Erster Todestag
Ein Jahr, in welchem sich vieles verändert hat in meinem/unserem Leben.
Wenn ich an ihn denke, so sind es zahllose, gemeinsame Erinnerungen an ihn und Erlebnisse mit ihm. Und trotzdem sind es einige ganz wesentliche Dinge,
die mir für die Ewigkeit in Erinnerung bleiben.
Seine unbändige Lebensfreude, sein Humor, sein Charme, sein ansteckendes Lachen, seine hypnotischen Augen, seine Ehrlichkeit, seine Fingerfertigkeit, seine Redegwandtheit....
Was hatten wir einen Spass zusammen. Da können auch seine vielen Freunde ein Lied davon singen – wo er war, war Stimmung. Sein Lachen steckte einfach an.
Seit seinem Tod hat sich vieles verändert - nichts ist mehr so, wie es einmal war. Wahrscheinlich kann nur derjenige, der selbst Kinder hat oder auch ein Kind verloren hat, nachempfinden,
was es heisst, wenn der Familienmittelpunkt jäh aus dem Leben gerissen wird.
Wenn ich gefragt werde, wie es mir mittlerweile geht, so antworte ich meist: “Es geht“. „Es geht“ heisst, es geht weiter, muss weitergehen, weil noch andere in der Familie mich brauchen.
„Es geht“ heisst aber auch: es geht nicht gut. Ich wäre nicht ehrlich meiner Familie oder meinen Freunden gegenüber, wenn ich sagen würde, es ist alles bestens.
Ich bin nicht mehr dieselbe wie vor dem tragischen Unfall. Die Zeit heilt viele Wunden aber eben nicht alles.
Narben verheilen nie. Auch nach einem Jahr ist das Geschehene noch immer mehr als präsent
Es ist vieles anders seither, Lebensqualität und vor allem Lebensfreude gingen ein Stück weit verloren. Vieles, was früher wichtig war, ist heute unbedeutend. Wir mussten alle viel lernen im letzten Jahr, lernen, mit diesem immensen Leid umzugehen – nach aussen und vor allem auch innerhalb der Familie. .
Wie sehr wir Ihn vermissen, ist nicht in Worte zu fassen. Seine hinterlassenen Spuren sind allgegenwärtig. Danke, für den gemeinsamen Weg, den wir mit Ihm gehen durften.
Der Glaube an ein Wiedersehen jenseits der Lebensbrücke wird vielen von uns wenigsten ein bisschen Trost geben.