Das Mysterium des Todes

Asaliah40

Sehr aktives Mitglied
Registriert
15. Januar 2011
Beiträge
34.578
Ort
Kärnten
Das Mysterium des Todes ( gestern auf Vox)

Ich habe es mir tatsächlich, auch trotz Müdigkeit angesehen und war tief beeindruckt. Ich finde das war eine sehr gelungene Dokumentation, respektvoll und auch berührend. Ich möchte hiermit so einige Eindrücke von mir hier wiedergeben, und vielleicht hat es ja noch jemand gesehen, und schildert seine Eindrücke darüber.
Es begann Anfangs damit, dass die verschiedenen Teilnehmer kurze Statements über den Tod abgaben, dennoch noch ohne wesentlichen Inhalt. Da waren Bestatter, Gerichtsmediziner, Notfallmediziner, Physiker, Theologen, Astronaut, Pastoren und es kamen auch diejenigen in der Dokumentation vor die selbst betroffen waren, sei es durch eigener Erkrankung, Verlust des Partners ,Suizid, Kinder, Nah- Tod- Erlebnis, oder einen älteren Herrn , der sich mit den Stimmen aus dem Jenseits beschäftigte, seit vielen Jahren. Alles wurde sachlich, liebevoll, respektvoll abgehandelt, was mich schon mal sehr beeindruckte.
Beispiele aus der Doku: Eine junge Frau verlor durch einen Unfall, ihren Partner, sowie ihre beiden Kinder mit 22 Monaten und 6 Jahren. Alleine ihr bei ihrer Trauerbewältigung zuzuhören,( könnte einem das Herz zerreißen, tat es aber nicht) war zutiefst berührend, was sie in dem Moment der Todesnachricht ihres Mannes empfand, wie sie die letzten Tage ihrer Kinder die sie begleitete, empfand, was ihr davon so wichtig erschein als Erinnerung, das sie auch heute mit ihnen in ihrem Herzen lebt, wie sich von Anfang damit auseinandersetzte , alles vom ersten Moment an, von der Seele schrieb, sogar ein Buch darüber herausbrachte , und alles von Anfang an, trotz des Schmerzes mit so einer tiefen Liebe, das man ( ich ) denken könnte, wow, diese Liebe ist nicht von dieser Welt. Wie wichtig es ihr war ihre Lieben zu sehen, wie sie dennoch ob des ganzen Schmerzes, sie tiefe echte Lebensfreude empfand und auch heute wieder einen Partner hat , den sie liebt, der aber genau weiß und es auch versteht , dass er mit ihren Verstorbenen Lieben, sie zu „teilen“ hat.
Die Bestatter, wie pietätvoll sie mit den Verstorben umgehen, welchen Respekt sie dem Toten noch immer erweisen, wie vorsichtig sie sind und auch die Angehörigen in ihrer Trauer begleiten, genauso Ärzte Hospizangestellte, welche schier unermessliche Aufgabe jeder einzelne zu erfüllen hat und auch erfüllt. Die Trauerbegleiter , Gerichtsmediziner, auch bei einem Suizid, wie sie auch. Hier ihre und die Würde des Verstorbenen waren, trotz der Aufgabe die sie zu erfüllen haben, einfach beeindruckend. Der heutige Therapeut der sein Nah- Tod- Erlebnis erzählte, die drei schwer krebskranken Patientinnen, die trotz unterschiedlichen Alters sich mit dem Tod und dem Sterben auseinandersetzten, ( eine starb 22 Tage nach den Aufzeichnungen dieser Doku und die anderen beiden 14 Tage danach ), sahen frisch und gelöst und glücklich aus.
Keiner hatte wirklich Angst vor dem Tod, eher der Wunsch so weit als möglich ohne Schmerzen , einschlafen zu dürfen, jeder glaubte für sich auf die eigene Art , an eine Seele, jeder beschrieb es für sich anders und es war dennoch dasselbe im Endeffekt, ( jeder hat seine eigene Wahrheit , die irgendwann zur gemeinsamen Wahrheit wird ) an ein „Weiterbestehen“ glaubten die meisten in dem Bericht , und so wie sie an eine Liebe ( universell ) glaubten, also muss man nicht an einen Gott, Allah oder was auch immer glauben- denn alles scheint sich in Liebe aufzulösen, egal ob Physiker oder Private oder diejenigen die in dem Bereich begleiten, waren sich alle einig , auch das sie es für möglich finden, entweder in einem Nichts zu sein, das es aber nicht ist, oder das sie ihre bereits vorangegangenen Toten wieder sehen. Es also kein LUL ist an eine umfassende Liebe zu glauben, was diese junge Mutter, die ihre gesamte Familie verlor beindruckend schildern konnte, oder der Therapeut, der eben sein Nah- Tod-. Erlebnis berichtete
Auch der Astronaut , der sehr sachlich mit dem Thema Tod umging, meinte , wenn man die Erde/den Planeten von oben sieht , ja dann sieht man , wie wir hier her unten klein sind, vergleichbar wie Ameisen, auf der Erde und eigentlich ohne Bedeutung, für die Erde/Natur, und dennoch glaubte auch er an mehr- es war faszinierend. Oder der alte aber rüstige Herr, der die Stimmen seiner verstorbenen Frau oder seines verstorbenen Vaters aufzeichnete aus dem Jenseits, glaubhaft , voller Überzeugung, und ebenso keine Angst vor dem Tod hat , sondern eher vor dem Sterbeprozess, den er sich eben nicht schmerzvoll erhofft.
Für mich ist es tröstlich zu wissen , wie mit einem nach dem Tod umgegangen wird und auch tröstlich daran glauben zu dürfen, das es eventuell weitergeht, anders aber dennoch und man seine Lieben wieder sehen kann- vielleicht, denn beweisen kann man es nicht, doch vieles , wen man den Bericht sah, sprach dafür und sei es durch meine Wahrnehmungen und Gefühle dabei und auch eigenem Erlebten , da ich oft den Erzählern dieser Doku beipflichten konnte. Am Ende – alles was bleibt ist Liebe, so wie es im Leben der wichtigste Bestandteil sein sollte.

