Erfahrungsaustausch

Hallo Moonlight!

Ist ja echt interessant, daß du ähnliche Erfahrungen gemacht hast. Hattest du vor deiner Aufstellung schon Gedanken an deinen verstorbenen Bruder? Ich hab bewußt vorher nie eine Bindung gespürt. Als ich meine Aufstellung gemacht habe und die Personen in den Raum gestellt habe, habe ich unbewußt meinen Bruder direkt hinter mich gestellt und die restlichen Familienmitglieder rund um mich herum. Erst ein paar Tage später, als ich die Aufstellung im Kopf nocheínmal durchgegangen bin ist mir bewußt geworden, das ich meinen Bruder so nah an mich herangestellt habe. Es beschäftigt mich immer noch sehr obwohl die Aufstellung mittlerweile schon 6 Wochen her ist. Aber ich spüre deutlich, daß eine schwere Last von mir gewichen ist.
'Wie geht es dir mittlerweile? Denkst du noch oft an deinen Bruder?

Alles Liebe
Virginia
 
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hallo virginia!

es gehört zum innersten kern des familienstellens, gerade jene mitglieder des systems ins bild zu bringen, die nicht jenen platz (erhalten) haben, der ihnen zukommt. dabei geht es vor allem um innere, seelische wirklichkeiten... es kann auch sein, dass sich verstrickungen zeigen mit menschen aus generationen vorher.

die wirkung von aufstellungen besteht nicht (oder nicht hauptsächlich) darin, dass du dinge erfährst oder erklären kannst, die du vorher nicht kanntest. der kopf leistet dabei den allergeringsten beitrag. die dinge zeigen sich - und sie zeigen sich in der inneren ordnung des systems, auf der seelenebene, und sie lassen sich so umordnen, dass lösungen entstehen.

ich hoffe doch, dass deine aufstellung zu einem lösungsbild geführt hat. wenn es dir gelingt, einfach diesem bild nachzuspüren (statt es erklären zu wollen), dann tust du am meisten dafür. aber eigentlich hab ich in meiner vieljährigen erfahrungen mit der aufstellungsarbeit immer wieder erfahren, dass man gar nichts zu tun braucht. wenn die aufstellung selbst okay war, dann wirkt sie. in der schamanischen sprache der medizinmänner würde ich sagen: starke medizin.

anscheinend gibt es aber vor allem eine möglichkeit, die wirkung einer aufstellung zu stören oder zunichte zu machen - indem sie in gedanken und begriffe zerlegt, zerredet wird. damit holt man alles, was in den tiefen unserer systemischen zwiebelschichten arbeitet und wirkt, auf die vordergründige ebene unseres intellekts zurück.

damit spreche ich mich nicht gegen eine gute nacharbeit nach einer aufstellung aus, die dort ansetzt und weiterführt, wo das system umgeordnet wurde. ich nehme doch an, dass dir da nach deiner aufstellung etwas angeboten wurde!?

alles liebe, jake
 
Hallo Jake!

Du hast wahrscheinlich recht, ist sollte mir nicht zu viele Gedanken machen. Es ist nur so das mir die Verbindung zu meinem Bruder erst nach der Aufstellung bewußt geworden ist. Alles zu "zerdenken" ist bestimmt nicht gut. Eines weiß ich bestimmt - meine Aufstellung hat mir sehr gut getan, und das Gefühl ist sehr schön wenn ich daran denke. Es ist als ob sich endlich etwas gelöst hätte, daß schon so lange darauf gewartet hat!! Mir ist eine riesige Last von den Schulter gefallen, die ich früher auch körperlich gespürt habe. Es ist als ob meine Seele einen tiefen Atemzug genommen hat und jetzt wieder frei durchatmen kann.

Das ist wirklich schön!!!!!!!!!!!!!

Es wurde mir natürlich ein Nachgespräch angeboten, aber ich wollte dabei konkrete Antworten die ich natürlich nicht bekommen habe. Ich habe aber jederzeit die Möglichkeit bei meinen Aufstellungsleitern anzurufen, falls mir etwas am Herzen liegt.

Ich finde es auch ganz wichtig, daß wenn man eine Aufstellung machen möchte es immer die Möglichkeit gibt auch nachher darüber zu sprechen. Nicht nur für die "Aufsteller" selbst, sondern auch für die Stellverteter und Zuseher. Den manchmal kann bereits das Zussehen sehr viel auslösen.......
Das zeigt auch von Qualität der Aufstellungsleitung.

Ich wünsche einen wunderschönen Sonntag und wünsche all jenen die bald eine Aufstellung machen werden, daß auch ihre Seele davon berührt wird und später freier sein kann.....

Alles Liebe
Virginia
 
Hallo Virginia!

Ja, mir sind auch schwere Lasten von den Schultern gefallen! Ich habe meinen Bruder nicht aufgestellt, den hat die Therapeutin im Nachinein selbst mit aufgestellt! Es war wunderbar seine Nähe zu spüren und ich muß sagen, das ich in meinem Leben noch nie so viel geweint habe, wie da! Es ist schon wie Jake es sagt, es löst sich unheimlich viel!
Also ich muß sagen, das ich vor der Aufstellung nicht direkt an meinen Bruder dachte, gut ich habe mir immer einen gewünscht, aber da ich ihn ja nicht kennen gelernt hatte, war nur Sehnsucht da. Jetzt , wo die Aufstellung nun fast 11 Monate her ist, denke ich mit einem Lächeln an ihn und das tut gut!

