Energiesparlampen

KingOfLions

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Nachdem der letzte Thrad zu diesem Thema schon länger her ist (2009) möchte ich dieses Thema wieder einmal im Bewusstsein erneuern.

Mittlerweile gibt es ja dank EU ausser Energiesparlampen und LED-Leuchten kaum mehr vernünftige Leuchtmittel zu kaufen. Aber welche Konsquenzen hat das für uns?

Hier ein Zitat von Welt.de vom Dezember 2010:
"Hintergrund der Äußerungen Reuls sind neue Erkenntnisse des deutschen Umweltbundesamtes (UBA). Den Untersuchungen der Behörde zufolge können Energiesparlampen – die die herkömmlichen Glühbirnen schon binnen kurzer Zeit ganz ablösen sollen – ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko darstellen. Geht eine Energiesparlampe zu Bruch, so kann laut Erkenntnisses der Experten eine Quecksilberkonzentration im Raum freigesetzt werden, die den Richtwert von 0,35 Mikrogramm pro Kubikmeter um das Zwanzigfache überschreitet. Darum sollten sich insbesondere Kinder und Schwangere von Energiesparlampen fernhalten, empfiehlt die Bundesbehörde."

Natürlich wird jetzt jeder sagen: "na gut, passe ich halt auf". Ganz so einfach ist es aber nicht. Denn Quecksilber diffundiert auch durch Glas. Aussage in einem Forum:
"Wenn eine Leuchtmittel anfängt zu flackern, hat es 70 % seines Hg-Inhaltes per Diffusion durch das Glas verloren."

Das heisst letztendlich, dass je nach Menge der eingesetzten Lampen eine relevante Menge an Quecksilber in die Luft verdampft wird ... etwa 1-3mg Quecksilber je Lampe über deren Lebensdauer.

Der Grenzwert für die Qucksilberbelastung (Dampf) bei Erwachsenen liegt bei 3ug/Tag (für Kinder ist bereits in 10 Mal kleinerer Wert als gesundheitsschädlich anzusehen)! Dieser Grenzwert wird also bei einer Lampenlebensdauer von 1000h ggf. bei einer einzigen Lampe erreicht.

Wie mittlerweile ja weitgehend bekannt ist, ist Qucksilber ein hochwirksames Nervengift, das nuronale Funktionen stört und zu Fehlleistungen im Gehirn führt.

Dieses Thema wird aus Interesse der Industrie und der EU (Fehlentscheidungen) europaweit verschwiegen .... Auch das Thema eines Verbots der Enrgisparlampe aus genau den obigen Gründen wurde nicht weiter verfolgt ... da die Industrie aus den errichteten Fertigungsanlagen noch Gewinn ziehen muss, und sich die Gewinnmargen durch Billigimporte aus Fernost verringert haben.
Auch hier leider gegen die Menschen, und für den Gewinn der Industrie.
 
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Ganz so einfach ist es aber nicht. Denn Quecksilber diffundiert auch durch Glas. Aussage in einem Forum:
"Wenn eine Leuchtmittel anfängt zu flackern, hat es 70 % seines Hg-Inhaltes per Diffusion durch das Glas verloren."
Nee, da gehe ich nicht mit und sorry, ein Forum ist keine seriöse Quelle. Da hätte ich schon gerne eine fachliche Referenz auf Uni-Niveau. Wasserstoff und Helium mögen je nach Glassorte hindurchdiffundieren, aber Hg hat einen ziemlich großen Atomradius, 5-mal so groß wie Helium, wenn man ein monoatomares Gas als Bezug nehmen möchte.
Außerden sind Ernergiesparröhren Niederdruckleuchten in denen fast ein schwaches Vakuum vorliegt. Wenn da was diffundiert, dann höchstens Stickstoff oder Sauerstoff von außen nach innen, was die Leuchterscheinung abreißen läßt. Will sagen: Aus einer intakten Energiesparröhre entweicht kein Hg. Nur kaputtgehen sollten sie sind. Aber selbst dann sind die Glassplitter unangenehmer als die 3...4 mg Quecksilber, sie maximal freigesetzt werden können.
 
