Die biblische Deborah - eine Mutter steht auf

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Das ist nicht nur im Judentum so, sondern auch das Christentum wird nicht von den Männern getragen, sondern von den Frauen. Sie waren es, die den Glauben wirklich in die Welt getragen hatten und ihnen verdanken wir es auch, dass es ihn überhaupt noch gibt. Die Männer reden nur gerne darüber, während ihn die Frauen mit Leben erfüllen.

Stimmt, das wurde in den Dokus auch erwähnt, dass die Frauen die Barbaren christianisierten, indem sie z. B. Gefangene und Sklaven liebevoll aufnahmen und retteten. Durch diese Liebestätigkeit der Frauen gewann das Christentum enorm Schubkraft, und dann natürlich durch Herrscher, die sich den Sieg erhofften, wenn sie auf der richtigen Seite der Götterwelt standen.

Schon interessant, wie immer mehr die Vielgötterwelt durch die Vorstellung von einem einzigen Gott abgelöst wurde. Aus meiner Sicht schon ein Fortschritt, werden vielleicht andere anders sehen. Ich persönlich glaube halt wirklich nur an einen einzigen Gott des Kosmos, sehe aber gerade in den alten Sagen auch viel Wahrheitsgehalt, weniger jedoch in den Göttervorstellungen. Für mich ist das schon Götzendienst, wo unter anderem auch Menschen zu Göttern emporgehoben wurden. Mein Eindruck ist, dass die ursprünglichen Sagen dahinter noch ohne diesen Götterkult auskamen und noch mehr mit echten Hellwahrnehmungen einhergingen. Die Systematisierung und Hierarchisierung war wohl auch eher patriarchalisch entwickelt. So wie die Hebräer zu Zeiten der Richter auf einmal einen König wollten, anstatt den einzigen Gott als unsichtbaren König zu respektieren, so wollten eben die anderen Völker auch ihre Götterkönige.
 
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Schon interessant, wie immer mehr die Vielgötterwelt durch die Vorstellung von einem einzigen Gott abgelöst wurde. Aus meiner Sicht schon ein Fortschritt, werden vielleicht andere anders sehen. Ich persönlich glaube halt wirklich nur an einen einzigen Gott des Kosmos, sehe aber gerade in den alten Sagen auch viel Wahrheitsgehalt, weniger jedoch in den Göttervorstellungen. Für mich ist das schon Götzendienst, wo unter anderem auch Menschen zu Göttern emporgehoben wurden. Mein Eindruck ist, dass die ursprünglichen Sagen dahinter noch ohne diesen Götterkult auskamen und noch mehr mit echten Hellwahrnehmungen einhergingen. Die Systematisierung und Hierarchisierung war wohl auch eher patriarchalisch entwickelt. So wie die Hebräer zu Zeiten der Richter auf einmal einen König wollten, anstatt den einzigen Gott als unsichtbaren König zu respektieren, so wollten eben die anderen Völker auch ihre Götterkönige.
Liebe Evatima,

Christianisierung bedeute zunächst nicht, dass damit auch alles aus dem Alten Glauben abgelegt wurde. Ein gutes Beispiel sind die Hagazussen, die als Haus- und Hofgeister sehr beliebt waren. Deshalb wurden auch die Weisen Frauen also solche benannt, die als Hebammen oder bei Krankheiten allerlei Kräuter und andere Ratschläge für Haus- und Hof zur Hand hatten.

Ja sie waren auch als Seherinnen bekannt und sollen gelegentlich sogar als Mittlerrinnen zwischen dieser und der anderen Welt unterwegs gewesen sein. Später wurde dann aus den Hagazussen, die allseits bekannten Hexen.

Eigentlich waren sie dem christlichen Klerus ein Dorn im Auge, da diese Frauen aber einen unverzichtbaren Beitrag zur Gesundheit der Bevölkerung leisteten, wollten die Frauen darauf nicht verzichten. Deshalb hielt sich die Hexenkünste trotz aller Widrigkeiten über all die Zeit am Leben. Mit der aufkommenden Hexenverfolgung kamen jedoch gerade die Hebammen wegen ihrer Nähe zu den Hexenkünsten in große Bedrängnis.

Nun ja und gerade heute erfährt der Drang zu den Hexenkünsten allseits wieder seiner großen Beliebtheit. Ja und auf diese Weise fanden in ganz Europa Weise Frauen oder die kleinen Göttinnen als Madonnen ihren Weg durch die Hintertür in das Christentum. Damit wird aber klar, dass gerade diese kleinen Göttlichkeiten, die Seelen auf besondere Weise berühren und bewegen können. Sie sind alle ein paar Nummern kleiner, als die übermächtigen Götter und deshalb auch vertraulicher.

