Energiewende ins Nichts

Das Problem ist, dass an der Fusionsenergie mittlerweile schon an die 50 Jahre geforscht wird, und wir bisher nichts ausser der jahrzehntlichen Werbeaussage "in ein paar Jahren werden wir sie haben" bekommen haben. Aus die derzeitigen "Erfoge" bewegen sich im Millisekindenbereich ... also weit ab von der Beherrschung dieser Technik. Und die richtigen Probleme kommen nicht beim Zünden, sondern erst den Reaktor dann stabil zu halten.
Ich sehe nicht nur technische Probleme bei der Fusionsenergie. Man macht sich damit wieder von Großanlagen abhängig, die von wenigen Energiekonzernen gebaut und betrieben werden, die dann die Preise bestimmen. Ich sehe die Zukunft der Stromversorgung eher in einem bunten Mix verschiedenster Anbieter unterschiedlicher Größe, in dem auch das private Kleinstwasserkraftwerk oder der genossenschaftliche Windpark seinen Platz hat . Konkurrenz belebt schließlich das Geschäft.
 
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Ich sehe nicht nur technische Probleme bei der Fusionsenergie. Man macht sich damit wieder von Großanlagen abhängig, die von wenigen Energiekonzernen gebaut und betrieben werden, die dann die Preise bestimmen. Ich sehe die Zukunft der Stromversorgung eher in einem bunten Mix verschiedenster Anbieter unterschiedlicher Größe, in dem auch das private Kleinstwasserkraftwerk oder der genossenschaftliche Windpark seinen Platz hat . Konkurrenz belebt schließlich das Geschäft.

Hm ... na ja, ja, Konkurrenz belebt das Geschäft. Aber die ganzen Kleinanlagen werden von den Energieanbietern mit den grünen Mäntelchen ja speziell gefördert. Natürlich ist der Strom aus der Kleinanlage extrem teuer gegenüber dem aus einem Grosskraftwerk. Nur macht er insgesamt halt nur so einen kleinen Anteil aus, dass sich das im Strompreis nur gering auswirkt. Allerdings ist natürlich der Umweltnutzen damit auch relativ gering, und eher nur ein finanzieller Vorteil oder ein ideologisches Projekt für den kleinen Betreiber.

Was zum Teil wirklich etwas bringt sind die energieautarken Kleingemeinden. Ein Vorteil, der sich aber auch durch die immer weiter gehende Verstädterung immer mehr gegen Null gehen wird. Und Städte sind halt, wie wir ja auch von den Lebensmitteln wissen, schwer und nur mit grossem Aufwand zu versorgen.
 
Im Übrigen geht es hier um die Preise an der Leipziger Strombörse. Die haben mit den Preisen für den privaten Endverbraucher nur sehr bedingt etwas zu tun.

Vielen Dank für diesen wertvollen Hinweis, dann handelt es sich bei meiner Stromrechnung nur um eine fatale Illusion
meinerseits, die ich blödsinnigerweise auch noch bezahlt habe, obwohl ich ja wissen müßte, dass Sonne und Wind gar
keine Rechnungen verschicken. Ich bin für jede politisch korrekte Aufklärung dankbar, Euer Merkwürden.
 
Zitat von Wikipedia:
In Deutschland müssen die konventionellen Kraftwerke selbst bei einer Dunkelflaute nicht die gesamte verfügbare Leistung einspeisen, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Gegenwärtig ist Deutschland sogar bei Dunkelflauten in der Lage, Strom in die Nachbarländer zu exportieren. Deswegen sind Blackouts nicht zu befürchten.

Das ist toll. Der Strom kommt dann aus den Windstillrädern und aus dem Mondschein, außer bei Neumond, dann übernimmt die Milchstraße den
Stromexport.
 
