der sogenannte Hannoverismus - ein sprachliches und kulturelles Thema

Mellnik

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Wider den „Hannoverismus“ - ein sprachliches und zugleich ein politisches Thema

Dass es den Trend zur Vereinheitlichung gibt, dass im öffentlichen Raum der Druck zur Standardsprache norddeutschen Ursprungs zunimmt, legt der Tübinger Sprachwissenschaftler Hubert Klausmann mit Nachdruck dar. Wenn Rundfunksprecher „Ratt-Tour“ statt Radtour sagten, wenn selbst Schulbücher regional gebräuchliche Wörter wie „Semmel“ als unkorrekt brandmarkten, sei das „Hannoverismus“. Mehr aufklären, empfiehlt der Forscher und rät, regionalsprachliche Wendungen einfach öfter zu benutzen. Und ein Gesetz zu erlassen, „wonach es verboten ist, ein Kind wegen seiner gesprochenen Muttersprache zu tadeln“. So wie in Norwegen.

https://www.stuttgarter-nachrichten...ekt.ed2b393d-03e7-4414-884f-a377825906ff.html

Jener Hubert Klausmann spricht mir aus der Seele!

Und was meint ihr dazu?
 
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Mit "Hannoveranismus" hat jener Hubert Klausmann ein gutes Fachwort geprägt.

Nun muss ich nicht immer umständlich erklären:

a) ich hab nix dagegen, wenn Norddeutsche in Norddeutschland norddeutsch reden
b) ich hab auch nix dagegen, wenn Norddeutsche in Süddeutschland norddeutsch reden
c) ich hab nur was dagegen, wenn Süddeutsche in Süddeutschland norddeutsch reden, weil sie meinen, das wäre die einzig richtige Art, deutsch zu reden.


Nun kann ich einfach sagen: Das ist ein Fall von Hannoverismus - und alles ist klar.
 
Sprache soll der Kommunikation dienen.
Wenn der Süddeutsche dem Norddeutschen ein wenig entgegenkommt, ist das zuweilen sehr hilfreich.
 
Und ein Gesetz zu erlassen, „wonach es verboten ist, ein Kind wegen seiner gesprochenen Muttersprache zu tadeln“. So wie in Norwegen.

Hier ist der Text nochmals.


https://www.stuttgarter-nachrichten...ekt.ed2b393d-03e7-4414-884f-a377825906ff.html

Es geht NICHT darum, wie Süddeutsche mit Norddeutschen reden sollen.
Es geht eher darum, ob Süddeutsche in Süddeutschland mit anderen Süddeutschen süddeutsch reden dürfen.

Es ist mir ein Rätsel, wie man dieses Anliegen so gründlich missverstehen kann wie @gleichmütig vorhin.
 
Wenn der Süddeutsche dem Norddeutschen ein wenig entgegenkommt, ist das zuweilen sehr hilfreich.

Das tun sie durchaus ständig!
Das tun sie sogar im Übermaß.
Das tun sie bis zur Selbstverleugnung und dem Verschwinden der eigenen Sprachweise.
Und genau darum geht das im verlinkten Artikel.

Ist dir das denn entgangen?

Es wäre bei diesem Thema interessant zu wissen, in welcher Region des deutsch-sprachigen Raumes du daheim bist.
 
Wenn der Süddeutsche dem Norddeutschen ein wenig entgegenkommt, ist das zuweilen sehr hilfreich.
Wenn Norddeutsche von einem Farrgarten reden, meinen sie einen Pfarrgarten.
Ich dagegen meine dann, das sei ein Garten für die Farren, also für die jungen Stiere. :cool:

Wie wäre es, wenn der Norddeutsche dem Süddeutschen da ein wenig entgegenkäme? :cool::D
 
Und was meint ihr dazu?
wenn ich im wienerischen dialekt spreche und jemand versucht mich zu verbessern (da im Wienerischen die Fälle anders sind), sage ich, dass das auf Wienerisch korrekt ist und verweise ich auf Wehles Wienerisch-Lexikon oder auch aufs Niederösterreichisch-Lexikon, wo man dieses nachlesen kann. Zum Glück gehe ich jetzt nicht mehr in die Schule, sonst hätte ich sicher endlose Diskussionen mit den diversen Deutschlehrern (obwohl mich damals keiner kritisiert hat, damals ear das noch anders).
 
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