Es ging aber um schwarzhäutige Schauspieler/innen in Deutschland, es gab hier im Thread einige Links, in denen diese Leute zu Wort kamen.
In den USA sind schon eine Menge schwarzer Schauspieler zu sehen, aber scheinbar ist auch dort einiges noch im Argen, schließlich haben bei Preisverleihungen wie den Oscar immer wieder Schauspieler Rassismus im Filmbusiness angeprangert. Und das hat berechtigte Gründe!
Der Bevölkerungsanteil ist hier 0,6%.
Ich schaue wohl noch weniger deutsche als amerikanische Filme, aber ein paar schwarze Personen im deutschen TV (nicht alles Schauspieler): Günther Kaufmann früher, Detlef Soost, Bruce Darnell, Motsi Mabuse
Dann gab es (nur als Beispiel, weil ich das geschaut habe) immer mal wieder schwarze Kandidaten in "Schlag den Raab". Ich habe wirklich nicht den Eindruck als ob es da eine Unterrepräsentation geben würde.
Generell ist es, wie ich schon sagte, nicht angemessen einem Produzenten/Regisseur seinen Cast vorzuschreiben (Kunstfreiheit). Natürlich, wenn in 1000 Filmen der Anteil einer bestimmten Bevölkerungsgruppe deutlich geringer wäre als in der Gesamtbevölkerung kann man vermuten, dass irgendwas schief läuft. Sehe aber nicht, dass das der Fall ist. Und das würde auch nur bedeuten, dass der Staat ein paar Projekte fördern könnte, wo diese Personen im Film dann zu sehen sind. Es darf nicht bedeuten, dass der Staat dann entsprechend aussehende Schauspieler den Regisseuren ins Script schreibt. Sehe aber wie gesagt nicht, dass Unterrepräsentation der Fall wäre.
Wenn ein Bevölkerungsanteil von 14% Schwarzen frei in Kinos usw. gehen kann in den USA (und genug Geld hat um einen Film zu sehen), dann gibt es auch einen Markt, und irgendwer wird diesen auch bedienen. Und ist ja auch der Fall. Wobei diese schwarzen Schauspieler sowieso auch Fans aus allen Bevölkerungsgruppen haben.
Oscar ist wieder eine andere Geschichte, da es dort gerade nicht in erster Linie darauf ankommt, was die Zuschauer sehen wollen. Sehr gut möglich, dass es da alles andere als fair zugeht. Man kann die Awards delegitimieren, indem man sie kritisiert. Aber was soll man tun? Einen Offiziellen hinschicken, der den Clubmitgliedern vorschreibt wie sie abzustimmen haben? Das delegitimiert den Preis dann erst recht, und macht keinen Sinn. Die Oscars sind nämlich gerade berühmt, weil die Bevölkerung und die Filmindustrie selbst akzeptiert hat, dass dieser verschwiegene anonyme Club (bestehend aus Personen aus dieser Industrie) die Expertise hat Filme "objektiv" zu bewerten. Man kann sich natürlich mit anderen zusammenschließen und eigene Preise vergeben, und die Leute davon überzeugen, dass man die Kompetenz besitzt das auch bzw. besser zu tun.