Das Buch Enoch & andere apokryphe Schriften

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Was mich auch sehr interessieren würde ist, was Ihr von der Jovian-Offenbarung haltet?
Die findet Ihr hier: http://thuletempel.org/wb/index.php?title=Jovian-Offenbarung

Ich konnte leider bis heute nicht herausfinden, welchem Ursprung sie ist, also von welchen Schriften sie stammen soll.
Mein wissenschaftlicher Verstand würde an dieser Stelle sagen: Nun, dann ist sie vermutlich frei erfunden.
Aber wenn ich das lese, kann ich das nicht einfach als Unsinn abtun.

Weißt irgendwer mehr über dessen Herkunft?
 
Apokryphen/Nag-Hammadi:

Der Input ist wirklich enorm,beschränke mich deswegen erst einmal auf einen Text. Habe bisher ca. sieben Seiten an Stichpunkten, miteinbezogen die Auseinandersetzung mit Sekundärliteratur. Finde das Thema superspannend und gebe hier mal wieder was ich durch die Auseinandersetzung mit der Schrift ohne Titel bisher in Erfahrung bringen konnte, oder was mir selektiv relevant erscheint.
Zu den Nag-Hammadi Schriften: Die Experten gehen davon aus das die Texte weitestgehend aus dem griechischen übersetzt wurden, die hier verwendete Sprache ist sahidisch(ein koptischer Dialekt. Wie die Experten zu der Annahme gelangen bleibt mir erst mal schleierhaft(Übersetzung aus dem Griechischen) und wurde auch nicht näher erläutert. Ideen? Die Datierung der Texte fällt in die erste Hälfte des 4.Jhd., diese können durchaus auch älter sein, wegen der Übersetzung. Die meisten gnostischen Texte entstanden vor dem entgültigem Siegeszug des Christentums, durchaus auch schon zw.1.Jhd-2.Jhd. Die synkretische Welt der Spätantike spiegelt sich im Charakter des o.g. Textes, also die verschiedenen Einflüsse, diese weisen Elemente aus ägyptischen, griechischen, jüdischen und christlichen Mythen auf. Am allerwenigsten aus dem christlichen.Jesus wird nur zwar erwähnt, über das historische Wirken Jesus wird nicht berichtet. Jesus ist in seinem kosmischen Bereich tätig und wirkt in der Sphäre Sabathots. Die Bezüge zum AT sind deutlich prägnanter, wobei das Christentum natürlich auch darauf aufbaut. Es gab verschiedene gnostische Gruppierungen, diese standen im Austausch miteinander-deswegen sind die Schriften auch nicht alle aus einem Guß. Besonders interessant und erwähnenswert finde ich in dem Zusammenhang die Ophiten, diese schreiben der Schlange im Paradies eine göttliche Natur zu, was auch in der Schrift ohne Titel zum Ausdruck kommt. Also eine gänzlich andere Interpretation und Auslegung im Vergleich zur alttestamentarischen Auffassung die sich im Allgemeinen durchgesetzt hat, wobei die Schlange dämonisiert und mit dem „Bösen“ per se gleichsetzt wird, genauso wie das Weibliche(Eva). In einem anderen Nag Hammadi-Text las ich sogar noch deutlichere Kritik am Gottesbild, in Bezug auf die Paradiesgeschichte(kann ich leider nicht mehr finden in der umfangreichen Sammlung, sorry). „Kein Wunder“ jedenfalls das die Gnostiker verfolgt und iwann ausgerottet wurden, das waren wohl zu brisante und kritische Gedankengänge. Diese frühen religionskritischen Ansätze, finde ich sehr interessant.Umso größer das Wunder, das diese Texte bis in die heutige Zeit überlebt haben. Prägnant ist auch das Ägypten als Symbol des Paradieses gesehen wird, hier gibt es noch eine Querverbindung zu einem anderen Nag Hammadi Text, siehe Asklepius/Über das Ende Ägyptens und der Welt:“ Oder bist du (etwa) unwissend, oh Asklepius, (darüber, daß) Ägypten (das) Abbild (5) des Himmels ist? (…) Oh Ägypten! Ägypten aber wird werden wie die Fabeln.(...)“
Die mythologischen Bilder und theologischen Bezüge stammen aus unterschiedliche Weltanschauungen, die zur Zeit der Entstehung des Textes in Ägypten präsent waren. Eine Mischung aus griechischer und ägyptischer Mythologie und Bezüge zum AT(Judentum und Christentum). Es werden Tiere genannt , die aus Kulten der hellenistisch-ägyptischen Zeit bekannt sind: Phönix und heilige Stiere. Parallelen sehe ich zu den Archonten und Erzengeln und dem Fall des Archonten und derm Fall Luzifers.Einige Motive finden sich im AT. Bezüge kann ich auch zur Kabbalah ausmachen, die stufenweise Entstehung/Schöpfung verschiedener Sphären/Himmel, hier Äonen gennant. Die Trennung zwischen oberer und unterer Weltdurch, welcher als Vorhang bezeichnet wird, findet sich auch in kabbalistischen Anschauungen.Die Deutung und Sichtweise(Bezüge zum AT) ist eine völlig andere. Die Großkirche hat diese als „ketzerisch“ oder häretisch angesehen. Die Archonten könnten evt. auch mit Planetenmächten in Zusammenhang gebracht werden, wobei sie zwar eigenständig sind, dennoch eingebunden in den Kosmos/Einheit als Ganzes. Es gilt dieses zu erkennen. Ein typisch gnostisches Motiv der Errettung(den die Schöpfung ist nach gnostischer Auffassung gefallen)ist die Erinnerung an den Ursprung.- wie dies beim Archonten Sabaoth geschieht und dieser dadurch erhöht wird. Griechische Bezüge sind ganz am Anfang vorhanden, als von der Entstehung des Kosmos die Rede ist, im speziellen vom Chaos. Nach Hesidot entspring alles dem Chaos, die gnostische Sichtweise ist auch hier abweichend(siehe Theogonie Hesidot) des weiteren wenn von Eros die Rede ist oder vom Tartaros. All diese Bezüge
werden aufgegriffen und in das gnostische Weltbild einbezogen. Die Paradiesgeschichte ist besonders interessant, da wir diese aus dem AT kennen, die Deutung aber völlig anders ist. Wie gesagt spielt die Schlange eine besondere Rolle als Unterweiserin, was eventuell auf Schlangenkulte der Antike zurückzuführen ist. Die Schlange ist in der ägyptischen Religion Herr des Lebens und „Dämon“ der Zeit, wobei es auch Darstellungen der Isis gibt, die manchmal als Schlange dargestellt wird. Bezug/Schlange: Bei Philon von Byblos wird die Schlange als pneumatisches Tier bezeichnet, also vom Geist Gottes erfüllt. Die selbe Sichtweise findet sich auch hier wieder. Jedenfalls , durch den Fluch der Mächte wurde die Schlange aus dem Paradies vertrieben und ist nun Teil der gefallenen Schöpfung. Zu Eva: Eva ist hier nicht die Frau des Adams , sondern eine höhere Eva und entstammt nicht der Rippe Adams.Hier sehe ich auch ganz klare Bezüge zum Lilith-Mythos. Im Textabschnitt:“Der Plan der Archonten gegen Eva“ kommt eine deutliche Polemik gegen die Geschichte mit der Rippe zum Ausdruck:“Und laßt uns ihn in seinem Schlaf unterweisen, als ob sie aus seiner Rippe entstanden sei, damit die Frau ihm gehorchen werde (25) und er Herr über sie sei!Da lachte Eva, die eine Gewalt war, über ihren Beschluß. Sie blendete ihre Augen, und im Geheimen ließ sie ihr Abbild bei Adam. Sie ging in den Baum der Erkenntnis hinein und blieb dort.“ Was mir noch einfällt in Bezug auf die Archonten ist im griechischen Mythos das Göttergeschlecht der Titanen, die Olympier haben ja auch gegen diese gekämpft. Es ist jedenfalls ein Ringen zwischen Licht- und Finstermächten, wobei das Ende vom Lied, die Vertreibung aus dem Paradies ist. Das gnostische Motiv ist die Rückkehr des Lichtes zu seinem Ursprung . Das Ziel der Geschichte ist, die Wiederherstellung des Urzustandes. Auch interessant ist die Geschichte über die Entstehung des Menschen durch Sophia Zoe, der zuerst mannweiblich ist. Diese hermaphroditischen Bezüge kommen sehr oft vor und verweisen als Analogie auf höhere Welten, oder auch ägyptische Theologie. Die Selbstaussage der Sophia Zoe, erinnert doch stark an den Text der Bronte, sehe auch hier einen Querverweis. Deswegen relativiere ich meine Aussage und danke dir für deine Sichtweise. Habe das eher ausschließlich mit Ägypten in Verbindung gebracht, zu ähnlichen Ich-bin Ausagen der Isis. Wobei es natürlich Quatsch wäre, das dieser Text Teil der Sammlung ist, ohne Bezüge zu Gnosis. Die synkretische Vorgehensweise der Gnosis verbindet sich hier zu einem umfassenderen Gesammtbild.


