Digitale Nomaden

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Ich persönlich würde die Schweiz als meine Heimat definieren, weil ich jedes Mal Heimweh bekam, wenn ich die Schweiz verließ. Innerhalb der Schweiz fühle ich mich in Zürich am wohlsten wegen der gut ausgebauten Infrastruktur. Ich fühlte mich auf dem Land, wo ich aufwuchs, immer etwas beengt durch die Dorfgemeinschaft, liebe aber die Wälder und die Natur, vor allem in bergiger Landschaft, was auch in dem Dorf der Fall war, wo ich aufwuchs. Deshalb ist auch dieses Dorf Heimat für mich, aber nur die Landschaft, denn ich wuchs in einem weit verstreuten Dorf ohne richtig funktionierenden Dorfkern auf. Vielleicht deshalb diese Bezugslosigkeit zum Dorf selbst. Im Nachbardorf fand ich diesen Dorfkern, empfand das anfangs irgendwie heimelig, aber es wurde zum Gefängnis, woraus ich nun ausbrach, nachdem beide Eltern dort begraben sind.
 
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Nicht für jemanden, dem Heimatlosigkeit in den Genen steckt (so wie mir). Und Heimatlosigkeit bezieht sich dabei nur auf Orte, nicht auf Menschen.
Heimatlos meinte ich nicht in dem Sinne wie du geschrieben hast.
Ich meinte damit wo lege ich mein müdes Haupt nieder, wenn ich nach getaner Arbeit müde bin?
Wo ist meine Höhle wo ich kuscheln und meine Seele baumeln lassen kann?

In jungen Jahren mag es interessant sein, doch was ist, wenn ich mal über fünfzig bin. Ich werde ja auch mal krank, wo halte ich mich dann auf und pflege meine Erkältung z. B. ?
In meinem anderen Beitrag war es ein Student der in München studierte und dann seine Nächte und auch lernen in Bussen und Bahnen verbrachte. Nun lebt er wieder bei seinen Eltern.

Was auch zeigt, dass auch junge Menschen nicht ganz von diesem Model begeistert sind.
 
Ich hab solche Ausruhorte, zwei sogar, werd aber später einen dritten Ausruhort suchen, wo ich meinen neuen Wohnsitz angeben werde. Im Moment bin ich noch über das Haus meiner Mutter angemeldet, das immer noch verkauft werden muss. Aber ich werde mir nur einen WG-Platz suchen, etwas möglichst Günstiges zum Übernachten, keine richtige Wohnung. Meine Sachen bleiben im Lager, das ich sehr kostengünstig bei einer Firma fand. Dort habe ich einen Schlüssel zum Gebäude und kann jederzeit etwas holen oder so, auch nachts, wenn es sein muss. Dort wird auch geheizt und es hat ein WC, sogar Dusche. Mein jetziger jederzeit zugängliche Schlafplatz ist bei meinem Neffen, wo ich die Hälfte der Miete zahle, dort hab ich eine Abstellkammer mit Schlafplatz, mehr brauche ich nicht, außer noch die Infrastruktur der gemeinschaftlichen Räume wie Küche, WC, Bad/Dusche und Balkon. Wir haben das bewusst so gewählt, um Geld bei ihm zu sparen, weil er sonst nicht durchkommt.
 
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Nicht für jemanden, dem Heimatlosigkeit in den Genen steckt (so wie mir). Und Heimatlosigkeit bezieht sich dabei nur auf Orte, nicht auf Menschen.

Ist bei mir auch so, Orte sind nur Gegenden in denen man sich aufhält, Heimat ist für mich wo die Menschen sind, die mir etwas bedeuten. Heimat empfinde ich im Herzen und da ist mir egal, an welchem Ort das ist.
 
dort hab ich eine Abstellkammer mit Schlafplatz, mehr
Ja, und wo lässt du deine Seele baumeln, wenn sie mal auftanken muss?
Ich bin der Meinung ein schöner Schlafplatz und auch ein Aufenthaltsort ist Lebensqualität um dann den Anforderungen des Alltages wieder begegnen zu können.
Ich weiß nicht was du beruflich machst, doch die Konkurrenz denke ich, wird immer größer. Sieht man doch bei den mittelständigen Unternehmen, die schwer zu kämpfen haben.
Gehört jetzt hier nicht her, doch ich denke als Beispiel.
Bei uns war ein Fenster kaputt, es ließ sich nicht mehr schließen. Große alteingesessene Firma hier bei uns mit Tradition.
Das wäre nicht mehr zu machen, nur noch ein neues Fenster ginge.
Nun habe ich mich auf die Suche gemacht, fand eine andere Glaserei. Innerhalb von einem Tag war der Handwerker da, und nicht zu glauben, er hat es repariert.
 
