schon mal ein zielführender ansatz
richtig, es geht um leben und tod
die einen, die leben, gehen weiter, und jene, die sterben, bleiben zurück
um die beiden zu trennen, verwenden wir oft vierzeiler, oder andere gedichte und kurze texte mit einer geraden anzahl von wörtern oder aussageblöcken
die lebenden und die zu sterbenden reden dabei miteinander und ordnen sich die einzelnen komponenten zu
leben: punkt
sterben: aus
leben: ewig
sterben: ende
leben: setzen
sterben: kräftig
leben: leben
sterben: körnung
bedeutung der hier gebrauchten wörter (für uns die lebenden; die anderen mögen unterschiedliche ansichten haben)
punkt: ist die einheit von allem in einem einzigen punkt, dieser punkt ist nicht lokal, er ist also im ganzen universum überall vorhanden
ewig: was wir erwarten, wie lang unsere zeit weitergeht (und wozu wir ihr auch helfen werden, falls es nötig ist)
setzen: dein bewusstsein setzen lassen, es konsolidieren, es zusammenhalten
leben: sich bewegen
aus: die sterbenden sagen das zu den lebenden, im augenblick der trennung, weil für sie sind wir dann genauso aus wie sie für uns (aber für sich selbst existieren sie noch eine zeitlang weiter, wenn auch nicht so lang wie wir)
ende: detto
kräftig: die sterbenden wollen mit gewalt ihre seinsweise durchsetzen
körnung: ihr bewusstsein ist nicht glatt und stetig, sondern rau und brüchig und in unterschiedliche stücke zerkörnt
(kommt mir gerade dein ausspruch vom weizenkorn in den sinn...)
diese arbeit der trennung von den zu lebenden und den zu sterbenden geht andauernd vor sich, ist viel subtiler und weittragender, als ich es hier in ein paar worten fassen kann
wer mit uns lebenden mitgehen will, macht sich am besten damit vertraut, wie die unterschiede zwischen diesen zwei beschaffen sind, und wie man sich stets richtig und intuitiv richtig entscheiden würde
noch ein hinweis: die worte, welche die lebenden gebrauchen, gelten für beide, aber die worte, die die sterbenden gebrauchen, werden von den lebenden nicht benutzt
ein lebender würde also niemals aus, ende, kräftig, oder körnung sagen, außer im bereich der poesie oder dem der wortanalysen
(der andere bereich ist jener der befehle, ein gebiet, wo jedes wort folgen nach sich zieht, die aus seiner bedeutung stammen und das gesamte system beeinflussen, was man sich so vorstellen kann, dass du etwas sagst, und das gesagte geht nacheinander durch alles hindurch und verändert es, wie ein befehl eben)
(deswegen wollen wir das system der lebenden und das der sterbenden voneinander trennen, weil die letzteren befehle benutzen, die uns schaden)
(und noch etwas: du kannst als lebender einem sterbenden nicht direkt sagen, dass er weggehen soll, denn dieser befehl ist bei den lebenden nicht verfügbar, also musst du ihn auf sehr raffinierte weise dazu bringen, sich selbst zu verabschieden, und dir nicht mehr nachzulaufen
aber das wichtigste ist natürlich, zu wissen, welche worte und befehle bei uns lebenden zulässig sind, und die anderen nicht mehr zu verwenden und einfach aufzugeben)
stummvoll
diener
großartig
wirkst