Der Heilige Geist

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Der Begriff "Heiliger Geist" stellt eine göttlich heilende Wirkung des menschlichen Geistes dar - und wie kann's nur anders sein, für jeden Menschen, ganz gleich seines Bekenntnisses.
Ich bin einerseits erschrocken darüber, dass sich hier keine sich klar bekennenden Christen zu Wort melden und kompetent Auskunft geben, aber andererseits bin ich's gewohnt. Aber auch das zeigt mir, dass jene von ihrem vorgeblichen Christsein nicht den blassesten Schimmer haben.

Man verbaut sich selbst den Weg zum Verständnis, allein wenn die namensgebenden Begriffe nicht umgebaut werden, sondern so verbleiben, als ob sie ähnlich wie außen stehende Personen geistig ohne fleischlichen Leib wären.

und wie kann's nur anders sein, für jeden Menschen, ganz gleich seines Bekenntnisses.
Und diese Bemerkung scheint ja im Zeitalter der Gleichberechtigung gar keinen zu berühren. Oder muss man sich doch erst "Christ" nennen, um partizipieren zu können?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich bin einerseits erschrocken darüber, dass sich hier keine sich klar bekennenden Christen zu Wort melden und kompetent Auskunft geben, aber andererseits bin ich's gewohnt. Aber auch das zeigt mir, dass jene von ihrem vorgeblichen Christsein nicht den blassesten Schimmer haben.
Eventuell möchtest Du ja gar nicht hören, was die Christen dazu sagen? Wie Du ja schon erwähnst, haben sie ja keinen blassen Schimmer. :unsure:


Merlin
 
Ja das denke ich auch. Imgrunde sehe ich es auch in dieser Weise, aber das kann ich wohl nicht so richtig in Worte bringen.
Es gibt ja diese Beschreibungen , von Gott als " 1 ", ich würde sagen, alle Zahlen, die nur durch sich selbst und eins teilbar sind = Primzahlen,
bilden so etwas wie göttliche Wesen (vielleicht die Erzengel).
Alles weitere was entsteht sind Zusammenfügungen, also kann immer wieder geteilt werden, bzw. auf eine Wurzel zurückgeführt.

Nur das Individuelle (=Unteilbare) kann das Eine Göttliche in sich finden. Solange es sich nicht findet, ist es "Null".
Es gibt daher auch kein Anderes, mit dem es sich zusammenzählen kann, denn alles was "1" ist, ist einfach ein Spiegel desselben,
ausgedrückt in individueller Form.
Der Heilige Geist ist ein Extra, der das Individuelle mit dem Universellen verbinden kann.
Die Eins bleibt sich immer treu.

(das sind jetzt nicht ernst zu nehmende Gedankenspielereien) :D :)

Da Gott in sich unendlich ist, ist seine umgreifende und alles durchdringende Logik auch für uns niemals erfassbar.
Liebe Terrageist,

es gäbe da noch eine etwas andere Arithmetik. Sicherlich könnte Gott oder auch Jesus mit der Eins (der Erste) verbunden sein. Ich habe da zum Beispiel aber auch schon die 72 als die Zahl Jahwes gesehen. Die biblische Sieben symbolisiert eigentlich die Vollkommenheit und die Zwei verkündet Stärke und Harmonie. Das bedeutet nun in einer solchen Rechnung, dass 7+2 nicht 9 ergeben, sondern 72 (Vollkommenheit + Stärke + Harmonie).

Es kommt auch immer darauf an in welchem Zusammenhang die Zahlen stehen, so hatte zum Beispiel Jesus auch 72 seiner Jünger ausgesandt, um die frohe Botschaft vom Himmelreich zu verkünden (Lukas 10[1]). Mit Verdoppelung von Zahlen kann auch deren Symbolik gesteigert werden. So zum Beispiel die 9 (fruchtbare Vollendung) = 3 x 3 oder 333 (die Drei als Symbol von Wachstums und Beständigkeit x 3).

Es gibt da aber auch noch eine Arithmetik, die sich an den hebräischen Schriftzeichen orientiert:
Offenbarung 13[18] Hier ist Weisheit! Wer Verstand hat, der überlege die Zahl des Tieres; denn es ist die eines Menschen Zahl, und seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig ( = Nero Cäsar).

