Dein Jenseits ist in Dir

spiritofheart

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Bottrop
Inhaltsangabe und Leseprobe „Dein Jenseits ist in Dir“



Einleitung


1. Fremde Stimmen im Kopf


2. Wenn Raum und Zeit an Bedeutung verlieren …


3. Zwischen Zufall, Bestimmung und nahendem Wahnsinn


4. Geister können sich sogar schriftlich mitteilen


5. Das Unterbewusstsein ist eine starke Macht


6. Ein Blick in längst vergangene Leben


7. Wie Technik Geister zu Wort kommen lässt


8. Spike, ein Hund als Medium der geistigen Welt, rettet mein Leben


9. Mein Besuch im sogenannten Himmel


10. Auch Geister beschäftigen sich mit Problemlösungen


11. Himmel und Hölle liegen manchmal nah beieinander


12. Die Erkenntnis, besondere Umstände erst erschaffen zu müssen


13. Das ganz besondere Experiment


14. Ein Ende kann immer auch ein neuer Anfang sein


Schlusswort




Über den Autor


Weiter von Guido Kreft






Einleitung


Jeder Mensch sehnt sich im Laufe seines Lebens einmal nach einem Wunder. Und wahrlich, man erhält viele davon, auch wenn man sie manchmal einfach übersieht. Die Art und Weise, in der jemandem solche wundersamen Ereignisse begegnen, ist maßgeblich davon abhängig, ob man tatsächlich an sie glaubt und wie man diese genau definiert. In der heutigen Zeit kann es durchaus schon etwas ganz Außergewöhnliches sein, wenn sich zum Beispiel ein Fremder hilfsbereit zeigt, ohne etwas dafür zu erwarten. Ein weiteres Wunder liegt sicher in der Entstehung des Lebens selbst, wie auch bei der Geburt eines neuen Erdenbürgers. In solchen Momenten entsteht das Gefühl, mit der Schöpfung vollkommen im Einklang zu sein. Man vergisst dabei für einen Augenblick die eigene »Sterblichkeit.« Denn so schön das Wunder der Geburt auch sein mag, mit jedem weiteren Tag auf Erden kommen wir dem unausweichlichen, körperlichen Tod wiederum ein Stück näher.


So stellt sich im Laufe des Lebens wohl auch für jeden einmal die Frage, ob es wirklich so etwas wie einen Himmel gibt oder es sonst, über den Tod hinaus, in irgendeiner Weise weitergeht. Antworten auf genau diese Fragen, die zusätzlich noch einen tiefen Einblick in diese geheimnisvolle, jenseitige Sphäre gewähren, dürften also ein weiteres, sehr großes Wunder darstellen. Eine solche wundersame Fügung wurde auch mir zuteil. Gerade zu einer Zeit, als ich mich selbst in einer Art Seelentief gefangen sah, offenbarten mir verschiedene Ereignisse das viel zitierte Licht am Ende des Tunnels. Sie zeigten, dass alles im Leben einen Sinn hat, auch dann, wenn sich gewisse Erfahrungen zunächst als sehr negativ darstellen. Dies geschah keineswegs, weil ich etwa auf himmlische Hilfe gewartet hätte. Damals war ich von solchen Überlegungen noch ein ganzes Stück weit entfernt. Natürlich hatte auch ich so manches Stoßgebet zum Himmel geschickt, aber nicht ernsthaft ein Echo aus genau dieser Richtung erwartet. Es war wohl mehr so, dass die Zeit reif für mich und ich innerlich bereit dafür war, mehr über eine geheimnisumwobene Welt zu erfahren, die sich von dieser irdischen weder trennen lassen, noch wirklich und grundsätzlich unterscheiden sollte. Ganz nebenbei erschienen die widrigen Umstände jener Zeit »zufällig« bestens dazu geeignet, jene Sphäre in mein Leben zu lassen, die aus ihrer umfassenderen, höheren Sicht auch einiges zu den Lösungen meiner weltlichen Probleme beitragen konnte. So wurde ein Wunder für mich wahr und diese andere Welt war plötzlich ein dauerhafter Bestandteil meines eigenen Lebens. Es begann alles in einem Urlaub, den ich so sicher nie erwartet hätte.