Siehe hierzu folgende Quellen:

Nag Hammadi Deutsch: Studienausgabe.NHC I-XIII, Codex Berolineusis 1 und 4/ Hrg.: Hans Martin Schenke, Ursula Ulrike Kaiser, Hans-Gebhard Bethge

Mysterion und Wahrheit: Gesammelte Beiträge zur spätantiken Religionsgeschichte/ Alexander Böhling
 
Apokryphen/Nag-Hammadi:

Der Input ist wirklich enorm,beschränke mich deswegen erst einmal auf einen Text. Habe bisher ca. sieben Seiten an Stichpunkten, miteinbezogen die Auseinandersetzung mit Sekundärliteratur. Finde das Thema superspannend und gebe hier mal wieder was ich durch die Auseinandersetzung mit der Schrift ohne Titel bisher in Erfahrung bringen konnte, oder was mir selektiv relevant erscheint.
Zu den Nag-Hammadi Schriften: Die Experten gehen davon aus das die Texte weitestgehend aus dem griechischen übersetzt wurden, die hier verwendete Sprache ist sahidisch(ein koptischer Dialekt. Wie die Experten zu der Annahme gelangen bleibt mir erst mal schleierhaft(Übersetzung aus dem Griechischen) und wurde auch nicht näher erläutert. Ideen? Die Datierung der Texte fällt in die erste Hälfte des 4.Jhd., diese können durchaus auch älter sein, wegen der Übersetzung. Die meisten gnostischen Texte entstanden vor dem entgültigem Siegeszug des Christentums, durchaus auch schon zw.1.Jhd-2.Jhd. Die synkretische Welt der Spätantike spiegelt sich im Charakter des o.g. Textes, also die verschiedenen Einflüsse, diese weisen Elemente aus ägyptischen, griechischen, jüdischen und christlichen Mythen auf. Am allerwenigsten aus dem christlichen.Jesus wird nur zwar erwähnt, über das historische Wirken Jesus wird nicht berichtet. Jesus ist in seinem kosmischen Bereich tätig und wirkt in der Sphäre Sabathots. Die Bezüge zum AT sind deutlich prägnanter, wobei das Christentum natürlich auch darauf aufbaut. Es gab verschiedene gnostische Gruppierungen, diese standen im Austausch miteinander-deswegen sind die Schriften auch nicht alle aus einem Guß. Besonders interessant und erwähnenswert finde ich in dem Zusammenhang die Ophiten, diese schreiben der Schlange im Paradies eine göttliche Natur zu, was auch in der Schrift ohne Titel zum Ausdruck kommt. Also eine gänzlich andere Interpretation und Auslegung im Vergleich zur alttestamentarischen Auffassung die sich im Allgemeinen durchgesetzt hat, wobei die Schlange dämonisiert und mit dem „Bösen“ per se gleichsetzt wird, genauso wie das Weibliche(Eva). In einem anderen Nag Hammadi-Text las ich sogar noch deutlichere Kritik am Gottesbild, in Bezug auf die Paradiesgeschichte(kann ich leider nicht mehr finden in der umfangreichen Sammlung, sorry). „Kein Wunder“ jedenfalls das die Gnostiker verfolgt und iwann ausgerottet wurden, das waren wohl zu brisante und kritische Gedankengänge. Diese frühen religionskritischen Ansätze, finde ich sehr interessant.Umso größer das Wunder, das diese Texte bis in die heutige Zeit überlebt haben. Prägnant ist auch das Ägypten als Symbol des Paradieses gesehen wird, hier gibt es noch eine Querverbindung zu einem anderen Nag Hammadi Text, siehe Asklepius/Über das Ende Ägyptens und der Welt:“ Oder bist du (etwa) unwissend, oh Asklepius, (darüber, daß) Ägypten (das) Abbild (5) des Himmels ist? (…) Oh Ägypten! Ägypten aber wird werden wie die Fabeln.(...)“
Die mythologischen Bilder und theologischen Bezüge stammen aus unterschiedliche Weltanschauungen, die zur Zeit der Entstehung des Textes in Ägypten präsent waren. Eine Mischung aus griechischer und ägyptischer Mythologie und Bezüge zum AT(Judentum und Christentum). Es werden Tiere genannt , die aus Kulten der hellenistisch-ägyptischen Zeit bekannt sind: Phönix und heilige Stiere. Parallelen sehe ich zu den Archonten und Erzengeln und dem Fall des Archonten und derm Fall Luzifers.Einige Motive finden sich im AT. Bezüge kann ich auch zur Kabbalah ausmachen, die stufenweise Entstehung/Schöpfung verschiedener Sphären/Himmel, hier Äonen gennant. Die Trennung zwischen oberer und unterer Weltdurch, welcher als Vorhang bezeichnet wird, findet sich auch in kabbalistischen Anschauungen.Die Deutung und Sichtweise(Bezüge zum AT) ist eine völlig andere. Die Großkirche hat diese als „ketzerisch“ oder häretisch angesehen. Die Archonten könnten evt. auch mit Planetenmächten in Zusammenhang gebracht werden, wobei sie zwar eigenständig sind, dennoch eingebunden in den Kosmos/Einheit als Ganzes. Es gilt dieses zu erkennen. Ein typisch gnostisches Motiv der Errettung(den die Schöpfung ist nach gnostischer Auffassung gefallen)ist die Erinnerung an den Ursprung.- wie dies beim Archonten Sabaoth geschieht und dieser dadurch erhöht wird. Griechische Bezüge sind ganz am Anfang vorhanden, als von der Entstehung des Kosmos die Rede ist, im speziellen vom Chaos. Nach Hesidot entspring alles dem Chaos, die gnostische Sichtweise ist auch hier abweichend(siehe Theogonie Hesidot) des weiteren wenn von Eros die Rede ist oder vom Tartaros. All diese Bezüge
