antwort auf meine Frage nicht finden. Wie kann ich sie ehren (was ich ja will), wenn sie mich "krank macht"? Und sie wollte immer "die Kleine" sein und ich musste "die Große" sein. Wie kann ich das je ändern?

Gruss
Krümel

3 Dinge:

1. mußt Du nicht (Zwang), sondern solltest, bzw. darfst Du - egal, was war.

2. Du darfst das auch aus der Ferne. Es ist egal, ob Du mit ihnen Kontakt hast - manchmal ist Abstand sinnvoller.
Ohne sie, würdest Du gar nicht existieren - dafür solltest Du ihnen dankbar sein. Das andere ist nebensächlich dabei.

Und drittens - höre auf mit Schuldzuweisungen.
Du bist heute erwachsen und kannst Dich neu entscheiden. Für eine Entscheidung, wie sie Dir gut tut oder für Dich richtig ist, ist Schuldzuweisung, Hass, Vorwurf ect. nur hinderlich.
 
Und drittens - höre auf mit Schuldzuweisungen.
Du bist heute erwachsen und kannst Dich neu entscheiden. Für eine Entscheidung, wie sie Dir gut tut oder für Dich richtig ist, ist Schuldzuweisung, Hass, Vorwurf ect. nur hinderlich.

Eigentlich geht es ga nicht um "Schuld" und schon gar nicht um "Hass". Es ist aber so wie es ist.

Es ist nicht mal "Vorwurf", denn sie ist wie sie ist und auch, wenn ich das schade finde, kann ich es akzeptieren. Auch, wenn es weh tut.

Ich weiss nur nicht, wie ich mich "neu entscheiden" soll, denn ich habe gar nicht das Gefühl, dass ICH was ENTSCHEIDEN kann.

Wie gesagt, um Schuldzuweisung und Hass geht es nicht.

Ach so und dankbar sein, dass ich überhaupt da bin, gelingt mir nicht aus tiefstem Herzen. Denn egal WARUM ich da bin, Dankbarkeit empfinde ich nicht. Ihr gegenüber nicht und auch sonst niemandem gegenüber. Es ist mehr ein Akzeptieren. Aber das nur nebenbei.
 
Krümelchen;3187152]Eigentlich geht es ga nicht um "Schuld" und schon gar nicht um "Hass". Es ist aber so wie es ist.
Ich meinte das ganz allgemein, da ich Deine Verhältnisse nicht kenne.
Das mit der Schuld war allerdings ernst gemeint, denn Du selbst schreibst, daß Deine Mutter Dich mit reinzieht (wo rein auch immer).
Das wäre z.B. eine neue Entscheidung Deinerseits - Dich nicht mehr "reinziehen" zu lassen.

Es ist nicht mal "Vorwurf", denn sie ist wie sie ist und auch, wenn ich das schade finde, kann ich es akzeptieren. Auch, wenn es weh tut.
Wenn Du das akzeptieren kannst, dann tut es nicht mehr weh.

Bedenke, daß sich vieles ganz tief im Inneren abspielt, was mit Deinem gesunden Menschenverstand nur schwer zu erkennen ist - daher die Sache mit der Familienaufstellung.

Ich weiss nur nicht, wie ich mich "neu entscheiden" soll, denn ich habe gar nicht das Gefühl, dass ICH was ENTSCHEIDEN kann.
Wenn nicht Du, wer dann?

Nur Du kannst etwas entscheiden - sonst niemand.
Du kannst z.B. auch entscheiden, nichts zu entscheiden und andere Deine Entscheidungen treffen zu lassen - unbewußt natürlich - denn wenn Du darüber nachdenkst, wird das absurd klingen :)

Ach so und dankbar sein, dass ich überhaupt da bin, gelingt mir nicht aus tiefstem Herzen. Denn egal WARUM ich da bin, Dankbarkeit empfinde ich nicht. Ihr gegenüber nicht und auch sonst niemandem gegenüber. Es ist mehr ein Akzeptieren.
Verstehe ich das richtig, daß Du nicht gerne lebst?
Wenn Du das Leben liebst, dann kommt die Dankbarkeit ganz automatisch.

Aber das nur nebenbei.

nebenbei?
Das ist nicht nebenbei - es betrifft doch Dich :)

Das sind Dinge, die bei Familienaufstellungen ebenfalls herauskommen und aufgelöst werden können.

Du hast diese Frage gestellt:
Ein wichtiger Punkt ist ja, dass man die Eltern ehren muss und so nehmen, wie sie sind.

- und darauf bin ich eingegangen...... - so ganz nebenbei;):D

alles Liebe
 
...hm ganz akzeptierst hast du es ja noch nicht.
Du bist die Kleine und sie die Große. Sie hat das auch nicht akzeptiert.
Sei einfach die Kleine. Wenn sie es nicht schafft die Große zu sein, musst du sie einfach lassen.
Warum hat sie dich krank gemacht?
Warum und wie lälßt du dich da reinziehen?
Vielleicht würde dir eine FA zu diesem Thema wirklich helfen. Annehmen was ist. Das ist schwer und alleine fast nicht zu schaffen.
Eberesche
 
Hallo Krümelchen,

für manchen ist das Nehmen der Eltern wie sie sind und damit das Nichtmehreinmischen ein etwas längerer Weg. Zumal, wenn man sich oft hat "reinziehen" lassen. Dieses "Reinziehen" ist mglw. das, was man eine Parentifizierung, also eine Umkehr der Rollen von Eltern und Kind nennt. Der bewusste Versuch, sich "abzugrenzen" wird dabei eher dazu führen, sich mehr zu verstricken.