Schwierig, schwierig. o_O



Merlin
 
Hallo zusammen,

ausgehend von meinem Beitrag #39, habe ich noch etwas in den hebräischen und griechischen Schriften noch etwas zum Wesen des Heiligen Geistes gestöbert. Als Ausgangspunkt möchte ich da also nochmals bei 1. Moses 2 anknüpfen, weil es dort noch nicht um dessen Verhältnis zum Menschen geht, sondern um sein Wesen generell.

1. Buch Moses 1[1] Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. [2] Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser.

Zunächst ist mir aufgefallen, dass dort im Vers 2 nicht davon die Rede ist, dass die Erde wüst und leer gewesen sei. Vielmehr steht da etwas von einem Tohuwabohu (תהו ובהו) von dem sie bestimmt sei, also vom Chaos.

So steht da auch nichts von einem Geist Gottes, sondern von dem Ruah (רוַּח) Elohims. Mit dem hebräischen Ruah wird eigentlich ein Wind beschrieben, der von einem Hauch bis zu dem eines Sturmes reichen kann. Der lebenspendende Atem ist damit aber nicht gemeint.

Zur Schöpfungsgeschichte gefällt mir persönlich die Interpretation am besten, bei dem die Ruah als Windhauch die göttliche Anwesenheit verkörpert. Eine Anwesenheit, die ihre Kraft alleine aus ihrer Präsenz heraus schöpft. Das erinnert mich ein wenig an die Stiftshütten und den Tempel der Israeliten, aus dem der aufsteigende Rauch eines Feuers die Anwesenheit Gottes verkündete. Etwas, das als Relikt auch als Ewiges Licht in den Kirchen weiterbesteht.

Ich habe natürlich unter diesem Gesichtspunkt auch nochmals nach dem Wesen des Geistes Gottes im Verhältnis zu den Menschen gesucht. Da passt dann auch wieder die Ruah, mit der eine besondere Nähe zum Menschen hergestellt werden soll, um damit von Gott berührt und bewegt zu werden. Es geht da also mehr um eine ganz persönliche spirituelle Erfahrung mit Gott und weniger um einen Geist im kognitiven Sinne. Etwas, zu dem es in unserer Sprache eigentlich keine direkte Begrifflichkeit gibt.

Eventuell könnten dazu die Geistwesen eine Brücke schlagen, bei denen man auch oft nur eine unbestimmte Nähe fühlt oder auf subtile Weise glaubt, sie wahrzunehmen. Nun ja, so wird mir auf diese Weise der Heilige Geist zumindest noch sympathischer. (y)


Merlin
 
Eventuell könnten dazu die Geistwesen eine Brücke schlagen, bei denen man auch oft nur eine unbestimmte Nähe fühlt oder auf subtile Weise glaubt, sie wahrzunehmen. Nun ja, so wird mir auf diese Weise der Heilige Geist zumindest noch sympathischer. (y)


Servus Merlin!



Alles in Ordnung.

Jeder Mensch hat seine eigenen Vorstellungen von den Begriffen „Heiliger Geist“ oder „Gott“.
Denn so ticken wir als Menschen, was wir verstehen und begreifen, das vereinnahmen wir in die Menschheit.
Aber eine religiöse Gesinnung oder eine spirituelle Gesinnung in den Menschen,
das ist noch lange nicht der „Heilige Geist“ aus dem AT oder dem NT.
Aufgrund der Tatsache, sobald der Mensch nicht mehr da ist, fehlt auch jeglicher „Heilige Geist“.
Respektive eine zugeordnete Gesinnung.

Bevor ich auf den „Heiligen Geist“ aus der Bibel näher eingehen möchte,
vielleicht noch ein paar Ungereimtheiten zum Gottesverständnis und Visionen allgemein:

In einer Art von Gleichnis wird uns in der Bibel die Entstehung des Menschen als ein Werk Gottes angeboten.
Wenn wir das als Menschen im Zuge von Jahrtausenden vom Lebewesen zum homo sapiens nicht auf unserem Weg erledigt haben,
ja warum macht er (Gott) dann nicht mit diesem scheinbaren Erfolgsmodell weiter
und produziert diesen Markenartikel, gleich nebenan und auf der anderen Seite der Erde, am laufenden Band?

