Lieber Plissken,
Merlin würde es nicht gerne hören, wenn Du ihn vom Zauberer zum Magier degradierst, denn er war und bleibt ein Zauberer. Ich denke aber, dass Dein guter Wille zählt, und freu mich über Deine Blümchen.
In Sachen der Göttlichkeiten fände ich es aber schon von Bedeutung, welchem Geschlecht man sie zuordnet. Es gibt in unserer unbewussten Seelenwelt die sogenannten Archetypen, derer sich nicht ohne Grund auch die Bibel bedient. Wir verbinden mit einem Gott also unbewusst mit dem männlichen Aspekt, während wir die Göttinnen mit dem Weiblichen verbinden.
Wenn Du jetzt mit einem Gott in einer Mogelpackung als Neutrum daherkommst, stimmt mich das schon etwas nachdenklich. Ich frage mich auch, warum Du Dich in der Gottesfrage eines Neutrums, an dem durch und durch patriarchalen biblischen Gott orientierst? Wenn das Geschlecht keine Rolle spielt, könntest Du ihn ja auch als Göttin oder noch besser gleich als ein Es bezeichnen.
Welche Kraft sollte denn ein Neutrum ausstrahlen? Ist es nicht so, dass in einem neutralen Zustand keine Bewegung und damit im Universum auch keine Materie gäbe. Mit dem Nichtstun gäbe es im kleinen Kosmos Seele auch keine Nächstenliebe, denn sie könnte durch ein Tun nicht erfüllt werden.
Ich frage mich als, ob wir einen solchen universellen Grüßonkel brauchen, der nichts bewegt und keine Stellung bezieht? Soll uns ein solcher Gott mit Hoffnung und Wärme erfüllen oder etwas sein, an dem wir uns orientieren könnten? Wenn ich es nicht besser wüsste, stellte ich mir schon die Frage, ob es unbedingt ein Gott sein muss.
Merlin