Der Apfel ist an allem schuld

Märchen setze ich nicht in einen Zusammenhang mit Fantasiegeschichten, denn im Märchen werden wir mit den Archetypen des kollektiven Unbewussten konfrontiert.
Liebe Mahuna,

sind Märchen nicht die Fantasiegeschichten der Vergangenheit, also ein erzählter Traum? Schau Dir einmal die Fantasiegeschichten unserer Zeit an, da tauchen auch diese Archetypen auf, von denen Du schreibst. Indem das Geschehen in eine unbestimmte Zeit und einen unbestimmten Ort verlegt wird, soll uns für diese Traumwelt öffnen.

Zu Lemmingen werden wir nur, wenn es um Dinge geht, die über unserem Gefühl einer Familie hinausgehen (ca. 16-20 Personen). Für größere Verbindungen fühlen wir uns nicht mehr wirklich mitverantwortlich und geben deshalb auch die Verantwortung für uns selbst auf. Ich denke auch, dass wir uns auch in dem Augenblick aufgeben, wenn es für uns keine Sehnsüchte mehr gibt. Depressionen, die es im Kleinen aber auch im Großen als Beispiel finden kann.


Merlin
 
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Und es geht um die Abkehr vom Patriarchat und um die Erlösung der Lilith, die immer noch darauf wartet, erlöst zu werden
War es nicht so, dass Lilith sich selbst erlöst hatte? Sie war es, die sich Adam nicht unterordnen wollte und sie war es auch, die Adam verließ. Ja und wie man in der Realität sehen kann, muss sich Lilith noch immer wieder selbst aus dem Patriarchat befreien.

Solange Gott ein Patriarch aller Patriarchen ist, wird sich daran jedenfalls nichts ändern. Wie man aus der Geschichte von Adam und Eva lesen kann, würde sich auch in einem künftigen Paradies für Eva nichts ändern – denn auch dort bestimmten schon die Patriarchen. In manchen alten Bibeln wird Lilith noch namentlich genannt und da wird auch klar, was die Patriarchen von ihr hielten, auch im übertragenen Sinne:

Jesaja 34[13] und werden Dornen wachsen in seinen Palästen*, Nesseln und Distel in den Schlössern; und es wird eine Behausung sein der Schakale und Weide der Strauße. [14] Da werden durcheinanderlaufen Wüstentiere und wilde Hunde, ein Feldteufel wird dem anderen begegnen; der Kobold wird dort auch lagern und seine Ruhe finden.
* Könige und Fürsten der Heiden.

Schlachter:
... ja, dort wird die Lilith sich niederlassen und eine Ruhestätte für sich finden.
Züricher Bibel:
... nur Lilith kann dort noch verweilen und eine Stätte der Ruhe finden für sich.


Merlin
 
Gott sagte doch: 'Seid fruchtbar und vermehret euch' - also kann er doch nichts gegen Sexualität gehabt haben?
In einem Gespräch mit David Cohen über die Heimkehr nach Eden bin ich auf eine Frage von Sadi betreffend Eva und Lilith eingegangen und darauf, dass Lilith noch immer auf ihre Erlösung wartet. Ich will gerne hierauf eingehen, erwarte aber bitte nicht, dass ich deine Frage beantworte, ob Gott etwas gegen Sex habe. Warum antwortest du nicht selbst auf diese Frage?
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Solange Gott ein Patriarch aller Patriarchen ist, wird sich daran jedenfalls nichts ändern.
. . . eigenartige Gottesvorstellung
aber eben eine menschliche Vorstellung, keine Realität

Gott ist kein alter Patriarchenmann mit langem Bart.
In der Trinität ist der Vater die männliche Seite und Ruach, der Hl.Geist, die mütterliche Seite Gottes
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. . . eigenartige Gottesvorstellung
aber eben eine menschliche Vorstellung, keine Realität
Gott ist kein alter Patriarchenmann mit langem Bart.
In der Trinität ist der Vater die männliche Seite und Ruach, der Hl.Geist, die mütterliche Seite Gottes.
Lieber Eli,

wenn ich die Bibel aufschlage, ist da meist die Rede vom Patriarchat. Gott ist der Herr oder der Vater, dann werden über Seiten namentlich die männliche Nachkommenschaften aufgezählt, während die Frauen meist nur als Weib bezeichnet werden.

Schau Dir bitte auch einmal die in der Genesis die Verse an, welche Rolle Gott den Frauen zugedacht hatte – als die Gehilfin des Menschen Adam (1 Mo 2[18]). Es ist dort auch interessant, dass zunächst mit dem Menschen nur Adam gemeint ist und dies auch in diesem Namen innewohnt. Erst in Kapitel 3[9] tauchte der Name erstmals auf, während Adam erst im Kapitel 4 sein Weib als Eva erkennt. Schau Dir bitte einmal die Rolle der Frauen in der Bibel an, dann siehst Du die patriarchalische Gesellschaft, nicht nur in jenen Tagen.

Auch der Heilige Geist trägt nicht das Weibliche in sich, denn damit ist der Wille, Idee, Plan – also die Gedanken Gottes gemeint. Der weibliche Aspekt wurde mit der Göttin Aschera durch König Josia aus dem göttlichen Pantheon entfernt:

2. Könige 23 [4] Und der König (Josia) gebot dem Hohenpriester Hilkia und den nächsten Priestern nach ihm und den Hütten an der Schwelle, dass sie aus dem Tempel des Herrn tun alle Geräte, die dem Baal und der Aschera und allem Heer des Himmels gemacht waren. Und sie verbrannten sie außen im Tal Kidron, und ihr Staub wurde getragen gen Beth-El.