Ich meine jetzt nicht Frühstück mit Ei oder ohne Ei, sondern die separate Konstruktion von organischen Lebewesen …


Oder, eine optische und akustische Vision, aus der „geheimen Offenbarung von Johannes“
vielleicht auch zu bezeichnen als „öffentliche Darstellung in einem Gleichnis“:


Offb 1,9-20

Ich, euer Bruder Johannes, der wie ihr bedrängt ist, der mit euch an der Königsherrschaft teilhat und mit euch in Jesus standhaft ausharrt,
ich war auf der Insel Patmos um des Wortes Gottes willen und des Zeugnisses für Jesus.
Am Tag des Herrn wurde ich vom Geist ergriffen und hörte hinter mir eine Stimme, laut wie eine Posaune.
Sie sprach: Schreib das, was du siehst, in ein Buch und schick es an die sieben Gemeinden:
nach Ephesus, nach Smyrna, nach Pergamon, nach Thyatira, nach Sardes, nach Philadelphia und nach Laodizea.


Da wandte ich mich um, weil ich sehen wollte, wer zu mir sprach.
Als ich mich umwandte, sah ich sieben goldene Leuchter und mitten unter den Leuchtern einen, der wie ein Mensch aussah;
er war bekleidet mit einem Gewand, das bis auf die Füße reichte, und um die Brust trug er einen Gürtel aus Gold.
Sein Haupt und seine Haare waren weiß wie weiße Wolle, leuchtend weiß wie Schnee, und seine Augen wie Feuerflammen;
seine Beine glänzten wie Golderz, das im Schmelzofen glüht, und seine Stimme war wie das Rauschen von Wassermassen.
In seiner Rechten hielt er sieben Sterne und aus seinem Mund kam ein scharfes, zweischneidiges Schwert
und sein Gesicht leuchtete wie die machtvoll strahlende Sonne.


Als ich ihn sah, fiel ich wie tot vor seinen Füßen nieder.
Er aber legte seine rechte Hand auf mich und sagte:

Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige.
Ich war tot, doch nun lebe ich in alle Ewigkeit, und ich habe die Schlüssel zum Tod und zur Unterwelt.
Schreib auf, was du gesehen hast: was ist und was danach geschehen wird.


Der geheimnisvolle Sinn der sieben Sterne,
die du auf meiner rechten Hand gesehen hast, und der sieben goldenen Leuchter ist:
Die sieben Sterne sind die Engel der sieben Gemeinden und die sieben Leuchter sind die sieben Gemeinden.



Alles an dieser „Erscheinung“ ist weiß oder glänzend, Licht reflektierend,
wenn nicht sogar selbst Feuer und Energie als Licht ausströmend.
Auffallend ist nur, das weiße Gewand reicht bis zu den Füßen,
und die Beine gleichen Golderz.

Entweder „nur“ ein Übersetzungsfehler von Füße und Beine,
oder tatsächlich ein durchdringendes Leuchten?

Wie auch immer, eine Gemeinschaftsproduktion aus dem Jenseits,
wobei das Schwergewicht noch nicht auf gemeinsame Zukunftstendenzen liegt,
sondern eine energiegeladene Empfehlung, mit Licht unterstrichen, bereit hält …


… und ein :fechten:

-
 
Zuletzt bearbeitet:
... seine Beine glänzten wie Golderz, das im Schmelzofen glüht,
Auffallend ist nur, das weiße Gewand reicht bis zu den Füßen,
und die Beine gleichen Golderz.
Entweder „nur“ ein Übersetzungsfehler von Füße und Beine,
oder tatsächlich ein durchdringendes Leuchten?
-
Hallo Teigabid,

mir ist jetzt nicht so recht klar, was Du mir damit zum Thema Heiliger Geist sagen möchtest? In dem Zitat aus der Offenbarung geht es nicht um den Heiligen Geist, sondern Jesus Christus. Und wegen des Widerspruches von Bein und Fuß solltest Du Dich nach einer anderen Quelle umschauen. (y)

Luther Ausgabe 1862
1 Offenbarung 1
[5] und von Jesu Christo, welcher ist der treue Zeuge und Erstgeborene von den Toten und der Fürst der Könige auf Erden ...

[13] und mitten unter die sieben Leuchter einen, der war eines Menschen Sohne gleich ...

[15] und seine Füße gleich wie Messing, das im Ofen glühet (glüht*) ...