Ich mag also die kleinen Götter und möchte auf sie nicht verzichten, danke also an all jene, die an sie glaubten und sie damit gerettet hatten. Auch diese Wesen können also zu unseren Nächsten werden, die unserer Hilfe bedürfen und gerade das finde ich an ihnen so sympathisch. :umarmen:


Merlin
 
Ich mag also die kleinen Götter und möchte auf sie nicht verzichten, danke also an all jene, die an sie glaubten und sie damit gerettet hatten. Auch diese Wesen können also zu unseren Nächsten werden, die unserer Hilfe bedürfen und gerade das finde ich an ihnen so sympathisch. :umarmen:

Ich würde sie halt einfach nicht als Götter bezeichnen. Aber wie ich sehe, sind wir etwas weit abgekommen von der biblischen Deborah. Im Judentum gibt es zwar auch viele schöne Sagen, aber das mit den kleinen Göttern wird im Judentum strikt abgelehnt. Es wird in der hebräischen Bibel immer wieder erwähnt, wie sehr das als Götzendienst abzulehnen sei. Die Hebräer haben ihren Glauben an einen einzigen unsichtbaren Schöpfergott wie eine Fackel hochgehalten im Dunkel der Götzentempel. Das finde ich persönlich bemerkenswert und für damalige Zeiten fortgeschritten. Von daher passt es hier nicht rein.

Ich kann die Videos wirklich empfehlen! :)
 
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Ich würde sie halt einfach nicht als Götter bezeichnen. Aber wie ich sehe, sind wir etwas weit abgekommen von der biblischen Deborah. Im Judentum gibt es zwar auch viele schöne Sagen, aber das mit den kleinen Göttern wird im Judentum strikt abgelehnt. Es wird in der hebräischen Bibel immer wieder erwähnt, wie sehr das als Götzendienst abzulehnen sei. Die Hebräer haben ihren Glauben an einen einzigen unsichtbaren Schöpfergott wie eine Fackel hochgehalten im Dunkel der Götzentempel. Das finde ich persönlich bemerkenswert und für damalige Zeiten fortgeschritten. Von daher passt es hier nicht rein.

Ich kann die Videos wirklich empfehlen! :)


Werde ich mir mal anschauen, denn die hebräische Sprache und Schrift ist schon sehr interessant, eine sehr logische Sprache!(y)

Ich halte Monotheismus nicht für fortgeschritten, sondern im Rahmen des Ein-Gott-Glaubens lief sehr viel intolerantes, konservatives Denken ab, dass man sich für überlegen hielt usw. Völker mit mehreren Göttern zwangen andere Völker nicht so schnell, ihren Glauben aufzugeben. Außerdem ist es ein Trugschluss, bei Glaubensrichtungen mit vielen Göttern keine höhere Macht zu vermuten. Über den Göttern war noch etwas Höheres, denn auch die Götter hatten wie die Menschen mit Problemen zu kämpfen, auch wenn sie mächtiger waren. Im Grunde sind die verschiedenen Gottheiten nur symbolische Darstellungen verschiedener Kräfte des Einen, bildlich dargestellt zum besseren Verständnis für das einfache Volk, hilfreich wenn man um Hilfe beten wollte für bestimmte Bereiche des Lebens. So wie man sich auch an Engel oder Naturgeister wenden kann, um Unterstützung bei bestimmten Vorhaben, Hochzeiten, Geburten usw. zu bekommen. Priester/innen oder Eingeweihte schauten hinter diese Götterbilder.

Und im Christentum hat sich dieses Vorgehen für Gläubige auf Heilige oder eben die Madonna verlagert. Es hat sich also nichts wirklich geändert, es hat nur ein anderes Kleid.:);)
 
Im Grunde sind die verschiedenen Gottheiten nur symbolische Darstellungen verschiedener Kräfte des Einen, bildlich dargestellt zum besseren Verständnis für das einfache Volk, hilfreich wenn man um Hilfe beten wollte für bestimmte Bereiche des Lebens.

Ja, sehe ich auch so, eben keine wirklichen Gottheiten im Sinne der jüdischen Definition. Die christlichen Vorstellungen von Heiligenanbetung oder Jesus als trinitarischen Gott ist für das Judentum ebenso Götzendienst. Für mich ist diese Konsequenz im Festhalten an einem einzigen unsichtbaren, unnennbaren, kosmischen G-tt im Judentum sehr fortschrittlich und die Grundlage für das heutige moderne Weltbild der Wissenschaften, eben weil es diese Projektionen in die Naturgewalten unterbrach und damit eine Säkularisierung ermöglichte. Klar ging dabei das Christentum mit Gewalt vor, vor allem auch gegen das Judentum selbst. Das Judentum missioniert ja nicht.

