Fakes, Fakten, Wahrnehmung, Wahrheit

Auch Reporter machen es sich mitunter einfach, aber wenn Recherche stattfindet dann bei den klassischen Nachrichten aus Presse und Internet und ganz sicher nicht bei Facebook und Twitter. Dort findet nur Meinungsmache statt.
Das machst du dir zu einfach. Die Öffentlich-Rechtlichen haben einen professionellen Ruf, und ja, sie können, wenn sie wollen, sauber recherchieren. Gerade bei sensiblen Themen aber neigen sie zu beratungsresistenter Einseitigkeit und entsprechend groben Verfälschungen (siehe etwa den blamablen "Faktencheck" zur Antisemitismusdoku); und in letzter Zeit gefallen sich ihre Nachrichtensprecher immer mehr darin, auf widerwärtig pastorale Art die Ansichten der Regierung vorzutragen. Reporter, die die Regierungsnähe des Staatsfunks öffentlich kritisieren, werden konsequent ausgemustert. Vor allem was Politik angeht, gibt es zur Zeit von Twitter bis zur Tagesschau kein einziges Medium, dem man vorbehaltlos glauben könnte.

Wenn man unbedingt der "Wahrheit" nahekommen will, muss man so viele Quellen wie möglich konsultieren und die erhaltenen Informationen eigenständig bewerten. Stützen diese eigene Überzeugungen, sind sie mit besonderer Vorsicht zu behandeln. Bejaht das "Bauchgefühl" eine Deutung, ist umso mehr Skepsis angebracht, und wenn uns eine Nachricht gar nicht in den Kram passt, tun wir gut daran, sie besonders zu beherzigen. Der eigene Standpunkt ist eine alles verfälschende und verzerrende Krücke - es sei denn, es geht uns um subjektive Realitäten, aber dann müssen wir auch nicht nach verbindlichen Wahrheiten fragen.

Es ist unmöglich, den eigenen Bias komplett zu neutralisieren, aber nützlich, es zu versuchen. Eines jedenfalls ist sicher:

Wer sich bevorzugt aus Quellen informiert, die ihm ideologisch nahestehen, ist und bleibt ein erbärmlicher Idiot, ganz egal, wie gut oder schlecht der Leumund dieser Quellen sein mag.
 
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Wenn man unbedingt der "Wahrheit" nahekommen will, muss man so viele Quellen wie möglich konsultieren und die erhaltenen Informationen eigenständig bewerten.
Das halte ich für die Basis für eigene Meinungsbildung.
Stützen diese eigene Überzeugungen, sind sie mit besonderer Vorsicht zu behandeln.
Das ist genau das, was auch in der vorgestellten Doku so gesehen wird.
Bejaht das "Bauchgefühl" eine Deutung, ist umso mehr Skepsis angebracht, und wenn uns eine Nachricht gar nicht in den Kram passt, tun wir gut daran, sie besonders zu beherzigen.
Das geht mir zu weit. Wichtig zur eigenen Meinungsbildung ist m.M. n. auch das Bauchgefühl. Es bringt gar nichts ins Gegenteil zu verfallen und alles, was zu meinem Weltbild gehört(e) zu verwerfen. Das macht aus mir ein Fähnchen im Wind. Ich sollte schon eine eigene Meinung haben.
Der eigene Standpunkt ist eine alles verfälschende und verzerrende Krücke - es sei denn, es geht uns um subjektive Realitäten, aber dann müssen wir auch nicht nach verbindlichen Wahrheiten fragen.
Verallgemienerungen bringen gar nichts, es bringt nichts zu sagen, alles was anders ist als meine Meinung ist falsch - oder wie du es jatzt hinstellt - alles was anders ist, ist richtig.

Wir müssen einfach uns in die Lage versetzen, die Fakten einer information von den Meinungen in einer Information zu trennen. Da geht es darum warum erzählt der Reporter dieses und eine anderer anderes. Was fehlt in manchen Informationen, welche Sichtweisen gibt es und für welche entscheide ich mich. Es ist blödsinn immer die für richtig zu halten, die meiner Meinung entgegen steht.

Und bei der Reflektion in mir, also wie eine Information auf mich wirkt, sollte ich so gut werden, dass ich erkenne warum die eine Information in mir so wirkt und eine andere anders. Das heißt, ich halte es für extrem wichtig dass man sich selber kennt um die subjektiven Aspekte einer eigenen Meinung bewusst zu haben.

Denn die Fakten einer Information sind bar eines jeden Standpunktes, dieser wird erst von Menschen hinzugefügt. Dass die TwinTowers eingestürzt sind ist der Fakt, warum sie eingestürzt sind, wird versucht mit Fakten zu belegen, ist aber immer von der Meinung der Meinungsmacher abhängig. Jeder ist dann auf der Suche nach "Fakten" welche die eigene Meinung unterstützen.

LGInti
 
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Wer sich bevorzugt aus Quellen informiert, die ihm ideologisch nahestehen, ist und bleibt ein erbärmlicher Idiot, ganz egal, wie gut oder schlecht der Leumund dieser Quellen sein mag.
Ich finde es erbärmlich, andere als erbärmliche Idioten zu bezeichnen, aus welchem Grund auch immer.

Der Verstand kann immer und in jede Richtung übertölpelt werden. Ich halte es für essentiell, Bauchgefühl und Intuition zu schulen, um sich in der Riesenmenge an Informationen zurechtfinden zu können. Im übrigen ist es Annahme, dass eine einzige für alle geltende Realität existiert. Ein Annahme, auf der sich ein ganzes Weltbild stützt, das sich zum dogmatischen Besserwisser aufgeschwungen hat. Finde ich immer wieder spannend, was uns als "Wahrheit" präsentiert wird und wie man diese zu entdecken habe. Auch eine Form von Gehirnwäsche.
 
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