Ein wenig Energie und gute Gedanken?

Gwynnether

Mitglied
Registriert
30. Dezember 2003
Beiträge
85
Ort
Kärnten
Hallo ihr Lieben...,


ich fühl mich etwas kraft- und mutlos.

Vor ein paar Wochen wurden mein Freund und ich auf der Straße von zwei Typen überfallen. Der eine ist meinem Freund von hinten angefallen und hat ihn in den Würgegriff genommen und die beiden sind zu Boden gegangen, während der andere versucht hat meine Tasche zu entreissen. In dem Moment wusste ich nichts anderes zu tun, als die beiden anzuflehen meinen Freund loszulassen und uns in Ruhe zu lassen. Leider fand mein Flehen wenig Gehör und als ich dann zu Boden gestoßen worden bin, riss der Riemen meiner Tasche und damit waren meine Sachen weg.

Ich kann vom großen Glück sagen, dass nichts wertvolles abhanden gekommen ist und noch viel wichtiger: Weder mein Freund noch ich sind ernsthaft verletzt worden. Nur ein paar blaue Flecke.
Dafür bin ich unsagbar dankbar.

Aber dennoch scheint mir dieses Ereignis, auch jetzt noch, schwer im Magen zu sitzen. In jedem Moment wo mein Kopf nicht mit Arbeit oder eine anderen Ablenkung beschäftigt ist, denke ich an dieses Geschehnis zurück. Ich kann nichts dagegen tun. Ich muss einfach darank denken, was passiert ist. Ich denke daran, was ich hätte anders tun müssen. In meinem Kopf laufen hundert verschieden Szenerien ab, was passiert wäre, wenn ich was anderes gemacht hätte.
Und ich bin so unsagbar wütend. Ich hab diese tiefe Wut in mir. Und diese Hilflosigkeit. Mein Freund auf dem Boden zu sehen und ihm nicht helfen zu können. Etwas entrissen zu bekommen was mein Eigentum war. Vielleicht hört sich das Ereignis nicht nach viel an, aber der Gedanke, dass man im Leben immer und immer wieder nur das Opfer sein kann, macht mich so unsagbar wütend. Obwohl ich nicht wütend sein möchte.


Dazu kommt noch, dass mein Freund in zwei Wochen arbeitslos sein wird und so wie es momentan aussieht, wir dadurch in einen finanziellen Engpass geraten werden, der aber hoffentlich ohne Probleme überstanden werden kann. Aber ich mach mir Sorgen. Liegt wohl in meiner Natur. Mir fällt es schwer einfach abzuschalten und zu sagen "Wird schon. Es findet sich immer ein weg."

Wahrscheinlich wundert sich dann niemand, dass ich für die letzten paar Wochen durchgehend Kopfschmerzen habe...

Aber genug gejammert. :(

Hat jemand vielleicht ein paar Tipps für mich wie ich mit diesen Dingen umgehen soll? Was ich davon halten soll, was mir passiert ist?

Lieben Dank euch allen schon mal,..

Jennifer
 
Werbung:
in deiner eigenen Signatur liegt schon sehr viel Wahres, auch für dein momentanes Problem!

lg Mark
 
Wir bekommen manchmal Aufgaben auf die merkwürdigste Art und Weise. Vielleicht sollst Du etwas für die Zukunft lernen, eine bestimmte Erfahrung machen, die Du sonst nicht bekommen könntest...
Es sieht nach einem Trauma aus. Entweder professionelle Hilfe oder selber versuchen zu verarbeiten. Es mit Liebe annehmen, indem Du es aufschreibst in allen Einzelheiten, die Dir noch einfallen. Dann ein Feuer in einer Tonne entfachen, es anzünden und mit Liebe von Dir gehen lassen...
Probiere es doch mal aus. Nein, es ist keine Spinnerei. Vor Jahren habe ich es mit meiner Exschwiegermutter gemeinsam getan. Sie ist glücklich geworden...
Bei mir ist die Welt auch soweit in Ordnung.

Du bist nicht allein, Licht und Liebe für Dich und Deinen Freund
Orion7
 
Hallo Orion7,

danke für deine lieben Worten. Ich hab mir viel den Kopf darüber zerbrochen, was ich wohl aus diesem Geschehnis hätte lernen sollen. Es war definitv eine Erfahrung die ich so noch nicht hatte. So wie die meisten anderen auch, bin ich auch oft im Leben verletzt worden, doch war es immer auf einer eher emotionalen Basis. Beleidigt zu werden, Hintergangen worden, Streit. Oder selbst die Ohrfeige der Mutter ist mehr eine emotionale Bestrafung als eine wirklich physische.