Bin gespannt, inwiefern Du von den Videos profitieren kannst. :)
 
Liebe @Evatima,

gestern hatte ich ganz zufällig bei Bibel.TV eine kleine Doku über die Richterin und Prophetin Debora gesehen. In dieser Doku-Reihe werden auch noch andere bedeutende Frauen aus der Bibel vorgestellt.
https://www.bibeltv.de/mediathek/videos/debora-672637
Laufzeit: 21:35 min
Verfügbar bis 31.12.2020

Es wird dort auch etwas näher auf ihre Rolle als Richterin und Prophetin eingegangen. Als Richterin stellte sie nicht nur die Judikative dar, sondern auch die gesetzgebende Gewalt. Legislativ deswegen, weil sie durch ihre prophetische Fähigkeiten direkt mit Gott verbunden war. Auf diese Weise nahm sie dann auch Einfluss auf die Schlacht der Debora.

Wie ich schon zuvor schrieb, erinnert mich das an die Seherin Veleda bei dem Aufstand der Bataver gegen Rom (69/70 n. Chr.). Soll nun aber schon aus rein zeitlichen Gründen nicht heißen, dass es da eine Verbindung gibt.


Merlin
 
@DruideMerlin
Ich sehe gerade, dass es das gleiche Video wie dieses hier ist auf Youtube:
Also mit Jesus hat Deborah nichts zu tun, denn das Buch der Richter ist Teil der hebräischen Bibel und nicht des Neuen Testaments. Aber es gab gerade zur Zeit der Richter kein Establishment außer den freiheitlichen direkten Draht nach oben, den Deborah vorzüglich besaß.

Ich kann mir auch vorstellen, dass es solche Seherinnen in ähnlicher Vermittlerfunktion in höhere Sphären öfter gab. Also eigentlich weiß ich es sogar von meiner Tante, die mir erzählte, dass in unserer Familie immer wieder Frauen medial auffällig wurden. Bei den Hexenverfolgungen wurde dann leider großräumig „aufgeräumt“, wer es nicht in die Annalen der katholischen Heiligen schaffte.
 
Hier ein interessanter Text, der das Buch der Richter und damit auch die Geschichte der Richterin Deborah in die heutige Zeit transformiert - diesmal im katholischen Kontext:

Tilbert Moser, Friede über Israel - Unsere Verantwortung aus biblischer Sicht - kostenloses PDF unter https://tilbert.ch/de/mein-angebot

"Dass alle Völker Busse tun für ihr gottloses Treiben und Erbarmen finden, wie es im Buch Jona gleichnishaft beschrieben ist, liegt in weiter Ferne. Doch in Notzeiten wie Kriegsbedrohung (z.B. bei den Türkenkriegen) oder Naturkatastrophen (Dürre) rafften sich die Christen immer wieder auf zur Volksbusse mit Fasten und inständigem Gebet, worauf manchmal wie ein Wunder die Erhörung folgte. Modelle solcher Volksbusse finden sich zahlreich in der Bibel. So beschreibt das Buch der Richter den Kreislauf von Schuld, Umkehr, Rettung und Rückfall: Wenn das Volk wegen seiner Untreue in Feindeshand fiel und zu Gott um Rettung schrie, sandte er einen Richter, der es von den Feinden befreite. Doch sobald der Richter starb, wurden sie wieder rückfällig und fielen wieder zu fremden Göttern ab, worauf sie wieder in Feindeshand fielen (Ri 2,11-23).

Modelle für Fürbusse (= stellvertretende Busse für das ganze Volk und die Sünden der Vorahnen) sind:
- Im Buch Jesus Sirach 36,1-22 (nur in der griechischen Bibel):
„Rette uns, du Gott des Alls und wirf deinen Schrecken auf alle Völker… damit sie erkennen, wie wir es erkannten: Es gibt keinen Gott außer dir. Erneuere die Zeichen, wiederhole die Wunder, zeige die Macht deiner Hand und die Kraft deines rechten Armes … Beschleunige das Ende und schau auf die Zeit! … Sammle alle Stämme Jakobs, verteil den Erbbesitz wie in den Tagen der Vorzeit! Hab Erbarmen mit dem Volk, das deinen Namen trägt, mit Israel, den du deinen Erstgeborenen nanntest. Hab Erbarmen mit deiner heiligen Stadt, mit Jerusalem, dem Ort, wo du wohnst. Erfülle Zion mit deinem Glanz und deinen Tempel mit deiner Herrlichkeit! Leg Zeugnis ab für das, was du ehedem verfügt hast; erfülle die Weissagung, die in deinem Namen ergangen ist … und bestätige so deine Propheten! … Alle Enden der Erde sollen erkennen: Du bist der ewige Gott.“

- Im Buch Nehemia 9,2: „Da sonderte sich die Nachkommenschaft Israels von allen Fremden ab, und sie traten herzu und bekannten ihre Sünden und die Verschuldungen ihrer Vorfahren“. Im ganzen Gebet (Neh 9,6-37) wird die ganze Heilsgeschichte von Abraham an mit ihrer Schuldverflochtenheit reuevoll hoffend vor dem Herrn ausgebreitet.

