Hallo Mrs. Jones,
ich mal wieder
Angst. Aller Arten. Ja, die hat sehr sehr lang mein Leben bestimmt. Alle meine Handlungen dirigiert. Ohne daß es mir bewußt waqr.
Nun bin ich seit etwas mehr als einem Jahr, begleitet von meinem Gestalttherapeuten, dabei, ihr all ihre Gestalten zu geben... Seiner unermüdlichen Empfehlung, "gehen Sie hinein in ihre Angst, wenn sie sich zeigt, verstärken Sie das Gefühl noch, nehmen Sie die Haltung ein, die Ihnen die Angst aufzwingen will...", verdanke ich es, daß ich das allmählich wirklich zu tun vermag.
Eine meiner größten Ängste: aus einer (Lebens)Gemeinschaft, an deren Bestehen mir etwas liegt, verstoßen zu werden. Na was denkt ihr, was ich gemacht hab, über 50 Jahre lang, immer wieder, in den verschiedensten derartigen Gemeinschaften.
Erraten. ALLES ertragen, ALLES geschluckt, nur um nicht... draußen zu stehen. (Gelegentlich auch so lange, daß fremdes Eingreifen notwendig wurde...)
Geholfen hat es... natürlich nix. Klar. Ich bin immer wieder draußen gestanden. Und war traurig.
So. Und vor einem Monat konnte ich es endlich umdrehen. Zum ersten Mal in meinem Leben bin ich durch diesen Riesenbetonblock "Angst vor dem Draußenstehen" SELBST durchgerannt, mit vollem Schwung. Ich habe das, was ich fürchtete, letzten Endes SELBST herbeigeführt und bin aus einer Gemeinschaft WEGGEGANGEN, anstatt hinausgestoßen zu werden. Ich habe NICHT mehr geschluckt und erduldet, was nicht mehr zu schlucken und zu erdulden war.
Ja, da gabs blaue Flecken und ein paar Hautabschürfungen... aber allmählich beginnt es sich gut anzufühlen.
Liebe Grüße
schickt
die Kinnaree