Das sind so typische Fehler. Man entdeckt, da läuft was falsch, und versucht gegenzuregulieren.
Jetzt machst du dir den Druck, den ganzen Tag mit Zwerchfellatmung herumzulaufen.
Dabei ist die Schulteranspannung einfach Ausdruck von innerem Druck.
Schulter bedeutet "Verantwortung". Zuviel Anspannung in der Schulter bedeutet immer, dass ich mich und meine Verantwortung zu wichtig nehme, und so erzeuge ich inneren Druck, der sich in Schulteranspannung äußert.
Das gemeine dabei ist (ich rede aus Erfahrung), dass die wirklich üble Schulteranspannung kaum zu bemerken ist. Man läuft den ganzen Tag mit minmal angezogenen Schultern durch die Gegend, also nur so 1-2 mm höher als angenehm. Das ist kaum beobachtbar.
Wenn du deine Schultern hochziehst, könntest du ja mal die Ebene wechseln.
Mal kurz im Schulteratmen bleiben und beobachten:
Was für ein Gefühl ist das, wenn du die Schultern hochziehst beim Atmen? Da gibts zb Aufregung, Stress, Wut, Angst, Ärger etc.
Woran denkst du, wenn du die Schultern hochziehst?
Welche Gedanken führen zum Schulternhochziehen?
Wann ist es angenehm, das mit den Schultern? Wie gehst du in die angenehme Haltung, ohne bewusst gegenzuregulieren? Was für ein Gefühl ist es, das zur angenehmen Haltung und Atmung führt?
Die generelle Richung ist: näher hinschauen, näher hinfühlen, näher beobachten was läuft. Dann kommst du dir auf die Spur.
Also nicht: Schulteratmung ist schlecht, Zwerchfellatmung ist gut. Wenn du das so machst, stellst du eine Regel auf und versuchst, das Innere von außen zu beeinflussen.
Wenn du das Thema, was sich da in unangenehmer Schulteratmung äußert, weiterbearbeitet hast, wird sich das Atemmuster verändern, ohne Druck, ohne Anstrengung.