Der ultimative ANGST Fred

Och nööö, dafür gibt es doch schon genügend Forumraum und diese Art Ängste werden hier täglich, minütlich bis zum Erbrechen dem staunenden Publikum serviert..;)
---> Dieser Satz lässt vergessen, daß du den Thread im Psych.UF eröffnet hast...

Ja, man kann politisch mit "Angst" spielen, um argumentativ wirk-sam zu werden, das weiss ich. Ich denke, das hier ist aber doch nochmal `ne andere Hausnummer, denn "du" kannst nun nicht mehr behaupten, dass die Ängste nicht berücksichtigt werden, dass sie egal seien und gleichzeit auf die noch Schwächeren eindreschen. All das kannst du HIER nicht. ;)
 
Werbung:
Ok - SO gefällt mir das auch .... Hätt ich mir eigentlich denken können, so gut sollte ich dich einschätzen können- aber siehst du - die Angst!
Ich lese ultimative Angst - alle Knöpfchen legen sich automatisch um, und schon ist sie bei mir da - angespannt, nervös, Gedanken, die sich verselbständigen .....
Diesen Prozess kann ich immer noch nicht kontrollieren. Aber ich behalte mir mittlerweile vor, dennoch weiter hinzuschauen .... Statt einfach nur zu flüchten ...

Ja, sonst liest das doch keiner, der derzeit mit vieeel wichtigeren Gedanken abgelenkt ist. Es MUSS so krass um die Ecke kommen.
Dennoch denke ich, dass die "ich habe Angst"-Schreiber aus anderen Threads hier definitiv fern bleiben werden... notfalls mit der Begründung: "ich lasse mir doch nicht vorschreiben, wo ich schreiben soll!" :D

Aber... man kann /darf sie ALLE nun gern hierher schicken, und genau sowas fehlte hier m.A.n. ;)
 
Hallo Mrs. Jones,

ich mal wieder :)

Angst. Aller Arten. Ja, die hat sehr sehr lang mein Leben bestimmt. Alle meine Handlungen dirigiert. Ohne daß es mir bewußt waqr.

Nun bin ich seit etwas mehr als einem Jahr, begleitet von meinem Gestalttherapeuten, dabei, ihr all ihre Gestalten zu geben... Seiner unermüdlichen Empfehlung, "gehen Sie hinein in ihre Angst, wenn sie sich zeigt, verstärken Sie das Gefühl noch, nehmen Sie die Haltung ein, die Ihnen die Angst aufzwingen will...", verdanke ich es, daß ich das allmählich wirklich zu tun vermag.

Eine meiner größten Ängste: aus einer (Lebens)Gemeinschaft, an deren Bestehen mir etwas liegt, verstoßen zu werden. Na was denkt ihr, was ich gemacht hab, über 50 Jahre lang, immer wieder, in den verschiedensten derartigen Gemeinschaften.

Erraten. ALLES ertragen, ALLES geschluckt, nur um nicht... draußen zu stehen. (Gelegentlich auch so lange, daß fremdes Eingreifen notwendig wurde...)

Geholfen hat es... natürlich nix. Klar. Ich bin immer wieder draußen gestanden. Und war traurig.

So. Und vor einem Monat konnte ich es endlich umdrehen. Zum ersten Mal in meinem Leben bin ich durch diesen Riesenbetonblock "Angst vor dem Draußenstehen" SELBST durchgerannt, mit vollem Schwung. Ich habe das, was ich fürchtete, letzten Endes SELBST herbeigeführt und bin aus einer Gemeinschaft WEGGEGANGEN, anstatt hinausgestoßen zu werden. Ich habe NICHT mehr geschluckt und erduldet, was nicht mehr zu schlucken und zu erdulden war.

Ja, da gabs blaue Flecken und ein paar Hautabschürfungen... aber allmählich beginnt es sich gut anzufühlen.

Liebe Grüße
schickt
die Kinnaree
 
Hallo Mrs. Jones,

ich mal wieder :)

Angst. Aller Arten. Ja, die hat sehr sehr lang mein Leben bestimmt. Alle meine Handlungen dirigiert. Ohne daß es mir bewußt waqr.

