Demut - was bedeutet das für euch?

heute ziehen wir andere Worte dafür vor.
statt Strafe sagen wir Ursache und Wirkung etc..

Ja, im Sinne von chemischen, physikalischen Reaktionen. Die Naturgesetze gelten ja ausnahmslos – zwingend für uns alle in dieser Welt.

Das hat jedoch nichts mit (unterschiedlicher, persönlich geprägter, kulturell variierender) subjektiver Moral oder gar mit irgendwelchen dogmatischen Religionsvorstellungen zu tun, finde ich.
 
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... Die Naturgesetze gelten ja ausnahmslos – zwingend für uns alle in dieser Welt. Das hat jedoch nichts mit ... subjektiver Moral oder gar mit irgendwelchen dogmatischen Religionsvorstellungen zu tun, finde ich.

witzigerweise kommt man aber zu den gleichen Ergebnissen.
nur die Sprache ist eine andere, ansonsten ist man sich einig.

ob man einem Freund vom exzessiven Saufen abraten möchte,
weil es ihn in die Hölle bringt oder in die Leberzirrhose und in
die jämmerliche Einsamkeit in Armut, bleibt sich doch gleich.
 
ob man einem Freund vom exzessiven Saufen abraten möchte,
weil es ihn in die Hölle bringt oder in die Leberzirrhose und in
die jämmerliche Einsamkeit in Armut, bleibt sich doch gleich.

Yep, eben die „Hölle“ auf Erden, und keine in irgendwelchen außerirdischen Nach-Tod-Welten.. Mit dem „Abraten“ ist das allerdings immer so eine Sache. Ein uralter Freund von mir z.B., zu dem ich auch heute noch gelegentlichen Kontakt pflege - ist leider bereits vor Jahren schon zum suchtkranken Alkoholiker mutiert.:(

Als sich damals immer mehr für mich abzeichnete, dass dies wohl kein gutes Ende für ihn nehmen kann – Habe ich mein „Abraten“ damit kundgetan, indem ich in seiner Gegenwart selbst keinen Tropfen mehr angerührt habe. Und „offiziell“ hatte ich bei seinen Besuchen dann ab sofort auch keinen Alk mehr im Haus.:weihna1
Und wenn ich ihn und seine damalige Frau besucht habe, hab ich dort ebenfalls nicht mal ein „Anstandsschlückchen“ angenommen. Vielleicht auch - um ihm dabei „unbewusst“ von - Freund zu Freund - zu demonstrieren, dass man auch ohne Alk geselligen Spaß haben kann.

Auf die Idee, - von Herr zu Knecht - seinen Alk einfach in den Ausguss zu kippen bzw. den „magischen“ Versuch zu starten seinen Wein - schwuppdiwupp in Wasser zu verwandeln, wäre ich jedoch trotzdem niemals gekommen.
Ich finde, man kann eh keinen zu seinem subjektiven „Glück“ zwingen. Allenfalls kann man ihm dabei, falls beiderseitig gewollt, eine moralisch aufbauende Stütze sein. Wenn z.B. der Freund zur Einsicht gelangt ist, dass eine Entziehungskur seine - wenigstens temporär, letzte Rettung sein könnte.

Um Missverständnissen vorzubeugen, dies meint für mich aber keinesfalls, dass ich notfalls z.B. nicht dennoch jemandem gewaltsam den Autoschlüssel entreißen würde, der gerade zu einer Trunkenheitsfahrt antreten will. Egal ob „Freund“ oder „Feind“.:)
 
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witzigerweise kommt man aber zu den gleichen Ergebnissen.
nur die Sprache ist eine andere, ansonsten ist man sich einig.

ob man einem Freund vom exzessiven Saufen abraten möchte,
weil es ihn in die Hölle bringt oder in die Leberzirrhose und in
die jämmerliche Einsamkeit in Armut, bleibt sich doch gleich.

Ich finde dies ist ein gutes Beispiel um es zu vergleichen. Den Gläubigen wird dieses Bild mit dem Wort Hölle umschrieben. Hölle ist immer etwas grausiges das wir nicht erleben wollen.

Leberzirrhose und Einsamkeit in Armut = Hölle

Diese Hölle muss nicht immer im Jenseits sein, es ist lediglich die Konsequenz der Handlungen eines Menschen. Wann diese folgt ist eine Frage der Zeit.
 
Hallo an alle!

Wenn euch im alltäglichen Leben (nicht im christlichen Sinne) gesagt werden würde, Du sollst Demut lernen, was würde dies für euch heissen?

Dies ist ein Satz der in unserer Familie so rumgeistert und mit dem ich nicht so wirklich etwas anfangen konnte. Oder vielleicht doch...?

