Am Prinzip Geld ist nichts Negatives. Im Grunde ist es ein Kommunikations-System für Werte. Wenn man sich eine reine Tauschwirtschaft vorstellt, im Sinne von Landwirt tauscht x kg Getreide gegen ein Paar Schuhe oder ein Landwirt macht das Angebot "Arbeite für mich, als Gegenleistung bekommst Du freies Wohnen und jeden Tag drei Mahlzeiten", dann ist das einfach sehr in-effektiv. Und Geld ist auch auf mehrere Arten philosophisch faszinierend. Denn psychologisch geben wir den Dingen einen Wert, womit ich nicht Zahlen meine, vielleicht nicht mal etwas das man immer klar formulieren kann, aber wir denken beständig in "Werten" und Vergleichen. Geld ist eine Darstellung all dessen und macht alle Abläufe effektiver. Dazu ist es extrem dynamisch, Preise können den Situationen blitzschnell angepasst werden und v.a.: Erst durch Geld wird das Ausmaß an Kooperation möglich das wir heute haben und Kooperation gehört zu den besten Mitteln Frieden zu wahren.
Auch Kredite sind per se nichts Schlechtes, denn durch Geld und Kredite wird es möglich z.B. auch Ideen die sich erst noch materialisieren müssen schon einen Wert zu geben. Person 1 hat eine super Idee und auch die Fähigkeit sie umzusetzen, ihr fehlen jedoch die Mittel. Person 2 hat nichts davon, weder die Idee und schon gar nicht die benötigten Fähigkeiten - kann aber die Idee finanzieren. Läuft es gut bekommt Person 2 Anteile am Gewinn, falls nicht eben nicht (Investoren-Risiko).
Kooperation und die Finanzierung von Ideen hat einen wahnsinnigen Fortschritt für die Menschheit ausgelöst.
Das Problem ist ein anderes und man kann es eigentlich schon fast "Perversion der Werte" nennen. Beispiel: Entertainment wird als weit wertvoller eingeschätzt als z.B. Pflege- oder Lehrberufe. Und Kriminelle, v.a. in der Wirtschaft, die auf welcher Art auch immer Kasse gemacht haben, bekommen in aller Regel weit mehr Respekt als z.B. Hartz4-Empfänger. Selbst jene die mal im Knast landen können danach ein Buch schreiben und werden gleich wieder zu Millionären.
Ein weiteres Problem ist eine Art Naturgesetz: Geld zieht Geld an und Geld erzeugt Einfluss. Daher bilden sich Machtkonzentrationen, so dass einige wenige Reiche viel mehr Einfluss haben als Millionen "Normalos".
Gerade Geld und wie wir damit umgehen ist in Gutem wie auch im Schlechten ein Spiegel wie wir als Menschen sind. Denn wir wählen ja im Grunde laufend. Wären wir als Kollektiv tatsächlich auch nur einen Hauch idealistischer und weniger egoistisch, würde der gesamte Rest von selbst regeln - über unser Kaufverhalten.