Das große Vogelsterben?

DruideMerlin

Sehr aktives Mitglied
Registriert
22. August 2008
Beiträge
14.400
Ort
An den Ufern der Logana
Wie in jedem Jahr hatte ich mich im vergangenen Winter mit Vogelfutter eingedeckt, um meinen Freunden das Überwintern zu erleichtern. Der Tisch war also gedeckt, aber die Gäste blieben aus und nur noch wenige fanden sich ein. Zuerst dachte ich, dass sie wohl anderorts eine besser Stelle gefunden hatten. Aber nein, in der Zeitung las ich davon, dass es nicht an meiner Futterstelle lag, sondern der Bestand europaweit auf 43% zurückgegangen ist.

Es war aber kein vorübergehendes Ausbleiben, auch im Frühling blieb das Zwitschern der Jungvögel aus und selbst die wenigen scheinen inzwischen verschwunden zu sein. Im Augenblick sehe ich nur ein paar Amseln und die Kleineren scheinen bereits schon ausgestorben zu sein.

Keine Spatzen mehr, die in den Straßencafés frech zwischen den Stühlen umherhüpften oder Schwalben, die vom kommenden Wetter künden könnten. Es ist draußen still geworden?


Merlin
 
Werbung:
Das ist sehr traurig... ich weiss ja nicht, in welcher Gegend Du zu Hause bist, aber bei uns fliegen sehr viele Vogelarten, Amseln, Stare (haben ihr Nest jedes Jahr unter unserem Dach), Schwalben, Rotkehlchen, Spatzen, Eichelhäher, Rabenkrähen, Elstern und dann natürlich die Falken und Bussarde, fliegen auch jede Menge........
 
@DruideMerlin

Das fiel mir auch schon auf, auch hier in Dortmund gab es Abweichungen, so waren im Frühling 2017 viel zuwenige Vögel aktiv. Es war so still, kein Vogelgesang und auch keine Vögel zu sehen, dass es schon gruselig anmutete. Hier sieht man nur noch Tauben und Raben oder Krähen, die Vogelwelt ist nicht mehr so " bunt".:(

Ich hoffe nicht, dass sie ausgestorben sind oder davon bedroht, und dachte, sie halten sich nun mehr in wärmeren Gegenden auf. Aber deine Beobachtung, stimmt mit meiner überein, ich wohne am Rande eines Naturschutzgebietes, und dennoch kommen mir die Vögel so wenige vor.
 
An meinem direkten Umfeld kann es nicht liegen, denn ich lebe an der wunderschönen Lahn im Grünen. Ich hatte ja zunächst auch ein lokales Phänomen vermutet, bis ich eben über die Medien von der Sorge um den generellen Bestand in der Vogelwelt gehört hatte. Man ist in der Fachwelt aber auch etwas ratlos über die Ursachen.

Ein Punkt könnte das gleichzeitige Artensterben in der Insektenwelt sein, das mit den Insektengiften und den Monokulturen verbunden ist. Etwas das ja zum Beispiel auch den Bestand der Bienen existenziell bedroht.

Starke Wetterschwankungen in der Brutzeit der Vögel werden als zusätzliche Faktoren im Artensterben gesehen. Kann schon sein, dass es in einigen Regionen noch nicht so auffällig ist, aber im Ganzen gibt es da schon Grund zur Sorge. Es wäre ja nicht das erste Artensterben, bei dem der Mensch nicht seine Hände mit im Spiel hatte.


Merlin
 
Ein Punkt könnte das gleichzeitige Artensterben in der Insektenwelt sein, das mit den Insektengiften und den Monokulturen verbunden ist. Etwas das ja zum Beispiel auch den Bestand der Bienen existenziell bedroht.

ja, das ist sicher ein ganz großes Problem, bei uns gibt's zwar noch sehr viele Insekten und auch Bienen, aber sie sind definitiv massiv bedroht, ich sehe aber auch, dass schon viele Menschen umdenken und man kann selbst auch einiges tun, zB Insektenhotels im Garten aufstellen, beim Rasenmähen darauf achten, dass man die blühenden Pflanzen für die Bienen stehenlässt, auf Insektensprays verzichtet usw.
Ich hab zB einen Margeritenbusch, der hat hunderte Blüten und da geht's zu, wie am Jahrmarkt, da tummeln sich sehr viele Bienen, Hummeln etc.
 
Ja, auch für mich ist das Mitgefühl sehr wichtig und das beschränkt sich nicht nur auf die Menschen. Ich fürchte aber, dass wir damit die Welt nicht retten werden.

An andere Stelle wurde schon davon geschrieben, dass der Mensch im Gegensatz zum Tier weiß, wann er genug hat – aber gerade hier wird dieses Unvermögen deutlich. Der Profit ist leider das Goldene Kalb, das unter keinen Umständen geschlachtet werden darf. Still und leise werden sich wohl noch viele Arten verabschieden, bis das Schweigen auch den Menschen selbst erreicht.


Merlin
 
Werbung:
An andere Stelle wurde schon davon geschrieben, dass der Mensch im Gegensatz zum Tier weiß, wann er genug hat

Leider ist das Gegenteil der Fall, wie du ja schon sagtest... nur, oder gerade deshalb ist es wichtig, sich dem nicht unterzuordnen, sondern sein eigenes Ding durchzuziehen und wenn mein Nachbar behaupten würde, ich hätte den ungepflegtesten Rasen in der ganzen Umgebung, dann könnte ich ihm nur antworten, dass es mich weit glücklicher macht, die Bienen beim Pollensammeln zu beobachten, als auf einem Golfrasen auch noch die kleinen Gänseblümchen abzuschneiden.
 
Zurück
Oben