Der Engel meiner Mutter

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Diese Übersetzungsvariante von 2. Mo 33,14 ist nicht gerade die Üblichste, doch gerade in dem Fall zeitlich so passend. C. G. Jung würde wohl jetzt von Synchronizität sprechen. Aber die Synchronizität geht noch weiter, denn genau diese Bibelszene um Mose, auf dessen Angesicht Gottes Gegenwart lichtvoll nachwirkte, wenn Mose vom Berg herabstieg zu seinen Leuten, wurde uns zum Sinnbild, da auch wir Gottes Licht im Gesicht meiner sterbenden Mutter wahrnahmen mit dem Wissen, dass Gott sie bald auf dem Berg behalten wird. Toll, diese ungeahnten Parallelen! Bin ganz baff, ich erwähnte ja schon andere ungewöhnliche "Zu-Fälle". :)
 
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In diesem sinnträchtigen christlichen Freundesbrief wird ein bekanntes Kirchenlied von Hedwig von Redern (April 1866-22.Februar 1935) zitiert: Weiß ich den Weg auch nicht:

Dieses unerschütterliche Gottvertrauen lebte meine Mutter bis zuletzt. Interessant die zeitliche "Stabübergabe" zwischen der Liedautorin, die am 22. Februar 1935 starb, nicht ganz einen Monat später wurde meine Mutter am 11. März 1935 geboren. :)
 
Meine Mutter wollte sterben, noch bevor sie Krebs hatte. Ihr Werk war getan, ungeduldig wartete sie auf Gottes Ruf, so ähnlich wie bei einem alten Ehepaar, das bald nacheinander geht. Sie dachte dabei aber nicht an meinen Vater, der 22 Jahre früher voranging. Die beiden lösten sich schon vor seinem Tod voneinander, beide lebten in ihrer jeweils eigenen Welt, aber vereinigt in der Liebe zu den Kindern und Enkelkindern. Auch mein Vater wusste vorher, dass er sterben wird, obwohl es an sich ein plötzlicher Tod war (Herzschlag). Er war erst 62! Aber er wusste es schon früher, so wie ich auch durch eine Vision, als er mir das Foto seines Vaters zeigte, der früh starb. Intuitiv wussten wir beide, dass er nach dem Vater schlug und nicht nach seiner Mutter, die 98 wurde. Mein Vater starb in gewisser Weise pünktlich. Was nach seinem Tod folgte, hätte er nicht verkraftet. Das wurde ihm erspart. Er hatte sich nach und nach zurückgezogen und wandte sich innerlich immer mehr der spirituellen Sphäre zu in Erwartung des Übergangs. Auch er hatte sein Testament gemacht, mit 60 relativ früh, auch sonst schloss er alles ab und wollte uns versorgt wissen, um seine ewige Reise antreten zu können. Wir träumten seinen Tod zudem voraus, er selbst auch. Als der Todesengel eintrat, sagte ich es ihm, so wie später auch bei meiner Mutter.

Sie sind mir vorangegangen und ich werde ihnen folgen, wenn meine Lebensaufgabe erfüllt ist. Sie haben mich erkennen lassen, worin diese besteht. Es ist nicht leicht, ohne sie weiterzugehen, doch bleibe ich mit ihnen verbunden. Wenn ich in die Alpen fahre, reise ich meiner Mutter in gewisser Weise nach, denn sie wollte im Sterben nur noch den Bergen nahe sein, das wurde die Kuppel des geistigen Tempels Gottes.
 
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Ich denke an Dich, meine liebe Mutter. Du hast die ganze Zeit über den Himmel in Dir getragen.


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