Lieber raterZ,
wo hast du denn hebräische zahlenmystik gelernt? muss man nicht hebräisch beherrschen um die bibel so für sich zu dekodieren?
Hebräisch habe ich mir selbst beigebracht. Zahlenmystik lernte ich durch eine Vision, meinen Lehrer und Friedrich Weinreb, den Lehrer meines Lehrers.
wenn du lust hast, dann beschreib doch ruhig noch die anderen tage. find ich spannend
sowas ist nur möglich wirklich zu beschreiben wenn man es selbst erlebt hat. So oute ich mich gewissermaßen, indem ich diese Beschreibung gebe.
Also gut, der siebte Tag. Das spannendste an diesem siebten Tag ist eigentlich, daß er in der Bibel der längste Tag ist. Er erstreckt sich von 1.Mose 2 bis Offenbarung 20. In Offenbarung 21 beginnt der achte Tag...
An diesem Punkt muß man unbedingt davon sprechen, wie die hebräische Bibel aufgezeichnet ist. Sie besteht normalerweise aus lauter Großbuchstaben ohne Wortzwischenräume und ohne Vokale. "Schriftgelehrte" waren Menschen, die darin unterwiesen waren, wie diese Bandwurmzeichen dann in Wörter zu unterteilen waren und mit welchen Vokalen sie versehen werden mußten.
Dennoch gibt es Ausnahmen von der allgemeinen "Großbuchstaben"-Regel. Das erste Zeichen der Bibel ist die "Beth", und sie ist größer geschrieben als der Rest. Dies ist nicht etwa eine Initiale, so wie in vielen Schrifttypen. Es gibt auch größergeschriebene Zeichen mitten im Text, sogar mitten im Wort. Zwar nicht viele davon, aber es gibt sie. Ebenso gibt es Zeichen, die kleiner geschrieben sind als der Rest, es gibt auch noch Zeichen, die auf dem Kopf stehen etc.
Das sind alles ganz besondere Schriftstellen, die in jeder Bibelübersetzung natürlich völlig verloren gehen müssen. Nachdem wir im ersten Tag also schon das erste besondere Zeichen kennengelernt haben könnten, ich hatte es nur noch nicht erwähnt, die Beth, kommen wir hier, im Beginn des siebten Tages, zu einem weiteren besonderen Zeichen, der kleingeschriebenen "he". Die große Beth sagt unter anderem, daß diese gesamte Schöpfung im Zeichen der Dualität entstanden ist und darinnen besteht. Sie sagt außerdem, daß die gesamte Bibel als "innen" zu lesen ist. "Beth" als Präposition bedeutet "in". Daher kommt also "Im Anfang schuf". Und die Beth ist das "Im" dabei.
Nur kurz zu erwähnen, daß es "im" Anfang ist, nicht "am" Anfang. Weil die Schöpfung in dem Sinne keinen linearen Anfang kennt. "Im Anfang" ist eher so zu verstehen wie "Im Zellkern". Dort, im Innersten der Zelle, sitzt der Keimpunkt, aus dem alles sich strukturiert. Doch dieser Kern selbst besitzt keinen Anfang.
Es ist dasselbe, wie das Johannesevangelium anfängt mit "en archei", "im Anfang" war das Wort. So ist im Zellkern das Zell-Wort, die DNA. Die absolut unerläßliche Information.
Im Wassermannzeitalter dürfen wir getrost übersetzen: "Im Anfang war die Information."
In-Formation, das ist die innere Formausprägung. Das "Wort", der "logos" kann auch mit "Idee" übersetzt werden. Auch eine Idee ist letztlich erst einmal eine neue Information. Sie kommt nicht von außen, sondern steigt im Innern auf.
Die "Beth" im Anfang steigt also in den Ring. Sie ist die prinzipielle Dualität. Aus dem "Nichts" entsteht +1 und -1, gewissermaßen. Zusammen immer noch "Null", dennoch dual und schon mehr als dieses. Im Entstehen der "Beth", die auch das Zahlzeichen 2 bedeutet, entsteht nicht nur Dualität, sondern Vielfalt, Unendlichkeit. Ist die Eins da, kann die Eins auch wieder weggedacht werden. Eins oder nicht-Eins, -1, und das sind zwei Möglichkeiten. Doch zwischen den Möglichkeiten besteht die Null, die dritte Möglichkeit. Dann sind wir schon bei der Zahl drei. Sie vereinigt die Einheit mit der Zweiheit in sich. Dort begegnen sich also Einheit und Dualität. Doch wenn die Drei da ist, kann auch die Vier gedacht werden. Dort begegnet sich die Zweiheit selbst. Und so geht es immer weiter. In den Mysterien des Pythagoras wurde erzählt, daß es nur 4 Zahlen gibt. Alles andere danach ist nur Wiederholung. Die Wiederholung existiert nur, um weitere Einzelheiten beleuchten zu können. So ist die 5 mit der 3 verwandt, doch enthält die 3 die Einheit und die Dualität zu gleichen Teilen, während die 5 die Einheit und die Vierheit, also die doppelte Dualität, enthält.