Lieben Gruß Monnlight 08 :daisy:
 
hallo ihr alle!

so!!!!! jetzt war ich auch dabei.

ich weis garnicht genau, was ich alles schreiben soll. meine gefühle gehen von "himmel-hoch-jautzend" bis "nicht-mehr-in diesem-leben".

wir hatten drei familienstellungen und eine chakrenstellung. war alles mega interresant. aber auch beängstigend. mein freund ist nach der ersten stellung gegangen (war auch die häftigste an diesem tag).

ich konnte meine eigene stellung ja nicht abwarten, aber jetzt sehe ich es aus einem anderen blickwinkel. es hat auch als beobachter schon so einiges in mir bewegt. die stellung war am samstag und seit gestern stelle ich für mich die ganze sache auch in frage. ich weis nicht, ob ich nach ganz vielen emotionen lösen und das bildlich-machen der verhaltensursachen meiner eltern, dann soweit bin, mich vor meinen eltern zu verbeugen und die last ist von mir (will und kann ich so verzeihen??)

ich muß sagen: so ist meine sicht- und frageweise heute!!!!

kann morgen oder in den nächsten wochen wieder anders sein. habe ja nun schon oft gehört, das die ganze sache noch lange arbeitet.

deshalb stelle ich mir nun auch die frage:"BIN ICH WIRKLICH SCHON BEREIT?"

soviel erst mal zu meinen neuen erfahrungen!

liebe grüße
iguana
 
hallo iguana!
ich weis nicht, ob ich nach ganz vielen emotionen lösen und das bildlich-machen der verhaltensursachen meiner eltern, dann soweit bin, mich vor meinen eltern zu verbeugen und die last ist von mir (will und kann ich so verzeihen??)
es geht überhaupt nicht um das verzeihen. es geht um das nehmen der eltern, wie sie sind. verzeihen ist ein arroganter standpunkt, mit dem du dich über sie stellst. nehmen ist das anerkennen der systemischen beziehung... sie sind deine eltern, von ihnen ist das leben zu dir gekommen. das kannst du weder annehmen noch ablehnen, das kannst du nur nehmen wie es ist, da gibt es nichts zu verzeihen.

alles andere geschieht in der aufstellung, dort werden auch keine ursachen erklärt, sondern systemische zusammenhänge ins bild gebracht, und die prozesse, die dort laufen, ermöglichen es ja überhaupt erst, dass es in richtung lösung geht, was sehr oft als ausgangspunkt des lösungsbildes eben dieses nehmen der eltern hat.

wenn du das jetzt schon, vor der aufstellung, könntest, dann wäre sie eh überflüssig. du hast es ja gesehen (hast du es gesehen?): in der aufstellung selber werden die dinge bewegt, wird die systemische unordnung zu einer lösenden ordnung umgeordnet - es wird nicht nur aufgestellt, sondern auch umgestellt, und damit sieht die welt tatsächlich anders aus :)

zur systemischen ordnung gehört auch, dass sich die kinder nicht über die eltern erheben und sozusagen die richter ihrer eltern werden, sondern sie eben nehmen und gerade dadurch frei werden, ihr eigenes zu leben.

solange du dich fragst, ob du deinen eltern verzeihen möchtest, bist du noch völlig unfrei und in einer negativen abhängigkeit an sie gebunden. diese abhängigkeit zu lösen, darum geht es... wirst sehen, wenn das gelingt, ist das verzeihen keine frage mehr...

ich drück dir die daumen :)
alles liebe, jake
 
Hallochen,

ich habe ja auch verspochen meine Erfahrung meiner FA, die ich letzten Freitag hatte kundzutun.

Ich werde dieses Versprechen aber leider nicht einhalten.
Die Therapeutin meinte nämlich, man soll das letzte Bild mit dem dazugehörigen Gefühl mit sich nehmen und "still behandeln" - also nicht zerreden, zerpflücken, detailiert weitergeben und drüber diskutieren - ja nicht mal zuviele Gedanken sollte man sich machen. Besser die Dinge wirken lassen.

Ich kann nur soviel sagen, dass ich es mir etwas anders vorgestellt habe - nicht die Aufstellung, die kannte ich ja schon als Beobachter, sondern der Verlauf meines Themas - ich spüre nicht diese Befreiung zumindest noch nicht. Wie gesagt wirken lassen................

Liebe Grüße
Mandy
 
Liebe Virginia!

Verzeihen?? Nein, verzeihen brauchst Du nicht, nur akzeptieren! Bei mir hat das auch noch eine Weile gedauert! Heute bin ich in der Lage, zu sagen , ich akzeptiere das was meine Mutter mit mir getan hat, ich finde es nicht richtig, nicht gut, aber, sie hat es nicht anders gewußt! Sie konnte einfach nicht anders! Das kann ich heute sagen! Vor meiner Kur und Therapie habe ich meine Mutter gehasst! für das was sie mir angetan hat!! Heute weiß ich, ich kann den mit gegenüber nicht ändern, aber meine Einstellung die kann ich ändern! Genau das habe ich getan!
Ich denke Du brauchst einfach auch noch etwas Zeit um das zu verarbeiten, was bei Dir passiert ist, was Du gesehen hast!
Es kann nicht sofort gehen, es braucht Zeit!

Dir einen wunderschönen Abend, lieben Gruß

Moonlight 08 :daisy:
 
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hihi

du meinst bestimmt mich!

ich weis auch noch nicht, ob ich akzeptieren kann!

jake hat bestimmt recht: ich bin noch zu negativ mit meinen eltern und familie verbunden!

liebe grüße
iguana
 
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