Nun bin ich seit etwas mehr als einem Jahr, begleitet von meinem Gestalttherapeuten, dabei, ihr all ihre Gestalten zu geben... Seiner unermüdlichen Empfehlung, "gehen Sie hinein in ihre Angst, wenn sie sich zeigt, verstärken Sie das Gefühl noch, nehmen Sie die Haltung ein, die Ihnen die Angst aufzwingen will...", verdanke ich es, daß ich das allmählich wirklich zu tun vermag.

Eine meiner größten Ängste: aus einer (Lebens)Gemeinschaft, an deren Bestehen mir etwas liegt, verstoßen zu werden. Na was denkt ihr, was ich gemacht hab, über 50 Jahre lang, immer wieder, in den verschiedensten derartigen Gemeinschaften.

Erraten. ALLES ertragen, ALLES geschluckt, nur um nicht... draußen zu stehen. (Gelegentlich auch so lange, daß fremdes Eingreifen notwendig wurde...)

Geholfen hat es... natürlich nix. Klar. Ich bin immer wieder draußen gestanden. Und war traurig.

So. Und vor einem Monat konnte ich es endlich umdrehen. Zum ersten Mal in meinem Leben bin ich durch diesen Riesenbetonblock "Angst vor dem Draußenstehen" SELBST durchgerannt, mit vollem Schwung. Ich habe das, was ich fürchtete, letzten Endes SELBST herbeigeführt und bin aus einer Gemeinschaft WEGGEGANGEN, anstatt hinausgestoßen zu werden. Ich habe NICHT mehr geschluckt und erduldet, was nicht mehr zu schlucken und zu erdulden war.

Ja, da gabs blaue Flecken und ein paar Hautabschürfungen... aber allmählich beginnt es sich gut anzufühlen.

Liebe Grüße
schickt
die Kinnaree


Wow! Ich freue mich so unglaublich mit dir, bin grad ein wenig sprachlos.
Mir fällt ein einziges Wort vor die Füße, das hebe ich auf und reiche es dir ganz sachte, mit einem milden Lächeln:
Endlich :)
 

:) Ja :)

Die Sache ist ja nämlich die. Solange ich in und mit der Angst gelebt habe, war ja mein einziges (mir selbst nicht bewußtes) Bestreben, sie zu übertünchen und zu übertönen. Mit aller KRAFT. Mit all der Lebenskraft, die ich hatte.

Nun hat mir mein Gestaltler (ein Hoch auf Fritz Perls, aus dessen Schule er kommt) geduldig beigebracht, NICHT mehr zu übertünchen und zu übertönen. Wenn diese seltsame im Körper gespeicherte TODESangst hochkommt, sie zu bekennen, mir selbst und anderen, und wenn möglich auch GANZ in diese Angst hineinzugehen.

Oh du ich sage dir, das hat sich gelegentlich angefühlt, als müßte ich sterben. Atemnot, Schwindel, Schmerzen am ganzen Körper. Furchtbar. Aber mit jedem Mal, wo ich dann erkannte, ich sterbe nicht nur nicht, sondern ich lebe besser als vorher weiter, weil aus irgendeinem alten Strick befreit, desto besser war dieses furchtbare Gefühl durchzuhalten.

Und jetzt erfahre ich etwas Seltsames an mir. Bisher ist diese Todesangst fast immer dann ausgebrochen, wenn ich es gewagt habe, mir selbst etwas Gutes zu tun, mich selbst authentisch zum Ausdruck zu bringen oder mich einer unsympathischen Situation zu entziehen. Das System in mir hatte sozusagen eingespeichert, "ich selbst sein" kann ganz gefährlich sein, also ALARM, wenn ich es wage, ICH SELBST zu sein.

Und seitdem ich mit geschlossenen Augen und vollem Schwung durch diesen Angstbetonblock getuscht bin, beginnt sich das umzukehren. Halleluja, mein System beginnt mich fallweise mit (verschieden starken) körperlichen Anzeichen des Unbehagens zu warnen, wenn etwas NICHT gut ist für mich, wenn mich etwas HINDERT, ICHSELBST zu sein...

