Der 8fache Yogapfad (Asthanga) zieht sich zum 6fachen Pfad zurück.

journey

Neues Mitglied
Registriert
21. Februar 2010
Beiträge
12
Der 8-fache Yoga-Pfad verliert zwei Glieder. - Yoga ohne Yama und
Niyama
.

Moralvorstellungen kommen zuletzt und gehen als erstes! In und von der
Zeitlosigkeit energetischer Grundtöne.

von Sascha Tscherni


Den Ostersegen der siechenden katholischen Institution zum Anlass
genommen, möchte ich etwas zur ebenfalls widerspenstigen Moral östlicher
importierter Weisheiten aufschreiben. Man muss wirklich nicht seit Jahren in
der Yoga- und Meditationsszene sein oder eine besondere psychologische
Feinfühligkeit besitzen, um die Verbohrtheit mancher traditioneller Yoga-
Autoritäten zu spüren, die in etwa meinen:

„Disziplin und Moral ist der Grundstock, wenn du Yama und Niyama des
achtfachen Yogapfades oder auch die Silaregeln buddhistischer
Meditationspraxis weglässt, dann werden weitere Bemühungen bröckeln, sie
sind nämlich deine Basis, alle weiteren Entwicklungen kommen danach, sie
bauen auf Moral und Disziplin.“​

Ich habe einige grotesk witzige Erlebnissen mit eifernden YogalehrerInnen und
Meditationslehrern im Indien der 1990iger Jahre erlebt. Hölzerne spröde
Strickleiterregeln zum spirituellen Weg, kannst du aber genau so gut hier im
Westen finden. Vom Leistungssport und vom akademischen Elitedenken
kommend, habe ich mich auch, bewusst aus Neugierde vor den zu
erwartenden Früchten einigen dieser spirituellen Systemen unterworfen, um
Jahre später sagen zu dürfen:
Es war meine eigene Angst, die sich nach dieser Struktur sehnte.
Die Grundschwingung der Angst blieb bestehen, auch wenn die Struktur nach
außen hin festigend und kräftigend wirkte. Meditations/YogalehrerInnen, die
immer noch von Moral als Vorbedingung sprechen, verbereiten die Angst vor
einer vermeintlich zu starken Energie, für die es keine Lenkmechanismen oder
Begrifflichkeiten geben kann. Dahinter steckt eine alte Macht/Angst
Etablierung gesellschaftlicher Institutionen, die sich mehr Kontrolle wünschten
als sie tatsächlich haben.

Wir befinden uns in der Zeit des vielleicht umfangreichsten sozialen und geistigen Umbruchs
auf diesem Planeten. Eine Transformation wie wir sie jetzt erleben, zeigt unser
noch unbewusstes kollektives Chaos jeden Tag noch transparenter.
Logischerweise sehnt sich ein Aspekt dieses kollektiven Unbewussten dann
nach Ordnung. Von Seiten des Yoga und der Meditation möchte ich sagen:

Die tiefe zugrundeliegende Ordnung der Dinge, die damit verbundene Liebe für die Existenz kann sich dir Tag für Tag mehr offenbaren, egal, ob du dich an Regeln
ausdetaillierter Yamas und Niyamas hältst oder nicht.

Ich schreibe also nicht gegen Moral, sondern für das Bewusstsein des
energetischen Grundtons, der sich unter manchen streng spröden Aussagen
und Lehren versteckt. Dass du durch dein Bewusstwerden mit dir und deiner
Welt mehr und mehr im „Einklang“ lebst, das kannst du gar nicht verhindern.
Welche Form dieser „Einklang“ jedoch bei dir persönlich je nach Situation
annimmt, das kannst allein du entdecken. Weder eine Institution noch einE
MeisterIn/LehrerIn kann die Form deiner eigenen Kraft kennen.
Warnung:
Diese Form deiner eigenen Kraft und Klarheit könnte mitunter auch ziemlich
amoralische Formen annehmen.

