Erfahrungen mit "schief"-gelaufenen Rückführungen!

Hekate

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Huhu Ihr Lieben,

der ein oder andere unter Euch mag vielleicht schon gelesen haben, dass ich jemand bin, der bei Rückführungen zur Vorsicht rät, insbesondere auch zur Vorsicht mahne, wenn es um Selbstversuche geht, in ein früheres Leben zurückzureisen. Dabei ist es egal, wie man da vorgeht, ob man jetzt ein 'Buch nimmt, ob man mit einer CD eine Rückführung selbst macht oder ob man es einfach so in meditativem Zustand versucht. Manchmal ist es schon nicht ohne, wenn man eine Rückführung bei einem ausgebildeten "Praktiker" machen lässt UND ICH SAGE ES TROTZ ALLEM, auch und gerade WEIL ich selbst Rückführungspraktiker bin.

Und da es mir bisher so schwer fiel, es Euch verständlich zu machen, worum es mir dabei geht, erzähl ich Euch einfach mal aus meinem Attagserleben in der Rückführungs-Praxis, was mir diesbezüglich schon so untergekommen ist.
Auch weil es mir so wichtig ist, dass manche "Rückführungs-Praktiker" vielleicht auch mal über ihre Arbeitsweise nachdenken. Denn nicht das Hineinführen ist der Akt der Kunst, nein, es ist das Herausbegleiten.

Fall 1:

Eine junge Dame war rein spasseshalber mal bei einer Rückführung, weil sie neugierig darauf war, was bei einer Rückführung geschieht. Sie suchte sich jemanden aus, ging hin und die Erlebnisse waren für sie ganz toll und überwältigend.
Sie war eine junge Dame gewesen aus gutem herrschaftlichem Elternhaus und hatte sich verliebt, heiratete, bekam viele Kinder und lebte mit ihrem Mann sehr glücklich und zufrieden, bis sie - relativ früh - starb. Man holte sie zurück aus dem Leben und fertig.
Als sie aus der Rückführung zurückkam war sie noch ganz überwältigt von dem Erlebnis. Sie konnte die Bilder und die großen Gefühle, die sie dort zu ihrem Mann, hatte nicht vergessen, immer wieder dachte sie an die großartigen gefühlvollem Momente dort, an die innige Beziehung, an das Aufgehobensein usw.
Das steigerte sich sogar soweit, dass sie ihren eigenen Mann, als Aussenseiter betrachtete, ihmgegenüber kein Gefühl mehr empfinden konnte, ihm nicht mehr nahe sein konnte. Wann immer sie die Augen zumachte, kam ihr das Bild "ihres" Mannes vor Augen und die Sehnsucht nach ihm steigerte sich ins Unermässliche. Sie weinte nur noch aus vermeintlichem Liebeskummer.

(OK, jetzt könnte man sagen, dass ihr während der Rückführung gezeigt wurde, was ihr in ihrem Leben fehlt und dass sie sich dort reingesteigert hätte - hört sich logisch an, aber nichts half. Kein Psychologe kam hinter das Problem)

Irgendwann entschied sie sich, noch einmal in dieses Leben zurückzureisen, um "ihren Herzensmann" zu besuchen. Sie war sofort da (weil ja bei der ersten Rückführung nicht ordentlich ausgeleitet) und weinte sofort, weil die Momente der Sehnsucht scheinbar vorbei waren.
Ich fragte sie, was sie jetzt hier in diesem Leben noch wolle, ob es etwas wichiges gäbe, was noch zu klären oder anzusehen sei.

Sie sah sich am Tag Ihrer Hochzeit, ihr Mann und Sie hatten sich ein Versprechen gegeben aus vollstem Herzen, für immer und ewig nur einander zu lieben und nur für sich da zu sein und niemals jemand anderem die Liebe zu gestehen.

Tja, dachte ich, da haben wirs, ein Gelöbnis, holen wir sie mal zurück.
Ich holte sie zurück und sah sofort, nein, sie ist immer noch nicht ganz bei sich, sie hängt immer noch mit einem Teil im vergangenen Leben fest, sie hat sich noch nicht wirklich getrennt. (mit etwas Erfahrung sieht man das und bemerkt es auch am Verhalten des Klienten).

OK, also noch mal zurück. Ich fragte die Seele, warum sie sich von dem vergangenen Leben nicht lösen könne, was es noch gäbe und sie zeigte mir die Szene an ihrem Sterbebett. Ihr Mann war ganz verzweifelt und flehte sie an, ihn nicht im Stich zu lassen, er erneuerte den Schwur vom Hochzeitstag, doch sie wollte ihn nicht leidend zurück lassen, wollte ihm noch sagen "lebe Du Dein Leben, ich werde trotzdem bei Dir sein." Sie wollte nicht, dass er zeitlebens unter ihrem frühen Tod leidet. Doch er konnte sie nicht mehr verstehen.