Begleiten Sie mich in eine Welt zwischen Vision, wahrer Erkenntnis und einer durch unseren analytischen, nüchternen Verstand geprägten, sogenannten Realität, die in Wahrheit sehr wenig mit der ursprünglichen Idee und dem Grundbedürfnis nach Leben und freier Entfaltung zu tun haben. Erfahren Sie, warum die Schöpfung den Körper nicht als materielle Begrenzung, sondern als zusätzliches Werkzeug des Geistes erschaffen hat und warum die Jenseitigen in Wahrheit die Lebenden sind. Erleben Sie mit mir gemeinsam, wie es sich anfühlt, in eine andere, geheimnisvolle Welt einzutauchen. Erfahren Sie, wie und warum dieser Weg jedem offen steht. Und vielleicht stellt sich heraus, dass eine Verbindung zu dieser anderen Sphäre auch für Sie nicht so neu ist, wie Sie denken, sondern bis heute eben nur ganz unbewusst stattgefunden hat.


Ob es auch so bleibt, liegt ganz bei Ihnen selbst.


6 EIN BLICK IN LÄNGST VERGANGENE LEBEN




Ich hatte es mir im Liegestuhl bequem gemacht, die Kassette die ich von Ralf am Vorabend geschenkt bekam in einen tragbaren, kleinen Kassettenspieler eingelegt und diese wunderbare, meditative Musik auf mich wirken lassen. Aus Angst, ich könnte einschlafen und mit einem Sonnenbrand wieder aufwachen, platzierte ich mich unter einen Baum, der meinen Oberkörper zum Teil etwas Schatten spendete. Ich kannte die Zeiten sowie den Stand der Sonne. So wusste ich, dass ich mindestens eine Stunde Zeit hatte, bis ich vollständig der Sonne ausgesetzt war. Zudem hatte ich mich natürlich gut eingecremt. Unter diesen Umständen war alles optimal für eine Tiefenentspannung vorbereitet. Die Musik mit den wunderbaren Naturklängen im Hintergrund wurden eins mit mir, mit meinem Sein. Die angenehm warme Luft auf nackter Haut tat ihr übriges um mich immer weiter abdriften zu lassen. Ein Schweben in eine andere Welt, ohne Sorgen, Ängste und sogar ohne besondere Wünsche. Weniger wurde zu mehr und der Grundstein um der sogenannten Realität zu entfliehen und in eine andere, mentale Welt abzutauchen war gelegt. Ich konnte zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht ahnen, wie real diese wiederum für mich werden sollte:




Die Musik ist leiser geworden und plötzlich undeutlich und verzerrt. Dennoch klingt es angenehm und alle Eindrücke verbinden sich zunehmend mit merkwürdigen Gerüchen. Unter einen Geruch von Pferden mischt sich ein seichter Dunst von Schweiß. Ich empfinde keinen Wunsch, dem näher auf den Grund zu gehen, denn irgendwie habe ich das Gefühl, dass alles seine Richtigkeit hat, obwohl ich dafür keine Erklärung finde. Ein Kribbeln wie durch sanften Strom fließt durch meinen Kopf. In mir eine Stimme, ein Verlangen loszulassen, welches zunehmend deutlicher wird. Ich höre von weitem ein Geräusch, das langsam näherkommt. Es hat nichts mit Musik zu tun, sondern klingt wie das Donnern tausender Hufe die sich im Galopp befinden. Es klingt bedrohlich aber etwas gebietet mir mich dieser Situation zu stellen, oder besser gesagt, mich an etwas Wichtiges zu erinnern. Als ich dem Ganzen tief in mir zustimme und mich gleichzeitig umsehe, erblicke ich neben mir unzählige Männer in Rüstungen auf ihren Pferden und ich bin mitten unter ihnen. Das Pferd auf dem ich selbst sitze wird unruhiger umso deutlicher das Donnern der Hufe aus der Ferne zu hören und immer mehr auch zu spüren ist. Die Männer um mich herum starren mich an, als erwarteten sie von mir irgendeine Reaktion. Ihre Hände umklammern dabei fest die Griffe ihrer Schwerter und die Zügel, während ihre Pferde wild schnaufend und mit den Hufen im Boden scharrend kaum noch zu bändigen sind. Ich muss irgendetwas tun, denn ich fühle plötzlich, dass ich der Mittelpunkt dieser scheinbar unheilbringenden Situation bin. Ihr müsst den Befehl geben, raunt einer der Männer zu meiner linken. Ein anderer hinter mir meint, dass dies der Tag wäre auf den wir alle gewartet hätten und ihn mein Zögern verwirren würde.