What you resists, persists. Komm zum Yoga ohne Yama und Niyama
bei so-sein.at.
 
Werbung:
Der 8-fache Yoga-Pfad verliert zwei Glieder. - Yoga ohne Yama und
Niyama
.

Moralvorstellungen kommen zuletzt und gehen als erstes! In und von der
Zeitlosigkeit energetischer Grundtöne.

von Sascha Tscherni


Den Ostersegen der siechenden katholischen Institution zum Anlass
genommen, möchte ich etwas zur ebenfalls widerspenstigen Moral östlicher
importierter Weisheiten aufschreiben. Man muss wirklich nicht seit Jahren in
der Yoga- und Meditationsszene sein oder eine besondere psychologische
Feinfühligkeit besitzen, um die Verbohrtheit mancher traditioneller Yoga-
Autoritäten zu spüren, die in etwa meinen:

„Disziplin und Moral ist der Grundstock, wenn du Yama und Niyama des
achtfachen Yogapfades oder auch die Silaregeln buddhistischer
Meditationspraxis weglässt, dann werden weitere Bemühungen bröckeln, sie
sind nämlich deine Basis, alle weiteren Entwicklungen kommen danach, sie
bauen auf Moral und Disziplin.“​

Ich habe einige grotesk witzige Erlebnissen mit eifernden YogalehrerInnen und
Meditationslehrern im Indien der 1990iger Jahre erlebt. Hölzerne spröde
Strickleiterregeln zum spirituellen Weg, kannst du aber genau so gut hier im
Westen finden. Vom Leistungssport und vom akademischen Elitedenken
kommend, habe ich mich auch, bewusst aus Neugierde vor den zu
erwartenden Früchten einigen dieser spirituellen Systemen unterworfen, um
Jahre später sagen zu dürfen:
Es war meine eigene Angst, die sich nach dieser Struktur sehnte.
Die Grundschwingung der Angst blieb bestehen, auch wenn die Struktur nach
außen hin festigend und kräftigend wirkte. Meditations/YogalehrerInnen, die
immer noch von Moral als Vorbedingung sprechen, verbereiten die Angst vor
einer vermeintlich zu starken Energie, für die es keine Lenkmechanismen oder
Begrifflichkeiten geben kann. Dahinter steckt eine alte Macht/Angst
Etablierung gesellschaftlicher Institutionen, die sich mehr Kontrolle wünschten
als sie tatsächlich haben.

Wir befinden uns in der Zeit des vielleicht umfangreichsten sozialen und geistigen Umbruchs
auf diesem Planeten. Eine Transformation wie wir sie jetzt erleben, zeigt unser
noch unbewusstes kollektives Chaos jeden Tag noch transparenter.
Logischerweise sehnt sich ein Aspekt dieses kollektiven Unbewussten dann
nach Ordnung. Von Seiten des Yoga und der Meditation möchte ich sagen:

Die tiefe zugrundeliegende Ordnung der Dinge, die damit verbundene Liebe für die Existenz kann sich dir Tag für Tag mehr offenbaren, egal, ob du dich an Regeln
ausdetaillierter Yamas und Niyamas hältst oder nicht.

Ich schreibe also nicht gegen Moral, sondern für das Bewusstsein des
energetischen Grundtons, der sich unter manchen streng spröden Aussagen
und Lehren versteckt. Dass du durch dein Bewusstwerden mit dir und deiner
Welt mehr und mehr im „Einklang“ lebst, das kannst du gar nicht verhindern.
Welche Form dieser „Einklang“ jedoch bei dir persönlich je nach Situation
annimmt, das kannst allein du entdecken. Weder eine Institution noch einE
MeisterIn/LehrerIn kann die Form deiner eigenen Kraft kennen.
Warnung:
Diese Form deiner eigenen Kraft und Klarheit könnte mitunter auch ziemlich
amoralische Formen annehmen.