Nee, da gehe ich nicht mit und sorry, ein Forum ist keine seriöse Quelle. Da hätte ich schon gerne eine fachliche Referenz auf Uni-Niveau. Wasserstoff und Helium mögen je nach Glassorte hindurchdiffundieren, aber Hg hat einen ziemlich großen Atomradius, 5-mal so groß wie Helium, wenn man ein monoatomares Gas als Bezug nehmen möchte.
Außerden sind Ernergiesparröhren Niederdruckleuchten in denen fast ein schwaches Vakuum vorliegt. Wenn da was diffundiert, dann höchstens Stickstoff oder Sauerstoff von außen nach innen, was die Leuchterscheinung abreißen läßt. Will sagen: Aus einer intakten Energiesparröhre entweicht kein Hg. Nur kaputtgehen sollten sie sind. Aber selbst dann sind die Glassplitter unangenehmer als die 3...4 mg Quecksilber, sie maximal freigesetzt werden können.

:cool:, ok, kleiner Ausflug in die Atomphysik.

Ich habe leider zur Diffusion von Hg durch Glas keine Zahlen gefunden. Du hast schon recht, Hg ist recht groß, und das Raumgitter von Glas doch recht eng. Aber auch wenn das Hg dadurch gebremst wird, diffundieren trotzdem die Atome vermutlich hindurch. Um das zu vermeiden müssten hochqualitative Spzialgläser verwendet werden.

Das Vakuum der Röhre an sich spielt keine grosse Rolle, da die Diffusion primär von der thermischen Geschwindigkeit der Atome abhängt ... die in der Röhre doch auf Grund der Innentemperatur recht hoch ist. Das Vakuum dient ja primär nur dem Überschlag und der Kühlung (bzw. geringen thermischen Leitfähigkeit).

Bim Kaputtgehen sind gerade die kleinen Qucksilbrtöpfchen ein Problem. Auf Grund der Oberflächenspannung rollen sie sehr weit und können auch sehr klein sein. Bei Raumtemperatur verdampfen sie dann langsam (Verdampfung hört bei -8°C auf, wenn ich's recht im Kopf hab) .... Was natürlich gerade bei Teppichen oder Teppichböden ein Problem ist, weil das Hg dort praktisch nicht herauszukriegen ist.
 
Um das zu vermeiden müssten hochqualitative Spzialgläser verwendet werden.
Ich hab nichts zu den Glassorten gefunden. Ich würde dafür Borosilikatgläser benutzen, wie für Laborgeräte: Leicht zu verarbeiten, Gasdicht und vor allem nicht anfällig für Temperaturschwankungen.
Ich war allerdings kein Glaschemiker, sondern interessiere mich in erster Linie im Bereich der Optik dafür.

Raumgitter von Glas doch recht eng.
Langsam. Glas hat per Definitionem keine Gitterstruktur, sondern eine irreguläre.

Bim Kaputtgehen sind gerade die kleinen Qucksilbrtöpfchen ein Problem.
Das reicht nicht für Tröpfchen, nicht bei maximal 5 mg je Röhre. Gründlich staubsaugen (Feinstsplitter weg!), kräftig lüften und das war's dann auch schon.
Tröpfchen gibt bei einem zerdepperten Thermometer.

Ich finde die Energiesparröhren deshalb nicht besonders gut, weil ihr Licht, mit Verlaub, grausig ist (als Photograph sieht man das) und die Dinger eben Sondermüll sind (als Massenprodukt läppert's da eben auch das Hg zusammen). Ich selber benutze Halogenbrenner (CRI 100!). Über die LEDs kann man reden, wenn der CRI deutlich größer als 90 ist. Ich bin da heikel...
 
