Hallo hsh,
um bei Deinem Beispiel zu bleiben: niemand ( selbst der klassischte Astrologe nicht ) wird Saturn in 8 nur und unweigerlich als bedrohlich deuten. Du kannst ihn ja gar nicht alleine deuten, er steht ja in Kontext zu den anderen Planeten, Zeichen und Häusern. Und wenn er in 8 im Gesamthoroskop fantastisch gestellt ist, - was ja sein kann - kommt da eine ungeheure, verantwortungsvolle Tiefe mit hinein, wie ein Notar beispielsweise mit den Legaten seiner Klientel umgeht, wie ein spiritueller Mensch beispielsweise mit Nahtoderfahrungen seiner Angehörigen umgeht. Frau Kübler-Ross fällt mir dazu ein. Ich kenne ihr Horoskop nicht. Ich würde aber vermuten, dass sie mit Sicherheit eine starke Besetzung des 8 und/ oder 12 Hauses hat, und wenn man ihr Verantwortungsbewusstsein betrachtet, dass auch Saturn mithineinspielt. Kann auch sein, das es bei ihr nicht das Haus ist, sondern das 8/12 Zeichen, oder Pluto/ Mars zu Neptun, respektive Uranus in einer bestimmten auffälligen Konstellation - kombiniert mit Saturn, mit Aspekt zur Sonne oder zum Ascendenten oder zum MC. Oder zum Mond!
Und jeder dieser Aspektmöglichkeiten betont etwas ähnliches, hat aber eine eigene, differenzierte Deutung.
Interessant finde ich in der westlichen Astrologie, dass sich in einem persönlichem Horoskop, wenn du es anguckst, oft wichtige Themen auf verschiedenen Aspektebenen wiederholen. - Da kannste auch noch mal schauen, was mit Saturn in 8 genau gemeint ist.
Also die Freiheit der Interpretation ist gross - und doch relativ.
Und so sehe ich das auch mit dem FengShui. Ich betrachte es als ein faszinierndes Gedanken- Philosophie- und Beobachtungsgebäude, was mit Sicherheit über die Jahrhunderte hinweg viel Richtigkeit aufweist.
Es ist ganz anders gestrickt als unser westliches Denken, und ich mag mich da gerne hineingeben, um mehr davon zu erfahren.
Ich sehe es auch so, dass eine FengShui Massnahme dem Bewohner nur dann gut tun kann, wenn er sie innerlich als richtig empfindet.
Oder besser: Alles, was das ureigendste Harmonieempfinden stört, muss zwangsläufig - jetzt, in dieser Situation, für diesen Bewohner - falsch sein, da sein Unbehagen eine erneute Blockade des Ch'i bewirken wird.
Flöten als Staubfänger an die von Dir geliebten Balken angebammelt, die du als besonders festigend und sicher schätzt, KÖNNEN Dir nicht gut tun!
Es muss für Dich passen!
Aber diese Toleranz hat das FengShui - für mich jedenfalls. Jeder ist für seinen Weg, den er selbst wählt, selbst verantwortlich. Jeder kann selbst relativieren, und abchecken was gut ist und was nicht. Das ist ebenso wie für Dich, für mich die Sache mit der eigenen Intuition.
Die Sache misst sich für mich am Ergebniss.
Ich habe zum Beispiel das Problem, dass meine Reichtumsecke nach dem BaGua auf dem Klo ist. Halleluja, da müsste ich sofort die Wohnung wechseln! Überdies ist das Klo meistens offen. Na, kein Wunder, dass ich es zu nix bringe!
Das können so zwingende Gedanken werden, die nur einfach dadurch, dass sie da sind, einem schon das Geldverdienen unmöglich machen. Da habe ich auch relativiert, und mir gesagt, oki, die Chinesen haben ihre eigene Geschichte mit den Toiletten - ich, in Westeuropa geboren, habe eine andere.
Aber ich habe einen verdammten Zauber gemacht, um mit Licht und Spiegeln von dieser Toilette abzulenken, einfach weil es mir finanziell richtig schlecht ging.
Ich habe rumexperimentiert und gemacht und getan bis es besser wurde, bis die Knete floss.
Und das ist auch sowas: Ich denke, dass sich ein Problem erst dann stellt, wenn man es spürt. Vorher gibt es keinen Handlungsbedarf.
Ein Mensch, der sich rundrum glücklich und gesund fühlt, wird er wenig Interesse haben, einen Rutengänger zu rufen. - Anders sieht es aus, wenn derselbe Mensch, mit tausend Zipperlein behaftet, sich auf einmal jeden Tag zu fragen beginnt: Was ist nur mit mir los?
Das Feng Shui gibt Anregungen, die kannste befolgen - die kannste lassen. Manche Leute wollen sich einen Berater kommen lassen, manche Leute wollen es nicht. Es ist immer eine Frage der eigenen Einstellung. Aber genau hinfühlen/ gucken, sollte man schon, finde ich.
Denn es gibt auch noch so ein komisches, falsch verstandenes FengShui, was mir dabei gerade einfällt. Zur gleichen Zeit als ich damit anfing, begann auch meine Freundin Uschi sich dafür zu interessieren. Sie ist eine tüchtige Floristin mit einem inzwischen über 100 Jahre altem Blumenladenladen/ Familienbetrieb. Den Floristen hier geht es, würd mal sagen seit Ende der 90ziger,
finanziell echt dreckig. Sie hatte also das gleiche Problem wie ich - keine Knete. Eines Tages schenkte sie mir ein scheussliches Machwerk aus antrazitgrauer Keramik mit Plasikaufbauten - original made in China - es war ein Brunnen, in dem eine Wasserpumpe lief, bei dem aber gleichzeitig Plätze für Teelichter ausgespart waren. Halleluja! Uschi war total glücklich, erklärte, DAS sei FENGSHUI!!!
Feuer und Wasser!
Sie hätte jetzt überall in ihrem Haus diese Brunnen dekoriert, da würde das Geld schon fliessen!
Nun, ich wollte nicht überheblich sein, und meldete nur zarte Zweifel an.
Ein halbes Jahr später erklärte Uschi enttäuscht, das ganze Feng Shui würde nix bringen, Sie hätte sich soooo bemüht - aber keinerlei Besserung in der Kasse. Im Gegenteil. Ab jetzt würde sie pendeln.
Uschi ist da sehr von sich überzeugt, und es steht mir nicht zu, sie zu kritisieren, denn es ist IHRE Sache, was sie macht. Vielleicht muss sie solche Wege laufen, um IHREN Weg zu finden.
Ich kann Zweifel anmelden - wenn sie sie hören will, will ich mich gern unterhalten. Wenn nicht, okay - dann nicht.
Also, das einzige was ich auch Dir sagen kann ist: Schau genau hin. Finde für Dich raus, was für Dich gut ist. Sei liebevoll mit Dir! Und: Bleib bei Dir!
Ich habe in letzter Zeit mit meinem FengShuizeug nicht weitergemacht, denn ich habe soeben einen jungen Hund - das ist gerade rumlaufendes Ch'i genug. *lach* ( wenngleich ich durch den auch eine dicke Grippe hatte - nachts dauernd halbbekleidet rausgelaufen.... oh je!)
Liebe Grüsschens,
Geli