„Die Engel haben ihn erlöst“

DruideMerlin

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Hallo zusammen,

die Tage las ich auf dem Titelblatt einer Boulevard-Zeitschrift zum Tod eines Schauspielers gelesen: „Die Engel haben ihn erlöst.“

Es soll nun mit meinem Beitrag nicht um den sicherlich tragischen Tod dieses Schauspielers gehen, sondern eben um diese Worte ganz allgemein. Eigentlich sehe ich es nicht so gerne, wenn die Engel als Sendboten des Guten in die Ecke einer Art Todesengel gedrängt werden. Beispielsweise wird im Islam der Engel Azrael als ein Todesengel genannt, der die Namen der Neugeborenen in ein Buch einträgt und bei dessen Tod wieder streicht.

Anderseits habe ich aus nächster Nähe erfahren müssen, wie der Tod für einen Menschen tatsächlich eine Erlösung und somit etwas Gutes sein kann. Ich möchte das jedoch nicht an einem bestimmten Engel festmachen, sondern einfach mit den Umständen verbinden.

Mir gefällt der Gedanke, dass diese Mittler die Sorge um unser Seelenheil nicht nur in dieser Welt mit uns teilen, sondern auch über den Tod hinaus. Ich denke, dass die Nächstenliebe auch in der anderen Welt bestand haben sollte.

Also kann in unserer letzten Stunde eine dargereichte Hand der Hoffnung und des Trostes für uns recht hilfreich sein. Ein Augenblick, in dem wir auch für die Engel zum Nächsten werden. Wäre dieser Gedanke nicht auch für die Zurückgebliebenen tröstlich, wenn ihnen damit die Sorge um den Verstorbenen in der Ewigkeit genommen werden kann?


Merlin
 
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Die Sorge um den Verstorbenen in der Ewigkeit?
Das ist ein wirklich paradoxer Gedanke.

Nun ja - Hauptsache, Engel sind gut und rein. ;)
 
Die Sorge um den Verstorbenen in der Ewigkeit?
Das ist ein wirklich paradoxer Gedanke.

Nun ja - Hauptsache, Engel sind gut und rein. ;)

Find ich nicht. Nicht umsonst wird zB in Tibet jedem frisch Verstorbenen da Totenbuch vorgelesen, als Wegweiser für die Zeit in den Bardos. Da geht es den Hinübergegangenen nicht immer so prickelnd...
 
Einmal im Leben hatte ich das Glück, eine Präsenz erleben zu dürfen, die ich mir nur als Engel deuten kann. Das Erlebnis kam wie aus dem Nichts, ich hatte nicht etwa darum gebeten oder irgendwas getan, um Kontakt herzustellen. Ich verlasse mich darauf, dass die Engel da sein werden, wenn sie gebraucht werden. ZB beim Übergang des Sterbens.
 
Jeder mensch wirdt begleitet , bei der geburt und beim sterben.
Habe viele sterbenden erlebt die schon 2 tage zuvor "'sahen"' welcher Engel neben das sterbe bett , wartette.

Meist die verstorbene mutter oder Oma, aber auch verstorbene freund (in) kommt oft vor.
 
Die Sorge um den Verstorbenen in der Ewigkeit?
Das ist ein wirklich paradoxer Gedanke.

Nun ja - Hauptsache, Engel sind gut und rein. ;)
Das ist nicht paradox, denn in jedem steckt mehr oder weniger die Sorge um das Danach. Es gibt hier im Forum auch einige Beiträge, in denen Hinterbliebenen der Gedanke umtreibt, was sie den Liebgewordenen noch alles sagen, fragen oder mit ihm klären wollten. So ist auch von der Sorge um dessen Wohl die Rede, die mancher nicht loslassen kann.

Mit dem Gedanken, dass der Liebste einsam in einer finsteren und kalten Welt gefangen sein könnte, möchte beantwortet werden. Der Tod ist Ereignis, zu dem wir keine Erfahrung haben und der existenzielle Tod für unsere Seele ein inakzeptables Ereignis ist.

Ein gutes Beispiel findest Du in Deinen Träumen, in denen man zwar vom Sterben träumen kann, aber nicht von einem existenziellen Tod. Der Grund dazu liegt in unserem Selbsterhaltungswillen, der tief in unserer Seele verwurzelt ist.

Ich denke, dass in einer solchen Ausnahmesituation, ein transzendenter Begleiter eine gute Wahl sein kann. Er erleichtert uns im Sterben das Loslassen von unserem Leben.


Merlin
 
Zuletzt bearbeitet:
Find ich nicht. Nicht umsonst wird zB in Tibet jedem frisch Verstorbenen da Totenbuch vorgelesen, als Wegweiser für die Zeit in den Bardos. Da geht es den Hinübergegangenen nicht immer so prickelnd...
Ist aber thematisch auf einer ganz anderen Schiene. Unter den "Verstorbenen in der Ewigkeit" verstehe ich was anderes.
Das ist nicht paradox, denn in jedem steckt mehr oder weniger die Sorge um das Danach.
Es geht also ums Danach und nicht um die Ewigkeit. Finde ich schon wichtig zu differenzieren.

