Die Katze hat es mir erzählt

Mellnik

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Die Katze hat es mir erzählt

Ich weiß nicht, ob euch das gefällt.
Die Katze hat es mir erzählt:
Ein böser Hund hab sie verbellt.

Der Tatort war nicht gut gewählt.
Das Mondlicht hat den Platz erhellt
bei einem alten Gräberfeld.

Die Tatze sei emporgeschnellt.
Der Hund wurd wie vom Blitz gefällt.
Er hätt danach nicht mehr gebellt.

Warum hab ich das jetzt erzählt?
Und euch mit dem Gedicht gequält?
Der Reime wegen wurd's gewählt.
 
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Ich möchte mal erzählen, wie dieses Gedicht entstanden ist:

Ich war gerade dabei, in die Straßenbahn einzusteigen, da bellte irgendwo ein Hund.
Und ich überlegte:
Ob ich dazu wohl ein Gedicht machen könnte?
Aber: Gibt es denn überhaupt einen Reim auf "gebellt"?
So nach und nach fielen mir mögliche Reime dazu ein.
Und als ich aus der Straßenbahn ausstieg, da war aus all diesen Reimen ein Gedicht entstanden.
So kann's gehen .....
 
Hund vs. Katz


PROTOKOLL


In der Sache Hund vs. Katz erschien heute der Geschädigte bei der o.a. Behörde, um einen strafbare Körperverletzung in Tateinheit mit Beleidigung anzuzeigen.

Der Geschädigte, ein Rauhaardackel namens Nero Vonderheide, gab zu Protokoll, er habe in friedlicher Absicht auf dem kleinen Stadtteilfriedhof "Pilgers Ruhe" gegen Mitternacht in netter und ziviler Form einige Bell-Töne abgesondert.

Er habe dabei niemanden stören wollen, und es seien bisher auch diesbezüglich keine Beschwerden eingegangen.

Plötzlich sei eine wegen ihrer Aggressivität stadtbekannte Katze aus dem Buschwerk des Friedofs erschienen und habe ihn in ehrverletzenden Worten aufgefordert, sein Gebell einzustellen.

Wörtlich soll die Täterin gesagt haben: "Halt dei Gosch!" So gab der Geschädigte zu Protokoll.

Er erwäge, in einem Zivilprozess seine Rechte auf mitternächtliches Gebell festschreiben zu lassen, insbesondere, was Vollmondnächte anbelange.

Hilfweise beantrage er ein Aufenthaltsverbot für die o.a.genannte Katze, deren Namen der Geschädigte mit Catherine Debussy bezeichnete. Sie sei eine kürzlich aus Frankreich oder Belgien eingewanderte Straßenkatze, habe also Migrationshintergrund.

Er habe dann friedlich weitergebellt und sich von den aggressiven Worten der Migranten-Katze nicht beeindrucken lassen.

Nachfolgend sei es dann seitens der Katze zu Tätlichkeiten gekommen. Nero Vonderheide beklagte Handgreiflichkeiten bzw. Tatzengreiflichkeiten in verschärfter Form.

Näheres könne er dazu nicht angeben. Er machte einen teilweisen Gedächtnisverlust geltend, der der von besagter Catherine Debussy verursachte Schockwirkung geschuldet sei.

*Pfotenabdruck von Nero Vonderheide*

Für die o.a. Behörde beglaubigt und bestätigt

gez.


Robert Bellmann, POM
 
Es geht weiter ......


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Die Frankfurter Rundschau schreibt:

"Freche Frauenfeindlichkeit auf fränkischem Friedhof?"


Wie gestern berichtet, kam es auf einem kleinen Friedhof im Fränkischen zu einem bedauerlichen Vorfall. Zunächst schien es, als sei ein einheimischer Dackel völlig unprovoziert von einer französischen Straßenkatze überfallen und nicht unerheblich verletzt worden.

Heute stellt sich der Fall anders dar.

Möglicherweise ist die vermeintliche Täterin ihrerseits ein Opfer einer frauenfeindlichen, wenn nicht gar fremdenfeindlichen Aktion geworden. Oder einer Kombination dieser beiden menschen- und tierverachtenden Motive.