Ja, warum erzähle ich das gerade jetzt? Weil wir hier im Text der kleingeschriebenen "he" begegnen, die das Zahlzeichen für 5 ist. Ich greife zwar ein wenig vor, doch kommen hier im siebten Tag eine ganze Reihe von Dingen vor, die vielleicht in der normalen Übersetzung eher redundant wirken. Die Elberfelder Übersetzung übersetzt den Beginn des siebten Tages so:
"So wurden vollendet der Himmel und die Erde und all ihr Heer. Und Gott hatte am siebenten Tage sein Werk vollendet, das er gemacht hatte, und er ruhte am siebenten Tage von all seinem Werk, das er gemacht hatte. Und Gott segnete den siebenten Tag und heilligte ihn; denn an demselben ruhte er von all seinem Werk, das Gott geschaffen hatte, indem er es machte. Dies sind die Erzeugungen des Himmels und der Erde, als sie geschaffen wurden."
Die kleingeschriebene "he" taucht auf im letzten Wort dieses Textes, in "als sie geschaffen wurden", behibaram. Man könnte dies nun auch als "behi baram" übersetzen. Dann würde sich der Sinn ändern in "im Geist erschuf er sie", oder "im Bewußtsein". Die "he" ist auch der Hauchlaut, man könnte auch sagen: "in einem Hauch" erschuf er sie. Interessanterweise ist diese "he" jedoch kleingeschrieben. In einem "kleinen" Bewußtsein, in einem "zarten Hauch".
Und im Prinzip kommt nun eine zweite Schöpfungsgeschichte. Ganz anders als die erste. Das hat natürlich viel Stoff für alle kritischen Theologen aller Zeiten gegeben, doch wir wollen die Dinge in dem Licht betrachten, in dem sie geschaffen sind, als Ausfluß des Geistes, des "he"...
Die erste Schöpfungsgeschichte erzählt vom "be-reschit bara", "Im Anfang schuf", und die zweite Schöpfungsgeschichte erzählt vom "be-hi-baram". Aber halt, wäre das nicht schon eine zweite, ganz andere Schöpfung? So, wie in Offenbarung 21 beschrieben wird: "Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde, denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen, und das Meer ist nicht mehr."
Und wirklich ist in dieser Erzählung bereits als Samenkorn angelegt, was später ausführlich erzählt wird, die "zweite Schöpfung", auch der "zweite Adam"...
Interessant ist jedenfalls schon, wie diese zweite Schöpfung strukturiert ist, in diesem 1 - 4 - Schema. Da geht ein Strom aus von Eden, den Garten zu bewässern, und er teilt sich in 4 Ströme...
1+4 sind die 5, die "he".
Und die kennzeichnenden Winkel des Pentagramms, des Fünf-Sterns, sind die 144 Grad als Innenwinkel, um von einer Pentagrammecke zur nächsten zu gelangen und die 108 Grad, die innere Winkelgröße eines Pentagons.
Für weiteres zur Zahl 108 sei auf die deutschen (
http://de.wikipedia.org/wiki/Hundertacht) und englischen (
http://en.wikipedia.org/wiki/108_(number) wikipedia-Artikel verwiesen, für die 144 könnte man direkt an die 144.000 in der Offenbarung denken, auf Nachfrage dazu gerne mehr...
Man braucht aber gar nicht so weit zu suchen nach der 144, denn sie ergibt sich auch als Ortsangabe, wo der berühmte "Garten Eden" liegt. In Vers 8 im zweiten Kapitel wird gesagt, Gott pflanzt einen Garten Eden "miqädäm", "gegen Osten". Und "qädäm" ist dabei dieses "Osten", in hebräischen Zahlzeichen als 100+4+40=144 geschrieben.
Doch ich greife weit vor, nur um die Bedeutung der kleingeschriebenen "he" zu erläutern. Im ersten Vers des zweiten Kapitels heißt es: "So wurden vollendet der Himmel und die Erde und all ihr Heer."
Man könnte allerdings auch - esoterisch gesehen - ganz anders übersetzen. Wenn wir uns vergegenwärtigen, daß hier der siebte Tag, also das siebte Chakra beschrieben wird, dann liest es sich z.b. so: "und er vollendete sich, die Himmel, die Erde und all ihr Kriegsheer."