LG Asaliah:)
 
Werbung:
Am Ende – alles was bleibt ist Liebe, so wie es im Leben der wichtigste Bestandteil sein sollte.

LG Asaliah:)
Hallo Asaliah :)

dieser Satz ist sehr stimmig für mich- danke!
Ich hab es auch gesehen, gestern und habe es so empfunden, wie Du es beschreibst. Bei der Frau, die mit dem Verlust ihrer Familie auf so einzigartige Weise versucht damit umzugehen, kämpfte ich allerdings mit den Tränen. Ich bin auch Mutter von 2 Kinder und verheiratet und da läuft automatisch das eigene Programm ab: was wäre wenn...
Dieses Schicksal ist so unbegreiflich und zermürbend, dass es einem sprachlos macht- sie selber findet jedoch (zum Glück) eine Sprache dafür. Und zwar eine absolut liebevolle.
Ich kannte die Frau und ihr Schicksal schon vorher und auch ihr Buch winkte mir in der Buchhandlung bereits zu, aber ich konnte es nicht kaufen.....

Und dass, obwohl ich für mich mit Sicherheit weiß, dass es ein Leben nach dem Tod gibt! Ich weiß, dass wir einen Seelenlichtkern haben, der nach unserem körperlichen Verfall weiterbesteht.
Aber das Weiterleben mit solch einem Schicksalsschlag, dass ist das Unvorstellbare für mich.

liebe Grüße,
glasklar
 
Hallo Glasklar ,

kann ich nur zu gut verstehen, und das es einen ganz schön mitnehmen kann, ja das habe ich sehr wohl gespürt, aber wie du auch bemerkt hast, dieses wirklich aufrichtige liebevolle Erzählen ihres Schicksals hat mich zutiefst beeindruckt.

Besonders als sie den Ablauf des Tages des Unfalls erzählte, und eben dabei erwähnte , das ihr Sohn der ja bald 7 Jahre hätte werden sollen, nicht mehr so "kuschelig" war, oder sein wollte, und an diesem ungewöhnlichen Morgen seine Mami nicht mehr auslassen wollte und dies ihr auch sagte, mit den Worten : Ich bleibe ab jetzt bei dir und lass dich nicht mehr los....das war Gänsehaut pur bei mir - so wie eine Vorahnung....
Mein verstorbener Partner , im nachhineingesehen - erinnerte ich mich immer wieder daran, verabschiedete sich anders von seinen Kumpeln , Bekannten....auch wie eine Vorahnung...

Ja, ich kann verstehen , das man sich mitten im Leben damit lieber nicht auseinanderstzen will und schon gar nicht daran denken möchte das die Kinder vor einem gehen, hat auch sie gut erklärt....

