Es tut so weh!

Meint Ihr? Selbstmord, das habe ich mir bislang immer ausgeredet... Aber warum nur???

Klartext schrieb:
ich würde auf alle Fälle versuchen den Kontakt zu seiner Familie herzustellen, auch wenn die Familie Dich bisher noch nicht kennt.
Ja, es scheint die "beste" Möglichkeit zu sein. Ich habe nur unheimlichen Horror, das ich unerwünscht bin... Wißt Ihr wie ich das meine? Nicht das ich da in etwas hinein poltere und Wunden tiefer aufreiße...
Klartext schrieb:
Ich drück Dir die Daumen, dass es klappt
Danke Dir und lass Dich mal drücken von mir!
 
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Hallo Mina,

ich weiß auch genau, wie Du Dich jetzt fühlst. Von mir ebenso ein herzlichstes Beileid. Bei mir sind zwei Todesfälle mir lieber Menschen jetzt 1 1/2 Jahre her, und es macht mir immernoch zu schaffen, wenn ich daran denke (beinahe täglich).

Lass Dir aber von mir versichert sein, dass es wieder bergauf gehen wird. Du wirst ihn nie vergessen, das will und soll man ja auch nicht. Aber so hart es jetzt klingt (ein Gedanken, gegen den ich mich in der Anfangszeit sehr gesträubt habe): Es ist ein lieber Mensch, der vorrangegangen ist, aber nicht der eigene Lebensinhalt. Und der Alltag sowie die schönen Seiten des Lebens kommem auch wieder.

*Mina* schrieb:
Ja, es scheint die "beste" Möglichkeit zu sein. Ich habe nur unheimlichen Horror, das ich unerwünscht bin... Wißt Ihr wie ich das meine? Nicht das ich da in etwas hinein poltere und Wunden tiefer aufreiße...

Ja, geht mir genauso. Ich traute und traue mich auch nicht, Kontakt mit einer Familie aufzunehmen, da ich die Geschwister und Eltern nur sporadisch kannte. Aber es besteht auch die Möglichkeit, dass die Familie sich drüber freuen würde. Es tut manchmal gut über solche Verluste zu reden, und sie sehen, dass sie mit ihrer Trauer nicht ganz alleine sind.

Alles Gute
Joey
 
Ach Mina, acht Wochen nach dem Tod sind die Wunden noch so offen, dass Deine Anfrage sie wohl kaum weiter aufreißen könnte. Außerdem ist darüber zu reden ein viel besserer Weg der Bewältigung als zu schweigen und zu verdrängen.

Wie entstand denn bei Dir der Eindruck, seine Familie wolle mit Dir nicht über die Todesursache sprechen?

Lieben Gruß
Klartext
 
Hallo Joey, hab lieben Dank für Dein Mitgefühl!
Joey schrieb:
Lass Dir aber von mir versichert sein, dass es wieder bergauf gehen wird. Du wirst ihn nie vergessen, das will und soll man ja auch nicht. Aber so hart es jetzt klingt (ein Gedanken, gegen den ich mich in der Anfangszeit sehr gesträubt habe): Es ist ein lieber Mensch, der vorrangegangen ist, aber nicht der eigene Lebensinhalt. Und der Alltag sowie die schönen Seiten des Lebens kommem auch wieder.
Ich weiß das Du recht hast; aber wie bei Dir, so mag auch ich noch gar nicht daran denken. Ich denke es würde mir ungemein weiterhelfen, wenn ich die Umstände kennen würde. Sicher, es ändert nichts an den Tatsachen, aber doch hilft es verstehen zu können.

Joey schrieb:
Ja, geht mir genauso. Ich traute und traue mich auch nicht, Kontakt mit einer Familie aufzunehmen, da ich die Geschwister und Eltern nur sporadisch kannte.
Dann hast Du es nicht gewagt?
Joey schrieb:
Aber es besteht auch die Möglichkeit, dass die Familie sich drüber freuen würde. Es tut manchmal gut über solche Verluste zu reden, und sie sehen, dass sie mit ihrer Trauer nicht ganz alleine sind.
So habe ich es nocht nicht betrachtet. Wäre wirklich schön, wenn sie sich freuen würden!
Klartext schrieb:
Wie entstand denn bei Dir der Eindruck, seine Familie wolle mit Dir nicht über die Todesursache sprechen?
Aufgrund dessen, das die Bestattung wirklich nur im engsten Familienkreis stattfand und das man seinen Arbeitskollegen bzw. seinem Chef nichts weiter erzählen wollte. Tja, und was bin ich dann? Eine gänzlich Fremde...

Wie würdet Ihr das denn mit einer Kontaktaufnahme machen? Persönlich? Schriftlich? Telefonisch?
 
Aufgrund dessen, das die Bestattung wirklich nur im engsten Familienkreis stattfand und das man seinen Arbeitskollegen bzw. seinem Chef nichts weiter erzählen wollte. Tja, und was bin ich dann? Eine gänzlich Fremde...
Berufliches und privates Umfeld sind für mich ein großer Unterschied. Daher würde ich nicht generell davon ausgehen, dass die Familie nicht auskunftswillig ist.

Ich hab damals angerufen, weil ich viele Fragen hatte und nicht lange auf eine Antwort warten wollte. Wenn man schreibt und der andere nicht gleich antwortet, ist das Warten qualvoll.

An Deiner Stelle würde ich auch anrufen und ganz offen und ehrlich erzählen, wie viel er Dir bedeutet hat, wie unendlich traurig Du bist und dass Du mit seinem Tod nicht fertig wirst, weil Du die Hintergründe seines Todes nicht kennst. Einen Versuch ist es bestimmt wert.
 