werden aufgegriffen und in das gnostische Weltbild einbezogen. Die Paradiesgeschichte ist besonders interessant, da wir diese aus dem AT kennen, die Deutung aber völlig anders ist. Wie gesagt spielt die Schlange eine besondere Rolle als Unterweiserin, was eventuell auf Schlangenkulte der Antike zurückzuführen ist. Die Schlange ist in der ägyptischen Religion Herr des Lebens und „Dämon“ der Zeit, wobei es auch Darstellungen der Isis gibt, die manchmal als Schlange dargestellt wird. Bezug/Schlange: Bei Philon von Byblos wird die Schlange als pneumatisches Tier bezeichnet, also vom Geist Gottes erfüllt. Die selbe Sichtweise findet sich auch hier wieder. Jedenfalls , durch den Fluch der Mächte wurde die Schlange aus dem Paradies vertrieben und ist nun Teil der gefallenen Schöpfung. Zu Eva: Eva ist hier nicht die Frau des Adams , sondern eine höhere Eva und entstammt nicht der Rippe Adams.Hier sehe ich auch ganz klare Bezüge zum Lilith-Mythos. Im Textabschnitt:“Der Plan der Archonten gegen Eva“ kommt eine deutliche Polemik gegen die Geschichte mit der Rippe zum Ausdruck:“Und laßt uns ihn in seinem Schlaf unterweisen, als ob sie aus seiner Rippe entstanden sei, damit die Frau ihm gehorchen werde (25) und er Herr über sie sei!Da lachte Eva, die eine Gewalt war, über ihren Beschluß. Sie blendete ihre Augen, und im Geheimen ließ sie ihr Abbild bei Adam. Sie ging in den Baum der Erkenntnis hinein und blieb dort.“ Was mir noch einfällt in Bezug auf die Archonten ist im griechischen Mythos das Göttergeschlecht der Titanen, die Olympier haben ja auch gegen diese gekämpft. Es ist jedenfalls ein Ringen zwischen Licht- und Finstermächten, wobei das Ende vom Lied, die Vertreibung aus dem Paradies ist. Das gnostische Motiv ist die Rückkehr des Lichtes zu seinem Ursprung . Das Ziel der Geschichte ist, die Wiederherstellung des Urzustandes. Auch interessant ist die Geschichte über die Entstehung des Menschen durch Sophia Zoe, der zuerst mannweiblich ist. Diese hermaphroditischen Bezüge kommen sehr oft vor und verweisen als Analogie auf höhere Welten, oder auch ägyptische Theologie. Die Selbstaussage der Sophia Zoe, erinnert doch stark an den Text der Bronte, sehe auch hier einen Querverweis. Deswegen relativiere ich meine Aussage und danke dir für deine Sichtweise. Habe das eher ausschließlich mit Ägypten in Verbindung gebracht, zu ähnlichen Ich-bin Ausagen der Isis. Wobei es natürlich Quatsch wäre, das dieser Text Teil der Sammlung ist, ohne Bezüge zu Gnosis. Die synkretische Vorgehensweise der Gnosis verbindet sich hier zu einem umfassenderen Gesammtbild.


Siehe hierzu folgende Quellen:

Nag Hammadi Deutsch: Studienausgabe.NHC I-XIII, Codex Berolineusis 1 und 4/ Hrg.: Hans Martin Schenke, Ursula Ulrike Kaiser, Hans-Gebhard Bethge

Mysterion und Wahrheit: Gesammelte Beiträge zur spätantiken Religionsgeschichte/ Alexander Böhling


Hallo lieber huibuhhuh,

vielen Dank für Deine Ausführungen. Ich kann gerade nicht so im Detail auf alles eingehen, werde mich damit aber noch eingehender beschäftigen.
Was die Schlange im Paradies und die vermeintliche Erschaffung Eva's durch Adam's Rippe angeht, fand ich auch eine Stelle aus dem Apokryphon des Johannes sehr interessant.
Es stellt ebenfalls eine Beschreibung dessen dar, was sich im Garten Eden abgespielt hat in Form eines Dialogs zwischen Johannes und Jesus.

Die Stelle:


,,Aber in bezug auf den, welchen sie nannten: ,Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen`, welcher die Epinoia des Lichtes ist, sie blieben vor seinem Angesicht, damit er, Adam nicht hinauf zu seinem Pleroma sehe und die Nackheit seiner Schamerkenne. Ich aber war es, der sie hingestellt hatte, zu essen.``


Und ich sagte zu dem Erlöser: ,,Herr, ist es nicht die Schlange, die Adam zu essen lehrte?`` Der Erlöser lächelte und sagte: ,,Die Schlange lehrte sie zu essen durch Schlechtigkeit der sexuellen Begierde und Zerstörung, damit er, Adam für ihn, den Archon, sie, die Schlange nützlich sei. Und er, der Erste Archon wußte, daß er ihm ungehorsam war wegen des Lichtes der Epinoia, die in ihm ist, die ihn in seinem Denken mehr verbessert hat als der Erste Archon. Und er wollte die Kraft herausbringen, die er ihm selbst ge-geben hatte. Und er brachte ein Vergessen, den Schlaf über Adam.``