Bedenke bitte, was auch immer Kinder tun, sie tun es aus Liebe. Und so übernehmen sie völlig unbewusst etwas für die Eltern, weil sie glauben, sie müssten das, um dazu gehören zu dürfen. So kommen sie in eine anmaßende Position, wo sie versuchen, den Eltern zu "helfen", indem sie sich "reinziehen" lassen. Oft wird dann diese unbewusste Einmischung mit Vorwürfen gegen die Eltern zugedeckt.

Ein kompetenter Aufsteller wird hier sicher helfen können. Aber bedenke auch: danach bist du vermutlich etwas kleiner, als jetzt! Dann hast Du die natürliche Größe. Ich glaube, es ist eine gute Idee, das aufzustellen.

Alles Gute Dir!
A.
 
Verstehe ich das richtig, daß Du nicht gerne lebst?
Wenn Du das Leben liebst, dann kommt die Dankbarkeit ganz automatisch.

Hi,
erstmal danke allen, die geantwortet haben.

@signe: Mit dem Gerne-Leben ist das so eine Sache bei mir.... Ich formuliere es mal so: Ich finde mich damit ab, dass ich lebe und finde es inzwischen wieder in Ordnung. "Gerne" stimmt für mich nicht. Ich bin selber ein wenig überrascht, dass ich das ohne große Wehmut sagen kann.

Vor ca. 1 1/4 Jahren hatte ich eine ganz schlimme Zeit und habe jeden Tag zum "Schicksal" gebetet, es möge mich sterben lassen. Ich habe es mir ganz tief gewünscht. Ich wollte gerne gehen. Ich bin noch hier. Ich finde mich damit ab, denn offenbar ist es nicht meine Entscheidung.

Inzwischen geht es mir wieder ganz gut und ich kann nicht sagen, dass mir das Leben überhaupt keinen "Spass" macht oder so. Trotzdem ist es mir nicht direkt möglich dankbar zu sein... (Vielleicht bin ich ja auch nur ein "undankbarer Typ")... Oder es ist noch nicht lange genug her, dass ich sehr dankbar gewesen wäre zu sterben. Oder ich kann die Dankbarkeit nur nicht richtig fühlen/deuten. Ich weiss es ehrlich nicht.

"Brauche" ich diese Dankbarkeit, um an einer Familienstellung sinnvoll teilnehmen zu können? Müsste ich sonst vor der Aufstellung noch was anderes machen, um erstmal dankbar zu werden o. ä.?

LG
Krümel
 
Krümelchen;3187380]
(Vielleicht bin ich ja auch nur ein "undankbarer Typ")...
:D - nein, das glaube ich nicht
Das war auch das Letzte, was ich damit ausdrücken wollte.:kiss4:

Ich weiss es ehrlich nicht.

Das ist so, wie es ist.
Nimm das vorerst einfach mal so hin - tust Du ja anscheinend auch

"Brauche" ich diese Dankbarkeit, um an einer Familienstellung sinnvoll teilnehmen zu können? Müsste ich sonst vor der Aufstellung noch was anderes machen, um erstmal dankbar zu werden o. ä.?

Nein, das mußt Du nicht.
Mach Dir keine Gedanken, was dabei heraus kommt. Meistens ist es etwas völlig anderes, als das, was man vorher vermutet hat.
Es gibt auch andere Aufstellungen, die nicht ganz so starr sind, wie Hellinger.
Es ist im Grunde genommen egal, wenn die gut geleitet werden.
Mach das, was sich "richtig" für Dich anfühlt - und geh locker da heran.
 
Werbung:
Krümelchen;3186952 schrieb:
Hallo,
ich habe schon mal eine Familienaufstellung mitgemacht und fand es eine interessante Erfahrung!

Ich möchte gerne wieder eine machen und habe mir mal das Buch gekauft "Was die Seele krank macht". Dort wird Hellingers Arbeit näher beschrieben.

Ein wichtiger Punkt ist ja, dass man die Eltern ehren muss und so nehmen, wie sie sind. Das Problem ist aber, dass mich das jahrelang krank gemacht hat. Ich habe eine psychisch kranke Mutter, die dazu neigt, mich mit reinzuziehen, auch teilweise mir die Schuld dafür zu geben.

Ich gebe zu, dass ich das Buch noch nicht ganz durchgelesen habe, aber ich denke, dort werde ich die Antwort auf meine Frage nicht finden. Wie kann ich sie ehren (was ich ja will), wenn sie mich "krank macht"? Und sie wollte immer "die Kleine" sein und ich musste "die Große" sein. Wie kann ich das je ändern?

Gruss
Krümel

vieleicht bekommst du ein neues bild und andere gefühle wenn du die situation aufstellst , könnte mir das schon hilfreich vorstellen für dich aber mit erfahren leitung des aufstellens,

lieben gruß gilla
 
Zurück
Oben