Nach diesem Ereignis hab ich mich wirklich schrecklich gefühlt. Nicht wegen den Sachen die ich verloren habe, sondern wegen dem Ereignis selbst. Dass es da draußen Menschen gibt, die sowas tun. Ich bin in einer Gegend aufgewachsen wo Diebstahl nicht unbedingt zu den alltäglichen Dingen gehört. Für mich war das immer etwas 'was anderen passiert'. Das liest man in der Zeitung, hört im Fernsehen oder erfährt man aus einem Gespräch mit einem Bekannten, dessen Bekannten sowas passiert ist. Aber der Gedanke, dass mir selbst sowas mal passieren könnte, ist mir nie gekommen.
Und jetzt sitzt in mir diese tiefe Beklemmung, weil ich ständig daran denken muss, dass es da draußen *wirklich* Menschen gibt, die es nicht kümmert ob sie dir Dinge wegnehmen für die du hart gearbeitet hast. Die es nicht kümmert ob sie dich oder die Personen die du liebst verletzen, emotional oder physisch. Das das jeder Zeit wieder passieren kann. Und dann vielleicht sogar weniger glimpflich ausgeht. Natürlich klingen diese Worte jetzt naiv, weil eigentlich müsste ich nur den Fernseher einschalten um das zu realisieren. Aber das ist eben der Fernseher oder die Zeitung. So sehr man sich mit Menschen in Not identifziert, genauso sehr distanziert man sich auch weil man heimlich denkt "Gott sei dank ist mir das nicht passiert.", "Gott sei dank, kann mir das nie passieren."
Und wenn es dann einem wirklich passiert,.. dann öffnet das einem doch die Augen.

Ich weiß, ich sollte denken, dass das hier meine Lektion war. Das ich daraus etwas lerne und ich dankbar dafür sein sollte. Aber das ist viel leichter gesagt als getan.

Ich werd auf jeden Fall ausprobieren was du vorgeschlagen hat, Orion. Das ganze aufzuschreiben und dann zu verbrennen. Das klingt nach nem guten Lösungsansatz mit dem ganzen Klar zu kommen. Lieben Dank :)

Jennifer
 
Werbung:
Und jetzt sitzt in mir diese tiefe Beklemmung, weil ich ständig daran denken muss, dass es da draußen *wirklich* Menschen gibt, die es nicht kümmert ob sie dir Dinge wegnehmen für die du hart gearbeitet hast. Die es nicht kümmert ob sie dich oder die Personen die du liebst verletzen, emotional oder physisch. Das das jeder Zeit wieder passieren kann. Und dann vielleicht sogar weniger glimpflich ausgeht. Natürlich klingen diese Worte jetzt naiv, weil eigentlich müsste ich nur den Fernseher einschalten um das zu realisieren. Aber das ist eben der Fernseher oder die Zeitung. So sehr man sich mit Menschen in Not identifziert, genauso sehr distanziert man sich auch weil man heimlich denkt "Gott sei dank ist mir das nicht passiert.", "Gott sei dank, kann mir das nie passieren."
Und wenn es dann einem wirklich passiert,.. dann öffnet das einem doch die Augen.
Genau da liegt Deine Lektion, ich habe es eben gefühlt als ich es las. Du fühltest Dich sicher in Deiner heilen Welt. Vielleicht siehst Du nun die Opfer, die ja im Fernseher und auch in den Zeitungen gewesen sind, etwas realistischer, mit anderen Augen und machst Dir ein paar mehr Gedanken, wie Du Deine Zukunft anders (sicherer) gestalten kannst. Und wie Du vielleicht solchen Menschen beistehen könntest, weil Du aus eigener Erfahrung sprichst. Nur Mut, es wird alles gut werden, glaube an Dich.
Ich weiß, ich sollte denken, dass das hier meine Lektion war. Das ich daraus etwas lerne und ich dankbar dafür sein sollte. Aber das ist viel leichter gesagt als getan.
Es ist eine, davon kannst Du ausgehen.
Ich werd auf jeden Fall ausprobieren was du vorgeschlagen hat, Orion. Das ganze aufzuschreiben und dann zu verbrennen. Das klingt nach nem guten Lösungsansatz mit dem ganzen Klar zu kommen. Lieben Dank :)
Versuche es mit Liebe zu machen und denk dabei, dass das niemanden mehr passieren darf. Ich wünsche Dir, dass es für Dich funktioniert, sei mit dem Herzen dabei
Licht und Liebe für Dich, Orion7
 
Zurück
Oben