Eine Stadt namens Mittwoch

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Ich erzähle weiter: :)

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Nun hatte ich also wenigstens die Gewissheit, auf dem richtigen Weg zu sein.

Und wirklich: Nach einiger Zeit sah ich tatsächlich ein Ortsschild mit der Aufschrift "Mittwoch".
(Natürlich das polnische Wort für Mittwoch)

Dahinter aber war immer noch keine Stadt, es war erst mal wohl nur die offizielle Stadtgrenze.

Dann langsam aber kamen tatsächlich Häuser in Sicht.

Doch welche Enttäuschung!

Es waren nur Ställe, Scheunen, Fabrikanlagen.

Nichts Schönes, und auch nichts im entferntesten Essbares!

Ich hatte inzwischen einen ordentlichen Appetit, geradezu einen Hunger. Einmal wegen der Mittagszeit, und dann noch verstärkt durch meine lange Wanderung.

Ich wäre mit der einfachsten Imbiss-Bude zufrieden gewesen, aber es gab keine. Auch keine Bäckerei, keinen Lebensmittel-Laden, einfach nichts.

Nur immer wieder neue Ställe, Scheunen, und alte Fabriken.

Schließlich kam ich an eine Kreuzung .....

Wohin sollte ich gehen? Nach links, nach rechts, oder gerade-aus?

Eine schwere Entscheidung,
Eine schwere Entscheidung, ganz besonders im Nebel .....
 
Ja sehr sogar:) du schreibst es so dass ich das Gefühl habe ich bin dort. Bist Du Author es klingt äußerst professionell wie Du schreibst?!

Es freut mich, was du sagst.
Ja, ich höre immer wieder, dass ich anderen das Gefühl vermittle, dabei zu sein. :)

Und nein, ich bin kein professioneller Schriftsteller. Ich schreibe nur zum eigenen Vergnügen.

Und ich habe auch keine bewusste Technik des Schreibens.
Ich schreibe nach Gefühl.
Wobei ich mir vorstelle, einige Leute vor mir zu haben, denen ich echt im realen Leben nun etwas erzähle, was ich auch real erlebt habe. :)
 
Es freut mich, was du sagst.
Ja, ich höre immer wieder, dass ich anderen das Gefühl vermittle, dabei zu sein. :)

Und nein, ich bin kein professioneller Schriftsteller. Ich schreibe nur zum eigenen Vergnügen.

Und ich habe auch keine bewusste Technik des Schreibens.
Ich schreibe nach Gefühl.
Wobei ich mir vorstelle, einige Leute vor mir zu haben, denen ich echt im realen Leben nun etwas erzähle, was ich auch real erlebt habe. :)
Da hast du tatsächlich ein Gott gegebenes Talent ich fühle mich wirklich wie ein Kind das dem Großvater zuhört beim Geschichte erzählen...
 
An der Kreuzung hatte ich nun also drei Möglichkeiten zur Auswahl -
wenn man von einer Rückkehr mal absieht:

Rechts und geradeaus hatte ich die Wahl zwischen weiteren Ställen, Scheunen und alten Fabriken -
oder auch zwischen Feldern und Bäumen im Nebel.

Linkerhand aber sah ich etwas, das mir mehr nach Wohnhäusern aussah, wenn auch undeutlich im Nebel.

Ich ging also nach links. Auf eigenes Risiko.

Und dann, nach einer Kurve, sah ich das wahre Mittwoch!
 
Ja, die Stadt war also doch keine Fata Morgana!

Als ich um eine Kurve bog, da bot sich mir ein malerischer Anblick wie aus einem Bilder- oder Märchenbuch.

Eine herrlich-gemütliche Kleinstadt mit Rathaus, Kirche, Marktplatz, mit allem, was ein Städtchen so braucht.

Ich spazierte fröhlich über diesen Marktplatz, von dem man aus mit einem Blick die Übersicht über all die schönen alten und harmonisch zueinander passenden Häuser hatte.

Es gab außer Kirche und Rathaus auch Post, Polizei, Apotheke, Geschäfte usw.

Nur eins sah ich nicht: Ein Restaurant oder ein Café.

Der Platz lud förmlich dazu ein, eine ganze Reihe von Straßencafés zu eröffnen.

Doch ich sah nichts derartiges.

Sollte ich nur deshalb an mein schönes Ziel gelangt sein, um hungrig wieder den Weg zurück zum Bahnhof zu nehmen?

*heul* :(
 
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Ich stand also auf diesem wunderschönen Marktplatz von Mittwoch und war auf der Suche nach einem Mittagessen. Nirgends war etwas Restaurant-Ähnliches zu sehen.

Schließlich fragte ich eine Frau nach einer restauracja, polnisch für Restaurant.

Sie zeigte auf ein Haus schräg gegenüber, das mir jetzt von weitem nicht aufgefallen wäre.

Ich ging dahin, und wirklich: Das stand Restauracja am Eingang.

Das war aber das einzig Einladende daran.

Das ganze Haus wirkte gleichzeitig modern und heruntergekommen, im Gegensatz zu den anderen Häusern am Platz.

Es machte einen düsteren und verdreckten Eindruck.

Außerdem war es geschlossen!

Vielleicht versteht ihr, daß ich trotz meines Hungers richtig erleichtert war, daß dieses Haus geschlossen hatte, so daß ich vor mir selber die beste "Ausrede" hatte, hier nicht essen zu wollen.

Aber irgendwo wollte ich ja essen.

Wieder fragte ich zwei Passanten: "Restauracja?"

Und sie antworteten: "Tulipan!"

Das ist das polnische Wort für Tulpe.

Einen Moment überlegte ich, ob sie mich mißverstanden hatten und mir ein Blumengeschäft nennen wollten.

Aber nein, sie empfahlen mir ein Restaurant namens "Tulpe".
 
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