[17] Und als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen als (gleich wie*) ein Toter; und legte seine Hand auf mich und sprach zu mir: Fürchte dich nicht, ich bin der Erste und der Letzte ...
* Abweichungen in der Ausgabe 1994
Auch in der Ausgabe Luthers von 2017 gibt es dazu keine nennenswerte Abweichungen.

Wobei man sich anscheinend mit anderen Übersetzungen nicht ganz einig ist, wäre die Frage, um welches Erz es da ginge (z. B. Schlachter, Elberfelder: „Erz“; Züricher: „Golderz“).

Ich habe deshalb extra auch im Codex Sinaitikus nachgeschaut und da steht eindeutig: Kupfer (χαλκο, chalko). Luther lag also mit seiner Kupferlegierung Messing davon nicht allzu weit entfernt: ορείχαλκος, oreíchalkos. Von Erz steht da im Codex jedenfalls nichts: „μετάλλευμα, metállevma“.

Ich denke aber, dass dies eigentlich am Jüngsten Tag wohl nebensächlich sein dürfte und lediglich zu meiner Erbauung dient. :D


Merlin
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus Merlin!

Ja danke, zuerst einmal, für Deine rasche positive Antwort.
Ehrlich gesagt habe ich sie nicht vor Sonntag erwartet.

Demnach sind Füße und Beine eine von vielen banalen Übersetzungsfehlern,
wie sie hier in der von mir verwendeten Bibel der Uni Innsbruck, im „Heiligen Land Tirol“,
Anwendung gefunden haben …

Ganz nach dem Motto:

Je heiliger, umso wahrscheinlicher dürfen Übersetzungsfehler erwartet werden.



Hallo Teigabid,

mir ist jetzt nicht so recht klar, was Du mir damit zum Thema Heiliger Geist sagen möchtest?


Der „Heilige Geist“ aus der Bibel hat nichts mit der spirituellen Gesinnung der Menschen zu tun.
Davon habe ich zuvor geschrieben.

Danach habe ich versucht darauf hinzuweisen, dass der Mensch gerne einen Katalysator,
der für die Durchführung einer bestimmten Entwicklung sorgt,
gleichsetzt mit der gesamten Produktion vom Anfang bis zum Ende.

In unserem Gottesbild landen wir Menschen immer wieder bei Erklärungsversuchen,
die unseren sonstigen menschlichen Bewertungen sehr ähnlich sind.
Fast erinnert mich das daran, wie wir unsere Lieblingstiere behandeln:
ein kleiner Hund bekommt eine Mütze gegen die Kälte
und dem lieben Hausaffen zieht man eine Jacke an, damit er im Winter nicht friert.

Nur mein Kater im Garten ist mit all dem nicht einverstanden …


Meinem Erachten nach ist der „Heilige Geist“ aus der Bibel eine konkretere Beschreibung,
die bereits bei den Propheten als Qualitätsmerkmal anerkannt gewesen ist,
im Gegensatz zu den sogenannten falschen Propheten.
Die Garantie-Abfrage erfolgte logischer Weise mit der Erfüllung einer Prophezeiung.
Sie ist nur dort schwierig, wo die Erfüllung weit in der Zukunft noch nicht erreicht wurde,
und erhält Unterstützung lediglich von stattgefundenen Prognosen,
eventuell noch durch Hinweise (Indizien) von anderen Propheten in die gleiche Richtung.

Meinem Erachten nach ist der „Heilige Geist“ ein Teil einer Funktionsbeschreibung.
Wenn Verstorbene an eine/n Lebende/n eine Nachricht übermitteln.
In unseren Ahnentagen galt der Absender als „Vater“ und der Empfänger als „Sohn“.
Während die dabei transportierte Information – vorwiegend in Hinblick auf die gemeinsame Zeit in der Zukunft –
als „Heiliger Geist“ bezeichnet wurde.

Das kommt nicht von ungefähr.

Denn damit wurde versucht ein Bild zu präsentieren, das mit klareren Linien gezeichnet worden ist.
Noch immer bestand die allgemeine Vorstellung gelegentlich und vorzugsweise zu Propheten spricht unser Gott mit den Menschen.
Hier einfach herzugehen und darauf zu verweisen der Absender sei zwar etwas mehr als das herkömmliche „Menschsein“,
aber nicht wirklich der namentlich angeführte Gott als Gesamtheit,
das konnte man den Menschen gar nicht zumuten.
Aber es war doch hoch an der Zeit hier ein wenig Aufklärungsarbeit zu leisten.


