Hallo Mr.B.Rasta,
Ja, richtig. Zumal ich es kenne, wenn es nicht flutscht. Habe die letzten 30 auf diese Weise gelebt, bzw. leben kann man es eigentlich gar nicht nennen. D.h. einst habe ich mich vor Gefühlen versteckt - egal, ob toll oder mies. Und jetzt trau ich mich endlich diese zu spüren, zu leben und habe ein Problem damit, mich wieder erneut abzuspalten, indem ich alles aus der Ferne beobachte und mich auch ja nicht hinein ziehen lasse.
Ich glaub ich weiss was du meinst, mit dem Problem Gefühle fühlen zu wollen und im Widerspruch dazu Distanz als reiner Beobachter einzunehmen.
Ich dachte ja eine zeitlang ich werde ein einfältiger Mensch als ich das getan hab.
Doch das eine schliesst das andere nicht aus, mach weiter dein Zeugenbewusstsein zu schulen, andererseits stürz dich in alles was Dir Gefühle beschert und lass sie einfach da sein.
Mir hat es viel gebracht, meine Zustände nicht mehr zu be-denken.
Meine Exfreundin hat oft gefragt ob ich traurig sei usw?
Ich meinte: "Ja, na und" Dann war ich halt einfach traurig und hab es einfach dasein lassen und es war mir egal. Es war eine Stimmung, manchmal bin ich überdreht und lass das auch einfach da sein, in meinem Kopf sag ich immer nur:"Ah, ich bin traurig" oder "Ah ich bin überdreht" und lass es dann da sein, reisse mich nicht zusammen.
Mit der Wut war das auch so, früher hab ich versucht meine Wut zu unterdrücken, sie weghaben zu wollen, nicht wütend zu reagieren.
Mitlerweile lass ich auch die Wut zu und bin dann wütend, rede wütend, schnaube, rege mich auf und innerlich meine Stimme "Ah, ich bin gerade wütend" und beobachte mich selbst beim wütend sein und lass es durch mich fliessen was da gerade in mir ist.
Danach geht es mir immer besser und die Wut ist ein Botschafter dem ich mitlerweile zuhöre.
Wut kann ein Panzer sein, der sich den Weg zur Freiheit freischiesst, Wut ohne etwas zu ändern (Wut + Ohnmacht) führt zur Selbstzerstörung.
Unterdrückte Wut wird zu einer tiefen Traurigkeit und Schwermut, die einen ein Leben im Kompromiss leben lässt.
Wut entsteht, wenn man zu oft ja sagt und nein meint.
Alles was an Gefühlen in uns entsteht hat einen Grund.
Ich habe in den letzten 2 Jahren meine Gefühle erst wieder gefunden, hab sie erst nur beobachtet ohne sie zu leben und jetzt beginne ich nach meinen Gefühlen zu leben und kann wieder lachen und nicht mehr alles so schwer und ernst nehmen, was mir Kraft gibt, die noch vorhandenen Lebenslügen die ich mir erschaffen habe, aus der Zeit der Selbstverleugnung , neutraler zu sehen und meine Suppe die ich mir eingebrockt habe, ohne Frustration auszulöffeln.
Ich nenne das die Verantwortung für mein Selbsterschaffenes Karma zu übernehmen und Versuche niemanden dafür verantwortlich zu machen, denn alles ist meine Freiheit was ich tue unds nicht tue.
Nur das checkt man auch nicht von heut auf morgen, sondern ist mit viele hoch und tiefs verbunden.
Warum sollte man sich nicht mehr, mit seinem Leben identifizieren? Das ist es ja, was ich so schade finde. das ist das, was ich mein ganzes Leben lang unbewußt machte, und nun könnte ich es bewußt tun. Möchte ich aber nicht. Zumindest momentan nicht. Jetzt ist eher eine Phase angebrochen, in welcher ich erleben möchte, spüren möchte, dabei sein möchte.
Das kommt drauf an was du darunter verstehtst, sich mit seinem Leben zu identifizieren.
Ich habe mich genau so wie du (und immer noch
) mit meinem Leben identifiziert, das äußere Umstände mich schlecht fühlen ließen.
Wenn du dich weegen Umständen deines Lebens schlecht (oder gut) fühlst, ist das ein Ersatz dafür, nicht zu wissen wer man ist.
Wenn man weiß wer man ist, ist es egal ob man reich, arm, arbeitslos, dick, single, "verlassen" oder was auch immer ist.