Das könnte ein kleiner Etappensieg sein,

hofft
die Kinny :)
 
Hallo Kinny
Es gibt da einen Teil, den ich nicht verstehe. Du sagst, die Angst kam, wenn du versucht hast, etwas Gutes für dich zu tun.
Ich habe das bei mir anders wahrgenommen.>
Die Angst kam, ja, und ich konnte sie aber nicht zuordnen, nahm nur die psychosomatischen Beschwerden wahr.
Erst, nachdem ich begriffen hatte, sie ist ein Indikator dafür, wann ich gegen mich handle, konnte ich sie zuordnen.
Sie kommt nicht, wenn ich bereit bin, mir Gutes zu tun... sondern nur, wenn ich WEISS, ich handle jetzt wieder gegen mich.
Ich habe das so erlebt, dass Angst eine sehr ... ich will es mal so sagen: schlaue Instanz ist. Sie weiss ganz genau, was ich tun werde. Ich kann sie nicht austricksen. Ich kann sie aber sehr wohl verstummen lassen, indem ich mich situativ ganz klar für und nicht gegen mich entscheide.
Liebe Grüße
 
Ich kann mir das in etwa so erklären .... Angst, wenn es einem gut gehen könnte - bedeutet vllt, dass man innerlich nicht das Gefühl hat, dass einem gutes überhaupt passieren darf, dass man es einfach nicht verdient hat ...
Aus eigener Erfahrung kenn ich das Gefühl nämlich auch - oder auch in dieser Form- alles läuft so gut - jetzt muss die Konsequenz sein, dass etwas schlimmes passiert .... Ich hielt es quasi für ein universelles Gesetz- dass, wenn es mir zu gut geht - ich dann danach doch die Quittung dafür bekommen müsse ...
 
Werbung:
Hallo Kinny
Es gibt da einen Teil, den ich nicht verstehe. Du sagst, die Angst kam, wenn du versucht hast, etwas Gutes für dich zu tun.


Grüß dich...

Ich versuchs genauer zu schildern. (Damour kommt dem, was da in mir passiert, ziemlich in die Nähe :) )

Die Angstzustände brechen immer aus, WENN ich etwas für mich getan habe. Kraß formuliert: ich BEZAHLE die Tatsache, daß ich
Spaß beim Sport gehabt habe
mit Riesenfreude an einem Bild gemalt habe
eine wunderbare Dusche genossen habe
usw. ad infinitum...
damit, daß mir von einer Minute zur anderen furchtbar schlecht wird, ich aus der Haut fahren könnte, Beklemmungen und keine Luft mehr kriege usw.

Es ist eine Art Selbst-Bestrafung dafür, daß ich es gewagt habe, ICH zu sein und als solches Ich DA zu sein für MICH. Das heißt, ich übernehme in solchen Augenblicken die Rolle der ... einstigen Autoritätspersonen... die es so perfekt beherrscht haben, mich dafür zu bestrafen, daß ich ICH bin... Ich habe das als GANZ kleines Mädchen zu lernen begonnen, ich darf ja nicht das sein, was ich wirklich bin, ich muß alles alles so machen, wie... man ... es von mir haben will, sonst wird man furchpar pöhs auf mich und... so weiter. Ich habe ungefähr gleichzeitig mit dem Gehenlernen auch gelernt, daß ich IMMER alle Erwartungen im VORAUS erfüllen mußmußmuß - und zugleich JA nicht wahrnehmen darf, was in WIRKLICHKEIT für ekelhafte Dinge geschehen. (Ich werde absichtlich nicht noch deutlicher...)

Dieses innerliche Alarmsystem funktioniert mit grauenvoller Präzision. Klar. Mehr als 5 Jahrzehnte lang trainiert wie ein Bataillon der Ehrengarde seine Exerziervorführungen. Das sitzt. Und ist letzten Endes natürlich genau so sinnbefreit ;) - aber damals, als ich es erlernt habe, damals war es tatsächlich eine Überlebens-Frage. Es ist ja für ein Kleinkind tatsächlich eine Todesdrohung, wenn es das Gefühl bekommt, ausgestoßen zu werden aus der Gemeinschaft, die es zum Überleben braucht, wegen irgendetwas.

Mein Therapeut hat mir das auch sehr eindringlich erklärt, das ist der Grund, warum ich diese Todesangst annehmen muß. So scheußlich sich das auch anfühlt - es hat ja einen ganz ernsten Ursprung und je öfter ich mit meinem ganzen Bewußtsein durch diese Selbstbestrafungsprozesse gehe, desto kleiner wird die "Instanz", die in mir die Stelle der ... einstigen Autoritäten... ausfüllt.

Und weil das eben mit solcher Todesangst verbunden ist und so tief sitzt, braucht es tatsächlich Beharrlichkeit.

Liebe Grüße
von der beharrlichen Kinny :)
 
Zurück
Oben