Die Formulierung stammt nicht von
@plotinus , er hat das aus der
NZZ herauskopiert, ohne es als Zitat zu kennzeichnen.
Kernkraftwerke gibt es nun schon seit über 60 Jahren, Unsummen an Steuergeldern sind in die Erforschung und Förderung dieser Technik geflossen. Das Ergebnis: Atomstrom deckt heute nicht mal 2% des weltweiten Energiebedarfs, die Umweltschäden bei der Uranförderung sind immens, und zwei Reaktorkatastrophen haben ganze Landstriche für Generationen unbewohnbar gemacht. Wenn das erst der Anfang war, möchte ich eigentlich gar nicht mehr wissen, wie es weitergeht.
Dagegen haben sich die Erneuerbaren innerhalb kürzester Zeit so rasant entwickelt, dass die größten Probleme inzwischen darin bestehen, dass die staatiche Förderung nicht schnell genug zurückgefahren wurde, und man zeitweise kaum noch weiß, wohin mit all dem produzierten Ökostrom. Wenn man Energieerzeugung und Fliegerei vergleicht, dann entsprechen Kernkraftwerke wohl eher den Zeppelinen. Die hätte man auch noch schneller und sicherer machen können, aber es gab keinen Grund dafür, weil man ja Flugzeuge hatte. Warum Geld in die Erforschung neuer Atomtechnik stecken, von der es in 20 Jahren wahrscheinlich immer noch heißen wird, dass man in 20 Jahren so weit sei, wenn es inzwischen CO2-neutrale Alternativen gibt, die ihre Leistungsfähigkeit bereits bewiesen haben, und das jeden Tag aufs Neue tun?
Außerdem mag es ja sein, dass sichere Kernreaktoren oder Transmutationsanlagen technisch machbar wären, aber in der Realität haben nicht die Techniker das Sagen. AKWs werden von gewinnorientierten Energiekonzernen betrieben, die Richtlinen, nach denen das zu geschehen hat, legt die Politik fest. Das resultiert dann in Schrottreaktoren wie Fessenheim oder Tihange, wo einem in der Tat "Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten" in den Sinn kommen können.
Vielleicht liegt es ja schlicht daran, dass es kaum berichtenswerte Fortschritte in der Nukleartechnik, die ich nicht als Hochtechnologie bezeichnen würde, gibt? Außerdem finden sich ja verschiedene Artikel, z.B. bei
Deutschlandfunk oder der
TAZ
Und wie gut, dass Formulierungen wie die von "Merkel und ihren Vasallen" oder den "Mainstream-Medien" so gar nicht nach Ideologie riechen.
Über die Hälfte des in Deutschland erzeugten Stroms aus regenerativen Quellen stammt aus wetterunabhängigen Biogasanlagen. Außerdem hängt unser Stromnetz am europäischen Verbundsystem, da müsste also schon in ganz Europa Windstille herrschen. Zur Sicherheit kann man dann noch konventionelle Kraftwerke vorhalten, die aber an windreichen Sonnentagen abgeschaltet bleiben.
Zusätzlich gibt es unterschiedlichste Möglichkeiten der Energiespeicherung, vom klassischen Pumpspeicherkraftwerk bis hin zu Redox-Flow-Großspeichern, Druckluft-Kavernen, synthetischen Kraftstoffen usw. Ein Bereich, in dem es sich meiner Meinung nach wirklich lohnen würde, in die entsprechende Forschung zu investieren.