What you resists, persists. Komm zum Yoga ohne Yama und Niyama
bei so-sein.at.

hallo journey -

ich praktiziere ashtanga seit einigen jahren.

dabei sind mir lehrer untergekommen, die auf die persönlichen gegebenheiten keinerlei rücksicht nehmen.

das wurde seit jeh so gelehrt - und genau so hast du es auch zu machen.

das empfinde ich als deckungsgleich mit dem dogmatismus der - z.b. - katholischen kirche.

ich erkenne inzwischen die herausforderung darin die mitte zu finden -
anzunehmen was mir persönlich gut tut -
und auch eigenverantwortlich zu entscheiden darüber -

auch den mut aufzubringen einem lehrer einfach ins gesicht zu lachen, der meint er wüsste was gut wäre für mich -
bloß weil das seit jahrtausenden so praktiziert wird -

erstens - von menschen, die noch keine zivilisationsschäden aufgewiesen haben -
zweitens von solchen, die damit angefangen haben in jugendlichem alter.

ashtanga war - habe ich jetzt gehört - ursprünglich für knaben konzipiert.

nun - ich bin jetzt 60 - hab angefangen mit 54 - mit bandscheibenvorfällen - wirbelkörperauflösungen etc.

so praktiziert, wie ich es jetzt mache - lässt mich joga heilen -
körperlich - und auch seelisch.

es geht, denke ich, bei allem darum - eigenverantwortlich zu entscheiden -
was nehme ich an - was ist gut für mich -
was lehne ich ab - weil es eben nicht gut ist für mich. :)
 
Hallo,

ich finde es sehr erfrischend, dass Yama und Niyama mal als Dogma identifiziert wird. Obwohl Patanjali ja oft als die Autorität für Yoga betrachtet wird, sollte es für uns eigentlich selbstverständlich sein sich mehr auf unser eigenes moralisches Gefühl zu verlassen. Also, danke für diese interessanten Einsichten.

In einem neuen Artikel habe ich mich auch mit den neuen und alten Dogmas im Yoga auseinandergesetzt (unter optimisticyogi.wordpress.com)


Du sagst, dass eine bessere Methode ist, sich im Einklang mit der Welt zu bewegen. Was machst Du denn, wenn dies bedeutet gegen Deine innere Überzeugung (bzw. Gewissen) zu gehen? Würde mich sehr interessieren, wie Du mit diesen Unterschied zwischen Innen und Aussen umgehst.

Liebe Grüße,
Aikyarati
 
aber nicht doch

Indische Weisheitslehren wie z.b. das Kastensystem sind doch nicht Dogmatisch... niemals nicht nein :ironie:
 
Hallo Fist,

Wenn wir da man nicht einen Family Guy fan haben :). Stewie ist ja ein der ideale Yogi schlechthin, lol

LG
A.
 
Yoga zu praktizieren ohne Yama und Niyama ist kein Yoga :)

Dieser Mann hat gar nichts verstanden...es geht doch nicht um alte bröckelnde System und Dogmen. Hat er sich eigentlich mal wirklich mit den Yamas und Niyamas beschäftigt? Sind denn die zehn Gebote genauso bröckelig und alt? Es geht doch um eine innere und äußere Disziplin im Umgang mit mir und mit meinen Mitmenschen. Wenn ich mich nicht innerlich reinige, also mich mit mir selbst beschäftige, wie soll ich mich dann mit den anderen verstehen und wie soll ich dann Yoga praktizieren. Yoga heißt Einheit, Harmonie, VerEINigung. Ich denke, er hat sich da selbst ein wenig zu ernst genommen und versucht jetzt die Zügel zu lockern und sich mit so einem Artikel zu befreien. Das ist auch ok, das ist sein Recht. Aber zu behaupten, dass Yoga ohne Disziplin auch geht. Ist einfach nicht wahr.