Wie denkt ihr darüber?

Ich glaube, es ist das Wissen um die eigenen Grenzen und Schwächen und das auch die Erfolge nicht ausschließlich auf der eigenen vermeintlichen Großartigkeit basieren. Demut und Desillusionierung (tatsächlich im Sinne von "Illusionen" durchschauen und ablegen) gehen m.A.n. oft Hand in Hand.
 
Hallo an alle!

Wenn euch im alltäglichen Leben (nicht im christlichen Sinne) gesagt werden würde, Du sollst Demut lernen, was würde dies für euch heissen?

Dies ist ein Satz der in unserer Familie so rumgeistert und mit dem ich nicht so wirklich etwas anfangen konnte. Oder vielleicht doch...?

Wie denkt ihr darüber?
Demut – Wikipedia
de.wikipedia.org/wiki/Demut

Der Ausdruck Demut kommt von althochdeutsch diomuoti (‚dienstwillig‘, also eigentlich ‚Gesinnung eines Dienenden‘). Im christlichen Kontext bezeichnet Demut die Haltung des Geschöpfes zum Schöpfer analog dem Verhältnis vom Knecht zum Herrn, allgemeiner die „Tugend, die aus dem Bewusstsein unendlichen Zurückbleibens hinter der erstrebten Vollkommenheit (Gottheit, sittliches Ideal, erhabenes Vorbild) hervorgehen kann“.


Ist also durchaus ein mutiges Unterfangen oder steht jedenfalls nicht im Widerspruch zu Mut. Ich denke, dass der entscheidende Faktor bei Demut die eigentlich oder tatsächlich gegebene andere, machtvollere, durchsetzungskräftige Möglichkeit ist, auf die aus Gründen der "Tugendhaftigkeit" freiwillig, einsichtsvoll, weise verzichtet wird. Es ist wirklich schade, dass Demut in diesem Kulturkreis so negativ behaftet ist, weil sie häufig mit Devotheit, Unterwerfung bis hin zur "arschkriechenden Selbstaufgabe" verwechselt wird.

Demut kann so viel sein... z.B. ein Erwachsener, der ewig darum kämpft, das Kind nicht auf die heiße Herdplatte fassen zu lassen und es dann trotz besseren Wissens und einem empfindlichen Machtgefälle, das ihm erlaubte, sich "gewaltvoll" durchzusetzen, nun das Kind ganz bewusst kurz drauf grapschen lässt. Oder ein Mann, der seine durch einen Unfall behinderte und pflegebedürftige Frau nicht verlässt und sich weiter um sie kümmert, obwohl ihm eine andere, gesunde bereits wieder schöne Augen macht und er es leichter haben könnte. Oder die selbe Situation und der Mann verlässt die Frau in tieferer Einsicht, der Situation nicht gewachsen zu sein, damit sie die bestmögliche Therapie samt Therapeuten erfährt... usw...

Gibt unzählige Beispiele, nie geht es aber um Entrechtung, Erniedrigung, Entmutigung usw....

Ich persönlich habe schon oft Ärzte, Erzieher, Polizisten usw. in einer demütigen Haltung erlebt, oder hätte ihnen Demut zugeschrieben in bestimmten Verhaltensweisen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Yep, eben die „Hölle“ auf Erden, und keine in irgendwelchen außerirdischen Nach-Tod-Welten.. Mit dem „Abraten“ ist das allerdings immer so eine Sache. Ein uralter Freund von mir z.B., zu dem ich auch heute noch gelegentlichen Kontakt pflege - ist leider bereits vor Jahren schon zum suchtkranken Alkoholiker mutiert.:(

Als sich damals immer mehr für mich abzeichnete, dass dies wohl kein gutes Ende für ihn nehmen kann – Habe ich mein „Abraten“ damit kundgetan, indem ich in seiner Gegenwart selbst keinen Tropfen mehr angerührt habe. Und „offiziell“ hatte ich bei seinen Besuchen dann ab sofort auch keinen Alk mehr im Haus.:weihna1
Und wenn ich ihn und seine damalige Frau besucht habe, hab ich dort ebenfalls nicht mal ein „Anstandsschlückchen“ angenommen. Vielleicht auch - um ihm dabei „unbewusst“ von - Freund zu Freund - zu demonstrieren, dass man auch ohne Alk geselligen Spaß haben kann.

Auf die Idee, - von Herr zu Knecht - seinen Alk einfach in den Ausguss zu kippen bzw. den „magischen“ Versuch zu starten seinen Wein - schwuppdiwupp in Wasser zu verwandeln, wäre ich jedoch trotzdem niemals gekommen.
Ich finde, man kann eh keinen zu seinem subjektiven „Glück“ zwingen. Allenfalls kann man ihm dabei, falls beiderseitig gewollt, eine moralisch aufbauende Stütze sein. Wenn z.B. der Freund zur Einsicht gelangt ist, dass eine Entziehungskur seine - wenigstens temporär, letzte Rettung sein könnte.