Damit es ein Danach geben kann, müssen wir loslassen.

Der Tod ist der Gipfel jener Pyramide, die uns vom Loslassen erzählt:
Um loszulassen, müssen wir zulassen.
Um zuzulassen, müssen wir vertrauen.
Um zu vertrauen, müssen wir lieben.

Lieben wir, unterscheidet uns nichts von den Engeln.
Welche Sorge könnte ich dann noch hegen? Welchen Engel brauchte ich dann noch?
Der Tod ist Ereignis, zu dem wir keine Erfahrung haben und der existenzielle Tod für unsere Seele ein inakzeptables Ereignis ist.
Der existenzielle Tod für unsere Seele ist lebenswichtig, doch für den Tod ist nichts lebenswichtig. ;)
Letztendlich werden wir es alle irgendwann akzeptieren müssen, weil es unsere Natur ist.
 
Ist aber thematisch auf einer ganz anderen Schiene. Unter den "Verstorbenen in der Ewigkeit" verstehe ich was anderes.
Es geht also ums Danach und nicht um die Ewigkeit. Finde ich schon wichtig zu differenzieren.

Damit es ein Danach geben kann, müssen wir loslassen.

Der Tod ist der Gipfel jener Pyramide, die uns vom Loslassen erzählt:
Um loszulassen, müssen wir zulassen.
Um zuzulassen, müssen wir vertrauen.
Um zu vertrauen, müssen wir lieben.

Lieben wir, unterscheidet uns nichts von den Engeln.
Welche Sorge könnte ich dann noch hegen? Welchen Engel brauchte ich dann noch?

Der existenzielle Tod für unsere Seele ist lebenswichtig, doch für den Tod ist nichts lebenswichtig. ;)
Letztendlich werden wir es alle irgendwann akzeptieren müssen, weil es unsere Natur ist.
Ich glaube, @DruideMerlin meinte mit dem existenziellen Tod, der für unsere Seele unakzeptabel ist, die Angst vor der Auslöschung des Bewusstseins nach dem Tod des physischen Körpers. Aber vllt habe ich das falsch verstanden.

Ich kann mir vorstellen, dass sogar wenn wir lieben, uns trotzdem noch etwas von liebenden Engeln unterscheidet. Aber ich bin keine Expertin, hatte eben wie gesagt nur das eine Erlebnis und habe da nicht nachgeforscht, ließ es so stehen.

Und: Was wäre da Leben, wenn es nur das gäbe, was wir "brauchen". Ein bisschen Luxus wertet das Ganze doch wirklich auf. Wenn alle Menschen liebend wären, wäre es doch immer noch schön, wenn wir die Engel an unserer Seite wüssten. Sie drängen sich doch offensichtlich auch niemandem auf.
 
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Von Sterbebegleitern, die übrigens meine Hochachtung haben, habe ich solche Sachen schon öfter gehört, die auch @petrov hier erzählt. Ob verstorbene Verwandte, die kommen um zu unterstützen, beim Übergang, dann auch gleichzeitig Engel sind, weiß ich nicht, aber ich finde es sehr wohl tröstlich, um diese Phänomene zu wissen, für mich ist es eine Art Beweis, dass es sehr wohl nach dem Ableben des Körpers weitergeht.
 
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Ich glaube, @DruideMerlin meinte mit dem existenziellen Tod, der für unsere Seele unakzeptabel ist, die Angst vor der Auslöschung des Bewusstseins nach dem Tod des physischen Körpers.
Was ist eine Auslöschung des Bewusstseins?
In dem Moment, wenn du deine Aufmerksamkeit von allen Bewusstseinsausdrücken abziehst, geschieht es.

Würden wir unsere Aufmerksamkeit auf nichts richten oder gerichtet halten, so wäre das Bewusstsein ausgelöscht.
Unsere wahre Natur aber ist nicht Bewusstsein, sondern das, was Bewusstsein ermöglicht. Der Tod des Bewusstseins geschieht ständig, du nimmst ihn nur nicht wahr, denn es ist wiederum die Natur des Todes, das "Jenseits aller Wahrnehmung" zu sein.

Es ist darum wahr, dass es den Tod nicht gibt.
Es ist ebenso wahr, dass alles stirbt.

Ich kann mir vorstellen, dass sogar wenn wir lieben, uns trotzdem noch etwas von liebenden Engeln unterscheidet.
Nicht unsere wahre Natur, wir entstammen derselben Quelle. Nur unsere Identifikation.
Und es gibt nur eine Liebe, nur eine Wahrheit, nur ein Sein.
 
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