Das Problem der Karmalehre

Ich meinte damit eigentlich, dass es für das Universum "gut" und "böse" möglicherweise gar nicht gibt und dies nur Konstrukte sind, die der menschlichen Beschränktheit entsprungen sind. Wir müssten ja wissen nach welchen Kriterien der Kosmos unsere Handlungen einteilt...
Dann wäre die Frage, ob das Universum ein mechanisches ist und deshalb an Gut und Böse wie eine Maschine gar nicht herankommt und deshalb nicht kennen kann oder ob es etwas ist, das über Gut und Böse steht.
Wir Menschen aber plagen uns stets sehr ernsthaft mit der Frage über Gut und Böse, während das Universum damit keine Plage zu kennen scheint. Es zieht in aller gesetzmäßigen Ruhe seine Kreise, während wir immer wieder Unruhen erleben und neue Gesetze erlassen müssen.
 
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Wir Menschen aber plagen uns stets sehr ernsthaft mit der Frage über Gut und Böse, während das Universum damit keine Plage zu kennen scheint. Es zieht in aller gesetzmäßigen Ruhe seine Kreise, während wir immer wieder Unruhen erleben und neue Gesetze erlassen müssen.
Wir machen uns ja auch keine Sorgen über Gut und Böse unserer kleinsten körperlichen Teilchen. Erst dann, wenn wir krank werden vielleicht.
Und so dermaßen destruktiv, dass wir das Universum schädigen könnten, sind wir Menschen nicht.
 
Karma ist ja das Prinzip von Aktio gleich Reaktio. Also nach jeder Handlung, folgt eine der Handlung entsprechende Reaktion die sich auf den Betreffenden auswirkt. Das klingt für mich logisch. Nun ist es ja aber so, dass Karma auch nach guten und schlechten Taten urteilt.

Nein. Karma "urteilt" nicht, da es ein kosmisches Naturgesetz ist. Wie du bereits schriebst: Auf jede Aktio folg eine Reaktio gleicher Stärke. Wenn du Bohnensamen sähst, wirst du keine Äpfel ernten. Heilige Kühe oder irgendwelche andere Tiere haben damit nichts zu tun. Ein Tier zu schlachten erzeugt Karma durch das Töten eines Lebewesens, nicht etwa weil das Tier "heilig" gewesen wäre.
Das Universum kümmert es allerdings nicht, was wir tun - deshalb gilt Karma für alle Lebewesen und in gewisser Weise für alle Phänomene.
 
Nein. Karma "urteilt" nicht, da es ein kosmisches Naturgesetz ist. Wie du bereits schriebst: Auf jede Aktio folg eine Reaktio gleicher Stärke. Wenn du Bohnensamen sähst, wirst du keine Äpfel ernten. Heilige Kühe oder irgendwelche andere Tiere haben damit nichts zu tun. Ein Tier zu schlachten erzeugt Karma durch das Töten eines Lebewesens, nicht etwa weil das Tier "heilig" gewesen wäre.
Das Universum kümmert es allerdings nicht, was wir tun - deshalb gilt Karma für alle Lebewesen und in gewisser Weise für alle Phänomene.

Es ist aber etwas anderes ein Raubtier wie einen Hund oder eine Katze zu töten, die selber ohne mit der Wimper zu zucken töten. als eine Kuh, die selber normalerweise kein Wesen tötet. :)
 
Hallo liebe Community,

zunächst einmal: ich bin Agnostiker, möchte aber eine spirituelle Richtung finden, die zu mir passt. Ich bin also noch ein Suchender. Soviel zu meinem "Glaubenssystem".
Nun zum Thema: Ich habe mich nun seit geraumer Zeit mit dem Thema Karma und Reinkarnation beschäftigt und diesbezüglich Überlieferungen verschiedener Kulturen studiert. Mir sind dabei aber immer wieder Fragen aufgestoßen und ich hoffe, dass man mir hier darüber ein wenig Aufklärung verschaffen kann.

Karma ist ja das Prinzip von Aktio gleich Reaktio. Also nach jeder Handlung, folgt eine der Handlung entsprechende Reaktion die sich auf den Betreffenden auswirkt. Das klingt für mich logisch. Nun ist es ja aber so, dass Karma auch nach guten und schlechten Taten urteilt. Es gibt also gewisse seelische Reinheitsgebote die man einhalten muss, um sich karmisch nicht zu belasten.
Im Hinduismus gilt die Kuh als Heilig und darf folglich nicht einfach so zum Verzehr geschlachtet werden. Das wäre laut hinduistischer Lehre eine karmische Belastung, also eine schlechte Tat.
Im germanischen Heidentum heißt Karma "Ørlœg". Kulturell sind da aber die Reinheitsgebote anders. Die Kuh durfte zum Verzehr geschlachtet werden, sie galt nicht als heilig. Es ist doch aber so, dass Karma ein universelles Prinzip ist, also auch universell gilt und nicht vor soziokulturellen Normen halt macht. Der Hindu würde nun sagen: "du hast eine unheilige Tat begangen und schlechtes Karma auf dich geladen". Der Germane würde sagen: "die Schlachtung der Kuh verstößt nicht gegen das Ørlœg".
Einer von beiden muss falsch liegen. Sie können nicht beide recht haben, denn Karma ist ein dualistisches Konzept. Das führt zu der ersten Frage: nach welchen Kriterien richtet bzw. urteilt Karma? Was ist in den "Augen" von Karma gut und was böse? Und was wenn der Hindu aus Überlebensnot die Kuh schlachten musste. Woher weiß ich in welchen Fällen es eine Ausnahmeregel gibt bzw. wann Karma "ein Auge zudrückt"?