Nein, es geht nicht um den Rauschebart in der Bibel, aber um den durch und durch patriarchalischen Gedanken, der sich durch die ganze Bibel zieht. Ja und die paar weiblichen Lichtpunkte im Neuen Testament, wurden spätestens nach dem Tod Jesus wieder schnell gelöscht, denn es kann ja nicht angehen, dass die Frau Maria Magdalena, die Auferstehung Jesus den Jüngern verkünden durfte. Wo ist Magdalena denn geblieben und warum wurde sie als Prostituierte verleumdet? Es lag daran, dass Papst Gregor damit den Anspruch der Frauen auf ein päpstliches Amt für alle Zeiten aus dem Weg räumen wollte.

Nein, ein Gott bleibt ein Gott und eine Göttin eine Göttin. Deshalb hatten sich auch sehr zum Ärger des Klerus die kleinen Göttinnen in Form der Madonnen und sonstigen Heiligen wieder eingeschlichen. Es hat schon seinen Grund, warum sich die Madonnen einer breiten Beliebtheit erfreuen, so zum Beispiel in Lateinamerika. Irgendwo fehlt da halt etwas bei diesem Gott, nämlich die Weiblichkeit. Es gäbe noch unzählige andere Gründe anzuführen, warum dieser Gott ein patriarchalischer Gott ist und ein weibliche Aspekt nicht gewollt ist.


Merlin
 
Ausnahmslos alle Attribute sind menschliche Zuschreibungen.
Und alle attributischen Götter sind menschliche Projektionen und spiegeln
lediglich den jeweiligen Zeitgeist.
Über die Gottheit hinter dem Gott, den Meister Eckhart als reine Nichts bezeichnet, sind keinerlei
Aussagen möglich.
 
In einem Gespräch mit David Cohen über die Heimkehr nach Eden bin ich auf eine Frage von Sadi betreffend Eva und Lilith eingegangen und darauf, dass Lilith noch immer auf ihre Erlösung wartet. Ich will gerne hierauf eingehen, erwarte aber bitte nicht, dass ich deine Frage beantworte, ob Gott etwas gegen Sex habe. Warum antwortest du nicht selbst auf diese Frage?

Wenn ich auf diese Frage antworten könnte, dann würde ich nicht fragen.
Weshalb stehst du nicht zu deiner Aussage, dass die Feigenblätter beweisen, dass es sich auf Sexualität bezieht? Er erkannte sie und diese Erkenntnis war verboten? Ich sehe keine Logik darin, darum frage ich erneut.

Was Adam und Lilith angeht, so gehe ich wie Merlin davon aus, dass Lilith ihn verlassen hat (weil er sich immer mehr verdichtete, sie aber im ätherischen Raum verblieb). Wer nicht erlöst ist, heisst demnach Adam.
 
Wenn ich auf diese Frage antworten könnte, dann würde ich nicht fragen.
Weshalb stehst du nicht zu deiner Aussage, dass die Feigenblätter beweisen, dass es sich auf Sexualität bezieht? Er erkannte sie und diese Erkenntnis war verboten? Ich sehe keine Logik darin, darum frage ich erneut
Ich halte die Frage, ob Gott etwas gegen Sex hat, für abstrus. Sie stellt sich mir garnicht. Daher sehe ich keinen Grund, eine solch abstruse Frage zu beantworten.

Was Adam und Lilith angeht, so gehe ich wie Merlin davon aus, dass Lilith ihn verlassen hat (weil er sich immer mehr verdichtete, sie aber im ätherischen Raum verblieb). Wer nicht erlöst ist, heisst demnach Adam.
Die Schuldfrage auf die Frau abzuwälzen, ist ganz im Sinne des Patiarchats, das Merlin in seinem Beitrag #885 sehr eindrücklich beschrieben hat. Ich teile diese Schuldzuschreibung des patriarchalen Alten Testamentes ausdrücklich nicht. Das ist nichts weiter als eine Schutzbehauptung, um von den Verfehlungen des Patriarchats abzulenken. Welch unselige Rolle dieses Patriarchat gespielt hat und immer noch spielt, zeigt sich eindrücklich in den drei monotheistischen Religionen.

Für mich ist es eine grosse Schande für die patriarchale Gesellschaft und für alle, die sie verteidigen, dass die Frau, die durch die gleichberechtigte Lilith repräsentiert ist, so dermassen gedemütigt und unterdrückt wurde und zum grossen Teil immer noch wird.

Es ist dringend Zeit, dass Lilith erlöst wird, im Inneren eines jeden Menschen. Allerdings sollte diese Erlösung nicht so stattfinden, dass Frauen zu Männinnen werden, sondern ihr Frausein in ihrer Weiblichkeit gleichberechtigt zum Mann ausleben, wie YIN und YANG im TAO. Ich halte die emanzenhaften Bemühungen von gewissen Frauenbewegungen für verfehlt.
ELi

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Denn in vielen Gemälden namhafter Künstler tragen Adam und Eva ja Feigenblätter, da, wo die Orte der Lust beheimatet sind, bei denen Adam plötzlich seine Eva 'erkannte'.

Ich halte die Frage, ob Gott etwas gegen Sex hat, für abstrus. Sie stellt sich mir garnicht. Daher sehe ich keinen Grund, eine solch abstruse Frage zu beantworten.

Hast du diese 'abstruse' Frage nicht in den beiden obigen Beiträgen beantwortet?
Ich jedenfalls entnehme aus diesen Aussgen, dass die verbotene Frucht eben doch mit Sexualität zu tun hatte.
 
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