Unserer Reporterin Johanna Katzenbacher ist es dank ihrer guten Verbindungen zu kätzischen Kreisen gelungen, Frau Catherine Debussy an einem geheimgehaltenen Ort zu treffen. Frau Debussy hat es vorgezogen, zunächst einmal in den Untergrund abzutauchen, da sich sich von dem mit der Sache beauftragten Staatsanwalt Dr. Hundhammer kein faires Verfahren verspricht.



Sie gab unserer Reporterin aber gerne ein Interview, das wir hier nun sinngemäß wiedergeben.


Wie Frau Debussy unserer Reportein anvertraute, verhielt sich der Fall so:

Sie habe gegen Mitternacht den kleinen Friedhof "Pilgers Ruhe"durchquert, um einen befreundeten Kater aufzusuchen. Name und Anschrift dieses Katers sind der Redaktion bekannt, werden aber aus verständlichen Gründen hier nicht erwähnt, umso mehr, als Nationalität und Aufenthaltserlaubnis dieses Katers zur Zeit noch unklar sind.

Nero Vonderheide sei ihr dabei durch sein unerträglich lautes Gebell unangenehm aufgefallen. Da sie wisse, dass ihr Freund auf lautes Gebell allergisch reagiere, habe sie Nero Vonderheide höflich und freundlich um etwas Mäßigung gebeten.


Keineswegs seien dabei ihrerseits die Worte "Halt dei Gosch!" gefallen. Vielmehr habe sie nach ihrer Erinnerung etwa so gesprochen: "Oh lieblicher Nero! Es ist nicht Rom, das brennt! Es ist nur der Mond, der scheint, wie es scheint. Deine göttliche Gesangskunst ist also verschwendet. Belle dein schönes Gebell doch besser an einem anderen Orte und zu anderer Stunde!"


Nero Vonderheide aber habe nicht nur ungerührt weitergebellt, sondern als Antwort auch noch etwas geknurrt, was in ihren Ohren wie "Dreckige Franzosenschlampe!" geklungen habe. Dann sei er zähnefletschend auf sie zugerannt, und habe noch laut und deutlich "Gallische Katzenhure!" gekläfftt.

In einer reflexartigen Abwehrreaktion sei dann ihre Tatze emporgeschnellt. Ob sie Nero getroffen habe, sei noch nicht einmal ganz sicher. Jedenfalls sei er daraufhin wie vom Schlag getroffen in Ohnmacht gefallen.

Sie habe noch versucht, Erste Hilfe zu leisten, doch sei die Mund-zu-Schnauze-Beatmung nicht so recht erfolgreich gewesen. Daher habe sie ein ebenfalls anwesendes Käuzchen beauftragt, einen Tier-Notarzt zu verständigen.

Sie sei sich also keinerlei Schuld bewusst.

Sie schließe nicht aus, sich in den nächsten Tagen der Polizei zu stellen, wolle aber vorher noch zwei befreundete Rechtsanwältinnen konsultieren, die ihr Vertrauen haben: Frau Dr. Felina Katz aus Tel Aviv, und Madame Philomène Chatte-Bottée aus Lyon. Dann werde man weiter sehen. Und frau auch.

Darüber hinaus erwäge sie, ihrerseits Nero Vonderheide wegen folgender Delikte anzuklagen:

1. Fremdenfeindlichkeit

2. Frauenfeindlichkeit

3. Katzenfeindlichkeit

Catherine Debussy räumte ein, sie sei
kein sittsam Bürgerkätzchen,
Nein, nicht im frommen Stübchen spinne sie.
Hingegen auf dem Dach, in freier Luft,
Eine freie Katze sei sie.
Wenn sie sommernächtlich schwärme,
Auf dem Dache, in der Kühle,
Schnurre und knurre in ihr Musik,
Und sie sänge, was sie fühlte.

Ihr Freund Heinrich aus Düsseldorf könne das bestätigen.

Aber, und das wies sie mit aller Entschiedenheit zurück, sie sei deswegen noch lange keine Franzosenschlampe oder gar eine gallische Hure!