- Ähnlich im Fürbussgebet im Buch Daniel, 3,24-45 (nur in der griechischen Bibel LXX) und manchen Psalmen (z.B.Ps 44.74.79.80.82.89).

Im Zusammenhang mit Israel sind es besonders die Evangelischen Marienschwestern von Darmstadt (gegründet 1947 unter dem Schrecken des letzten Weltkrieges), welche sich der Sühne und Busse für die unter Hitler an den Juden verübten Verbrechen geweiht haben und mit ihren Schriften die Liebe für Gottes Volk fördern und an Bussgottesdiensten, auch in Jerusalem, mitwirken.

„Der Geist des Mitleids und flehentlichen Bittens“ lebt heute in vielen Israel-Gebetsgruppen weiter. Tief erfasst hat das Anliegen der Fürbusse der Priester Peter Hocken (+2017), ein führender Theologe auf dem Gebiet der Ökumene und messianischen Bewegung. Er schreibt: „Die grösste Herausforderung liegt … auf der existenziellen Ebene, nämlich im Ruf zur Busse und Umkehr. … Dies allein kann uns (Heidenchristen und messianische Juden) über unsere gegenwärtigen Trennungen und Beschränkungen hinwegtragen. … Der wohl wichtigste Grund, warum die interkonfessionelle Annäherung so schwer vorangeht, ist der Mangel an einem tiefgehenden Bekenntnis der Sünden hinsichtlich unserer früheren Spaltungen. … Wir können nicht erwarten, dass die Spaltungen der historischen Kirchen geheilt werden, wenn nur wenig oder keine Bereitschaft da ist zum Bekenntnis der Sünden, die diese Spaltungen
hervorgerufen haben.“

Aus dem Rundbrief von TJCII/Schweiz (info@tjcii.ch), 2018, redigiert von Markus Neurohr gemäss Vorgaben von Peter Hocken:
„Wie geht Identifikations-Busse?- Sie ist nicht nach hinten, sondern nach vorne gerichtet. Wir sind nicht die Ersten die Busse tun. Wir sind nicht die Einzigen die Busse tun. Wir sind nicht die Eigentlichen die Busse tun. Busse ist ein Strom, eine Bewegung, die Gott auslöst, damit jeder an seinem Ort, in seiner Situation und Kirche einen Puzzlestein legt zur Heilung des Leibes Christi. Dieser Akt wird zu einem breiten Strom werden, der das Antlitz der Erde erneuert. Busse tun ist nicht das Gleiche wie stellvertretende Busse. Wir tun nicht Busse an Stelle jener, die schuldig geworden sind (vor kurzem oder langem) in dem Sinne, dass ihnen vergeben wird, sondern Busse tun heisst, sich mit der Schuld und Sünde der Väter zu identifizieren. Wir schauen diese Schuld an ohne mit dem Finger auf jene zu zeigen, die schuldig geworden sind, um sie zu verurteilen. Wir wollen die Schuld nicht unter den Teppich kehren, sondern ans Licht bringen, indem wir sie bekennen vor dem lebendigen Gott. Das ist wichtig, weil die Schuld Folgen hat für unsere und die kommende Generation. Jede Schuld hat auch negative Auswirkungen und Folgen, unter denen wir bis heute leiden. Deshalb soll sie beendet werden. Wir setzten da an, wo es uns betrifft. Z.B. bei der geistlichen Blindheit, die wir in unseren Kirchen und Gemeinden antreffen, wenn bestimmte Themen nicht willkommen sind oder verurteilt werden. Eine Folge der Schuld trifft auch heute noch die damals Verurteilten, die Opfer, im Falle der Marranos sind das die Juden. Fluch ist das Gegenteil von Segen, wenn Gott sein Angesicht abwendet. Fluch ist Verlust von Segen und von Schätzen, die in den eigenen Traditionen erhalten geblieben sind, aber nicht dem ganzen Leib zum Segen werden. Schuld darf nicht länger Quelle von Fluch sein. Wir wollen die Schuld der Väter bekennen und Gott bitten, dass er das Blut Jesu auf diese legt, denn er ist für jeden Fluch gestorben. Er stoppt diese Fluchlinien und führt sie zu einem Ende. Er macht uns frei von jedem Fluch der Sünde und lässt daraus Segen entstehen. Identifikations-Busse ist nach vorne gerichtet.“
 
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