Ein paar schöne Texte zum Nachdenken...

Hamied

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Stille

Ein Mönch wurde von Fremden gefragt, warum er ein Leben in der Abgeschiedenheit führe. Er saß gerade am Rand eines Brunnens und hatte einen Eimer Wasser geschöpft. Er bat die Fremden in den Brunnen zu sehen und zu beschreiben was sie erkennen können.

Sie blickten in den Brunnen und konnten nichts sehen.

Nach einer Weile bat er sie abermals in den Brunnen zu sehen und sie sagten: "Wir können uns selbst sehen!"

"So ist es mit der Stille" sagte der Mönch.

"Wenn alles zur Ruhe gekommen ist, findest du dich selbst."


Nachtgedanken im Radio BR3 Juni 89
 
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Liebe

Wenn tatsächlich Liebe der magische Auslöser ist, der die Explosion von Leben bewirkt, die der Kosmos ist, bleibt sie der geheimnisvolle Imperativ hinter unseren menschlichen Bestrebungen, der im Bemühen schöpferischer Geister nach Vollkommenheit offenbar wird, und bringt uns zum Nachdenken über die Bedeutsamkeit unseres Lebens, unseres Strebens, unserer Frustration, unserer Enttäuschungen, unserer Ernüchterung und vielleicht unserer Wiederverzauberung.

Und es ist sie - die Macht der bedingungslosen Liebe, die uns dazu bringt, den Stolz eines Menschen zu schonen und seine Fehler und Verrücktheiten zu ertragen. Das Paradoxe besteht darin, daß wir dadurch, daß wir unser Gottesideal in einem Menschen sehen und lieben, diesem Menschen helfen, sein wahres Selbst zu achten.

Somit ist Liebe das, was Gott zur Realität werden läßt.


(Keeping in Touch 114)

Pir Vilayat Inayat Khan
 
Meine Seele gab mir den Rat und lehrte mich,
die Schönheit zu sehen, auch wenn sie
durch Form und Farbe verhüllt ist.
Meine Seele schärfte mir ein, beständig darauf
zu blicken, was ich für hässlich erachte,
so lange, bis es mir lieblich erscheint.
Ehe mir meine Seele dies eingab
und mich beriet,
hielt ich die Schönheit
für flackernde Fackeln
inmitten von Rauchopfersäulen;
Doch seit sich der Rauch verflüchtigt hat,
sehe ich nur noch
die Flamme.

Khalil Gibran
 
INVOKATION

Wir rufen den Einen an,


dessen Körper der Kosmos ist,
an dem wir in unseren Körpern teilhaben;


dessen Geist die Programmierung hinter
der existentiellen Erscheinung der Realität ist,
und an dem wir mit unserem Denken partizipieren;


dessen Gegenwart in unserem Wesen verborgen
ständig auf uns wartet,
und der doch jede Vorstellung übersteigt,
die wir uns von ihm machen können.


Und wir rufen all jene Wesen an,
die eine Ebene der Verwirklichung erlangt haben,
die uns inspiriert und uns hilft,
unserem Wesen Gültigkeit zu verleihen
und den Zweck unseres Lebens zu erfüllen.
 
Ein alter Mann ging am Strand spazieren. Da sah er ein kleines Kind, das Seesterne ins Meer zurück warf, die der Sturm der letzten Nacht angespült hatte. Es waren Hunderte und das kleine Kind hatte keine Chance, sie alle zu retten.
Da ging der alte Mann zu dem Kind und sagte: "Plag dich doch nicht so ab. Der Strand ist viele, viele Kilometer lang und tausende Seesterne liegen hier. Was macht es für einen Unterschied, wenn Du dich abmühst, du kannst sie doch sowieso nicht alle retten?!"
Da nahm das Kind einen Seestern, warf ihn vorsichtig ins rettende Meer zurück und sagte: "Für diesen einen macht es einen Unterschied.


(Autor mir leider Unbekannt)
 
Wenn die Unwirklichkeit des Lebens gegen mein Herz stößt,
öffnet sich seine Tür zur Wirklichkeit. [Nirtan]
 
Der Verlust alles Vergänglichen ist ein Gewinn in den unsterblichen Sphären, denn er erweckt das Herz, das in der Jagd nach dem Gewinn und dessen Freuden schläft. … unter dem Mantel jedes Verlustes lag verborgen ein größerer Gewinn… [Vol. 3, Moral Culture - The Law of Renunciation]
 
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Vergib dem, der dir Unrecht tut; verbinde dich mit dem, der dich abweist; tu Gutes dem, der dir Böses antut, und sprich die Wahrheit, auch wenn es zu deinem Nachteil sein mag. (Vgl. Helminski)
 
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