Wer shoppen braucht um sich gut zu fühlen, identiffiziert sich mit diesen Dingen, die ihn kurz ausfüllen und danach kommt die leere.
Je mehr du erlebst umso mehr verschwindet die Identifikation mit deinem Leben, denn dann BIST du LEBEN!!!
Loslassen geschieht nie von alleine, erst wenn wir den Raum der Gegenwart mit neuem, mit Abenteuern usw füllen, wird die Vergangenheit von alleine verschwinden und auch die Gedanken man sei die Summe der Handlungen der Vergangenheit.
Ist doch egal dass du es dein ganzes Leben getan hast, ich habe genau so gehadert, war überzeugt davon ich kann mein Leben auf den müll schmeißen, da ich alle Weichen schon falsch gestellt hätte und es eh keinen Zweck mehr hat, aber das ist falsch.
Yeahyeahyeah, erlebe einfach und beobachte dich dabei, deine Ängste vor neuem, die Verkrampfung die entsteht und denke nur "Ah, ich bin gerade verkrampft" nimm es wahr und überwinde es. Einfach immer wieder aufstehen, bis die Vergangenheit die dich lähmt Schritt für Schritt verschwindet.
So schauts zumindest gerade bei mir aus und ich kann sagen bei mir wirkts
Eckhart und co.
Mag ja täuschen, aber die einen scheinen es zu leben, oder leben und spüren es bis ins tiefste, was passiert. Und die anderen scheinen es bis ins tiefste zu beobachten, ohne wirklich dabei zu sein.
Da scheint auf den Beobachter so würd ich sagen.
Eckhart Tolle hat mich in seiner Präsenz schon sehr beeindruckt und wer noch unglaublich ist, ist Samarpan, falls du den kennst, ein Satsang-Lehrer,
dessen Präsenz einen unter Strom stellt. Auch wenn er kein Samurai ist und nur dasitzt und schaut...Pures Leben
Oder man kann esd auch so sagen, in der Stille liegt die Kraft, sonst ist die Lebendigkeit nur ein herumhampeln
Ich weiß, Verstand und Herz. Gab ja schon genügend Diskussionen, daß auch Eckhart (was für eine Name Eck-hart und dann auch noch tolle ^^ ) aus dem herzen lebt, nicht nur aus dem verstand. Wenn ich mich aber da mal reinfühle, sind die einen im Denken, die anderen im Handeln. Und dennoch können ja beide im Jetzt sein.
Das eine schliesst das andere nicht aus und ich denke mir oft, wenn ich etwas über die Lebensgeschichten von Eckhart oder Samarpan erfahre, dass sie schon einen ganz schönen Haufen erlebt haben, der sie zwangsläufig hat Lebendigsein lassen.
Meister vergeuden ihre Energie nicht mehr für Unsinn und wenn wir sie sehen, sind sie ja meistens für andere da und lassen sich auf deren Fragen und Probleme ein und sind da auch still im Zuhören, zum Glück für uns
Während sie uns zuhören sind sie nicht mit ihren Gedanken beschäftigt die sie stören und dadurch können sie uns viel klarer sehen, "normale" Menschen die nicht still sind, sind aber oft genug auch beim Zuhören hauptsächlich mit sich beschäftigt, projezieren dadurch und bekommen nur die Hälfte mit.
Menschen von großer klarheit, haben oft etwas unheimliches an sich, denn auf eine gewisse Weise sind sie Fremdartig und nicht mehr nachvollziehbar.
Wenn das überhaupt einer bemerkt...
Ist natürlich subjektiv und vielleicht möchte irgendwas in mir nicht zulassen, daß auch Eckhart usw. voll im Leben stehen und genießen (und nicht nur so tun als ob).
Woher soll man sowas denn überhaupt wissen, wenn man jemanden nur mal kurz durch Medien präsentiert bekommt, oder ihn kurz bei einem Vortrag sieht, wo er zu Menschen spricht und für diese da ist?
Was ist mit dem Rest der Zeit, da kann doch alles möglich sein...
Solche eigenen Meinungen die man über solche Leute hat, sind meiner Meinung nach immer Projektionen.
Ich mein, wie viel projezieren wir denn noch auf Leute die uns im eigenen Leben, vermeintlich nahe stehen?
Wie soll man denn da eine ernsthafte Meinung, geschweige denn einen ernsthaften Eindruck gesammelt haben können.
LG Mr.B.Rasta