Und ich sagte zu dem Erlöser: ,,Was ist das Vergessen?`` Und er sagte: ,,Es ist nicht, wie Moses schrieb und du gehört hast. Denn er sagte in seinem ersten Buch: ,Er brachte ihn in den Schlaf.` Vielmehr war es nur in seinen Wahrnehmungen, daß er schlief. Denn er sagte durch den Propheten: ,Ich werde ihre Herzen schwer machen, damit sie nicht aufmerksam sind und nicht sehen.` Darauf ver-steckte sich die Epinoia des Lichtes in ihm, Adam. Und der Erste Archon wollte sie aus seiner Rippe hervorbringen. Aber die Epi-noia des Lichtes kann nicht ergriffen werden. Als die Finsternis sie verfolgte, fing sie sie nicht. Und er brachte einen Teil seiner Kraft aus ihm heraus. Und er machte ein weiteres Gebilde in der Gestalt einer Frau nach dem Bild der Epinoia, die sich ihm geoff-enbart hatte. Und er brachte den Teil, den er von der Kraft des Menschen genommen hatte, in das Gebilde der Weiblichkeit, und nicht, wie Mose gesagt hat, ,seine Rippe`. Und Adam sah die Frau neben sich. Und in diesem Augenblick trat nun die Licht-Epinoia in Erscheinung, und sie deckte den Schleier, der über seinem Verstand lag, auf. Und er wurde nüchtern von der Trunkenheit der Finsternis. Und er erkannte sein Abbild, und er sagte: ,Dies nun ist ein Knochen von meinem Knochen, und Fleisch von meinem Fleisch.` Deswegen wird der Mensch seinen Vater und seine Mutter verlassen, und er wird sich seiner Frau anhängen, und sie wer-den beide ein Fleisch werden. Denn seine Paargenossin wird ihm gesandt werden, und er wird seinen Vater und seine Mutter ver-lassen.


Und unsere Schwester Sophia ist die, die herabgekommen ist in Arglosigkeit, um ihren Fehler zu berichtigen. Deswegen wurde sie

,Leben` genannt, das ist die Mutter der Lebenden, durch die Pronoia der Machtbefugnis des Himmels,: und durch eine Überlegung, die offenbar wurde in ihm."

Was ich hier auch sehr spannend finde ist, dass Jesus hier direkten Bezug nimmt auf das alte Testament bzw. das was Moses überliefert hat. Das heißt, die alte Überlieferung (die wir aus der Bibel kennen) war damals schon bekannt!!!
Ich kann mir allerdings nur schwer einen Reim draus machen, was mit dem Ende des fett markierten Satzteils gemeint sein könnte. Hast Du eine Idee dazu?

Übrigens sind Sophia und Zoe zwei "Personen". Zoe ist laut diesen Überlieferungen gewissermaßen die Tochter der Sophia.

Schrift ohne Namen, Kapitel "Die Unterweisung Sabaoths": "Als nun Sabaoth den Ort der Ruhe in Empfang genommen hatte als Antwort für seine Buße, gab ihm Pistis (Sophia) noch ihre Tochter Zoe Leben zusammen mit einer großen Macht, damit sie ihn unterweisen möge in allen Dingen, die in dem achten Himmel existieren.

Oder auch hier aus dem Apokryph "Das Wesen der Archonten": http://www.gerd-albrecht.de/Die Gnostischen Schriften/Das Wesen der Archonten.htm)
im Kapitel "Die erste Frage Norea: Über die Kosmogonie":

"Und er sprach zu seinen Söhnen: , Ich bin der Gott des Alls`. Und Zoe Leben, die Tochter der Pistis Sophia, rief aus und sagte zu ihm: ,Du irrst dich, Saklas`, dessen Übersetzung Jaldabaoth ist. Sie hauchte in sein Gesicht hinein, und ihr Hauch wurde ihr zu einem feurigen Engel. Und jener Engel fesselte Jaldabaoth. Er warf ihn hinab in den Tartaros unterhalb der Unterwelt."

Was mich auch interessieren würde: In diversen Nag Hammadi Schriften wird in der Beschreibung des wahren, ursprünglichen, ersten um immer existierenden Gottes davon gesprochen, dass dieser "dreifach männlich" sei und anschließend ein mannweibliches Wesen geschaffen hätte.

Weißt Du ob es noch in anderen außerchristlichen Überlieferungen die Bezeichnung "dreifach männlich" gibt?

LG Eric
 
Jedenfalls , durch den Fluch der Mächte wurde die Schlange aus dem Paradies vertrieben und ist nun Teil der gefallenen Schöpfung. Zu Eva: Eva ist hier nicht die Frau des Adams , sondern eine höhere Eva und entstammt nicht der Rippe Adams.Hier sehe ich auch ganz klare Bezüge zum Lilith-Mythos.
Zunächst möchte ich einmal darauf hinweisen, dass in der ersten Schöpfungsgeschichte Gott einen Mann und eine Frau erschaffen hatte (1. Moses 1[27]). Erst in der zweiten Schöpfungsgeschichte wurde das mit der Geschichte von Adams Rippe korrigiert. Der Grund für eine zweite Schöpfungsgeschichte dürfte mit der weiteren patriarchalen Ausrichtung der jüdischen Gesellschaft verbunden sein. Die etwas ältere Version wollte oder konnte man nicht entfernen, weil sie einfach schon zu bekannt war.

Diese Geschichte vom Garten Eden hat ihre Wurzel nicht bei den Ägyptern, Israeliten oder Griechen – sondern war eine Anleihe aus der sumerischen Mythologie. Der jüdische Schriftgelehrte Esra brachte sie aus dem Babylonischen Exil mit in die Heimat der Israeliten. Ich hatte dazu schon einmal einen ausführlichen Beitrag geschrieben, denn ich einfach nochmals anfügen möchte:

In der ursprünglichen Geschichte vom Garten Eden war die sumerische Göttin Inanna auf der Erde unterwegs, um Ackerland zu suchen. Als sie den rechten Ort gefunden hatte, errichtete sie dort einen Garten, in sie den Weltenbaum pflanzte. Er sollte dort wachsen und gedeihen, weil sie daraus die Insignien ihrer Macht anfertigen wollte.

Über die Zeit nistete sich in der Krone dieses Baumes aber der Vogel Anzu ein, der sich zuvor die Schicksalstafeln bemächtigt hatte und damit die Weltenordnung ins Chaos stürzte. In einer Höhle im Stamm des Weltenbaumes richtete sich die Göttin des Windes Lilithu (biblische Lilith) einen Wohnsitz ein, während sich die Erdgöttin als Schlange zwischen den Wurzeln verbarg.