Ich hab nichts zu den Glassorten gefunden. Ich würde dafür Borosilikatgläser benutzen, wie für Laborgeräte: Leicht zu verarbeiten, Gasdicht und vor allem nicht anfällig für Temperaturschwankungen.
Ich war allerdings kein Glaschemiker, sondern interessiere mich in erster Linie im Bereich der Optik dafür.

Drum meinte ich ja, Spezialgläser wären dicht ... bei normalem Glas bin ich sicher, dass es nicht dicht ist.

Langsam. Glas hat per Definitionem keine Gitterstruktur, sondern eine irreguläre.

Glas hat zwar eine amorphe und keine kristalline Struktur, die SiO2 Ketten verbinden sich aber trotzdem in einem Raumgitter ähnlich einem Benzolring. Ohne Enlagerung von Zusatzstoffe sind die Lücken in diesem Ring nicht gefüllt, und damit ist das Glas auch nicht dicht (siehe Bild bei Wikipdia unter "Glas").

Das reicht nicht für Tröpfchen, nicht bei maximal 5 mg je Röhre. Gründlich staubsaugen (Feinstsplitter weg!), kräftig lüften und das war's dann auch schon.

Eben nicht staubsaugen, da der Staubsauger das Hg in der Rauluft verteilt. Tipp ist Klebeband ... aber dazu muss man's halt auch mal sehen wo es ist ....

Ich finde die Energiesparröhren deshalb nicht besonders gut, weil ihr Licht, mit Verlaub, grausig ist (als Photograph sieht man das) und die Dinger eben Sondermüll sind (als Massenprodukt läppert's da eben auch das Hg zusammen). Ich selber benutze Halogenbrenner (CRI 100!). Über die LEDs kann man reden, wenn der CRI deutlich größer als 90 ist. Ich bin da heikel...

Das sowiso. Ich benutz auch überwiegend Halogen. Das Problem ist aber, dass die EU ja auch die Halognlampen verbietet. Allerdings gibt's noch gnügend Restbestände an Glühbirnen, und später wird man halt aus dem Ausland importieren ... irgndwer wird schon weiterhin Glühbirnen produziern.

Leider steht man da aber beim nächsten Betrug der EU an der Bevölkerung an ... der Spannungserhöhung auf 240V ....
 
Bei uns gibt es im Supermarkt Glühbirnen, die außen aussehen wie gute alte Glühbirnen, aber innen noch eine kleine Glühbirne um den Draht haben.
 
Ich verwende diese geringelten Sparbirnen denn die mit dem Draht sind unverschämt teuer und halten nichtmal länger als früher die Glühbirnen. Das Licht mag ich nicht so, dieses kalt-weisse ist schon ungemütlich aber ich bemerkte, dass eine Birne den ganzen Raum erhellen kann. Ich habe am Läppi eine schreibtischlampe, die so den ganzen Raum erhellt. Was mich schon etwas nervt: der hohe Kaufpreis und sie sind echt hässlich. :D
 
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also dass Quecksilber durch Glas diffundiert, glaube ich nicht. Finde ich fast unmöglich.
Aber es könnte durchaus sein, dass durch Dichtungen etc. ein bisschen diffundiert.
Oder es sich irgendwo im Inneren ablagert, ähnlich wie das Wolfram in Glühbirnen.
Die Energiesparlampe ist ja kein vollständig zugeschmolzenes Glasgefäss. Denke ich halt.

Als vor Jahrzehnten die Energiesparlampen rauskamen, habe ich die meisten der Lampen in meiner Wohnung durch Energiesparlampen ersetzt. Das Resultat war, dass die meisten auch nach etwa einem Jahr kaputt waren, ähnlich wie bei Glühbirnen, und auch an der Stromrechnung habe ich keinen Unterschied bemerkt.
Deshalb bin ich teilweise wieder auf Glühbirnen, teilweise auf Halogenlampen umgestiegen.
 
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