Deswegen die Idee des einen Bestatter mit der Sterebakedemie, fand ich auch gut, denn früher war es ein "normaler " Ablauf das die Oma oder eben ein Verwandter im Nebenzimmer starb und die Kinder heraussen spielten und immer wieder mal ins Zimmer liefen, also so gesehen , viel natürlicher Prozess als heutzutage....

Jedenfalls toll das du dir das angesehen hast und konntest! Respekt!

LG:)
 
Eine "richtige" Reihenfolge dem Alter entsprechend zu gehen, das wäre wünschenswert. Aber da man es nicht wissen kann, wann und wo es jemanden den man liebt trifft, möchte ich mich gedanklich nicht damit auseinandersetzen. Sonst würde ich mir mental zu viel zumuten.
Ich glaub auch nicht, dass es der Zweck ist. Man muss es nachher sowieso annehmen, wie es kommt.
Die Dinge haben ihren Lauf. Jeder hat seinen "Patezettel" schon am Buckel, wie man bei uns so schön sagt. Aber man weiss es nicht.
Ich habe keine Angst vorm eigenen Tod.

Die Akademie fand ich im ersten Moment etwas befremdlich, sowas kannte ich nocht nicht. Doch je mehr dieser Mann darüber sprach und vor allem WIE er darüber sprach, wurde es immer normaler für mich. So wie Du es schon gesagt hast, mit der Oma, die damals im Nebenzimmer aufgebaart war hat das heute nix mehr zu tun. Alles vereinzelt sich.

Stark berührt haben mich auch seine Schauräume mit den Gegenständen mit denen das Herz eine Verbindung zu Verstrobenen aufbauen kann, um dann die Trauer auszuleben.
Und dieser Raum, mit den Steinehaufe, der zur Türe als "Schicksal" ins Wohnzimmer reinkommt: das war so gut dargestellt- er hat sich wirklich viele Gedanken gemacht!

Der Tod gehört zum Leben, sowie die Geburt und die Liebe.


l.g. glasklar :)
 
Ja, bin ich ganz bei dir!:)

Ja der Raum mit den Steinen, da habe ich zuerst mal verwundert geschaut , und mir gedacht , was will er damit zeigen, und er hat es dennoch dann gut erklärt , mit dem was man sich lieber nicht so gern ansieht und es dennoch zum Leben gehört....interessant auch die Schüler und ihre Eindrücke, besonders als er sie an das Leichenbett eines Verstorbenen führte und sie davor mit dem noch nicht kofrontiert waren, größtenteils...

Ja, die Geburt ist der Anfang des Sterbens, und jeder Augenblick ist sooo kostbar, da man im nächsten Moment nicht mehr "da sein " kann, und auch ich will mich nicht jeden Tag damit befassen , aber es ist für mich interessant dies so nah an mich ranzulassen , und es aus den verschiedenen Aspekten betrachten zu können. Ich habe mir am Schluß auf jeden Fall Gedanken gemacht , eigentlich sollte ich ein Testament machen - nicht wegen eines Erbes wegen , :Dhob nix, sondern vielleicht um Dinge die man nicht so sagt oder bespricht "dazulassen" als mein Vermächtnis?? Und das ich auf jeden Fall wieder Sterbebegleitung machen möchte...

LG:)
 
Hallo ihr zwei,

ich habe es auch gesehen. Leider nicht ganz weil ich eingeschlafen bin. Habe es aber aufgenommen und werde den Rest mir noch anschauen. :)

Ich musste erst mal weinen als ich die junge Mutter sah wie über den Tod ihrer Kinder und ihres Mannes gesprochen hat.
Diese Frau ist wirklich bewundernswert!

Für mich ist der Tod kein Tabuthema. Vielleicht weil ich schon so oft damit konfrontiert wurde.
Ich selbst habe keine Angst vor meinem Tod. Vielleicht schon eher vor dem Sterben. Aber auch das nicht wirklich. Wirklich Angst habe ich eigentlich nur einen geliebten Menschen durch den Tod zu verlieren. Der Verlust und das Loch das bleibt das ist doch das eigentlich schlimme.
Ob so ein Schmerz wirklich jemals aufhören kann? Ich weiß es nicht. Diese junge Frau konnte zumindest unglaublich gut damit umgehen.

Ich bin Krankenschwester und mit 17 habe ich schon die ersten Menschen hautnah sterben sehen und sie dann in den Leichenraum gebracht...
Vor zwei Jahren war ich bei meiner Mama am Bett gesessen als sie starb.
Seit dieser Zeit beschäftige ich mich ganz intensiv mit dem Thema.