Um Missverständnissen vorzubeugen, dies meint für mich aber keinesfalls, dass ich notfalls z.B. nicht dennoch jemandem gewaltsam den Autoschlüssel entreißen würde, der gerade zu einer Trunkenheitsfahrt antreten will. Egal ob „Freund“ oder „Feind“.:)
:love:

LOVELY ELFMAN!
 
Demut kann so viel sein... z.B. ein Erwachsener, der ewig darum kämpft, das Kind nicht auf die heiße Herdplatte fassen zu lassen und es dann trotz besseren Wissens und einem empfindlichen Machtgefälle, das ihm erlaubte, sich "gewaltvoll" durchzusetzen, nun das Kind ganz bewusst kurz drauf grapschen lässt. Oder ein Mann, der seine durch einen Unfall behinderte und pflegebedürftige Frau nicht verlässt und sich weiter um sie kümmert, obwohl ihm eine andere, gesunde bereits wieder schöne Augen macht und er es leichter haben könnte. Oder die selbe Situation und der Mann verlässt die Frau in tieferer Einsicht, der Situation nicht gewachsen zu sein, damit sie die bestmögliche Therapie samt Therapeuten erfährt... usw...

Gibt unzählige Beispiele, nie geht es aber um Entrechtung, Erniedrigung, Entmutigung usw....

Ich persönlich habe schon oft Ärzte, Erzieher, Polizisten usw. in einer demütigen Haltung erlebt, oder hätte ihnen Demut zugeschrieben in bestimmten Verhaltensweisen.

„Gebranntes Kind scheut das Feuer.“:weihna1
Ok, ich selbst (als keiner Religion angehörend) würde das zwar nicht Demut – sondern nur simple Pädagogik nennen. Ändert aber natürlich nix an der potenziellen Nützlichkeit dieser Methode. Besser unter kontrollieren Bedingungen (zwar nicht so heiß, dass es sofort Verbrennungen hervorruft aber dennoch gerade noch so heiß, dass es einen kurzen, sofort eintretenden körperlichen Schmerz verursacht) – der das Kind spontan - reflexhaft, seine Hand vollautomatisch zurückschnellen lässt.:cautious:
Ansonsten würde das Kind vielleicht seine erste Erfahrung damit, in einem unbeobachteten Moment – mal z.B. bei einem wirklich gerade glühend heißem Herd machen, so die wirkliche Gefahr, .

Besser, jetzt eine kleine „Lehre“ erteilen - als das spätere - mögliche Risiko eines Traumas und/oder körperlichen Verletzungen einzugehen, meine ich.
Das betrachte ich also ganz pragmatisch und fern aller Demut.:)
 
„Gebranntes Kind scheut das Feuer.“:weihna1
Ok, ich selbst (als keiner Religion angehörend) würde das zwar nicht Demut – sondern nur simple Pädagogik nennen. Ändert aber natürlich nix an der potenziellen Nützlichkeit dieser Methode. Besser unter kontrollieren Bedingungen (zwar nicht so heiß, dass es sofort Verbrennungen hervorruft aber dennoch gerade noch so heiß, dass es einen kurzen, sofort eintretenden körperlichen Schmerz verursacht) – der das Kind spontan - reflexhaft, seine Hand vollautomatisch zurückschnellen lässt.:cautious:
Ansonsten würde das Kind vielleicht seine erste Erfahrung damit, in einem unbeobachteten Moment – mal z.B. bei einem wirklich gerade glühend heißem Herd machen, so die wirkliche Gefahr, .

Besser, jetzt eine kleine „Lehre“ erteilen - als das spätere - mögliche Risiko eines Traumas und/oder körperlichen Verletzungen einzugehen, meine ich.
Das betrachte ich also ganz pragmatisch und fern aller Demut.:)

Ja, wörtlich genommen schon. Aber betrachte es einmal metaphorisch.
 
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Ja, wörtlich genommen schon. Aber betrachte es einmal metaphorisch.


Der Haken an Metaphern ist aber eben gerade, dass sie keine allgemeingültige Definition besitzen.
Ähnlich wie beim „Fachchinesisch“, einer für Außenstehende unverständlichen Sprache - sogenannter „Fachleute“ - auf ihrem jeweiligen Gebiet – Da besteht halt immer die große klartextlose Gefahr, dass man bloß aneinander vorbeischreibt, glaube ich.
 
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