Du brauchst, wie für jede andere innere Arbeit auch eine bestimmte Disziplin. Und das Problem ist nicht die Disziplin, sondern die Definition von Disziplin. Wie in meiner Signatur. Wenn Du etwas aus Liebe tust, dann hast Du auch diese Disziplin. Natürlich musst Du immer am Anfang den inneren Schweinehund überlisten und der ist ganz schön laut. Aber kennen wir nicht alle das Gefühl, wenn wir ihn wirklich übergangen haben und uns 'danach' richtig gut fühlen? Dieses Gefühl ist eine Motivation weiter zu machen und es wird zur Disziplin. Ich brauche nicht so streng mit mir zu sein, weil mein Körper ganz von selbst sagt, was er jetzt praktizieren möchte. Es kommt immer darauf an, wie Du etwas für Dich definierst. Und je mehr Druck man sich selbst macht, bzw. machen lässt, desto weniger ist es (für mich) Yoga. Aber etwas weglassen ist genauso wenig Yoga.
 
Das Thema beschäftigt mich natürlich als Yogalehrerin :D

Und weitere Gedanken sind mir dazu gekommen...

Um noch mal zu diesen Disziplinen zu kommen, muss man versuchen auch zu differenzieren. Die Worte, die oft 'hart' rüberkommen, wie man alles machen muss um dann irgendwann Befreiung zu finden, können natürlich sehr viele Widerstände in einem nach oben holen. Auf der einen Seite denke ich mir, es ist vor tausenden von Jahren irgendwann mal durch Patanjali auf Sanskrit aufgeschrieben worden (oder vielleicht noch nichtmal direkt durch ihn, eher durch einen, der es hörte und es aufschrieb, man weiß es nicht genau) und demnach durch verschiedenste Übersetzungrohre gegangen. Und wir wissen nicht, wie es früher Gang und Gebe war, sich zu äußern im Ton. Andererseits denke ich mir, dass viele Yogis aber genau durch diese eher strickten Worte zu der Disziplin gefunden haben, die sie brauchten, um sich später ganz wie von selbst aus sich heraus zu disziplinieren. Und wie schon erwähnt, empfinde ich Disziplin als nicht Negatives. Eher im Gegenteil. Tue ich etwas aus Druck, ob nun durch andere Menschen oder durch mich selbst, ist das keine Disziplin mehr, sondern Stress. Und Stress definiert sich durch Hans Selje wie folgt: "Stress ist physikalisch eine Kraft, die auf einen Gegenstand einwirkt und verformt wird." Disziplin -> lat., disciplina -> Lehre, Zucht, Schule, Selbstbeherrschung, auf Ordnung zielendes Verhalten.

Wie gesagt, ich bin in meinen Ausbildungen als Sängerin und Yogalehrerin immer wieder dankbar, um die notwendige Disziplin, die am Anfang erforderlich war, um sie später einfach in mir ohne Widerstände wirken zu lassen. Ohne Disziplin hätte ich diese Erfahrungen nicht gemacht und wäre nicht da angekommen, wo ich in meiner Tätigkeit als Sängerin und Yogaübende wäre...und es geht immer weiter. Die Disziplin ist einfach da, wenn ich sie brauche. Und es ist kein Stress, im Gegenteil, es ist eine Stärke, die aus sich selbst lebt.
 
Tue ich etwas aus Druck, ob nun durch andere Menschen oder durch mich selbst, ist das keine Disziplin mehr, sondern Stress. Und Stress definiert sich durch Hans Selje wie folgt: "Stress ist physikalisch eine Kraft, die auf einen Gegenstand einwirkt und verformt wird." Disziplin -> lat., disciplina -> Lehre, Zucht, Schule, Selbstbeherrschung, auf Ordnung zielendes Verhalten.

Andererseits sehe ich natürlich auch die zwei Formen von Stress...wenn man es so sieht, ist Disziplin doch auch eine Form von Stress und die kann sich in Eustress (positiv empfundener Druck/Stress) und Dissstress (negativ empfundener Druck/Stress) zeigen.

Ja...immer wieder faszinierend, wie man sich selbst hinterfragt und somit zu weiteren Denkprozessen kommt :D
 
Werbung:
Zurück
Oben