KingOfLions
Sehr aktives Mitglied
Veraltet und zutreffend widerspricht sich meiner Meinung nach. Wenn etwas veraltet ist, wurde es doch durch neue Erkenntnisse widerlegt.
Ich kann mir höchstens vorstellen, dass etwas immer noch Zutreffendes (zeitloses Wissen) in antiquierter Sprache oder nicht mehr gebräuchlichen Termini in einem Buch geschrieben steht.
Nein. Wenn etwas veraltet ist, dann ist es ja nicht falsch. Sondern nur zeitlich verschobenes Wissen.
Nehmen wir ein Beispiel: ein Wissenschaftler erkennt heute, dass die Welt eine Scheibe ist. Nun folgen jahrzehnte wissenschaftlicher Streitereien. Das kriegt ein Wissenschaftler auch in deiner aktiven Zeit um die 35-40 mit. Irgendwann wird ein Wissenschaftler dann 50 oder 60, beginnt das Wissen seines Lebens niederzuschrieben ... und plötzlich stehen die neuen Erkenntnisse in einem Buch. Wird das Buch jetzt auch noch gelesen, dann werden vielleicht 10-20 Jahre später auch schon Volksschulkinder davon informiert, dass die Erde flach ist.
Nur ... der Prozess hat um die 25-30 Jahre gedauert. Genau das, was wir früher auch in der Praxis gesehen haben, dass z.B. alte Ärzte mit sehr veraltetem Wissen gearbeitet haben, und erst die neuen Studenten 20-30 Jahre später mit neuen Erkenntnissen ins Feld gekommen sind (ausgenommen z.B. einzelne sehr prominente Techniken wie Herz-OP's), aber auch da hat's seit Barnard gute 10-20 Jahre gedauert, bis die Herz-OP relativ risikolos weltweit umgesetzt werden konnte.
D.h. ich habe immer eine Zeitspanne, bis eine Erkenntnis zum "Allgemeingut" wird. Und auf diese Erkenntnis wieder aufgesetzt werden kann.
Der Unterschied ist also ... beim Buch habe ich einer sehr lange turn-around Zeit von etwa 30-40 Jahren und habe dafür aber sehr gesicherte Informationen. Die neuen Medien tauschen das jetzt ab gegen sehr schnelle Information, die aber ggf. auf einen falschen Weg führt, weil die Richtigkeit nicht sichergestellt ist. In Summe produzieren sie also gehörig nutzlose Reibung und verringern dadurch die Effektivität.