Entscheidungshilfe Münzwurf

Ja, aber diese Entscheidung in deinem Beispiel ist ja nicht deshalb schwierig, weil Du es nicht entscheiden kannst, sondern eigentlich deswegen weil sie eine ungeheuer komplexe Entscheidung ist, für die es ggf. keine Eingangsparameter gibt. Was weisst Du schon, wenn es das erste Kind ist, was da auf dich zukommt.

Aber genau das Beispiel trifft auch den Punkt ... eigentich kann man sich's so komplex denken wie man will ... letztendlich ist aber die ganz einfache Entscheidung ... kann oder will ich die Verantwortung für meinen Nachwuchs übernehmen oder nicht.
Der Rest ist Angst. Angst Verantwortung für eine Abtreibung zu übernehmen, oder Angst vor den Konsequenzen eines Kindes. Nur ... da kann die Münze dann auch nicht so wirklich helfen. Da halft's halt dann z.B., das wirklich realistisch abzuklären, ob es sich ausgeht, zeitlich, wirtschaftlich, beziehungsmäßig.

Und letztendlich ist die Entscheidung eigentlich egal ... Du wirst dein Leben weiterleben, egal wie Du dich entscheiden wirst. Mit Kind wird es schwieriger sein, ohne Kind wird es leichter sein.

Als Eingansparameter ist ja eben der Münzwurf gedacht. Basierend auf dem Ergebnis ergibt sich entweder Zustimmung oder Ablehnung. Beides sind wichtige Indikatoren der langfristig vernünftigeren Entscheidung. Das Problem ist meist nicht die Angst vor der Entscheidung, sondern die Angst, im Nachhinein betrachtet, eine schlechte Wahl getroffen zu haben. Logisch gesehen, natürlich sinnlos, da geschehenes bereits geschehen ist, aber Menschen sind selten rational. Zudem kann man sich leichter eine emotionale Fehlentscheidung entschuldigen als eine rationale, denn es ist schwieriger die Vernunft zu kritisieren als die Gefühlswelt. Das Gefühl der "Dummheit" betrifft eher rationale Fehlentscheidungen, bei emotionalen ist irgendwie von Haus aus eine gewisse "Fehlertoleranz" einkalkuliert, würde ich meinen.
 
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Sinnvoll ist es im Grunde dann, wenn du dich nicht entscheiden "kannst", weil die Auswahl "gleichwertig" ist. Und somit entscheidet quasi "Das Gottesurteil". Da dürfte Emotion nicht grade enthalten sein. Sie ist, wenn, dann während des Nichtentscheidenkönnens vorhanden. Und verschwindet in Erleichterung, nachdem die Münze gefallen ist.
 
Ich habe soeben eine Münze geworfen ob mich dieses Thema noch weiterhin interessiert... Die Münze meinte Ja doch mein Bauch sagte Nein!

In sofern Tschödelö!!!
 
Als Eingansparameter ist ja eben der Münzwurf gedacht. Basierend auf dem Ergebnis ergibt sich entweder Zustimmung oder Ablehnung. Beides sind wichtige Indikatoren der langfristig vernünftigeren Entscheidung. Das Problem ist meist nicht die Angst vor der Entscheidung, sondern die Angst, im Nachhinein betrachtet, eine schlechte Wahl getroffen zu haben. Logisch gesehen, natürlich sinnlos, da geschehenes bereits geschehen ist, aber Menschen sind selten rational. Zudem kann man sich leichter eine emotionale Fehlentscheidung entschuldigen als eine rationale, denn es ist schwieriger die Vernunft zu kritisieren als die Gefühlswelt. Das Gefühl der "Dummheit" betrifft eher rationale Fehlentscheidungen, bei emotionalen ist irgendwie von Haus aus eine gewisse "Fehlertoleranz" einkalkuliert, würde ich meinen.

Na ja, schon. Nur habe ich ja nicht umsonst die Angst genommen ... wenn ich die Münze werfe, dann habe ich gute Chance auf das emotionale Ergebnis links Angst, rechts Angst. Links vielleicht weniger Angst, weil die Abtreibung eher abstrakte psychische und systemische Schäden verursacht, die den meisten Leuten sowieso nicht bekannt sind.

Damit Du meinen Gedanken folgen kannst ... ich überlege grade, wo da die Münze wirklich eine klare Entscheidungshilfe sein kann. Aber den primären Nutzen sehe ich eigentlich nur darin, wenn ich meine Gefühle zu einer Situation selber nicht oder nicht klar wahrnehmen kann. D.h. es ist eher kein generelle Nutzen des Verfahrens, sondern ein sehr individueller. Für jene Menschen, deren Bauchgefühl eher auf diesen Anreiz "jetzt ist es so" reagiert.