Vielen Dank für diesen wertvollen Hinweis,
Bitte, immer wieder gerne.

dann handelt es sich bei meiner Stromrechnung nur um eine fatale Illusion
meinerseits, die ich blödsinnigerweise auch noch bezahlt habe, obwohl ich ja wissen müßte, dass Sonne und Wind gar
keine Rechnungen verschicken. Ich bin für jede politisch korrekte Aufklärung dankbar, Euer Merkwürden.
Dann will ich es mal versuchen. Strom kostet an der Börse z.Zt. ca. 5 ct/kWh, Haushaltskunden zahlen jedoch im Schnitt fast 30 ct/kWh. Beschaffung, Steuern und die Gewinne für den Versorger machen rund die Hälfte des Preises für den Endkunden aus, Netzentgelte um die 20% und die restlichen 30% entfallen auf Umlagen, in denen auch die Subventionen für Erneuerbare enthalten sind.
Natürlich gibt es die Energiewende nicht zum Nulltarif (auch die von dir präferierten neuen Atomreaktoren müssten erstmal finanziert werden), aber deine und meine Stromrechnung ist vor allem deshalb so hoch, weil diese Kosten zum großen Teil auf die privaten Endkunden abgewälzt werden. Die Industrie bleibt von vielen dieser Steuern, Entgelte und Umlagen ausgenommen, der Strompreis für Großkunden ist weit weniger stark gestiegen, als der für Haushalte.

Stichwort steigende Strompreise - meine Vorbehalte gegen die von dir zitierte "Deutsche Wirtschaftsnachrichten" werden offenbar mal wieder bestätigt. In dem Artikel, zu dem du verlinkt hattest, heißt es:

"An der Leipziger Börse EEX kostete eine Megawattstunde zur Lieferung in einem Jahr zeitweise 50,45 Euro – so viel wie noch nie."

Das scheint ziemlicher Quatsch zu sein, wenn man sich diese Graphik ansieht. Demnach lag der Börsenstrompreis schon deutlich höher, ist dann von 2008 bis 2016 permanent gesunken und erreicht jetzt wieder das Niveau von 2012. Das dann auch nochmal zum sehr bedingten Zusammenhang zwischen dem Börsenpreis und unseren Stromrechnungen.
 
Zitat von Wikipedia:
In Deutschland müssen die konventionellen Kraftwerke selbst bei einer Dunkelflaute nicht die gesamte verfügbare Leistung einspeisen, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Gegenwärtig ist Deutschland sogar bei Dunkelflauten in der Lage, Strom in die Nachbarländer zu exportieren. Deswegen sind Blackouts nicht zu befürchten.

Das ist toll. Der Strom kommt dann aus den Windstillrädern und aus dem Mondschein, außer bei Neumond, dann übernimmt die Milchstraße den
Stromexport.
Nein, natürlich nicht. Der Strom kommt dann aus konventionellen Kraftwerken und witterungsunabhängigen Erneuerbaren wie Wasserkraft und Biogas. Der Umstand, dass Deutschland auch bei "Dunkelflauten", also wenn Wind und Sonne kaum zur Energieversorgung beitragen, immer noch Strom exportiert, spricht dafür, dass es nicht zu wenig, sondern eher zu viel Grundlastkapazität gibt. Spielraum, um weitere Kern- und Kohlekraftwerke abzuschalten.
 
Natürlich gibt es die Energiewende nicht zum Nulltarif
Natürlich nicht, den es müssen 100% konventionelle Kraftwerke vorgehalten werden, für die Dunkelflaute eben, und zwar
unter Feuer und Dampf und mit der Belegschaft, aber ohne Strom ans Netz zu liefern, den die Alternativen haben
Einspeisevorrang. Wir leisten uns den Luxus zweier Versorgungssytheme, und Luxus ist nun mal teuer. Wir sparen dabei weder
Kohle noch CO2, gehören aber eindeutig zu den Guten.
 
Aktuell sind 300 Polizisten im Einsatz im Hambacher Forst. Mertens rechnet damit, dass es noch deutlich mehr sein werden, wenn die Rodungen beginnen. „Das wird der größte Polizeieinsatz Nordrhein-Westfalens in der Geschichte der Nachkriegszeit“, sagte er unserer Redaktion. Die Zahl der Rodungsgegner am Mittwoch wurde auf 60 bis 100 geschätzt. Die Aktivisten sitzen in ihren Baumhäusern und gucken sich das Geschehen von oben an.

Na also, zurück auf die Bäume.
 
Ich sehe nicht nur technische Probleme bei der Fusionsenergie. Man macht sich damit wieder von Großanlagen abhängig,
Genau, das ist auch das Problem in der Autoindustrie. Viel besser wäre es, die Autos in kleinen Familienbetrieben zu bauen, dann wären wir nicht
abhängig von BMW Audi, VW und all diesen Konzernen.
 
