Dritter Traum

blonderengelmuc

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2. Juni 2020
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Ostfriesland
Ich war wohl in einer Kirche, könnte die Hauptkirche meines Heimatortes gewesen sein Nach dem Gottesdienst geht eine Dame, (für die ich früher in der privaten Pflege deren Tante betreut hatte und schließlich mein Gehalt einklagen musste, weil sie uns Schwestern nicht mehr bezahlen wollte, obwohl sie steinreich war/ist) durch die leere Kirche mit einer Art langen Stab in der Hand. Als sie da ankommt, wo ich gesessen hatte stochert sie mit dem Teil in der Bank herum, wo offensichtlich meine Lederjacke liegengeblieben ist. Angewidert hebt sie mit dem Stab die Jacke hoch. Von irgendwoher kommt ein Junge und meint hämisch grinsend, dass man sowas doch gar nicht vergessen könne, wo es sogar ein Metalldetektor (das war wohl der lange Stab) finden würde, soviel Kram, wie ich in den Taschen hätte
 
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Zu Traum 1
Es gibt den Begriff „Tyrann in der Küche“. Das ist der Typ Mann, der beruflich auf unterer Ebene stecken bleibt, deshalb diverse Vorgesetzte hat, die ihm sagen, was er wie zu tun hat. Den Frust darüber reagiert er dann zu Hause bei Frau und Kindern ab, als Tyrann in der Küche eben.

Dein Vater dürfte in dieses Raster fallen, nach deinem Traum zu urteilen.
Weiter lernt jede Frau vom eigenen Vater, wie Männer so sind, wie sie sich verhalten. Dieses Muster übertragen sie dann auf den ersten eigenen Mann. Deshalb wechselt der Mann im Traum die Gestalt, einer wie der andere ist derselbe Typ.

Eine Mark für die Rente deutet das Einkommen an, das dein Vater erwirtschaften konnte. Und diese Mark fällt zu Boden. Welch Drama.
So wie deine Mutter und du nun diese Mark suchen, um den schreienden Vater zu beruhigen, so komplett untertan war wohl die Mutter. Und du hast es übernommen von ihr.
Deine Tochter aber, die soll dieses Muster Mann–Frau so nicht lernen. Die schickst du weg. Und sie geht auch raus aus der Situation, ohne den geringsten Beitrag wie Licht ausmachen zu leisten. Gut so.

Zu Traum 2
Eine Fahrt im Auto ist das Bild für den Lebensweg, den wir alle gehen. Auf diesem Weg durchs Leben wandeln wir uns, wir lernen dazu, wir entwickeln uns. Manchmal aber wechseln wir auch einfach nur die Maske, also unsere Art und Weise, uns der Umwelt zu präsentieren. Das ist dann einfach „das eigene Haus, das große Auto, das gestiegene Einkommen“. Die Freundin schafft das. Du nicht.

Nackt sein meint, sich der Umwelt so zu zeigen, wie man seiner wahren Natur nach ist. Und das ist dir peinlich. Alle haben was vorzuweisen, du nicht. Die alte Decke symbolisiert, wie nicht etwa die anderen dich sehen, sondern wie du dich selbst siehst.

Zu Traum 3
Eine Kirche symbolisiert im Traum die Suche nach dem Sinn des Lebens, den es ja irgendwie geben muss. Das gilt besonders für die Menschen, die real keine Kirchgänger sind.
Dort begegnest du der Frau, die hat, was du nicht hast, die ist, was du nicht bist, und die dich entsprechend geringschätzig behandelt hat in der Realität, wie du schreibst.

Wie diese Frau deine Jacke angewidert hochhebt, ist dein Glaube über dich selbst in Verbindung mit dieser Frau. Du selbst siehst dich so gering an. Es ist dein Selbstwertgefühl, was in diesem Traumbild zum Ausdruck kommt.

Dass du viel Kram in den Taschen hättest, meint, du trägst jede Menge Kram mit dir herum, den man eigentlich nicht braucht. Dieser „Kram“ aber ist dein geringer Selbstwert, das, womit du dich unnützerweise belastest.
 
Interessant und klingt in ganz vieler Hinsicht stimmig. DANKESCHÖN!

Mein Selbstwertgefühl und auch Selbstbewusstsein hat sich in den letzten Monaten leider tatsächlich ziemlich runtergefahren.

Unglaublich, wie sich sowas im Unterbewusstsein in die Traumwelt rein mogelt.

Habe und hatte immer wieder Zeiten wo ich extrem viel und deutlich träume. Zur Zeit kommen aber ganz viele Menschen und Schauplätze zutage, die ich längst vergessen geglaubt hatte.
 
Liebe @blonderengelmuc

wie immer kann ich jedes Wort von @Renate Ritter Offenbach bestätigen, ich freu mich, dass Du schon Anregungen bekommen hast, die sind auf der psychologischen Ebene alle stimmig, wie Du auch schon selbst schreibst.
Es sind da aber noch mehr und ich kann es jetzt auch zur fortgeschrittenen Stunde nicht mehr so gut in Worte fassen.
Doch mal sehen, was ich hinbekomme; denn, Deine Träume las ich mehrfach und bin ein wenig geflutet - nicht nur von den Bildern, die Du beschreibst, da kam noch etwas anderes hoch, ist nur eine weitere Idee:

So viele detailreiche Träume kommen immer in Phasen, in denen sich im eigenen Inneren viel tut, also wenn sich gerade die Weltsicht und die Sicht auf sich selbst erneuert.

Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich davon überzeugt bin, dass es so etwas wie Reinkarnation gibt und mir kam beim Lesen Deiner Träume genau dies in den Sinn:

Würde ich die Träume geträumt haben, die Du berichtet hast, so würde ich den Eindruck haben, als ob meine immer wieder inkarnierende Seele aus einer überpersönlichen Ebene heraus, aus der zeitlosen Ebene heraus, alle Erinnerungen des hiesigen Lebens hervorholt und im Licht des Höheren Selbst auf Begegnungen und Sinn und Werte "durchcheckt"; also schaut, inwiefern sind die Lebensthemen und die Seelen, denen man begegnet ist, in diesem Leben schon erfahren worden und welche der Menschen, mit denen man hier gelebt hast bisher, kenn ich vielleicht aus einem anderen Leben - wer war der "Botschafter" für Liebe, Respekt, Freude, Kummer, etc.

Das Phänomen, dass sich Erinnerungen aus verschiedenen Epochen in einem Traum mischen, hab ich auch einmal erlebt, also geträumt. Die Suche nach dem "gemeinsamen Nenner", den die vermischten Elemente hatten, was auch Renate aufgriff, ist eine gute Methode, der Deutung auf die Spur zu kommen.

Dazu hab ich auch die jeweiligen Emotionen, die ich beim Traum oder nach dem Traum hatte, berücksichtigt. Bei mir hatte die Mischung der Epochen den Sinn ergeben, dass mir aufgezeigt wurde, dass verschiedene Menschen die gleiche "Lektion" für mich mitgebracht hatten und ich bin kurz nach dem Traum einem Menschen begegnet, der mir "die gleiche Lektion" wieder aufgetischt hatte. Bei diesem dritten Mal, als ich es erlebte, war ich allerdings durch den Traum schon vorsensibilisiert worden für die Falle - bzw. die Lektion - und hatte den Eindruck, dass ich die "Lektion" dann bei der dritten Chance begriffen habe.

So kann man diese reichhaltigen Träume auch auf der spirituellen Ebene deuten (wobei die psychologische Grundlage vorweg nützlich ist), nämlich:
Wenn es bei Dir die Traumbotschaft war, dass Du Dich zum Beispiel besser und leichter durchsetzen kannst und für Dich sorgst, dann kannst Du dies genau einüben - und wenn Dir dann wieder in der nahen Zukunft im realen Leben etwas oder jemand begegnet, der Dich dazu herausfordert, für Dich einzustehen oder Dich durchsetzen zu müssen, dann kannst Du es leichter - denn Du hast die "Lektion" schon im Traum vorgearbeitet (Dir wurde das in verschiedenen Situationen gezeigt) und jetzt bewusst reflektiert (mit der Deutung Deiner Träume).

Etwas in uns schläft nie und arbeitet und reift auch in der Nacht, wenn wir träumen :)

Ich wünsch Dir alles Liebe

Eva
 
Ich war wohl in einer Kirche, könnte die Hauptkirche meines Heimatortes gewesen sein Nach dem Gottesdienst geht eine Dame, (für die ich früher in der privaten Pflege deren Tante betreut hatte und schließlich mein Gehalt einklagen musste, weil sie uns Schwestern nicht mehr bezahlen wollte, obwohl sie steinreich war/ist) durch die leere Kirche mit einer Art langen Stab in der Hand. Als sie da ankommt, wo ich gesessen hatte stochert sie mit dem Teil in der Bank herum, wo offensichtlich meine Lederjacke liegengeblieben ist. Angewidert hebt sie mit dem Stab die Jacke hoch. Von irgendwoher kommt ein Junge und meint hämisch grinsend, dass man sowas doch gar nicht vergessen könne, wo es sogar ein Metalldetektor (das war wohl der lange Stab) finden würde, soviel Kram, wie ich in den Taschen hätte

Im Grunde genommen machst du dir einfach nur Gedanken über den Vorfall mit der Dame, dass spielt sich alles in einer Kirche ab, weil die Beweggründe der Dame, deines Anschein nach, doch eventuell irgendwo berechtigt sein könnten. Die Lederjacke ist ein modernes Kleidungstück, so siehst du dich in den Augen der Dame, denn sie hebt die Jacke angewidert hoch. Die letzte Szene mit dem Jungen, zeigt die Unsicherheit die du über diesen vergangenen Vorfall hast, da sich der Junge dir hämisch grinsend zeigt. Der Kram in den Taschen ist auch ein Zeichen für Unsicherheit, da man diese mit einem Metalldetektor auffindbar machen kann.
 
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Das liest sich zwar irgendwie stimmig.

Was aber definitiv nicht stimmt, ist dass die Forderungen damals unrechtmäßig gewesen wären. Insofern ist daran nichts in Zweifel zu stellen.

Die angewiderte Haltung entspricht durchaus der Haltung jener Dame aus besserer Gesellschaft gegenüber Menschen, die nicht ihrem gesellschaftlichen "Stand" entsprechen
 
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