Instinktiv reiße ich den Arm hoch und brülle die Worte »Schluss jetzt« heraus, um ihm Einhalt zu gebieten. Ich höre mittlerweile nicht nur die herannahenden Pferde mit ihren donnernden Hufen, sondern auch das Kampfgeschrei wilder Horden die unaufhaltsam auf uns zustürmen. Schwerter werden aus ihren Scheiden gezogen und das metallene, schleifendes Geräusch aus nicht mehr allzu großer Ferne lässt ein Zucken durch meinen ganzen Körper fahren. Begleitet von einer immer stärker werdenden Gänsehaut, die Gott sei Dank niemand meiner Männer unter meiner Rüstung bemerkt. Das Atmen fällt mir schwer unter dieser schweren Kleidung mit einer Art Wappen direkt über meiner Brust. Noch immer sind die Blicke aller Männer erwartungsvoll auf mich gerichtet. Die Hände griffbereit an ihren Schwertern, haben sie damit zu kämpfen ihre Pferde immer wieder unter Kontrolle zu bekommen. Kampfgeschrei ertönt immer lauter durch die schnell herannahenden, und wie es nun auch zu erkennen ist, blutrünstigen und zu allem entschlossenen Horden. Merkwürdige Gestalten mit Rüstungen die teilweise aus Fell, Leder und nur zu einem kleinen Teil aus Metall zu bestehen scheinen werden sichtbar. »Euer Gnaden, handelt bevor es zu spät ist«, schreit der Mann hinter mir, diesmal beschwörend und weniger vorlaut. Ich weiß jetzt, dass ich für den Tod unzähliger Männer verantwortlich sein werde. Was ich nicht weiß ist, wozu das alles gut sein soll. Dennoch ziehe ich mein Schwert aus der Scheide und gebe das Zeichen zum Angriff. In wenigen Augenblicken haben alle Männer um mich herum ihre Waffen gezogen und stürmen auf die herannahenden Horden zu. Sie sehen aus, als hätten sie ihr ganzes Leben nur auf diesen einen, unheilbringenden Tag gewartet. Ich bemerke, dass ich vor Angst beinahe starr bin. Dennoch halte ich pflichtbewusst mit und treibe die Männer aus der Mitte heraus an. Dabei höre ich mich selbst immer wieder schreien, »Vernichtet sie bis kein Mann mehr übrig ist«. Was sage ich da, um Himmels Willen, fährt es mahnend durch meinen Kopf. Warum scheint gerade dieser Ausruf alle um mich herum so sehr zu beflügeln und lässt sie zu wilden Bestien werden, frage ich mich, während ich diesen »Schlachtruf« pausenlos wiederhole und die Gier nach Zerstörung in den Gesichtern meiner Männer erkennen kann. Wir sind nun Auge in Auge mit dem vermeintlichen Feind.




Furchterregende Gestalten, die keinerlei Angst vor dem Tod zu haben scheinen. Weder vor dem Tod und noch weniger vor uns. Wir werden alle sterben, das ist mir jetzt klar. Nichts in mir schreit nach Blut, Rache oder Macht. Letzte Gedanken vor einem vermeintlichen, heroischen Tod auf einem Schlachtfeld bohren sich durch meinen Kopf der so erfüllt von all dem Lärm keinen klaren Gedanken mehr fassen kann. Pure Überlebensinstinkte werden wach, das Adrenalin schießt durch den Körper und verhindert das der Verstand zu viele Fragen stellt. Ich hole aus um die Bestie direkt vor mir mit dem Schwert zu vernichten, treffe ihn am Hals und sehe sein Schmerz verzerrtes Gesicht, während das Blut aus seiner Halsschlagader spritzt. Während ich an ihm vorbeireite, sehe ich aus den Augenwinkeln, wie er samt Pferd zu Boden stürzt. Die Schreie der kämpfenden Männer, das bersten der Klingen und das Wiehern der Pferde ist unerträglich laut. Überall Staub, vermischt mit Blut. Der Schweiß rinnt mir unter meinem Helm über die Stirn. Keine Angst ist mehr in mir, kein definierbares Gefühl überhaupt, bis auf den puren Willen zu siegen und zu überleben. Nur das treibt mich noch voran, obwohl die Kräfte schwinden. Immer wieder brülle ich meinen Männern zu, dass sie das Pack vernichten sollen. Keine Gnade fügt ein Mann neben mir hinzu. Ich sehe ihn an, er lächelt mir zu. Mein Bruder höre ich mich selbst noch rufen, als ich plötzlich spüre, wie sich kaltes Metall zwischen meine Rippen bohrt. Kein wirklicher Schmerz ist da, nur Leere und die Gewissheit, dass es mein Ende ist. Die Schlachtrufe werden leise, so, als würden sich plötzlich alle von mir entfernen um mich in Ruhe sterben zu lassen. Mir wird schwarz vor Augen und ich bemerke wie ich aus dem Sattel meines Pferdes gleite, ohne es verhindern zu können. Mechthild schallt es immer wieder durch meinen Kopf und mir ist so, als würde ich in ein unendlich tiefes Loch fallen, während meine Arme im Nichts rudern, um halt zu finden.