Nun zur Reinkarnation. Nach unserem physischen Tod wird, durch welche kosmische Kraft auch immer, entschieden in welche astrale Ebene wir weiterleben werden. Wenn der Mensch sich seelisch weiterentwickelt hat, dann wird er in höhere Ebenen aufsteigen, wenn er sich verschlechtert hat, dann wird er in tiefere Ebenen (man könnte je nach Schweregrad "infernalische Ebenen" sagen) absteigen und wer sich nicht großartig verändert hat, der ist quasi dazu verdammt immer wieder auf der Erde zu reinkarnieren um seine "Lektion" zu lernen. Die Frage ist nun: wie kann ich aus den Fehlern meines früheren Lebens lernen und mich weiterentwickeln, wenn ich mich nach meiner Inkarnation gar nicht mehr an diese Fehler erinnern kann? Das ist als würde ein Arzt einem Alzheimerkranken Patienten sagen: "kommen Sie in 3 Jahren wieder in meine Praxis. Die Adresse schreibe ich Ihnen selbstverständlich nicht auf, denn Sie werden den Weg hierher schon irgendwie finden. Wenn nicht, dann haben Sie eben Pech gehabt".
Das macht die Reinkarnation für mich einfach unglaubwürdig. Kann es nicht möglich sein, dass spirituelle Wesen verschiedener Planeten und/oder Dimensionen in einen menschlichen Körper inkarnieren um ein Erfahrung als Mensch zu machen? Diese ganze Reinkarnationslehre klingt mir zu sehr nach dem judäo-christlichen Himmel-Hölle-Prinzip. Warst du gut, dann wirst du in irgend so einer komischen, nicht näher benannten Lichtebene mit Engeln durch die Lüfte tanzen. Warst du schlecht, dann wirst du auf die Erde als Mensch wiedergeboren und darfst den ganzen Blödsinn so oft wiederholen bist du dich nach meinem Gutdünken weiterentwickelt hast. Mit "meinem" meine ich natürlich die treibende Kraft hinter diesem ganzen Theater, also der Kosmos oder wer oder was auch immer hinter diesen unlogischen Mechanismen stecken mag.

Nun zuletzt meine Vermutung: so wie ich informiert bin, wurde die Karmalehre zu einer Zeit verbreitet, wo es noch keinen Staat gab, keine zivile und rechtliche Ordnung. Was also, wenn Karma nur ein erfundenes Konstrukt ist, dass man den Leuten oktroyierte, um für Recht und Ordnung zu sorgen. Wenn die Menschen Angst vor einer höheren, nicht erfassbaren, strafenden Macht haben, dann hüten sie sich davor, schlechte Dinge zu tun. Karma diente also als eine Art unsichtbarer Gesetzeshüter.
So konnte man geschickt für ein mehr oder weniger soziales Miteinander sorgen und verhindern, dass sich der Stärkere einfach durchsetzt und sich nimmt was er will.
Der Grund weswegen es mir schwer fällt an Karma zu glauben ist der, weil es für mich einfach keinen logischen Sinn ergibt und sich mehrfach widerspricht. Ich glaube wir messen uns Menschen zuviel Bedeutung zu. Was wenn es das Universum gar nicht kümmert was wir machen?
Es wäre interessant wie ihr dazu steht und was ihr über dieses ganze Thema denkt.

Ja, Karma lässt entscheidende Fragen offen.
ZB die Frage, wie es überhaupt entstand.
Wenn wir nur das ernten, was wir gesät haben, wie konnte dann ein erster Täter ein erstes Opfer töten?
Es müsste ja selbst schon mal getötet haben, aber dann wäre es ein früherer Täter.
Außerdem ist zwar actio =reactio, aber da kommt 's auch stark darauf an, wer oder was das Gegenüber ist.
Schlägt man auf eine Betonmauer, verletzt man sich leicht selbst, bei einer Gummiwand aber nicht, auch wenn der Krafteinsatz gleich ist.
Oder, auf den Menschen bezogen - ärgert man einen Phlegmatiker, kriegt man eine andere Reaktion als bei einem Choleriker usw.
 
Ja, Karma lässt entscheidende Fragen offen.
ZB die Frage, wie es überhaupt entstand.

Wenn Karma dadurch entstand dass wir uns einst von Gott getrennt haben, dann wird es aufgelöst indem wir wieder zu ihm zurückkehren.

Wenn wir nur das ernten, was wir gesät haben, wie konnte dann ein erster Täter ein erstes Opfer töten?

Es wird sich langsam aufgeschaukelt haben. Es fängt meist mit einer kleinen Lüge, einem Missverständnis oder einem Spass an. Dann schaukelt es sich immer weiter auf bis zum Massenmord.
 
Wenn Karma dadurch entstand dass wir uns einst von Gott getrennt haben, dann wird es aufgelöst indem wir wieder zu ihm zurückkehren.

Ja, WENN!

Es wird sich langsam aufgeschaukelt haben. Es fängt meist mit einer kleinen Lüge, einem Missverständnis oder einem Spass an. Dann schaukelt es sich immer weiter auf bis zum Massenmord.

Spielt keine Rolle.
Der erste Mensch, der angelogen wurde, muss das verdient haben.
 
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Und wie is das mit Katzen? Kriegen die auch für jede Maus Karma und so? Nee, ja, Karma meinetwegen, aber ich glaube Angst braucht niemand davor zu haben. Es is wie bei Computerspielen: Du nimmst Gegenstände mit ins nächste Level, die Du nutzen kannst oder die Du am Arsch hast. Mehr nich. Manches ist cool und brauchbar und toll, anderes ist lästig bis schrecklich. Na und? Das gibt Erfahrungspunkte!
 
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