Das viel größere Problem an der Grafik ist aber die Schlussfolgerung: "es war schonmal viel schlimmer, und da is auch nix passiert". Das ist ein bisschen wie bei der Diskussion mit Psisnake zuvor. Ja, es war schonmal deutlich schlimmer. Aber das war vor 500 Millionen Jahren. Zu diesem Zeitpunkt gab es keine Menschen auf der Welt. Zu diesem Zeitpunkt wäre unser Planet für uns völlig unbewohnbar gewesen. Die Atmosphäre wäre so giftig für uns gewesen, wir hätten sie keine Minute lang atmen können, ohne fürchterliche Vergiftungserscheinungen zu bekommen. Zu diesem Zeitpunkt gab es nur ganz simple Lebensformen, und durch solche CO2-Veränderungen sind regelmäßig mal die Hälfte aller Arten (Flora und Fauna) auf der Welt ausgestorben. Die Welt als solche überlebt sowas natürlich. Unsere menschliche Zivilisation? Wäre daran zugrunde gegangen.
Das ist einfach übertrieben so.
Der CO2 Gehalt in der Luft war fast immer höher. Auch vor wesentlich kürzerer Zeit (als 500 Millionen Jahre) . Der ist jetzt so niedrig, weil CO2 gebunden wurde in Sedimenten ( in fossilen Rohstoffen gerade auch). Und ebenfalls deshalb, weil die Pflanzen (inklusive Algen und Cyanobakterien) besser darin geworden sind mit weniger CO2 immer noch zu wachsen. Einige/Viele Pflanzen von früher würden vermutlich eingehen, weil nicht mehr genug CO2 in der Luft ist heute. Umgekehrt ist das aber nicht so. Mehr CO2 ist noch lange nicht toxisch für Pflanzen (für Tiere auch nicht). Die Atmosphäre, spätestens seit Wirbeltiere an Land leben, wäre nie toxisch für uns gewesen. Ozon ist seit ungefähr 400 Millionen Jahren genug da, Sauerstoff etwas länger. Auch ist es sehr konstruiert die meisten Massenaussterben mit CO2 zu verbinden (aber siehe unten zu saurem Wasser). Zum Beispiel fiel im Perm auch der Sauerstoffgehalt um mehr als die Hälfte. Generell ist es immer ein größeres Problem, wenn Temperaturen oder Gaskonzentrationen (O2, CO2 meine ich) fallen, als wenn sie steigen. Bei der Temperatur gilt das vor allem für den Gefrierpunkt.
Da ich aber sowieso dazwischen stehe hier, ging es mir dabei (worauf du dich beziehst) mehr gegen den angeblichen "runaway greenhouse effect". Im Meer sieht es jedenfalls etwas anders aus. Lebewesen, die Calciumcarbonat verwenden in Schalen oder Skeletten bekommen Probleme, weil das Co2 das Wasser saurer macht. Das ist das größte ökologische Problem damit, speziell für Riffe, die zusätzlich noch mit weniger Sonnenlicht klar kommen müssen, wenn der Meeresspiegel steigt. Und letzteres ist natürlich für uns auch ein Problem. Aber sagte ich alles schon.
Veränderungen sollten nicht zu schnell ablaufen, aber es ist auch nicht korrekt, dass selbst die Geschwindigkeit beispiellos wäre (zumindest nicht in Bezug auf die Temperatur, CO2 würde man vermutlich schon massivste Vulkanausbrüche brauchen). Ende der Eiszeit stieg die Temperatur auch rapide (schneller wohl).
Ich habe nicht wirklich ein Problem damit wie im Moment gehandelt wird. Ich stehe total auf alternative Energiequellen, was aber auch andere Gründe hat zugegeben. Aber viele Alarmisten wollen doch viel mehr, und glauben wir steuern gerade, sogar bei den jetzigen existierenden Maßnahmen, auf den tatsächlichen Weltuntergang (oder vergleichbar zumindest) zu. Das muss man dann doch abstreiten.