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Natürlich nicht, den es müssen 100% konventionelle Kraftwerke vorgehalten werden, für die Dunkelflaute eben[...]

Offensichtlich werden zur Zeit deutlich über 100% vorgehalten, sonst könnte Deutschland nicht sogar während solcher Dunkelflauten Strom exportieren. Außerdem sind es schon jetzt keine 100%, da solche Dunkelflauten einerseits nie total sind und es andererseits witterungsunabhängige Erneuerbare gibt (Wasser, Biogas, Geothermie).Natürlich kann man nicht über Nacht alle konventionellen Kraftwerke abschalten, aber ihr Anteil kann stetig reduziert, und die Zusammensetzung des Kraftwerksparks verändert werden. Weg vom unsicheren Atom und der extrem CO2-intensiven Braunkohle.
Hier werden verschieden Möglichkeiten beschrieben:

https://www.next-kraftwerke.de/wissen/strommarkt/dunkelflaute

[...]und zwar
unter Feuer und Dampf und mit der Belegschaft, aber ohne Strom ans Netz zu liefern, den die Alternativen haben
Einspeisevorrang. Wir leisten uns den Luxus zweier Versorgungssytheme, und Luxus ist nun mal teuer.
Ich weiß nicht so recht, was du mit "unter Feuer und Dampf" meinst, man kann solche Kraftwerke ja schließlich nicht im "Leerlauf" fahren, jedes verbrannte Kilo Kohle wird auch zu Strom gemacht. Schwankungen werden durch regelbare Mittel- und Spitzenlastkraftwerke abgefangen, die sowieso dafür ausgelegt sind, den sich im Tagesverlauf ändernden Bedarf zu decken. In dem Text, den ich oben verlinkt habe, ist z.B. die Rede davon, dass während der letzten größeren Dunkelflaute 2017 die Gaskraftwerke, die klassisch als Regelkraftwerke eingesetzt werden und relativ geringe Kosten verursachen, wenn sie keinen Strom produzieren, gerade mal zehn der installierten 28GW Leistung einspeisen mussten.

Wir sparen dabei weder
Kohle noch CO2, gehören aber eindeutig zu den Guten.
Natürlich spart man durch den Einsatz von Erneuerbaren Kohle und damit CO2 ein. Ob man damit zu den Guten gehört, was immer das auch heißen soll, weiß ich nicht. Ich denke aber, dass im ureigensten Interesse jedes Landes und jedes Menschen ist, den vom Menschen gemachten Klimawandel so weit wie möglich aufzuhalten.

Aktuell sind 300 Polizisten im Einsatz im Hambacher Forst. Mertens rechnet damit, dass es noch deutlich mehr sein werden, wenn die Rodungen beginnen. „Das wird der größte Polizeieinsatz Nordrhein-Westfalens in der Geschichte der Nachkriegszeit“, sagte er unserer Redaktion. Die Zahl der Rodungsgegner am Mittwoch wurde auf 60 bis 100 geschätzt. Die Aktivisten sitzen in ihren Baumhäusern und gucken sich das Geschehen von oben an.
Schreibt die RP in diesem Artikel... :rolleyes:

Über die Methoden einiger Demonstranten dort kann man sicher streiten. Darüber, wie sinvoll es ist einen uralten Wald abzuholzen, um Braunkohle abzubauen, deren Verstromung sowieso vor dem Aus steht und obwohl es Überkapazitäten in der Stromproduktion gibt, auch.

Na also, zurück auf die Bäume.
Dort geht es wohl eher hin, wenn wir nichts gegen den Klimawandel tun.

Genau, das ist auch das Problem in der Autoindustrie. Viel besser wäre es, die Autos in kleinen Familienbetrieben zu bauen, dann wären wir nicht
abhängig von BMW Audi, VW und all diesen Konzernen.
Ein seltsamer Vergleich. Schon jetzt gibt es - im Gegensatz zum Autobau - viele unterschiedlich große Stromproduzenten. Vom Solarmodul auf dem Dach eines Einfamilienhauses, über die Biogasanlage des Landwirts oder das kommunale Kraftwerk, bis hin zu den Großanlagen der Stromkonzerne.
 
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