Als nun der Baum groß genug war, um daraus die Insignien herstellen zu können, bat Inanna die Götter den heiligen Baum zu verlassen – aber sie taten es nicht. Weil jedoch Inanna noch nicht die Insignien ihrer Macht hatte, konnte sie die lästigen Bewohner auch nicht selbst vertreiben. Sie bat sie ihren Bruder Utu, ihr zu helfen. Zunächst erschlug er mit der Axt die Schlange, weil sie auch ihm nicht folgen wollte. Daraufhin flog der Vogel Anzu in die Berge und Lilithu verließ von selbst den Baum und floh in die Einöde.

Es wird in dieser Geschichte symbolisch umschrieben, wie mit dem Gesellschaftswandel von Jäger und Sammler hin zum Ackerbauern und Hirten auch die alten Götter weichen mussten. Da die Genesis erst während des Babylonischen Exils angefügt wurde, diente diese Geschichte in abgewandelter Form als Pate für die Ereignisse bei Adam, Eva und Lilith. In den jüdischen Schriften zog die erste Frau Lilith auch in die Einöde, nachdem sie Adam verlassen hatte. In manchen alten Bibeln oder der Elberfelder Bibel wird Lilith noch namentlich erwähnt, inzwischen ist da aber nur noch von einem Kobold die Rede:

Jesaja 34[13] und werden Dornen wachsen in seinen (Gott) Palästen, Nesseln und Distel in den Schlössern; und es wird eine Behausung sein, der Schakale und Weide der Strauße. [14] Da werden durcheinanderlaufen Wüstentiere und wilde Hunde, ein Feldteufel wird dem anderen begegnen; der Kobold (Lilith) wird dort auch lagern und seine Ruhe finden.

Auch in der Bibel wird der erste Mensch Adam durch die Früchte der Erkenntnis zum Ackerbauern und Hirten geführt: Ein Weg, der mit Schweiß und Mühsal verbunden ist. Zentraler Punkt in der Genesis ist die Erkenntnis (der Baum), dass die Gebote Gottes eingehalten werden sollen.

Es spricht einiges dafür, dass sich hinter dem Garten Eden ein realer Ort verbergen könnte. Bei der Geschichte von Adam und Eva geht es hingegen um eine Parabel, die lediglich mit diesem Ort verwoben wurde, ohne ihn selbst zu kennen. Das gleicht der Geschichte Platons mit seiner fiktiven Diskussion um seinen perfekten Staat Atlantis. Zeigt uns das nicht, dass wir tief in unserem Herzen, die Sehnsucht nach einer perfekten Welt in uns tragen?

In dem Verständnis den Garten Edens als Parabel zu verstehen, sehe ich die große Chance die allzumenschlichen Grenzen des Menschen überwinden zu können und sich, damit auch ein Weg zu einem realen Paradies eröffnet.




Merlin
 
Hello lieber Einer,

wenn du dich mit diesen Texten beschäftigen willst ohne in Verwirrug zu geraten habe ich eine wichtigen Tip, den ich sinnvoll finde zu beachten. Wie ich bereits erwähnt hatte gab es verschiedene gnostische Gruppierung , die auch miteinander im Austausch standen, deswegen ähneln sich manche Vorstellungen und andere weichen voneinander ab. Die Nag-Hammadi Texte sind Sammlungen verschiedener gnostischer Richtungen. Um das Textverständnis aufzubringen halte ich es für sinnvoll die Dinge einordnen und zu ihrem Ursprung zurückverfolgen, d.h. den gnostischen Kosmos rekonstruieren und dann miteinander vergleichen.

Ich kann mir allerdings nur schwer einen Reim draus machen, was mit dem Ende des fett markierten Satzteils gemeint sein könnte. Hast Du eine Idee dazu?

Das Apokryphon des Johannes entstammt aus der gnostischen Richtung der "Sethianer", bei diesen hatte die Schlange(im Gegensatz zu andern Richtungen) keinen hohen Stellenwert. Das ist fast schon die gängige AT-Leseart, außer das die Schlange hier mit dem Demiurgen gleichgesetzt wird.

Was mich auch interessieren würde: In diversen Nag Hammadi Schriften wird in der Beschreibung des wahren, ursprünglichen, ersten um immer existierenden Gottes davon gesprochen, dass dieser "dreifach männlich" sei und anschließend ein mannweibliches Wesen geschaffen hätte.

Weißt Du ob es noch in anderen außerchristlichen Überlieferungen die Bezeichnung "dreifach männlich" gibt?

Davon weiß ich überhaupt nichts, wenn ich ehrlich bin.Hast du dazu Quellenangaben? Falls es so ist, dann hat sich diese Vorstellung von der Ursprungsgnosis sehr, sehr weit entfernt.
 
Zunächst möchte ich einmal darauf hinweisen, dass in der ersten Schöpfungsgeschichte Gott einen Mann und eine Frau erschaffen hatte (1. Moses 1[27]). Erst in der zweiten Schöpfungsgeschichte wurde das mit der Geschichte von Adams Rippe korrigiert. Der Grund für eine zweite Schöpfungsgeschichte dürfte mit der weiteren patriarchalen Ausrichtung der jüdischen Gesellschaft verbunden sein. Die etwas ältere Version wollte oder konnte man nicht entfernen, weil sie einfach schon zu bekannt war.

Diese Geschichte vom Garten Eden hat ihre Wurzel nicht bei den Ägyptern, Israeliten oder Griechen – sondern war eine Anleihe aus der sumerischen Mythologie. Der jüdische Schriftgelehrte Esra brachte sie aus dem Babylonischen Exil mit in die Heimat der Israeliten. Ich hatte dazu schon einmal einen ausführlichen Beitrag geschrieben, denn ich einfach nochmals anfügen möchte:

In der ursprünglichen Geschichte vom Garten Eden war die sumerische Göttin Inanna auf der Erde unterwegs, um Ackerland zu suchen. Als sie den rechten Ort gefunden hatte, errichtete sie dort einen Garten, in sie den Weltenbaum pflanzte. Er sollte dort wachsen und gedeihen, weil sie daraus die Insignien ihrer Macht anfertigen wollte.

Über die Zeit nistete sich in der Krone dieses Baumes aber der Vogel Anzu ein, der sich zuvor die Schicksalstafeln bemächtigt hatte und damit die Weltenordnung ins Chaos stürzte. In einer Höhle im Stamm des Weltenbaumes richtete sich die Göttin des Windes Lilithu (biblische Lilith) einen Wohnsitz ein, während sich die Erdgöttin als Schlange zwischen den Wurzeln verbarg.