Fällt mir grade so ein: sind da nicht die "klaren" Entscheidungen weitaus schlimmer, die das Ergebnis bereits präjudizieren? Z.B. aus religiösen Gründen nicht abtreiben zu dürfen? Oder auf Grund des Wertesystems der Famile das Kind bekommen zu müssen?
 
Na ja, schon. Nur habe ich ja nicht umsonst die Angst genommen ... wenn ich die Münze werfe, dann habe ich gute Chance auf das emotionale Ergebnis links Angst, rechts Angst. Links vielleicht weniger Angst, weil die Abtreibung eher abstrakte psychische und systemische Schäden verursacht, die den meisten Leuten sowieso nicht bekannt sind.

Damit Du meinen Gedanken folgen kannst ... ich überlege grade, wo da die Münze wirklich eine klare Entscheidungshilfe sein kann. Aber den primären Nutzen sehe ich eigentlich nur darin, wenn ich meine Gefühle zu einer Situation selber nicht oder nicht klar wahrnehmen kann. D.h. es ist eher kein generelle Nutzen des Verfahrens, sondern ein sehr individueller. Für jene Menschen, deren Bauchgefühl eher auf diesen Anreiz "jetzt ist es so" reagiert.

Fällt mir grade so ein: sind da nicht die "klaren" Entscheidungen weitaus schlimmer, die das Ergebnis bereits präjudizieren? Z.B. aus religiösen Gründen nicht abtreiben zu dürfen? Oder auf Grund des Wertesystems der Famile das Kind bekommen zu müssen?


Ich hätte die zwei Themen nicht miteinander in Verbindung bringen sollen. Natürlich gibt es mehrere Faktoren zu berücksichtigen wie Glaube, Umfeld, Wahrscheinlichkeiten, etc.
Die Methode mit der Münze soll Dinge vereinfachen, wenn dies nicht gelingen mag, sollte nach einem anderen "Werkzeug" gesucht werden. Im Prinzip ist es ein praktisches, intuitives Mittel und keine exakte Wissenschaft. Die Münze eignet sich nicht um politische Fragen zu klären, aber sie kann helfen, eine bereits getroffene Entscheidung in ihrer "Richtigkeit" zu bestärken. Es fällt einem leichter den Verlauf der Dinge zu akzeptieren wenn man "besten Willens" entschieden hat, also seinen Prinzipien intuitiv treu geblieben ist. Viele Konsequenzen sind kaum absehbar, es macht oft wenig Sinn all zu überlegt vorzugehen, zuviele ungewisse Faktoren, zuviele Wechselwirkungen, zuviele Möglichkeiten. Eine, mit sich selbst im reinen getroffene Entscheidung, kann man leichter hinnehmen, wenn etwas schief läuft und irgendwas läuft immer schief. Deswegen finde ich die Münze so hilfreich. Sie zeigt einem wie man wirklich denkt. Ich nutze den Trick öfter und bin immer wieder überrascht wieviel Effekt der Glaube an das "Richtige", dieses innere Gefühl der Stimmigkeit, auf das eigene Selbstbewusstsein hat. Ein allgemeingültiges Rezept für richtige Entscheidungen gibt es leider nicht, aber ich denke das sehen wir ähnlich.
 
Wenn man nach Bauchgefühl geht hält man sich meistens ans Bekannte. Also Münzwurf und sehen ob einem das Ergebnis gefühlstechnisch zusagt oder nicht.. Das ist dann eine intuitive Entscheidung. Man kann dann dem Ergebnis zustimmen oder ablehnen, weil das Gefühl eben schneller Überblick über die vielen Parameter gibt.

Eine ähnliche Methode: Sich entspannt hinstellen, dass man zwar ruhig steht, aber auch beweglich ist. Wenn man dann an die Aufgabe oder Frage denkt, zieht es einen nach hinten oder nach vorne. Nach vorne wäre eben eine Zuneigung und Zustimmung, nach hinten eine Ablehnung und Abneigung.

Das sind halt Prozesse, die dafür verantwortlich gemacht werden, dass jemand schon den Münzwurf unbewusst beeinflussen würde. Und der Grund warum man damit besser umgehen kann. Wenn wenn es klar sieht, stellt man sich auf die Konsequenz der Münz-Entscheidung ein und sieht oder fühlt ob es passt oder nicht.
Vielleicht sieht man die Konsequenz dann auf einen Blick deutlicher..

(Das Bauchgefühl und die Münzentscheidung veranlassen einen aber, für weniger Unsicherheit ein größeres Risiko einzugehen (Ellsberg-Paradoxon) oder für mehr Sicherheit weniger Gewinn in Kauf zu nehmen (Allais-Paradoxon).)

