. . . eigenartige Gottesvorstellung
aber eben eine menschliche Vorstellung, keine Realität
Gott ist kein alter Patriarchenmann mit langem Bart.
In der Trinität ist der Vater die männliche Seite und Ruach, der Hl.Geist, die mütterliche Seite Gottes.
Lieber Eli,
wenn ich die Bibel aufschlage, ist da meist die Rede vom Patriarchat. Gott ist der Herr oder der Vater, dann werden über Seiten namentlich die männliche Nachkommenschaften aufgezählt, während die Frauen meist nur als Weib bezeichnet werden.
Schau Dir bitte auch einmal die in der Genesis die Verse an, welche Rolle Gott den Frauen zugedacht hatte – als die Gehilfin des Menschen Adam (1 Mo 2[18]). Es ist dort auch interessant, dass zunächst mit dem Menschen nur Adam gemeint ist und dies auch in diesem Namen innewohnt. Erst in Kapitel 3[9] tauchte der Name erstmals auf, während Adam erst im Kapitel 4 sein Weib als Eva erkennt. Schau Dir bitte einmal die Rolle der Frauen in der Bibel an, dann siehst Du die patriarchalische Gesellschaft, nicht nur in jenen Tagen.
Auch der Heilige Geist trägt nicht das Weibliche in sich, denn damit ist der Wille, Idee, Plan – also die Gedanken Gottes gemeint. Der weibliche Aspekt wurde mit der Göttin Aschera durch König Josia aus dem göttlichen Pantheon entfernt:
2. Könige 23 [4] Und der König (Josia) gebot dem Hohenpriester Hilkia und den nächsten Priestern nach ihm und den Hütten an der Schwelle, dass sie aus dem Tempel des Herrn tun alle Geräte, die dem Baal und der Aschera und allem Heer des Himmels gemacht waren. Und sie verbrannten sie außen im Tal Kidron, und ihr Staub wurde getragen gen Beth-El.
Nein, es geht nicht um den Rauschebart in der Bibel, aber um den durch und durch patriarchalischen Gedanken, der sich durch die ganze Bibel zieht. Ja und die paar weiblichen Lichtpunkte im Neuen Testament, wurden spätestens nach dem Tod Jesus wieder schnell gelöscht, denn es kann ja nicht angehen, dass die Frau Maria Magdalena, die Auferstehung Jesus den Jüngern verkünden durfte. Wo ist Magdalena denn geblieben und warum wurde sie als Prostituierte verleumdet? Es lag daran, dass Papst Gregor damit den Anspruch der Frauen auf ein päpstliches Amt für alle Zeiten aus dem Weg räumen wollte.
Nein, ein Gott bleibt ein Gott und eine Göttin eine Göttin. Deshalb hatten sich auch sehr zum Ärger des Klerus die kleinen Göttinnen in Form der Madonnen und sonstigen Heiligen wieder eingeschlichen. Es hat schon seinen Grund, warum sich die Madonnen einer breiten Beliebtheit erfreuen, so zum Beispiel in Lateinamerika. Irgendwo fehlt da halt etwas bei diesem Gott, nämlich die Weiblichkeit. Es gäbe noch unzählige andere Gründe anzuführen, warum dieser Gott ein patriarchalischer Gott ist und ein weibliche Aspekt nicht gewollt ist.
Merlin