Als nun der Baum groß genug war, um daraus die Insignien herstellen zu können, bat Inanna die Götter den heiligen Baum zu verlassen – aber sie taten es nicht. Weil jedoch Inanna noch nicht die Insignien ihrer Macht hatte, konnte sie die lästigen Bewohner auch nicht selbst vertreiben. Sie bat sie ihren Bruder Utu, ihr zu helfen. Zunächst erschlug er mit der Axt die Schlange, weil sie auch ihm nicht folgen wollte. Daraufhin flog der Vogel Anzu in die Berge und Lilithu verließ von selbst den Baum und floh in die Einöde.

Es wird in dieser Geschichte symbolisch umschrieben, wie mit dem Gesellschaftswandel von Jäger und Sammler hin zum Ackerbauern und Hirten auch die alten Götter weichen mussten. Da die Genesis erst während des Babylonischen Exils angefügt wurde, diente diese Geschichte in abgewandelter Form als Pate für die Ereignisse bei Adam, Eva und Lilith. In den jüdischen Schriften zog die erste Frau Lilith auch in die Einöde, nachdem sie Adam verlassen hatte. In manchen alten Bibeln oder der Elberfelder Bibel wird Lilith noch namentlich erwähnt, inzwischen ist da aber nur noch von einem Kobold die Rede:

Jesaja 34[13] und werden Dornen wachsen in seinen (Gott) Palästen, Nesseln und Distel in den Schlössern; und es wird eine Behausung sein, der Schakale und Weide der Strauße. [14] Da werden durcheinanderlaufen Wüstentiere und wilde Hunde, ein Feldteufel wird dem anderen begegnen; der Kobold (Lilith) wird dort auch lagern und seine Ruhe finden.

Auch in der Bibel wird der erste Mensch Adam durch die Früchte der Erkenntnis zum Ackerbauern und Hirten geführt: Ein Weg, der mit Schweiß und Mühsal verbunden ist. Zentraler Punkt in der Genesis ist die Erkenntnis (der Baum), dass die Gebote Gottes eingehalten werden sollen.

Es spricht einiges dafür, dass sich hinter dem Garten Eden ein realer Ort verbergen könnte. Bei der Geschichte von Adam und Eva geht es hingegen um eine Parabel, die lediglich mit diesem Ort verwoben wurde, ohne ihn selbst zu kennen. Das gleicht der Geschichte Platons mit seiner fiktiven Diskussion um seinen perfekten Staat Atlantis. Zeigt uns das nicht, dass wir tief in unserem Herzen, die Sehnsucht nach einer perfekten Welt in uns tragen?

In dem Verständnis den Garten Edens als Parabel zu verstehen, sehe ich die große Chance die allzumenschlichen Grenzen des Menschen überwinden zu können und sich, damit auch ein Weg zu einem realen Paradies eröffnet.




Merlin

Hello Druide,
danke für deine Ausführungen und Sichtweise. Nur damit es nich zu Missverständnissen kommt. Ich habe nicht behauptet das die Paradiesvorstellung als Mythos auf Ägypten zurückgeht. Worauf ich mich bezogen habe ist das in diesem speziellen Text Ägyptens als Symbol des Paradies angesehen wird. Das finde ich insofern interessant, da es von gängigen AT Vorstellungen abweicht.
 
Davon weiß ich überhaupt nichts, wenn ich ehrlich bin.Hast du dazu Quellenangaben? Falls es so ist, dann hat sich diese Vorstellung von der Ursprungsgnosis sehr, sehr weit entfernt.

Hallo huibuhhuh,

klaro - hier:

  • Schrift: Das Apokryphon des Johannes
    Kapitel: die Hervorbringung der Äonen-Fünfheit:

    Die erste Kraft, der Ruhm der Barbelo, die vollkommene Herrlichkeit in den Äonen, die Herrlichkeit der Offenbarung, sie gab Lobpreis dem vollkommenen Geist, und sie war es, die ihn preist, denn seinetwegen war sie in Erscheinung getreten.
    Dieser ist der erste Gedanke, sein Abbild. Sie wurde der Mutterschoß des Alls, denn sie ist die, die vor ihnen allen ist, der Mutter-Vater, der erste Mensch, der heilige Geist, der dreifach-männliche, der dreifach-kraftvolle, der dreifachbenannte Mannweibliche und der ewige Äon bei den Unsichtbaren und das erste Herauskommen.
    "

  • Schrift: Die Dreigestaltige Protennoia
    Kapitel: Über den Sohn als Ruf:

    Der Ruf nun, der aus meinem Gedanken entstanden war, existiert in drei Räumen: in dem Vater, der Mutter, dem Sohn, als eine wahrnehmbare Stimme; er hat ein Wort in sich, das jede Herrlichkeit besitzt; und er hat drei Männlichkeiten, drei Kräfte und drei Namen, wobei sie existieren in der Weise von drei, wobei sie viereckig sind, im Verborgenen, im Schweigen des Unaussprechlichen.

  • Schrift: Die Sophia Jesu Christi
    Kapitel: Über die Hervorbringungen aus dem Vater

    Seine Paargenossin aber ist die große Sophia, die von Anfang an bestimmt war in ihm zur Paarung durch den selbstentstandenen Vater, durch den unsterblichen Menschen, der in Erscheinung trat als erste Benennung und Göttlichkeit und Herrschaft. Denn der Vater, der ,SelbstvaterMensch` genannt wird, offenbarte dieses. Er schuf einen großen Äon, dessen Name, Achtheit` ist, für seine Grösse. Es wurden ihm große Mächte gegeben. Er herrschte über die Schöpfung der Armut. Er schuf Götter und Engel und Erzengel, Myriaden ohne Zahl, als seine Dienerschaft, aus jenem Licht und dem dreifachmännlichen Geist, welcher der der Sophia ist, seiner Paargenossin. Denn aus diesem Gott begannen die Göttlichkeit und das Königreich.

  • Schrift: Die drei Stelen des Seth
    Kapitel: Die erste Stele des Seth: der Sohn Autogenes

    Sie aber sind aus anderen Geschlechtern, denn sie sind dem irdischen Geschlecht nicht ähnlich. Sie befinden sich aber über an-deren Geschlechtern, denn sie befinden sich im Leben. Du bist Mirotheos. Ich segne seine, des ungezeugten Vaters, Kraft, die mir gegeben wurde. Du bist derjenige, der dreimalmännlich werden ließ die Männlichkeiten, die wahrhaft existieren, derjenige, der auf die Fünfheit aufgeteilt wurde, derjenige, der uns gegeben wurde in drei-facher Kraft, derjenige, der ungeboren hervorgebracht wurde, derjenige, der aus dem Auserwählten gekommen ist; um dessen willen, was niedrig ist, kam er aus der Mitte.