*Mina* schrieb:
Hallo Joey, hab lieben Dank für Dein Mitgefühl!Ich weiß das Du recht hast; aber wie bei Dir, so mag auch ich noch gar nicht daran denken. Ich denke es würde mir ungemein weiterhelfen, wenn ich die Umstände kennen würde. Sicher, es ändert nichts an den Tatsachen, aber doch hilft es verstehen zu können.

Natürlich. Alles braucht seine Zeit, und die soll man sich auch nehmen. Und die Umstände zu kennen ist natürlich gut; es verhindert das Grübeln.

*Mina* schrieb:
Dann hast Du es nicht gewagt?

Ich habe versucht eine Mail zu schreiben an eine der Schwestern. Die Adresse war aber nicht mehr gültig. Ich kenne zwar die Telefonnummer, das traute ich mich aber nicht (und aktuel immernoch nicht).

*Mina* schrieb:
So habe ich es nocht nicht betrachtet. Wäre wirklich schön, wenn sie sich freuen würden!
Aufgrund dessen, das die Bestattung wirklich nur im engsten Familienkreis stattfand und das man seinen Arbeitskollegen bzw. seinem Chef nichts weiter erzählen wollte. Tja, und was bin ich dann? Eine gänzlich Fremde...

Vielleicht hat er ja auch von Dir erzählt. Dann wärest Du keine gänzliche Fremde.

Viele Grüße
Joey
 
Klartext schrieb:
Berufliches und privates Umfeld sind für mich ein großer Unterschied. Daher würde ich nicht generell davon ausgehen, dass die Familie nicht auskunftswillig ist.
Hallo Klartext!

Ja, da hast Du schon recht irgendwie. Ist wahrscheinlich auch nur meine eigene Wahrnehmung. Einem Arbeitskollegen würde ich vermutlich mehr trauen, als jemandem der sagt, er sei ein Freund. Aber ich war auch noch nicht in so einer Situation um das wirklich zu beantworten.

Ich hab damals angerufen, weil ich viele Fragen hatte und nicht lange auf eine Antwort warten wollte. Wenn man schreibt und der andere nicht gleich antwortet, ist das Warten qualvoll.
Entschuldige bitte wenn ich Dich so direkt frage: kann man Dein Erlebnis hier nachlesen? Wenn es Dir nicht recht ist darüber zu schreiben, antworte einfach nicht, ok?!

An Deiner Stelle würde ich auch anrufen und ganz offen und ehrlich erzählen, wie viel er Dir bedeutet hat, wie unendlich traurig Du bist und dass Du mit seinem Tod nicht fertig wirst, weil Du die Hintergründe seines Todes nicht kennst. Einen Versuch ist es bestimmt wert.
Da kommt leider schon das nächste Problem: seine Familie ist nicht eingetragen. Ich werd noch irre...
Joey schrieb:
Ich habe versucht eine Mail zu schreiben an eine der Schwestern. Die Adresse war aber nicht mehr gültig. Ich kenne zwar die Telefonnummer, das traute ich mich aber nicht (und aktuel immernoch nicht).
Hallo Joey!

Ich kann es Dir wirklich nachfühlen! Dieser Wunsch sich zu melden, andererseits das Zögern... Ich würde eine Abfuhr glaub ich überhaupt nicht ertragen. Aber soweit bin ich ja noch nicht mal.

Joey darf ich Dich fragen warum Du Kontakt zu der Familie suchst? Zumindest darüber nachdenkst? Kennst Du die damaligen Umstände auch nicht? Ich hoffe, ich trete Dir nicht auch zu nahe?!
 
*Mina* schrieb:
Joey darf ich Dich fragen warum Du Kontakt zu der Familie suchst? Zumindest darüber nachdenkst? Kennst Du die damaligen Umstände auch nicht? Ich hoffe, ich trete Dir nicht auch zu nahe?!

Doch, ich kenne die Umstände sehr gut, und die Familie kannte ich auch sporadisch (ich wäre kein komplett Fremder; sie wüssten mich gut einzuordnen). Es mag vielleicht blöd klingen - Ich wünsche mir manchmal ein Foto von ihr, da das Bild in der Erinnerung immer mehr verblasst. Außerdem würde es vielleicht gut tun, generell über sie mit Menschen, die sie gut kannten, zu reden.

Keine Sorge, Du trittst mir nicht zu nahe. Aber wieso "auch"? Ich hoffe, ich trat Dir nicht zu nahe.

Mir geht es ähnlich wie Dir, eine Abweisung wäre sehr unangenehm. Darum wählte ich auch den Weg der E-Mail; das wäre nicht so hart.

Viele Grüße
Joey
 
Joey schrieb:
Es mag vielleicht blöd klingen - Ich wünsche mir manchmal ein Foto von ihr, da das Bild in der Erinnerung immer mehr verblasst.
Nein ich finde es klingt überhaupt nicht blöd! Im Gegenteil, ich verstehe Dich sogar sehr gut: ich habe auch kein Bild, leider! Und genau davor habe ich Angst, Angst das sein Bild in meiner Erinnerung verblasst.

Nein Joey, Du trittst mir nicht zu nahe. Es tut gut.
 
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*Mina* schrieb:
Ich werde ihn nie wieder sehen und dabei hatte ich noch soviel zu sagen... Es bleibt nur die Erinnerung und der Schmerz, der mich nicht mehr los lässt!

Sei Froh das du noch die Erinnerung hast ,denke an eure schöne Zeit ,
denke an eure Erlebnisse !

Laß dich mal ganz fest in den Arm nehmen.

maja-tara:kiss4:
 
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