"Was gibt Nero Vonderheide, diesem dämlichen deutschen Dackel, das Recht, eine freie feline Französin so zu nennen?" fragte sie empört.

Und wir von der Redaktion der Frankfurter Rundschau fragen uns das auch.
 
Die FRANKFURTER RUNDSCHAU veröffentlicht einige Leserbriefe zu diesem Thema.

Hier ein Beispiel:

Herr Bernhard Dyner aus dem Kanton Wallis schreibt:



Grüézi wohl!

Mit brennender Sorge verfolgen wir Schweizerhunde, insbesonderes wir Bernhardiner vom Großen Sankt Bernhard, diese sehr bedauerlichen Vorkommnisse bei unserem Nachbarn im Großen Kanton im Norden.


Ist es wieder soweit wie in jenen unseligen Tagen, als Schäferhund Blondi und sein Herrchen dort das Kläffen und das Sagen hatte?


Dürfen sich welsche und andere fremdrassigen Katzen dort nicht mehr an die Öffentlichkeit wagen, ohne von arischen Dackeln verbellt zu werden?

Im Namen des Heiligen Sankt Bärnhard rufe ich den Regierungsbären in Bärlin zu:

Hört auf die Bären von Bärn!

Wehret den Anfängen! Seid bäreit!

Hier in unserer währschaften Eidgenossenschaft dürfen welsche Katzen jederzeit unbesorgt und unbesockt über alemannische Friedhöfe schleichen!

Drum sage ich:

Es gilt nicht mehr wie früher, dass am deutschen Wesen die Welt genesen sollte.

Vielmehr ist es so:

Mit uns Schweizerhunden - soll die Welt gesunden!

Mit leicht bissigen, aber auch freundlich wedelnden Schweizergrüßen


Bernhard Dyner, eidgenössischer Bernhardiner vom Großen Sankt Bernhard
 
THE TIMES, London


From our own correspondent, Mrs. Camilla Rottweiler

Neuendettelsau-Oberkatzingen-Niederhundingen, Lower Franconia - As it now appears, the unfortunate incident at a local churchyard here may have far-reaching consequences for the economical power of our dear and sometimes not-so-dear German cousins. In the light of the present global economic crisis, this deplorable occurrance might lead to a severe disharmony in the relationship between foreign feline workers and the native canine population.

It would be exceedingly perilious to overestimate the importance of that incident, but it can be fairly proclaimed that it would be even more dangerous to underestimate it.

Time/s will tell.
 
Die Nürnberger Nachrichten melden:

Die grosse Solidaritätskundgebung für Frau Catherine Debussy, zu der die internationale Organisation "Mouvement pour la Felinité" aufgerufen hatte, verlief gestern weitgehend friedlich.

Nur am Rande kam es zu einigen Pfotengreiflichkeiten, die mehrheitlich von angereisten oberbayrischen Krawall-Dackeln ausgingen. Die Nürnberger Polizei-Hundestaffel hatte die Lage aber im Griff und konnte de-eskalierend wirken.

Einige der mitgeführten Schilder mögen auch auf einheimische mittelfränkische Hunde etwas provoziernd gewirkt haben, wie zum Beispiel:

"Katzen, hört die Signale!
Auf zum letzten Gekratz!
Die Feli-Nationale
ruft auf zur grossen Hatz!"

Immer wieder erklangen Fauch- und Jaul-Chöre mit Parolen wie:

"Gebt dem Hund die Tatzen!
Alle Macht den Katzen!"

Angenehm fiel dagegen die Basler Guggemusik-Gruppe "Pro Büsi" durch ihre schwungvoll-schräge Katzenmusik auf.

Auch eine kleine Abordnung Schwarzwälder Fasnachtskatzen vermochte mit diesem doch eher freundlich gemeinten Schlachtruf zu gewinnen:


"Hooori, hoori, hoori isch die Katz!
Und wenn die Katz nit hoori wär,
dann fing sie keine Mäuse mehr!
Hooori, hoori, hoori isch die Katz!"


Bleibt zu hoffen, dass der Sache von Frau Catherine Debussy damit gedient war ...
 
Dieser Thread ist für die Katz...
Wenn man sich daran reibt, ist das gut gegen Rheuma?
 
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