Sie hatte also aus diesem Leben eine vermeintliche Schuld mitgenommen und ein Verantwortungsgefühl diesem Mann gegenüber, weil sie sich nicht mehr mitteilen konnte.

Wir haben das dann noch in Ordnung gebracht. Ich holte die Dame zurück und AHA, der Blick war frei. Sie fing zwar sofot an zu weinen, aber es war ihr, so sagte sie, als sei sie aus einer Art Traum erwacht. Die vergangenen Monate waren an ihr vorbeigeflogen wie ein fieser ekeliger Alptraum. Sie konnte sich nicht mehr an alles erinnern.

Sie war nachträglich gemeinsam mit ihrem Mann noch in Partnerschaftstherapie und die Ehe konnte glüchlicherweise noch gerettet werden. Aber so etwas kann aus einer nicht-ordnungsgemäss ausgeleiteten Rückführung entstehen.

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Es sind ja nicht alles Horrorbeispiele, aber es hätten vielleicht welche werden können:

Fall 2 folgt sogleich:
 
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Fall 2:

Eine Dame mittleren Alters hatte eine Selbstrückführung gemacht. Es lief alles wie am Schnürchen (dachte sie), obwohl die Erlebnisse eher unschön waren.

Sie lebte als siebte Tochter in einer Quäkerfamilie - in einer Quäker-Siedlung. Sie hatte sich in den Nachbarssohn verknallt. Aber es gab noch eine Rivain in der Gegend. Sie überlegte hin und her, was sie tun könnte, um den Geliebten für sich zu gewinnen und ihr fiel dabei ihr langes blondes Haar ein, was sie immer unter ihrer Haube verstecken musste und auf das sie so stolz war. So wie unbeabsichtigt liess sie des öfteren, wenn sie sich allein glaubte und nur ihr Herzensmann in der Nähe war, die Haube vom Kopf gleiten und es war so wie erhofft. Er verliebte sich in sie und ihre wunderschönen Haare. Sie wurden ein heimliches Liebespaar.
Nun war es aber in dieser Gemeinde strengstens verboten, ohne Haube herumzulaufen und es kam wie es kommen musste, sie wurde entdeckt und sollte vom Gemeinderat bestraft werden. Sie beteuerte immer wieder ihre Unschuld, es sei nicht beabsichtigt gewesen, eher ein Unfall usw. Ihre Eltern haben zu ihr gehalten und es entbrannte ein Streit darüber.
Dieser Streit eskalierte bis die Familie des Mädchens mit Sack und Pack wegzog. Sie allein wusste, warum es soweit gekommen war, sie allein wusste, dass sie gelogen hatte und trug schluss endlich bis ans Ende ihrer Tage diese "Schuld" mit sich rum. Denn weder ihre Schwestern noch ihre Eltern konnten in einer anderen Quäker-Gemeinde Fuss fassen und wurden nicht mehr wirklich glücklich und zufrieden.

Sie erwachte aus ihrer Rückführung, so wie es geplant war. Und das Erlebte beschäftigte sie noch eine Weile.
Doch irgendetwas an dieser GEschichte liess sie nicht mehr los. Immer wieder schweiften ihre Gedanken ab und sie sah immer wieder dieselben Bilder. Sie bekam auch Konzentrations-Störungen usw.

Ihre Schwester kam damals zu mir, weil sie das GEfühl hatte, "Etwas" stimme mit ihrer Schwester nicht. Sie sähe irgendwie sogar anders aus, wäre wie ein anderer Mensch - immer so abwesend und verschlossen usw. Nun, ich konnte mich da ja nicht einmischen, aber wie es der Zufall so wollte, lernte ich die besagte Selbstrückführungs-Schwester kennen und sie erzählte mir von ihren Erlebnissen und erwähnte auch, dass sie seit diesem Tage immer wieder in dieses Leben zurück-versinken würde, immer dieselben Bilder sähe und wenn sie versuchte, sich auf etwas zu konzentrieren, könne es sein, dass sie ohne es großartig zu bemerken mit den Gedanken abschweife.

OK, dann hab ich sie gefragt, ob wir mal nachsehen sollten und ja, sie war einverstanden.

Das Ergebnis war dann, dass sie niemals wirklich von ihrem vergangenen Leben "getrennt" wurde. Verschiedene Rückführungstechniken arbeiten mit der dualen Arbeitsfähigkeit des Gehirnes, das bedeutet, dass sie nicht ganz im Hier und Jetzt war, weil der zweite Teil, der eigentlich ja nur temporär für das vergangene Leben freigegeben werden sollte, immer weiter mit diesen Erlebnissen und diesem Leben verbunden war.

