Die Behinderung als Teil meines Weges?

Wortdoktor

Sehr aktives Mitglied
Registriert
13. Oktober 2013
Beiträge
2.727
Ort
In der Glücksfalle 21 a
Hallo Forum.

Ich selbst habe das Sprintzensyndrom. Eine seltene chronische Krankheit. Ich selbst sehe meinen Geist aber nicht als gestört. Ich kann mich klar formulieren. Ok in der Aussprache mangelt es vielleicht an Druck. Ich will mich geistig aber nicht mit der behinderung identifizieren.

Ich möchte als Mensch akzeptiert sein. Ich habe auf meinem b Ausweis eine lustige Zahl stehen. Da lach ich nur drüber. So hochgradig behindert bin ich eben nicht. Nur weil man michso kennt wie ich bin und das nicht versteht bin ich noch lange nicht unfähig das leben zu gestalten.

Ich für meinen Teil finde es lustig, wie ernst ich behandelt werde. Als wenn das leben nur aus Ernst bestehen würde. Ich nehme die Behinderung gelassen auf und schaue was aus mir wird. Ich lasse mich nicht von Aussen daran beschränken.

Aber die frage ist muss man sich weil man diese Grundvoraussetzung hat deswegen seelisch weiterhin geistig wie behindert verhalten oder darf man sich auch umkonditionieren?

Liebe grüsse
Worti
 
Werbung:
Aber die frage ist muss man sich weil man diese Grundvoraussetzung hat deswegen seelisch weiterhin geistig wie behindert verhalten oder darf man sich auch umkonditionieren?
Du kannst dich verhalten wie du willst, das geht niemanden etwas an. Du kannst dich "umkondituionieren" oder "geistig behindert verhalten", ganz so wie du es für dich entscheidest.

R.
 
hallo @Wortdoktor ,

ich musste erstmal etwas in mich gehen und meine Gedanken sortieren. Wenn du mir das auf der Straße erzählt hättest, dann würde ich meine Reaktion als peinliches Schweigen bezeichnen. Ich bin erst ein paar Monate hier aktiv und kenne dich nicht so genau. Jedenfalls hatte ich nie den Eindruck, dass bei dir eine Behinderung besteht. Jetzt verstehe ich einige Texte von dir besser und hätte vermutlich auch einige Beiträge anders formuliert. Aber das Wichtigste hast du ja für dich schon erkannt. Dich! Deine Fähigkeiten und Fertigkeiten. Bleibe einfach so liebenswert und positiv gestimmt. Das hat ein hohes Ansteckungspotenzial. Die Behinderung ist Teil deines Lebens, das macht es für dich sicher nicht leichter, aber es ist eine Herausforderung, die nicht jedem gegeben ist. Das macht dich zu etwas einmaligen in deiner Art.
 
@Wortdoktor

Du darfst sein wie du magst, solange du andere nicht bewusst schädigst und du musst dich nicht behindert fühlen oder dich so verhalten, gerade dann nicht wenn es von dir erwartet wird, denn Erwartungen sind zum "Brechen" da. Also ich meine, du musst nicht die Erwartungen irgendwelcher Leute erfüllen, nur damit die sich bestätigt sehen können.

Sei einfach nur du-selber und verhalte und fühle dich so, wie du dich damit wohlfühlst, alles andere ist nicht wichtig. :)
 
Ich weiß nicht wie ich die Behinderung begegnen soll. Ich erwarte immer nur negatives automatisch, weil ich denke dass die menschen sehen das ich optisch leicht behindert bin. Ich denk immer man muss den menschen toleranz zeigen damit man selbst akzeptiert wird. Ich dachte immer wir leben in einer lieben und toleranten Gesellschaft. Aber meine Erfahrungen gehen weit auseinander.
 
Ich weiß nicht wie ich die Behinderung begegnen soll. Ich erwarte immer nur negatives automatisch, weil ich denke dass die menschen sehen das ich optisch leicht behindert bin. Ich denk immer man muss den menschen toleranz zeigen damit man selbst akzeptiert wird. Ich dachte immer wir leben in einer lieben und toleranten Gesellschaft. Aber meine Erfahrungen gehen weit auseinander.

Das tut mir leid, zu lesen, ich kann nicht verstehen, wenn Menschen negativ auf andere Menschen reagieren, nur weil die nicht so wie sie-selber sind. Mich haben Behinderungen anderer Menschen noch nie gestört, so war ich lange befreundet mit einem Mädchen was z.b das Down-Syndrom hatte, bis ihre Eltern sie in ein Heim abschoben.

Ich nehme dich z.b nicht als behindert hier im Forum wahr und finde deine Themen und die Art wie du schreibst echt gut, oft bist du sehr philosophisch.
 
... ich kann nicht verstehen, wenn Menschen negativ auf andere Menschen reagieren, nur weil die nicht so wie sie-selber sind.

Das ist wieder so eine ganz verdrehte Emotionssache. Menschen zeigen Ablehnung. Und dahinter steckt Scham. Klingt seltsam oder? Sie sehen jemanden mit Behinderung und sind froh, dass sie gesund sind. Es wäre aber unpassend das irgendwie auszudrücken. Also schämen sie sich lieber selbst und ziehen sich zurück, weil Scham irgendwie ein sau blödes und intensives Gefühl ist.
 
Werbung:
Das ist wieder so eine ganz verdrehte Emotionssache. Menschen zeigen Ablehnung. Und dahinter steckt Scham. Klingt seltsam oder? Sie sehen jemanden mit Behinderung und sind froh, dass sie gesund sind. Es wäre aber unpassend das irgendwie auszudrücken. Also schämen sie sich lieber selbst und ziehen sich zurück, weil Scham irgendwie ein sau blödes und intensives Gefühl ist.

Das verstehe ich nicht, meinst du sie schämen sich fremd, oder sie schämen sich für sie-selber ?

Ja, das liest sich sehr befremdlich für mich, aber ich kann auch viele Emotionen nicht fühlen und darum verstehe ich manche Verhaltensweisen von Menschen nicht, z.b so was wie Neid auch nicht.
 
Zurück
Oben