Ist bei mir auch so, Orte sind nur Gegenden in denen man sich aufhält, Heimat ist für mich wo die Menschen sind, die mir etwas bedeuten. Heimat empfinde ich im Herzen und da ist mir egal, an welchem Ort das ist.
Das eine hat doch mit dem anderen nichts zu tun.

Wo triffst du denn die Menschen die dir Heimat sind, wenn du kein zu Hause mehr hast?

Im Zug?

Ich stelle es mir stressig vor immer im Zug unterwegs zu sein. Dann in einer Abstellkammer mein müdes Haupt nieder zu legen.
In einer schönen Umgebung mit einem guten Glas Roten meine müden Glieder auszustrecken, dass tut der Seele und auch dem Körper gut. Ein Gespräch zu führen und über seinen Alltag und andere Dinge zu reden, sich vor der bösen, lauten Welt da draußen, auch mal abschotten, eben in meiner heimeligen Höhle.
@LynnCarme, sie das jetzt bitte nicht falsch.
 
Wo triffst du denn die Menschen die dir Heimat sind, wenn du kein zu Hause mehr hast?

@LynnCarme, sie das jetzt bitte nicht falsch.

Wozu gibt es Internet und die Technik ? Man muss sich nicht immer privat treffen geht doch auch Kontakt über Entfernungen, und so wie du es beschreibst mit einem Glas Rotwein und so, das ist Luxus auf den ich z.b keinen Wert lege.
 
@Hatari
Im Zug und Tram lass ich meine Seele baumeln, unterwegs fühle ich mich am wohlsten. Meine Ausruhorte beengen mich bald, sie dienen mir wirklich nur als Infrastruktur wie die Bahn- und Tramrouten. Meine Wohnung ist die ganze Schweiz, das ich mit meinem Generalabo befahre. Es gibt auch einen direkten Bus vom Lagergebäude zu einer Jugendherberge, wo ich auch eine gute Infrastruktur vorfinde. Mehr als WC, Bad, Waschmöglichkeit, Lagerung, Schlafplatz, Heizung und elektrischen Anschluss mit Arbeitsoberfläche brauche ich nicht und die gibt es bei mir eben an vielen Orten und auch mobil im Zug (dort auch in der Ruhezone 1. Klasse, wo man wirklich nicht reden darf). Schöne Gesprächsorte finde ich jederzeit in der gut ausgebauten schweizerischen Infrastruktur mit Jugendherbergen und Hotels. Ich genieße diese Freiräumigkeit.
 
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@Hatari
Im Zug und Tram lass ich meine Seele baumeln, unterwegs fühle ich mich am wohlsten. Meine Ausruhorte beengen mich bald, sie dienen mir wirklich nur als Infrastruktur wie die Bahn- und Tramrouten. Meine Wohnung ist die ganze Schweiz, das ich mit meinem Generalabo befahre. Es gibt auch einen direkten Bus vom Lagergebäude zu einer Jugendherberge, wo ich auch eine gute Infrastruktur vorfinde. Mehr als WC, Bad, Waschmöglichkeit, Lagerung, Schlafplatz, Heizung und elektrischen Anschluss mit Arbeitsoberfläche brauche ich nicht und die gibt es bei mir eben an vielen Orten und auch mobil im Zug (dort auch in der Ruhezone 1. Klasse, wo man wirklich nicht reden darf). Schöne Gesprächsorte finde ich jederzeit in der gut ausgebauten schweizerischen Infrastruktur mit Jugendherbergen und Hotels. Ich genieße diese Freiräumigkeit.
Das ist schön, dass du es leben kannst.
Für mich persönlich wäre es nichts.

Solche Dinge zu tun gibt einem bestimmt das Gefühl der Freiheit.

Meine Freiheit ist meine Familie und alles was dazu gehört.

Gut ist es doch, dass wir Menschen alle verschieden sind, dass macht das Leben interessant und lebenswert.
 
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Meine Freiheit ist meine Familie und alles was dazu gehört.

Ich denke auch, dass es bei jedem verschieden ist. Meine Familie hat mich jahrelang erdrückt, auch wenn ich sie liebe. Vielleicht deshalb der frühe Drang, sich die wahre Heimat in der nomadischen Infrastruktur zu suchen. Das fing schon in der Schulzeit an, wo ich froh war, mit dem Bus wegzukommen oder in den Wald zu verschwinden (was auch mein Vater größtenteils tat, der mich oft mitnahm). Meine Schulen waren auch wichtige Infrastruktur, ebenso Bibliotheken. Auch damals fühlte ich mich letztlich unterwegs am wohlsten und am wenigsten eingeengt. So lief das nun mal bei mir und hat sich so eingekerbt in meine Seelenlandschaft. Ich brauche diesen Freiraum als Gegenstück zur Enge der Familienverhältnisse.
 
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