  • Schrift: Das Ägypterevangelium
    Kapitel: Der Ursprung der himmlischen Welt

    Die erste Ogdoas Achtheit, um deretwillen das dreifach-männliche Kind hervorgegangen ist, ist der Gedanke und das Wort und die Unvergänglichkeit und das ewige Leben, der Wille, der Verstand, das Vorauswissen, nämlich der mann-weibliche Vater.
    [...]Der Vater des großen Lichts, der hervorgekommen ist aus dem Schweigen, er ist der große Doxomedon-Äon, in dem das dreifachmännliche Kind ruht.[...]

    Anmerkung: Das "dreifach-männliche Kind" findet in dieser Schrift 8 Mal Erwähnung.

  • Schrift: Allogenes
    Kapitel: Die erste Offenbarung an Allogenes

    Als sie ihre eigene Existenz kannte, und als sie stand, brachte sie diesen, indem er sie alle sah, indem sie alle einzeln existieren in der Art, wie er ist. Und wenn sie werden wie er ist, werden sie sehen den göttlichen Dreifach-männlichen, die Kraft, die ist höher als Gott. Sie ist das Denken all dieser, die zusammen existieren.
    Kapitel: Die fünfte Offenbarung an Allogenes
    Und dann sagte [die] allherrliche Joel zu mir: ,, Oh Allogenes, in der Tat ist der Dreifachmännliche etwas jenseits eines Wesens. Die Autogenes existieren mit dem Dreifachmännlichen.

Es gibt noch etliche andere Stellen. Auch in der von mir erwähnten Jovian-Offenbarung kommt das ganz häufig vor. Aber ausgerechnet den Text, bei dem das im Zusammenhang des allerhöchsten Schöpfergottes erwähnt wird, kann ich gerade nicht finden.

Andere Frage:
Zu Deinem vorherigen Tipp, würde mich interessieren, ob Du mir ein Buch oder eine andere weiterführende Quelle empfehlen kannst, die die versch. gnostischen Gruppierungen genauer beschreibt, damit ich mich mit den jeweilig unterschiedlichen Auffassungen auseinandersetzen kann? Wenn Du mir die verschiedenen Gruppen auch einfach namentlich benennen würdest, würde mir das auch schon helfen. Aber ich schau auch gleich selbst mal.

Und zu guter Letzt:
Was glaubst Du persönlich. Gab es Jesus von Narareth wirklich oder ist er Deiner Auffassnung nach nichts weiter als eine Neuauflage des ägyptischen Horus?

LG
Eric
 
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Hallo huibuhhuh,

klaro - hier:

  • Schrift: Das Apokryphon des Johannes
    Kapitel: die Hervorbringung der Äonen-Fünfheit:

    Die erste Kraft, der Ruhm der Barbelo, die vollkommene Herrlichkeit in den Äonen, die Herrlichkeit der Offenbarung, sie gab Lobpreis dem vollkommenen Geist, und sie war es, die ihn preist, denn seinetwegen war sie in Erscheinung getreten.
    Dieser ist der erste Gedanke, sein Abbild. Sie wurde der Mutterschoß des Alls, denn sie ist die, die vor ihnen allen ist, der Mutter-Vater, der erste Mensch, der heilige Geist, der dreifach-männliche, der dreifach-kraftvolle, der dreifachbenannte Mannweibliche und der ewige Äon bei den Unsichtbaren und das erste Herauskommen.
    "

  • Schrift: Die Dreigestaltige Protennoia
    Kapitel: Über den Sohn als Ruf:

    Der Ruf nun, der aus meinem Gedanken entstanden war, existiert in drei Räumen: in dem Vater, der Mutter, dem Sohn, als eine wahrnehmbare Stimme; er hat ein Wort in sich, das jede Herrlichkeit besitzt; und er hat drei Männlichkeiten, drei Kräfte und drei Namen, wobei sie existieren in der Weise von drei, wobei sie viereckig sind, im Verborgenen, im Schweigen des Unaussprechlichen.

  • Schrift: Die Sophia Jesu Christi
    Kapitel: Über die Hervorbringungen aus dem Vater

    Seine Paargenossin aber ist die große Sophia, die von Anfang an bestimmt war in ihm zur Paarung durch den selbstentstandenen Vater, durch den unsterblichen Menschen, der in Erscheinung trat als erste Benennung und Göttlichkeit und Herrschaft. Denn der Vater, der ,SelbstvaterMensch` genannt wird, offenbarte dieses. Er schuf einen großen Äon, dessen Name, Achtheit` ist, für seine Grösse. Es wurden ihm große Mächte gegeben. Er herrschte über die Schöpfung der Armut. Er schuf Götter und Engel und Erzengel, Myriaden ohne Zahl, als seine Dienerschaft, aus jenem Licht und dem dreifachmännlichen Geist, welcher der der Sophia ist, seiner Paargenossin. Denn aus diesem Gott begannen die Göttlichkeit und das Königreich.

  • Schrift: Die drei Stelen des Seth
    Kapitel: Die erste Stele des Seth: der Sohn Autogenes

    Sie aber sind aus anderen Geschlechtern, denn sie sind dem irdischen Geschlecht nicht ähnlich. Sie befinden sich aber über an-deren Geschlechtern, denn sie befinden sich im Leben. Du bist Mirotheos. Ich segne seine, des ungezeugten Vaters, Kraft, die mir gegeben wurde. Du bist derjenige, der dreimalmännlich werden ließ die Männlichkeiten, die wahrhaft existieren, derjenige, der auf die Fünfheit aufgeteilt wurde, derjenige, der uns gegeben wurde in drei-facher Kraft, derjenige, der ungeboren hervorgebracht wurde, derjenige, der aus dem Auserwählten gekommen ist; um dessen willen, was niedrig ist, kam er aus der Mitte.

  • Schrift: Das Ägypterevangelium
    Kapitel: Der Ursprung der himmlischen Welt

    Die erste Ogdoas Achtheit, um deretwillen das dreifach-männliche Kind hervorgegangen ist, ist der Gedanke und das Wort und die Unvergänglichkeit und das ewige Leben, der Wille, der Verstand, das Vorauswissen, nämlich der mann-weibliche Vater.
    [...]Der Vater des großen Lichts, der hervorgekommen ist aus dem Schweigen, er ist der große Doxomedon-Äon, in dem das dreifachmännliche Kind ruht.[...]

    Anmerkung: Das "dreifach-männliche Kind" findet in dieser Schrift 8 Mal Erwähnung.