Und es passiert mir nun auch immer häufiger, dass ich in meinem beruflichen Alltag genau dann und dort Dienst habe wo Menschen sterben....
Ich bin seit 11 Jahren in der häuslichen Krankenpflege.
Mir ist es unheimlich wichtig, dass Menschen in Würde, ohne Schmerzen und Angst sterben. Besonders schön ist es wenn sie zu Hause im Kreise ihrer Lieben gehen dürfen.


Elisabeth Kübler-Ross hat gesagt: " Der Tod ist nur ein Umzug in ein schöneres Haus."

Alles Liebe :)
 
Ich habe mir am Schluß auf jeden Fall Gedanken gemacht , eigentlich sollte ich ein Testament machen - nicht wegen eines Erbes wegen , :Dhob nix, sondern vielleicht um Dinge die man nicht so sagt oder bespricht "dazulassen" als mein Vermächtnis??
LG:)

Das finde ich eine sehr schöne Idee. Ich glaube einige Menschen wären Dir dankbar dafür. Eben damit sich die Hinterbliebenen nicht in Kummer krämen über Dinge, die vielleicht nie geklärt wurden, Streitigkeiten oder Missverständnisse. Oder einfach um die Liebe einmal so richtig auszudrücken und denjenigen mit auf dem Weg zu geben.

Und das ich auf jeden Fall wieder Sterbebegleitung machen möchte...
LG:)
Also da kriegst Du jetzt von mir ein "Hut ab" :angel2:

l.g. :):)
 
Elisabeth Kübler-Ross hat gesagt: " Der Tod ist nur ein Umzug in ein schöneres Haus."
Wie wahr, liebe Schuppi, wie wahr.
Und das selber gehen ist deswegen für mich auch nicht schlimm weil ich das weiß, nur das "Gehen lassen".
Genau genommen ist es ein Ego-Thema:"Mir geht dieser Mensch so ab", "Was mache ich nur ohne dich". Eigentlich bezieht es sich nur auf sich selbst. Hart aber wahr.

Es ist sicher kein "Zufall", dass sich die Sterbe-Fälle häufen, wenn Du Dienst hast. Wahrscheinlich bist Du in dieser Situation genau die Richtige für den sterbenden Menschen.

lg. :)
 
@Schuppi,

ich finde Menschen die so wie du jeden Tag hautnah am Geschehen sind und dennoch die unermessliche Kraft haben , diese Menschen würde- und liebevoll zu begleiten äusserst Achtenswert.

Ich denke, ohne diese Erfahrungen sei es beruflich oder privat mit dem Tod , wobei das Private meistens emotional schmerzlicher ist, man dieses kaum glauben kann, was im Bereich der Liebe eigentlich möglich ist.

Schön das du es dir auch angesehen hast und auch meinen Respekt !

LG:)

Nachsatz: was mich schon noch immer erstaunt ist, und auch in der Doku erstaunte, wie sehr Selbstmord immer noch ein Tabuthema ist....
 
Werbung:
Das finde ich eine sehr schöne Idee. Ich glaube einige Menschen wären Dir dankbar dafür. Eben damit sich die Hinterbliebenen nicht in Kummer krämen über Dinge, die vielleicht nie geklärt wurden, Streitigkeiten oder Missverständnisse. Oder einfach um die Liebe einmal so richtig auszudrücken und denjenigen mit auf dem Weg zu geben.


Also da kriegst Du jetzt von mir ein "Hut ab" :angel2:

l.g. :):)

:):umarmen:danke , muss aber nicht sein...tun ja viele, GSD, Tatsache ist , das ich es gern gemacht habe , Menschen bis zu ihrem Ende zu begleiten und daher das was in der Doku gezeigt wurde bestätigen kann , und die Erfahrungen einfach wundervoll für einen selbst sind. Und mir gestern bewusst wurde , das ich das vermisse...

Ja, man sagt man soll zu Lebzeiten schon darauf achten alles zu sagen, was man zB.: seinen Lieben sagen möchte, doch es gibt soviele Umstände im Leben , wo man es entweder grad vergisst oder ein Streit es beeinträchtigt und, und und , daher wäre es mE. eben ein guter Gedanke, alles was man so fühlt und denkt ,auch über den Tod , den man wohl selten mit jemanden bespricht , ausser man ist davon gerade betroffen, das als Vermächtnis, vielleicht auch zum Trost hinterlässt.;)

LG:)
 
Zurück
Oben