Die verkopfte Entscheidung ist dann die kognitive Dissonanz. Da ist es sogar egal, ob es zwei positive oder negative Möglichkeiten gibt oder nur eine davon negativ, die andere positiv ist, man kann sich nicht entscheiden. In etwa bei existenziellen Entscheidungen oder wenn die Ziele zu wichtig gesehen werden, dass man den Bezug dazu verliert. Also das ist auch individuell, was dem einen zu groß aussieht ist dem anderen piep und der hats dann leichter.

Ich wollt noch einen vom IGing Orakel erzählen, aber mein Pferd läuft grad in die andere Richtung...
 
Ich hätte die zwei Themen nicht miteinander in Verbindung bringen sollen. Natürlich gibt es mehrere Faktoren zu berücksichtigen wie Glaube, Umfeld, Wahrscheinlichkeiten, etc.
Die Methode mit der Münze soll Dinge vereinfachen, wenn dies nicht gelingen mag, sollte nach einem anderen "Werkzeug" gesucht werden. Im Prinzip ist es ein praktisches, intuitives Mittel und keine exakte Wissenschaft. Die Münze eignet sich nicht um politische Fragen zu klären, aber sie kann helfen, eine bereits getroffene Entscheidung in ihrer "Richtigkeit" zu bestärken. Es fällt einem leichter den Verlauf der Dinge zu akzeptieren wenn man "besten Willens" entschieden hat, also seinen Prinzipien intuitiv treu geblieben ist. Viele Konsequenzen sind kaum absehbar, es macht oft wenig Sinn all zu überlegt vorzugehen, zuviele ungewisse Faktoren, zuviele Wechselwirkungen, zuviele Möglichkeiten. Eine, mit sich selbst im reinen getroffene Entscheidung, kann man leichter hinnehmen, wenn etwas schief läuft und irgendwas läuft immer schief. Deswegen finde ich die Münze so hilfreich. Sie zeigt einem wie man wirklich denkt. Ich nutze den Trick öfter und bin immer wieder überrascht wieviel Effekt der Glaube an das "Richtige", dieses innere Gefühl der Stimmigkeit, auf das eigene Selbstbewusstsein hat. Ein allgemeingültiges Rezept für richtige Entscheidungen gibt es leider nicht, aber ich denke das sehen wir ähnlich.

Du hast recht, aber das Beispiel ist halt auch symptomatisch. Die Frage bleibt, wann kann ich mich nicht entscheiden? Immer nur dann, wenn mir die Entscheidungsgrundlage fehlt, und dadurch für beide (die) Alternativen Ängste entstehen.

Bei einer bereits getroffenen Entscheidung sehe ich die Wirkung nicht so sehr, weil es hier diesen Entscheidungsmoment, der ja ggf. ein negatives Bauchgefühl auslöst und zu einer anderen Entscheidung führt, schon anderweitig gegeben hat.

Die Frage bleibt ... sollte man nicht wissen, nicht spüren, wie man selber denkt? Sollte man nicht seine Entscheidungen so klar als möglich und auf begründbarer Basis (und seien die Argumente noch so persönlich gefärbt) treffen?
Aber vielleicht hast Du recht, vielleicht ist es tatsächlich eine Hilfe für Menschen die zu wenig Mut zur Enstcheidung haben, dass sie ein Hilfmittel dazu brauchen.
 
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Ich selbst hab die Erfahrung gemacht, dass das Werfen einer Münze / befragen von Zufallsgeneratoren / Würfeln sich in vielen Fällen eigenartigerweise nicht zufällig verhält. Die Ergebnisse also durchaus *Sinn* zu ergeben scheinen. Funktioniert aber nur bei Fragen wo die Antworten entweder nicht bekannt sind oder es tatsächlich sehr schwer fällt eine Entscheidung zu treffen... I.d.R fällt dann auch bereits beim ersten Wurf genau das was das "Gefühl" sagt ! Also nichts mit nochmal werfen...

Die extremsten Erfahrungen (nicht zufällige Ergebnisse) hab ich diesbezüglich mit dem TRN-Generator von random.org. Damit hab ich zb. erst vor ein paar Tagen durch reinen Zufall eine wie von Geisterhand perfekt zusammen harmonierende Sound-Composition hinbekommen, wie gesagt durch reinen "Zufall"!

Sage jetzt nicht, dass man nun in Sheldon-manier für jede Alltagsentscheidung blind den Würfel befragen soll, man sollte aber auch keineswegs den Zufall unterschätzen!
 
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