  • Schrift: Allogenes
    Kapitel: Die erste Offenbarung an Allogenes

    Als sie ihre eigene Existenz kannte, und als sie stand, brachte sie diesen, indem er sie alle sah, indem sie alle einzeln existieren in der Art, wie er ist. Und wenn sie werden wie er ist, werden sie sehen den göttlichen Dreifach-männlichen, die Kraft, die ist höher als Gott. Sie ist das Denken all dieser, die zusammen existieren.
    Kapitel: Die fünfte Offenbarung an Allogenes
    Und dann sagte [die] allherrliche Joel zu mir: ,, Oh Allogenes, in der Tat ist der Dreifachmännliche etwas jenseits eines Wesens. Die Autogenes existieren mit dem Dreifachmännlichen.

Es gibt noch etliche andere Stellen. Auch in der von mir erwähnten Jovian-Offenbarung kommt das ganz häufig vor. Aber ausgerechnet den Text, bei dem das im Zusammenhang des allerhöchsten Schöpfergottes erwähnt wird, kann ich gerade nicht finden.

Soviel zu selektiver Wahrnehmung meinerseits *lach*
Obwohl ich die Texte auch schon mal gelesen hatte, ist mir diese Formulierung gar nicht aufgefallen. Tja, was ist mit diesem Rätselwort gemeint.Großes Fragezeichen von meiner Seite? Was denkst du?

Andere Frage:
Zu Deinem vorherigen Tipp, würde mich interessieren, ob Du mir ein Buch oder eine andere weiterführende Quelle empfehlen kannst, die die versch. gnostischen Gruppierungen genauer beschreibt, damit ich mich mit den jeweilig unterschiedlichen Auffassungen auseinandersetzen kann? Wenn Du mir die verschiedenen Gruppen auch einfach namentlich benennen würdest, würde mir das auch schon helfen. Aber ich schau auch gleich selbst mal.

Hier einige Gruppierungen, ohne Gewähr auf Vollständigkeit: Strationiker, Archontiker, Phibioniten, Barbeliten,Ophiten, Kainiten, Sethianer

siehe auch: Religionsgeschichtliche Studien/Aufsätze zur Religionsgeschichte des hellenischen Zeitalter/ Wilhelm Bousset

Und zu guter Letzt:
Was glaubst Du persönlich. Gab es Jesus von Narareth wirklich oder ist er Deiner Auffassnung nach nichts weiter als eine Neuauflage des ägyptischen Horus?

Denke schon das es den historischen Jesus gab und bekanntlich ist aus dem Wirken Jesu eine Bewegung entstanden. Innerhalb der verschiedenen gnostischen Ausrichtungen hat Christus einen ganz unterschiedlichen Stellenwert, je nach Ausprägung. Es gab ja durchaus auch christliche Ausprägungen der Gnosis. Die Gnosis ist ein synkretisches System.Denke nichts ist aus einem Vakuum heraus entstanden, so gibt es Überschneidungen und Parallelen und sich wiederholende Urbilder.Würde aber Horus und Jesus nicht eins zu eins gleichsetzten. Wie ist deine Meinung?
 
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Soviel zu selektiver Wahrnehmung meinerseits *lach*
Obwohl ich die Texte auch schon mal gelesen hatte, ist mir diese Formulierung gar nicht aufgefallen. Tja, was ist mit diesem Rätselwort gemeint.Großes Fragezeichen von meiner Seite? Was denkst du?

Ich bin mir wirklich nicht sicher, aber ich vermute, dass damit drei Kräfte gemeint sind, die jene(s) Wesen definieren. Dieserlei Kräfte scheinen also "männlicher" Natur zu sein. Ich kann nur mutmaßen was das bedeuten könnte. Wenn wir es aus dem rein sexuellen Gesichtspunkt betrachten, dann ist das männliche Prinzip ja das "hineinlegende/eingebende" und das weibliche, das hervorbringende, gleich dem Samen (m) und der Pflanze (m/w) -> Frucht (w). Also könnten wir es hier mit Kräften zu tun haben, die einem Samen gleichen, der wie ein "Befehl" oder "Wort" wirkt und dann durch das weibliche Prinzip offenbart wird. Aber "dreifach männlich". Ich weiß es einfach nicht und fand bisher in keinem der Texte einen Anhaltspunkt, was das genau zu bedeuten hat.
Mir persönlich ist das auch nicht wichtig, vielmehr hat es mich gestört, denn eine "mann-weibliche" Beschaffenheit (die in dem Kontext oft als das Resultat jener dreifachen männlichkeit erwähnt wird) erscheint mir plausibel im Sinne eines non-dualen Wesens. Da hat mich dieses "dreifach männlich" einfach gestört, weil ich mir einfach keinen Reim darauf bilden konnte.

Hier einige Gruppierungen, ohne Gewähr auf Vollständigkeit: Strationiker, Archontiker, Phibioniten, Barbeliten,Ophiten, Kainiten, Sethianer
siehe auch: Religionsgeschichtliche Studien/Aufsätze zur Religionsgeschichte des hellenischen Zeitalter/ Wilhelm Bousset

Herzlichen Dank - das werde ich untersuchen und anschließend die Texte die ich laß und lesen werde, je nach Herkunft, unter diese "Brille" legen.


Denke schon das es den historischen Jesus gab und bekanntlich ist aus dem Wirken Jesu eine Bewegung entstanden. Innerhalb der verschiedenen gnostischen Ausrichtungen hat Christus einen ganz unterschiedlichen Stellenwert, je nach Ausprägung. Es gab ja durchaus auch christliche Ausprägungen der Gnosis. Die Gnosis ist ein synkretisches System.Denke nichts ist aus einem Vakuum heraus entstanden, so gibt es Überschneidungen und Parallelen und sich wiederholende Urbilder.Würde aber Horus und Jesus nicht eins zu eins gleichsetzten. Wie ist deine Meinung?

Ich persönlich glaube auch, dass es diesen historischen Jesus wirklich gab, aber ich vermute, dass es diesen - ich nenne es jetzt einfach mal "Weg des Erlösers" schon öfters gab.
Meiner Meinung nach ist das ein Prinzip, das sich von Zeitalter zu Zeitalter ständig wiederholt mit einer jeweilig anderen Person als Leitfigur der jeweiligen Epoche. Vielleicht war damit auch gemeint, was Jesus gesagt haben soll mit den Worten "ich werde wiederkommen". Ich vermute, dass die jeweilige zur Epoche gehörigen Leitfigur (in unserer wäre das vielleicht Jesus) auch ein bestimmtes Energiespektrum verkörpert, welches im Einklang ist mit der in diesem Zeitraum vorherschenden Kosmologie. Im nächsten Zeitalter (Wassermann) wird es möglicherweise eine neue Leitfigur geben.

Was ich im letzten Absatz schrieb ist aber eine rein persönliche Sicht der Dinge, von der ich nicht einmal selbst überzeugt bin, da es einfach nur eine Idee ist.

LG
Eric
 
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