Die Formel: Vater -> „Heiliger Geist“ -> Sohn

oder: Absender -> Information -> Empfänger

sie lässt sich sehr gut an zwei dazu passenden Zitaten aus dem NT erkennen:



1) Mk 13,31-33

Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.
Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel,
nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater.
Seht euch also vor und bleibt wach! Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist.



Wenn also bereits der lebende Mensch im Vorfeld zu seiner Existenz nach dem Tode
von der Fähigkeit der Zukunftsprognose genascht hat,
dann entspricht das noch nicht ganz dem Extrakt der Zukunftssicht mehrerer Beteiligter.
Egal um welches Ereignis es sich dabei handeln mag.

Bemerkenswert ist vielleicht auch noch diese „Information“ in der weiten Zukunft wird nicht sofort transportier,
sondern andere und vordringlichere „Mitteilungen“ bekommen den Vorzug.
Also daher gibt es wohl auch mehrere Ausformungen, was den „Heiligen Geist“ anbelangt.



Etwa so: „Wenn Du morgen über die Hauptstraße gehen wirst,
dann erkennst Du ein herannahendes Auto nicht, dass Dich überfährt.“


Oder: „In 20 Jahren wird Dir der Himmel auf den Kopf fallen!“



2) Joh 15,26

Wenn aber der Beistand kommt,
den ich Euch vom Vater aus senden werde,
der Geist der Wahrheit,
der vom Vater ausgeht,
wird er Zeugnis für mich ablegen.



Dieser Johannes-Text spricht an und für sich allein schon Bände.
Aber im Klerus, wenn man es nicht hat, woher soll man es zu Pfingsten nehmen? …



Ja. Ich habe den Christen den „Heiligen Geist“ gestohlen!



… und ein :lachen:

-
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo @Teigabid,

Nur noch so ein paar Gedanken dazu:

Der Heilige Geist könnte unabhängig von alledem, als Relikt aus der Vorgeschichte der Israeliten stammen. Die semitischen Halbnomaden aus Mesopotamien bezeichneten sich gerne als die Söhne des Windes. Die Vorstellung von einem Heiligen Geist gibt es zudem auch in anderen Religionen, so zum Beispiel in der Lehre Zarathustras, aber auch in den alten Naturreligionen.

Mir fällt dazu noch die sumerische Göttin des Windes Lilithu ein, die auch im Garten Eden eine gewisse Rolle spielte und vertrieben wurde. In den den biblischen Apokryphen soll sie ja die erste Frau Adams gewesen sein. Sie hatte Adam verlassen, weil sie sich Adam nicht unterordnen wollte. In manchen Bibeln wird sie sogar namentlich genannt:

Jesaja 34[13] und werden Dornen wachsen in seinen Palästen*, Nesseln und Distel in den Schlössern; und es wird eine Behausung sein der Schakale und Weide der Strauße. [14] Da werden durcheinanderlaufen Wüstentiere und wilde Hunde, ein Feldteufel wird dem anderen begegnen; der Kobold wird dort auch lagern und seine Ruhe finden.
* Könige und Fürsten der Heiden.

Schlachter:
... ja, dort wird die Lilith sich niederlassen und eine Ruhestätte für sich finden.
Züricher Bibel:
... nur Lilith kann dort noch verweilen und eine Stätte der Ruhe finden für sich.

In dieser sumerischen Geschichte vom Garten Eden wird in einer Fabel die Vertreibung der alten Götter umschrieben. Die Göttin Inanna hatte auf ihrer Suche nach fruchtbarem Boden einen Garten errichtet, in den sie den Baum des Lebens pflanzte. In diesem Baum nisteten sich nun Lilithu, der Vogel Anzu und eine Schlange ein – alles alte Gottheiten, die dann letztlich aus dem Baum vertrieben wurden.

Nun ja, ich möchte diese Geschichte nicht weiter vertiefen. Es soll damit nur deutlich werden, dass es kaum eine Religion gibt, die aus dem Nichts geboren wurde. So haben auch Gott und der Heilige Geist ihre Heimat.


Merlin
 
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