Ich möchte da jetzt noch gar nicht weiter drauf eingehen, was "er" da genau vollendet. Jedenfalls vollenden sich im siebten Chakra alle anderen Chakren, es ist ja der tausendblättrige Lotos, und in ihm finden alle anderen Chakren ihren Ausgleich. Alle vorher polaren Energien kommen nun in einen harmonischen Ausgleich. Und das "Kriegsheer" (huch, welch fürchterlich Szenario??) wird auch "vollendet". Was bedeutet das? Es sind die miteinander widerstreitenden Energien, die in eine vollkommene Harmonie gelangen. Die Öffnung des siebten Chakras bedeutet das Finden der großen Ruhe. Alles, was vorher noch Kampf war, wo man noch Gegensätze fand, hebt sich hier auf und eine große Stille tritt ein. Das ist auch das, was beschrieben wird. "Gott" ruht an diesem Tag. Er hat soviel gemacht, soviel geschaffen. Doch nun ist Ruhe, Frieden.
Im Hebräischen ist das Wort "siebte", "schewii" und "ruhen", "schawat" verwandt. Der siebte Tag, der "Sabbat", der dann gesegnet und geheiligt wird, ist daher direkt vom Wortstamm bereits mit der Ruhe verwandt. Und diese Wortwurzel kommt in dem kleinen Textabschnitt des siebten Tages gleich fünfmal vor. Dieselbe 5, die den Prolog zum zweiten Schöpfungstag bildet, dem mit der Struktur des kleingeschriebenen "he", der Fünf. Insofern sind also das Endthema des siebten Tages, die 5, die Ruhe im Geiste, und das Anfangsthema des zweiten Schöpfungsberichts, die Struktur der 1+4, direkt verknüpft.
Ebenso verknüpft, mit einem Band anderer Art, sind übrigens der sechste und der siebte Tag der ersten Schöpfungsgeschichte in sich, und die zweite Schöpfungsgeschichte. Die letzten beiden Wörter des sechsten Tages lauten "
Jom
Haschischi", die ersten beiden Wörter des siebten Tages lauten "
Vajkulu
Haschamajim". Bildet man aus diesen Wörtern nun eine Abkürzung, indem man den typischen Abkürzungsalgorithmus nimmt, also den ersten Buchstaben jedes Wortes, dann erhält man "Jod+He+Waw+He". Das ist aber der Name Gottes, so wie er auch im zweiten Schöpfungsbericht auftaucht (und traditionell als "jehova" oder "jahwe" verballhornt wird). Dieser Gottesname, den man vielleicht ohne ihn zuviel zu entstellen als JHWH schreiben darf, ist ein weiblicher Name, der sich vom Verb hawah ableitet, das sein oder werden bedeutet. Es ist das ewige SEIN, weshalb ich eine Übersetzung mit "die Ewige" als am sinnvollsten empfinde...
Was sind das nun für Energien, das "Kriegsheer", das da vollendet wird? In Vers 2 wird das näher ausgeführt. Dort steht: "Und Gott vollendete am siebten Tage sein Werk, das er gemacht hatte." Doch was ist das für ein "Werk"? Es schreibt sich im Hebräischen "malachto", und leitet sich vom Stamm "arbeiten", aber auch "Engel" bzw. "Bote" ab. Im Zeichen des siebten Chakra vollendet der Erwachte die Beherrschung der verschiedenen Schöpfungskräfte in sich... - und zieht sich gleichzeitig in eine Ruhe zurück. Gleichzeitig steckt in diesem Wort "vollenden" auch, daß diese Kräfte aufgeladen werden. Doch nicht nur das. Als nächstes, nach dem in-sich-zurückziehen und ruhen und aufladen kommt das Ausbreiten. Gott "segnet" den siebten Tag. Das Kronenchakra wird vergrößert. Segnen im Hebräischen ist "barak", geschrieben 2+200+20, was eine Ausbreitung auf allen Ebenen bedeutet. Es multipliziert sich hier, vervielfältigt sich. "In der Ruhe liegt die Kraft". Als nächstes wird diese Kraft geheiligt. Heiligung bedeutet, daß ein integriertes Feld entsteht, das eine Abgeschlossenheit in sich darstellt. Damit ist es eine Art Energiespeicher geworden, der jederzeit nach Belieben angezapft werden kann. Dies wird noch einmal ausgeführt: "Denn in ihm ruhte er von all seinen "Werken", den Gott schuf um sie zu machen."
Und dann kommt in Vers 4 ein echter break, ein wirklich neuer Ansatz. Denn hier beginnt etwas Neues, und es beginnt nicht mit "und...", sondern schlicht: "Dies sind die Erzeugungen...", "elä toldot...", und weiter gehts: "...der Himmel und der Erde, in 5 schuf er sie." Doch das ist nun schon die nächste Geschichte, für heute ist es genug.
Ich danke allen Mitwirkenden.
in Liebe und Wahrheit,
eva-maria