Auch hier fehlte die Ordnung im System, das Aufräumen, welches eine ordnungsgemässe Ausleitung erst möglich macht. Es stellte sich heraus, dass es sie belastete, niemals jemandem erzählt zu haben, wie es zu den Vorfällen mit den Haaren kam und es belastete sie auch, dass sie sich noch nicht einmal von ihrem Liebsten verabschieden konnte. Das haben wir nachgeholt und dann liess sich das frühere Leben auch verabschieden und an den Platz verweisen, an dem es gehörte.

Es gibt noch so viele solcher Erlebnisse. Werde jetzt ab und zu mal immer einen weiteren "Fall" hier beifügen. Vielleicht habt Ihr auch solche Erlebnisse in Eurer Rückfürungspraxis erlebt?

LG
Hekate
 
Wieso gehst du davon aus, dass deine Rückführung schief gelaufen ist, nur weil du nichts *gesehen* hast? Ist das der einzige Grund, warum du das glaubst?

Ich bin auch kein visueller Typ, aber ich hab bei meinen Rückführungen viel gespürt und auch ohne *Bilder* gewußt, worums grad ging jeweils.
 
Hmmmm - hast dich schon mal gefragt, wovor du so große Angst hast, drauf hin zu schauen, dass du glaubst, dich drüber lustig machen zu müssen, wenn dir ein Thema zu nahe kommen könnte?

Soryy @ Hekate,

war mir jetzt noch ein Bedürfnis, ich bin aber eh mal wieder raus aus diesem deinem wirklich tollen Thread, der mir persönlich wieder bewusst gemacht hat, dass Rückführungen wirklich sehr viel auch von Aufstellungsarbeit dabei haben sollten.
 
Huhu Ihr Zwei Beiden :)

@ Sven: eine Rückführung, wo man nichts sieht, ist nicht unbedingt eine schiefgelaufene Rückführung. Da gibbet schon das ein oder andere Thema, wo man noch drangehen könnte - gg.

Und Christina hats ja schon deutlich gemacht, manchmal sieht man wenig oder nur wenige Bilder, dafür WEIß man aber alles oder man fühlt alles usw. In welcher Form Du wahrnimmst, spielt keine große Rolle, aufs das Erlebnis und das Ergebnis kommts an.

In diesem Thread hier gehts mir eher darum, die Risiken aufzuzeigen, die eine zu lapidare "Ausleitung" mitbringen kann, egal, ob jetzt mit Praktiker, mit CD oder aber nach Anleitung in einem Buch.

@ Christina: Du hast Recht, dieses System hier nach Frau Büchner, ist nicht zuletzt für mich so interessant, eben WEIL es eine kombinierte Form ist und auch große Ansätze aus der Aufstellungsarbeit hat :).

LG
Hekate
 
die Geschichten wo mal nicht alles glatt gegangen ist, die ich kenne, sind eher unvollständige Therapie-Sachen, wo eben nicht alles aufgelöst wurde und noch mal gearbeitet werden mußte. Da gings eigentlich nie um Selbstrückführungen.
Das ist sicher vom finanziellen Aspekt für den Klienten nicht erfreulich, war aber jedesmal keine so große Sache wie die von Hekate geschilderten 'Schiefgelaufenen Selbstrückführungen'.


Aber ähnliche Situationen, also dass man sich an erlebte Gefühle aus vergangenen Leben klammert, kenne ich auch aus meinen ersten Selbstrückführungen mit CD.
Bei mir wars eben bei weitem nicht so intensiv und hat mich auch nicht so stark beeinträchtigt.


Bei mir regt sich eher der Verdacht, dass Rückführungen auch Auslöser für schicksalshafte Wendungen im jetztigen Leben sein können (ganz ohne Therapie, also auch Selbstrückführungen). Zumindest ist das mal eine Beobachtung von mir, deren ich mir allerdings noch nicht ganz sicher bin.
 
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@Christina und alle:
So, nun muss ich wohl doch noch ein paar Zeilen schreiben, weil Du meinen Scherz einfach nicht als Scherz akzeptieren willst...
Es war ein Scherz, kein "darüber lustig machen". Um dem Leser ein Lächeln zu entlocken!
Hat aber anscheinends nicht geklappt:cry3:

Nunja, mein erster Rückführungsversuch war mit einer CD von Alexander Cain. Der Typ war mir aufgrund einiger seiner Aussagen auf der CD gleich unsympathisch, aber ich hatte eben seine CD in die Finger bekommen und musste diese ausprobieren.
Die ganze Zeit spielte ziemlich nervöse Musik, ich fan den Caain doof, und deshalb klappte die Rückführung nicht. Ich war natürlich ein bischen enttäuscht, das war es aber auch.

Mittlerweile habe ich gute Erfolge nach den CDs von Trutz Hardo, Jan Erik Sigdell und "echten" Rückführungen erzielt (mit einem menschlichen Leiter).

Gruß
Sven
 
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