»Mechthild!«, fährt es ein weiteres Mal aus mir heraus und ich sehe vor mir das Gesicht einer jungen Frau, als ich nach der Schlacht wieder erwache. Jetzt fühle ich den brennenden Schmerz meiner Wunden. Und ich fühle oder begreife noch viel mehr. Diese Frau ist mein Weib, welches ich lange nicht mehr gesehen hatte, weil ich zum Kämpfen und Töten bestimmt wurde. Nun besteht ihre Aufgabe nur noch darin, mir das Sterben so angenehm wie möglich zu machen. Das Schwert hat man aus mir herausgezogen. Auf mir liegen Tücher die mit Blut getränkt sind. Ich versuche mir einzureden, dass es nicht mein eigenes ist, aber die Blicke derer, die um mich sind verraten, dass es schlecht um mich steht. Ich versuche mein Weib anzusprechen, denn ich verspüre unendlichen Durst. Irgendetwas ist so anders an ihr, lese ich in ihrem mir vertrauten Gesicht und, als hätte sie meine Gedanken erraten, bringt sie mir einen Krug Wasser. »Schweig, mein Lieber, du musst dich schonen«, sagt sie mit sanfter Stimme, während sie meinen Kopf hält, um mir mit dem Wasser die Lippen zu benetzen. »Du darfst jetzt nicht auf einmal zu viel trinken«, sagt sie. Als sie den Krug an meinem Gesicht vorbeiführt, um ihn beiseite zu stellen, erblicke ich flüchtig das Gesicht eines Mannes darin. Ich kenne ihn nicht und dennoch weiß ich, dass es mein Spiegelbild war. Mechthild streicht mir über die Stirn und führt meinen Kopf zurück auf das Kissen. »Du musst Leben, mein Liebster, für Deinen Sohn«, sagt sie. Bedienstete Weiber stehen herum und heulen. Mechthild geht aus dem Saal und kehrt mit einem Kind im Arm zurück. Als sie nahe genug ist, sehe ich zum ersten und wohl zum letzten Mal meinen eigenen Sohn, von dessen Geburt ich nicht einmal wusste. Beinahe zwei Jahre war ich fort, um meine Männer für den König von einer Schlacht zur anderen zu führen. Ich war des Kämpfens müde geworden und so war mir der König nicht mehr wohl gesonnen. Wäre ich nicht in der Schlacht niedergestreckt worden, hätte ich dennoch sterben müssen. So war es eine Gnade, in meinem Hause im Kreise meiner Familie zu sterben und meinen Sohn noch einmal sehen zu dürfen. Mein Bruder würde nun meine Stelle einnehmen und eines Tages dann mein Sohn. Ich sehe ihn an, als Mechthild in dicht vor mich hält, denn ich bin zu schwach, ihn zu halten. Ich habe das Gefühl, dass auch mein Sohn mich anlächelt. Er ist nun in einer Welt angekommen, die sein Vater wieder verlassen muss. Zumindest rede ich mir das ein, als ich zu schweben beginne und die Bilder vor mir unscharf werden. Ich höre, wie mein Weib aus der Ferne meinen Namen ruft, »Siegmund bleib bei mir!«, ruft sie, wohl in dem Wissen, dass dies nicht geschehen wird, denn sie bricht in Tränen aus. Ich höre ein Kind weinen und aus der Ferne einen Hund bellen. Ich höre jemanden sagen: »Endlich ist Frieden in mir …«




Mit einem Gefühl, als würde ich fallen und einem unendlich tiefen, mehr seelischem Schmerz, richtete ich mich ruckartig im Liegestuhl auf. Als ich wieder bei mir war, hörte ich im Nachbarhaus ein Kind schreien und in der Ferne einen Hund kläffen….



 
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